Philips N 4520 Lager fetten, ölen, Service manual

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joschbass
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jul 2014, 20:50
Gleich vorweg, ich weiß das Philips Maschinen keinen guten Ruf haben/hatten...
Dennoch habe ich mir nun einen Traum meiner Jugendzeit erfüllt und mir eine N 4520 günstig gekauft.

Es ist eine N 4520 die von 1981 stammen muss. Es war mir klar, dass nach so langer Zeit nicht alles in Ordnung sein kann.

Mein Problem ist folgendes, die Antriebswelle quietscht ein wenig, sicherlich weil das Lager vertrocknet ist. Hat jemand hier Erfahrungen mit dem Fetten der Lager dieser Maschine ? Kommt man noch an das Servicemanual ran? Ich würde diese schöne Maschine gerne zerlegen, reinigen und die Lager fetten.

Die Maschine hat laut dem Verkäufer lange unbenutzt im Keller gestanden. Der berühmte Defekt des Ein/ Ausschalters ist auch da. Aber den kann man ja noch in der Bucht erhalten . Ich möchte die Maschine wieder herrichten, wäre schön wenn jemand mir dazu Tipps geben könnte. Ich habe nach dem lokalisieren der Quietschgeräusche die Maschine natürlich nicht weiterbenutzt.

Freue mich schon auf Erfahrungswerte .
DB
Inventar
#2 erstellt: 02. Jul 2014, 06:11

joschbass (Beitrag #1) schrieb:
Kommt man noch an das Servicemanual ran?

Ja.

MfG
DB
joschbass
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Jul 2014, 20:49
Vielen vielen Dank!!!! Hatte auch schon google benutzt, aber man weiß ja nie, ob die downloads virenfrei sind...;-)

Wenn mir jetzt noch jemand Tipps für das Fetten der Lager Tipps gibt, bin ich noch glücklicher....
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 03. Jul 2014, 10:05
Lager fetten unter keinen Umständen. Die Gleitlager sind selbstschmierende Sinterlager. Dafür benötigst du ein spezielles Sinterlager-öl. Das zieht in das Lager ein und macht es wieder selbstschmierend. Du kannst auch Motorenöl nehmen. Das ist nicht optimal, aber es verharzt nicht. Es macht auch Sinn die Welle und das Lager zunächst zu reinigen.
Extrawurst
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Jul 2014, 21:39
Sicher, daß das Quietschen vom Lager kommt? Mitunter quietschen auch alte Bänder....
Das Sinterlager braucht i.d.R keine Schmierung. lass die Maschine über Nacht mal eingeschaltet (ohne Band), der Capstan dreht nämlich immer.

Übrigens: Die N4520 bzw die N4522 haben sehr wohl einen guten Ruf...einzig die Verdrahtung ist mehr als haarsträubend.... ach ja, und das Teileproblem....
max130
Inventar
#6 erstellt: 28. Jul 2014, 12:33
Servus
ich habe die Meinung gewonnen, dass mit dem Alter der Geräte von über 30 Jahren die Wartungsfreiheit verjährt ist.

An mehreren Kassettendecks und Tonbandgeräten habe ich die sintergelagerten Wellen gut gereinigt und LEICHT mit Isoflex PDP65 vom Revox Onlineshop geölt.

Es gibt da aber durchaus auch andere Meinungen....

VG
Stefan
joschbass
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Mai 2015, 17:06
Wollte mal wieder was zum Thema schreiben. Ich hab mich nun getraut, das Capstan zu zerlegen und siehe da, trocken wie Staub.

Aus dem Servicemanual ist leider nicht verständlich , was für ein Öl oder Fett benutzt werden soll. Auch ist nicht von einem Sinterlager die Rede.

Da ich auch kein Sinterlageröl hatte, wurde es mit einem hochwertigen Fett leicht eingeschmiert. Bisher sind die anfänglichen Quietschgeräusche und das Schaben nun weg. Sie läuft wieder super leise.

Ich hoffe, dass es mit dem Fett zunächst ok geht.

Woran kann man ein Sinterlager eigentlich erkennen?

Wenn es eins wäre, sollte ich ja dann doch nochmals eine Ölung mit speziellen Sinterlageröl machen.

Gruß, Jörg
Extrawurst
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Mai 2015, 17:57
Ich würd da erstmal nicht weiter dran rumschmieren, wenn er leise läuft, ist doch alles roger. Viel wichtiger für diese alten Schätzchen ist, sie wirklich regelmäßig liebevoll zu benutzen!

Das Sinterlager sitzt "hinten" am Ende der Welle im "Bügel", der über der Schwungmasse liegt und das Ganze am Platz hält.

Ich hab meine Maschinen mit "Molykote DX" gefettet, Sinterlager hin oder her...falls das Teil nach 10 Jahren wieder rumpeln und schaben sollte, fette ich eben wieder...

Die Öle und Fette, die im Servicemanual angegeben sind (Laufwerk-Explosionszeichnung,Seite VI-3) (ich hab eine Fotokopie eines Originals, keinen Download) sind meines Wissens alle nicht mehr am Markt erhältlich.
Für die Capstanwelle (Schaft) wird SC 6 angegeben, Philips-Best.-Nr 4822 39010072
Für das Sinterlager ("hinten" ;-) ) wird K 7132 HV 24121 (4822 39010071) angegeben.
Für die Achsen der Umlenkrollen ebenfalls SC 6, für die großen Bandführungsrollen aber Mobil Oil (all purpose) , was für mich quasi nach "Nähmaschinenöl" klingt....

Für Teile der Bremsen und Wickelteller Shell Alvania2 nund für wieder andere Teile an den Bremsen "Terolan 8293"



Ganz ehrlich: Nach nunmehr 35 Jahren Lebensdauer soll die Olle froh sein, wenn es irgendwo noch einigermaßen flutscht. Wenn Du es kriegen kannst, nimm Molykote DX. Wenn nicht, nimm irgend ein nichtharzendes Fett (aber kein dünnflüssiges Öl , insbesondere an Teilen, die mit Bandmaterial in Berührung kommen könnten ! )
joschbass
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Mai 2015, 18:16
Danke für deine Antwort !

Ich hab auch schon wie blöde nach den Ölen im Netz gesucht. Nun schreiben einige, man müsste zwingend Sinteröl benutzen, andere nicht.
Dann muss man bei dem Ölen auch noch nach einer bestimmten Weise vorgehen , das Lager bei 80 Grad in dem Öl baden, sodass sich das Öl in die Poren setzen kann. Ich möchte ja nix falsch machen, zumal ja auch die Beschaffung von Teilen bei der N 4520 äusserst schwer ist.

Kann man auch die Achsen der Wickelmotoren ölen? Da das Capstanlager so trocken war habe ich die böse Vorahnung, dass auch der Rest der Mechanik ausgetrocknet ist. Die Maschine muss wohl jahrelang auf einem Dachboden (im Sommer wohl heiß) verbracht haben. Ich möchte sie eben vernünftig restaurieren.

Gruss, Jörg
joschbass
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Mai 2015, 18:20
Was mir beim studieren des Manuals noch auffiel , dort wird ein Sprengbild des Capstans gezeigt, wo eine kleine Ölkanne drüber ist. Also gehe ich davon aus, dass man das Öl anscheinend "nur" auf die Achse geben soll.

Das Sinterlager habe ich dann mit meiner Aktion wohl eher noch nicht gefettet. Habe eben nur auf die Achse das Fett gegeben.


[Beitrag von joschbass am 20. Mai 2015, 18:23 bearbeitet]
Extrawurst
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Mai 2015, 18:38
Lass einfach mal juckeln, die Kiste Solange Du keine böse klingenden Geräusche aus dem Laufwerk hörst, solltest Du Dir echt keinen Kopf machen.

Die Wickelmotoren lass mal besser zusammengebaut....wenn Du beim Zusammenbau die Schleifer verbiegst, waren es mal Motoren.

Hier : http://forum2.magnet...nwellenmotor-ua78mg/

hat mal jemand die Traute gehabt und es hat funktioniert....


Edit : Sorry, der hatte den Capstanmotor-- und nicht den Wickelmotor zerlegt


[Beitrag von Extrawurst am 20. Mai 2015, 18:43 bearbeitet]
joschbass
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 20. Mai 2015, 18:56
Alles klar, dann las ich dass mal lieber.....

Ich werde mir zwecks Ersatzteillager noch eine weitere 4520 ergattern. In einem anderem Forum schrieb mir ein "Kenner", dass die Stückzahl der 4520 nicht sehr hoch war. Somit wird es immer enger mit den "ollen dicken"........

Konnten eben nie wirklich den Revoxen das Wasser reichen. Die 4520 / 22 sollte ja eine "Profimaschine" sein.
Aber der Ruf von Philips hat dazu damals nicht gereicht. Ich bin auch schon etwas "älter" und kann mich noch gut an die damaligen Diskussionen erinnern.

Als ich meine olle so zerlegte, wurde mir das auch selber klar. Kein Vergleich zur Aufgeräumtheit einer Revox.....

Aber die 4520 sah eben besser aus....heute auch noch.
Extrawurst
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 20. Mai 2015, 20:46
Die N4520/N4522 waren auch die einzigen vernünftigen Maschinen von Philips

Diese Maschine überflügelt die B77 um einiges (laut den technischen Daten des SM) ....wenn nur nicht die grausige Verdrahtung wäre

Hätte Philips gleich "vernunftig" produziert, dann gäbe es dieses "Revox-Syndrom" nicht.

Es gibt ja auch hervorragende Bandmaschinen jenseits von Revox...Tandberg, TEAC, Technics, sogar die Russen hatten mit der "Olimp" ein Super-Gerät...

Das "Profi" bezieht sich bei der N4520 auf die Bandgeschwindigkeit von 38 cm/s. Die "echten" Studiomaschinen liefen mit 76 cm/s.... und/oder (je nach Einsatzgebiet) mit noch mehr Spuren....da gab es z.B. die Fostex E16 für Musikproduktion (16 Spuren auf Halbzollband).

Weder die N4520 noch die B77 sind "Profimaschinen".

Was die Revoxe bis heute rettet, waren eben die hohen Verkaufszahlen. Durch die weitere Verbreitung lohnt sich auch heute noch die Ersatzteilvorhaltung bei Revox.

Von den Philipsen wurden nur einige Tausend produziert...
joschbass
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Mai 2015, 05:42
Mit 76 liefen allerdings nur die Mehrspurmaschienen. Die Mastermaschienen in der Regel auf 38. Ich kenne mich ein wenig aus, habe damals selber in Tonstudios gearbeitet .

Allerdings waren die Revoxe oder auch Teacs von der Mechanik, im Vergleich zur Philips stabiler konstruiert.

Wenn tatsächlich nur wenige Tausend der N4520 / 22 produziert wurden, muss man sein Schätzchen ja noch mehr hüten. Es ist ja schon jetzt sehr schwer, Ersatzteile zu erhalten. Die 4520 war "damals" wie die B 77 mein Jugendtraum, unbezahlbar.
Nun , mit dem Alter hat man dass Geld und besorgt sich die Geräte.

Ein Vorteil der N 4520 sind die sehr haltbaren Tonköpfe. Da sind bei vielen Revoxen schon , je nach Nutzungsdauer, große Einschliffe zu sehen.
Meine b 77 MK 2 hat 4,5 mm Einschliff und ist somit eigentlich hin......
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 21. Mai 2015, 09:36
Wie ich bereits geschrieben hatte, kein Fett ins Gleitlager. Dort kann man Motoröl verwenden. Sinterlageröl bekommt man bei Ebay, ist aber teuer und ob es nun wirklich besser ist, als Motoröl kann ich nicht beurteilen.

Mit 76 cm/s liefen keine aktuellen Studiomaschinen, das war nur bei den ersten Modellen notwendig.
joschbass
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Mai 2015, 11:15
Ok, nun bin ich wieder etwas verunsichert......

Ich habe folgendes "Fett" benutzt. Liqui Moly LM 47. (MoS2 Langzeitfett ).

Laut Angabe: Mehrzweckschmierfett für hohe Lagerdrücke.

Hat denn die N 4520 definitiv ein Sinterlager?

Was ich auch nicht wusste, Fett ist nix anderes als verdicktes Öl.

Also sollte ich das Fett doch besser wieder entfernen und mir Sinterlageröl besorgen?
joschbass
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 21. Mai 2015, 11:32
Ich habe nun die Firma angeschrieben, von der ich das Fett habe.

Vielleicht können die mir etwas zu dem Ursprungsschmiermittel sagen. (Oil SC 6)
Des Weiteren fragte ich an, ob das LM 47 benutzt werden kann/darf.

Bin mal sehr gespannt!
Bepone
Inventar
#18 erstellt: 21. Mai 2015, 12:25
Hallo,

Buchsen, in denen der Capstan läuft, bekommen normalerweise immer Öl. Dünnflüssiges Motorenöl geht meist sehr gut.
Fett hat dort wenig verloren.

Wenn man so lange wartet, bis sich die Lager akustisch melden, kann es schon zu Lagerschäden gekommen sein.


Gruß
Benjamin
Ingor
Inventar
#19 erstellt: 22. Mai 2015, 07:57
Fett ist gut für Zahnräder oder Wälzlager. In Gleitlagern wird Öl verwendet. Alle modernen Gleitlager in Elektrogeräten sind dauerschmierend ausgeführt. Da das Fett nicht von der Sinterbronze aufgenommen wird, ist die Dauerschmierung nicht mehr gewährleistet. Sinterlageröl wird quasi aufgesaugt und im Laufe der Lebensdauer des Lagers wieder abgegeben. Ich habe mir spezielles Öl gekauft, konnte aber zu Motoröl keinen Unterschied feststellen. Eine Langzeitbeobachtung konnte ich aber nicht machen.
Bepone
Inventar
#20 erstellt: 22. Mai 2015, 11:53
Hallo,

Vollkommene Zustimmung.


Gruß
Benjamin
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