TEAC A-9 Verstärker - läuft wieder nach Instandsetzung ;-))

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AnthonyP
Inventar

#1 erstellt: 28. Okt 2013, 13:46

Hallo zusammen,

in der „Zu verschenken“-Rubrik habe ich einen schönen aber defekten TEAC A-9 Verstärker bekommen. Den möchte ich gerne wieder herrichten, weil er so schön zu meinem V-9 Tape passt.
Danke noch mal an Rummsundfiep!

Nach einer ordentlichen Wäsche habe ich jetzt festgestellt, dass im rechten Kanal beide Leistungstransistoren durch sind sowie der dritte Transistor auf dem Kühlkörper. Bei der Fehlersuche bin ich auf den defekten Widerstand R437 gestoßen. Das soll ein 220 Ohm „non flammable“ sein. Dort steckte ein andersfarbiger zum linken Kanal drin, der hochohmig ist bzw. gar keinen Durchgang mehr hat. Hier hat also schon mal jemand einen anderen R eingelötet. Das sieht man. Die Endstufentransistoren sind allerdings noch die Originalen.

Jetzt frage ich mich, was hier passiert ist. Hat jemand nur den defekten R getauscht ohne die Leistungstransistoren? Nur warum? Aus das LS-Relais ist offen und ohne Deckel. Ist aber funktionsfähig – das habe ich getestet.

Ich würde als nächstes die Transistoren im Umfeld des defekten R prüfen. Die Dioden und anderen R sind soweit ok.

Kann ich den als „non flammable“ ausgezeichneten Widerstand gegen einen normalen Metallschicht tauschen?
Was meint ihr? Wie soll ich weiter vorgehen?

Freue mich auf eure Tipps!

Hier noch zwei Bilder. Einmal das Schaltbild von der Umgebung und einmal die Austauschanweisung von Teac für (Leistungs-)Transistoren. Die habe ich alle schon besorgt.
Danke und viele Grüße
Jo

barchettarz
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 28. Okt 2013, 19:42

Hallo AnthonyP,

Fragen über Fragen, die so einfach nicht zu beantworten sind! Der dritte Transistor auf dem Kühlkörper? Sind es in Summe vier, dann sind es die Treiber. Sind es nur drei pro Endstufe, ist es wahrscheinlich ein Wärmefühler, zuständig für den Ruhestrom, damit der einigermaßen stabil bleibt, ca. + - 30% ist hier die Regel.

„Jetzt frage ich mich, was hier passiert ist. Hat jemand nur den defekten R getauscht ohne die Leistungstransistoren? Nur warum?“

Das weiß nur, der es „verbrochen“ hat!

„Kann ich den als „non flammable“ ausgezeichneten Widerstand gegen einen normalen Metallschicht tauschen?
Was meint ihr? Wie soll ich weiter vorgehen?“

Ja kannst du, sind bipolar „gewickelt“ wegen der Induktivität und brennen bei starker Überlastung durch.

Grüße

PS: ein Schaltbild sieht allerdings anders aus!

AnthonyP
Inventar

#3 erstellt: 28. Okt 2013, 21:14

Hi,

wahrscheinlich wird das wirklich nur der Urheber wissen. Naja, ich teste mich ran.
Hatte übrigens vier selbst ausgelötete Transistoren auf der oberen Platine gefunden.
Vielleicht mit ein Grund für den "Absturz".

Das mit dem Termofühler wäre ne Möglichkeit, glaub ich aber eher nicht, weil der sich wie ein Transitor misst. Hab mal ein paar Bilder gemacht. Auf dem kleinen steht NEC D882
Das mit dem Widerstand ist jedenfalls schon mal gut, denn die "non flammable" finde ich nicht.

Gruß
Jo

barchettarz
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 28. Okt 2013, 22:20

Hallo,

der Transistor als Temperaturfühler: Die Spannung UBE eines z.B. BD139 ist temperaturabhängig und nimmt 2mV pro Grad Temperaturerhöhung ab. Mit einer entsprechenden Schaltung kann man sich diesen Umstand zu nutze machen und eine sehr gute Ruhestromregelung aufbauen. Könnte hier der Fall sein.

Grüße

Broesel02
Inventar

#5 erstellt: 28. Okt 2013, 22:53

Hallo Jo,
diese Sch... Sicherungswiderstände. Wenn du genug Zeit und Muße hast werfe sie ALLE raus. Ich kann da bei einigen Endstufen eine lange Leidensgeschichte erzählen. Das braucht man wirklich nicht. Und: der dritte Transistor ist wie barchettarz schreibt wohl für die Ruhestromregelung zuständig. Daher könnte der Begriff "Servo" in der Typenbezeichnung kommen. Das von Teac für die Austauschtransistoren auch gleich die geänderten Widerstandswerte angegeben werden,- alle Achtung!
Ich drücke dir alle Daumen zum erfolgreichen Gelingen bei deinem neuen Projekt!

Richard

AnthonyP
Inventar

#6 erstellt: 29. Okt 2013, 16:04

Hallo zusammen,

das ist ja interessant mit der Regelung! Ja, das könnte natürlich sein. Mir scheint die ganze Regelung in diesem Gerät sehr aufwändig zu sein. Habe allein insgesamt 62 Elkos gezählt. Da is was los.

Als nächstes werde ich die Transistoren in der Umgebung des defekten Rs prüfen, zwei sollen ja eh ersetzt werden und dann auch ein Augenmerk auf die Sicherungswiderstände haben. Zum Glück stehen im Plan ja alle Werte daneben. Das macht das prüfen einfach.
Melde mich dann mit neuen Erkenntnissen. Kann aber ein wenig dauern.

LG
Jo

AnthonyP
Inventar

#7 erstellt: 18. Feb 2014, 00:00

Hallo!

Juchuuu, eEs ist geschafft! Der TEAC A-9 läuft wieder

Es hat zwar lange gedauert, da u.a. die ständige Teileeschaffung viel Zeit gekostet hat, ich aber auch andere Dinge zuerst repariert habe.
Jetzt kann ich diesen Thread mit einem guten Ergebnis abschließen.

Am Anfang sah das Gerät so aus:

Nach der Zerlegung habe ich alle Teile gründlich mit Pinsel und Waschlauge in der Badewanne gereinigt. Dann habe Ich alle Transistoren geprüft und Widerstände nachgemessen. Die rechte Seite der Endstufe hatte einen Defekt (alle Transistoren auf dem Kühlkörper durch), zahlreiche Treibertransistoren hatten sich selbst ausgelötet, ein Kleintransistor war hinüber. Ein Widerstand war hochohmig. Einige Elkos weit außerhalb der Toleranz. Beide Platinen habe ich komplett nachgelötet.

Dann wieder zusammengebaut und gestern abend dann mit Glühbirne zusammen mit einem Freund den Neustart gewagt.
Und siehe da, das Relais gibt wieder frei. Kein nenneswerter Ofset und der Ruhestrom ließ sich problemlos einstellen.
Ein erster Test mit Kopfhörer zeigte auch keine Auffälligkeiten und so haben wir dann einen Test mit Lautsprecher gemacht.
Jetzt läuft das schöne alte Gerät wieder wie es soll und ergänzt mein Tape V-9 und den mittlerweile ebenfalls gefundenen Tuner T-9 zu einer schönen Einheit.