Einschaltverzögerung der Relais beim Grundig V5000

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sboldt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Jan 2016, 19:10
Hallo zusammen,

ich habe bei meinem Grundig V5000 die Vor- und Endstufe aufgetrennt (Anleitung: http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?f=10&t=39332) um ein ATM für meine Nubert Boxen zwischenzuschalten ( http://www.nubert.de/atm-381-modul/p794/?category=110). Das ATM wird über die geschaltete Steckdose auf der Rückseite des Verstärkers immer gleichzeitig mit diesem eingeschaltet. Das klappt alles super, es bleibt nur eine kleine Unschönheit:

Das ATM braucht ca. 1 Sekunde länger um "hochzufahren" als der Verstärker. Dadurch knacksen die Boxen dann ziemlich unangenehm. Ich habe mir schon dadurch behofen, die Boxen am V5000 händisch über den LS-Schalter auszuschalten, bis das ATM auch da ist und dann erst die LS zu aktivieren. Wirklich schön ist das allerdings nicht.

Im Endeffekt suche ich nun also einen Weg, das Schalten der LS-Relais nach dem Einschalten des V5000 um 1-2 Sekunden zu verzögern. Hättet ihr dazu eine Idee? Meine Hoffnung ist, dass es vielleicht genügt irgendwo einen Widerstand zwischenzuschalten oder (noch besser) irgendein Poti hochzudrehen. Keine Ahnung ob es so easy ist. Die Schaltpläne (die ich leider nicht wirklich verstehe) des Geräts kann man hier finden: http://grundig.pytalhost.com/V5000s/

Ich bin für jede Idee dankbar

Viele Grüße,
Stephan
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2016, 20:08
Laut der "Umbauschaltung" sind keine DC-Entkoppelkondensator in der Zuleitung der Endstufen verbaut. Das könnte schon der Fehler sein, da es möglich ist, dass kurzzeitig eine DC-Spannung aus der Nuber-Box kommt.
Rüste diese nach, denn die sind auch zum Schutz deiner Endstufen und der LS sehr wichtig!
Wenn das aber das Problem nicht lösen sollte, dann lasse sie bloß eingebaut. Zusätzlich musst du dir noch die Zeitverzögerung modifizieren. Dazu müsstest du evtl. ein/zwei Kondensatoren ändern und evtl. noch einige Widerstände.
hf500
Moderator
#3 erstellt: 12. Jan 2016, 22:41
Moin,
C952 von 68µ in 100µ oder sogar 220µ aendern. Ich weiss aber nicht, wo der Kondensator zu suchen ist.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 13. Jan 2016, 01:45
Auf der Seite ist C952 in dem ersten Bild der zweiten Zeile zu finden.
sboldt
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Jan 2016, 04:26

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:
Laut der "Umbauschaltung" sind keine DC-Entkoppelkondensator in der Zuleitung der Endstufen verbaut. Das könnte schon der Fehler sein, da es möglich ist, dass kurzzeitig eine DC-Spannung aus der Nuber-Box kommt.
Rüste diese nach, denn die sind auch zum Schutz deiner Endstufen und der LS sehr wichtig!


Hallo Rabia_sorda,

danke für Deinen Hinweis mit den DC-Entkoppelkondensatoren. Ich habe mir schon gedacht, dass das Knacken von fehlenden (weil ohne Pre-Out / Main-In eigentlich nicht notwendigen) Bauteilen kommt. Kannst Du mir sagen welche Bauteile ich da wo in die Schaltung einfügen muss wenn ich die DC-Entkoppelkondensatoren nachrüsten muss? Bin diesbzgl. nicht so fit

1000 Dank schon mal!

@hf500: Danke Peter für das ausfindig machen des Kondensators. Hab mal geschaut wo der liegt und festgestellt, dass ich dafür den halben Verstärker auseinanderbauen muss: Er befindet sich auf der Schalterplatine, welche sich vorne unter der Reglerplatine befindet. D.h. bevor ich die entsprechende Platine ausbauen kann muss ich vorher alle Schalter und Regler entfernen, die Frontplatte demontieren und die Reglerplatine ausbauen. DANN erst könnte ich die Schalterplatine ausbauen um an den C952 zu kommen. Daher versuche ich es erstmal mit der Nachrüstung der DC-Entkoppelkondensatoren, was hoffentlich weniger fummelig ist Wenn dies nicht fruchtet weiß ich ja nun wenigstens an welcher Stellschraube ich drehen kann um die Einschaltverzögerung zu verlängern. Auch Dir 1000 Dank!

Viele Grüße,
Stephan
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2016, 17:58

danke für Deinen Hinweis mit den DC-Entkoppelkondensatoren. Ich habe mir schon gedacht, dass das Knacken von fehlenden (weil ohne Pre-Out / Main-In eigentlich nicht notwendigen) Bauteilen kommt. Kannst Du mir sagen welche Bauteile ich da wo in die Schaltung einfügen muss wenn ich die DC-Entkoppelkondensatoren nachrüsten muss? Bin diesbzgl. nicht so fit


Du entfernst an den beiden Main-in Buchsen den heißen Leiter (L+ und R+). Die Masse bleibt bestehen. Zwischen der jeweiligen Buchse und dem nun losen Leiter wird seriell ein Kondensator zwischengelötet, fertig. Ein Kondensator lässt nur AC durch, keinen DC.
Dazu bietet sich jeweils ein Folienkondensator (MKP oder MKT) an. Man kann natürlich auch Elkos nehmen, aber deren höhere Toleranz könnte ein wenig an der Kanalgleichheit zerren . Ich würde einen 3,3μF oder 4,7μF Kondensator mit min. 50V anstreben.
sboldt
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Jan 2016, 18:18
Hallo Karsten,

danke für die Beschreibung! Ich habe mir nun nochmal den Schaltplan angeschaut und bin auf die Kondensatoren C5 und C105 auf dem NF-Modulplatte gestoßen (s. Bild unten) Diese sind direkt hinter den Main-In Anschlüssen (links oben und mitte) und scheinen genau das zu sein was Du beschreibst. Habe ich also doch bereits Entkoppelkondensatoren oder verstehe ich da was falsch?

Danke für Deine Hilfe!

Viele Grüße,
Stephan

Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2016, 18:48
Da scheinst du den richtigen Riecher gehabt zu haben. Da sind schon welche vorgeschaltet
sboldt
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Jan 2016, 19:34
OK, dachte ich's mir doch

Dennoch komisch mit dem knacken. Bei meinem NAD Verstärker (mit ab Werk verbautem Pre-Out / Main-In) hab ich das Problem nicht, obwohl auch der schneller "online" ist als der ATM... Hat sonst vielleicht jemand eine Idee was "fehlt" um das Knacken zu verhindern?

Viele Grüße,
Stephan
hf500
Moderator
#10 erstellt: 13. Jan 2016, 20:58
Moin,
ja, die Einschaltzeit der Relais vergroessern.
Die Koppelkondensatoren helfen nicht, weil das zwischengeschaltete Geraet beim Einschalten einen Spannungssprung am Ausgang macht, der natuerlich uebertragen wird. Wirksam werden die Kondensatoren erst im "eingeschwungenen Zustand", wenn alle Gleichspannungen ihren Betriebswert erreicht haben.
Man muss also dafuer sorgen, dass die Lautsprecherrelais erst einschalten, wenn dieser Zustand erreicht ist. Fuer den nichtmodifizierten V5000 ist das schon gegeben, jetzt muss diese Zeit vergroessert werden.

73
Peter
sboldt
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Jan 2016, 21:34
Hallo Peter,


hf500 (Beitrag #3) schrieb:

C952 von 68µ in 100µ oder sogar 220µ aendern.


Ich habe den C952 nun zunächst gegen einen 220µ getauscht. Mit den dauerte das Einschalten dann aber eine gefühlte Ewigkeit. Also nochmal alles zerlegt und den Kondensator gegen einen 100µ getauscht. Damit ist's nun perfekt! Der V5000 schaltet die LS-Relais ca. 1 Sekunde nach dem ATM und nichts knackt mehr. :-)

Ich danke Dir vielmals für den Tip und auch Karsten für seine Hinweise. Die Unterstützung, die man hier im Hifi-Forum erhält ist dank Leute wie Euch einfach nur großartig!!!

Viele Grüße und schönes Rest-Wochenende,
Stephan
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