Harman Kardon HK6500 defekt

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Heimwerkerking
Inventar
#1 erstellt: 02. Sep 2007, 15:00
Hi Leute
Hab hier einen Harman Kardon HK 6500 stehen und folgendes Problem:
Grob gesagt er verstärkt nicht. Wenn ich ein Eingassignal anschließe und den Lautstärkeregler auf rechtsanschlag drehe ist es ganz schwach in den Boxen zu hören. Wenn ich den Lautstärkeregler wieder nach links drege regelt er das signal auch weiter runter bis gar nix zu höhren ist.
Jemand evt eine Idee was da defekt sein könnte das er nicht verstärkt?
Bin für alle Tipps und Vorschläge dankbar.
CyberSeb
Inventar
#2 erstellt: 03. Sep 2007, 07:14
Klingt für mich so, als wäre die Stromversorgung der Vorstufen ausgefallen! Das kannst du ganz leicht nachmessen.

Gruß,
Sebastian
norman0
Inventar
#3 erstellt: 03. Sep 2007, 07:17
Hallo Heimwerkerking,

war das schon immer so oder tritt der Fehler erst seit kurzem auf? Das ganz leise Signal, das Du hörst, wenn du den Lautstärkeregler auf Rechtsanschlag stellst, entsteht durch so genanntes Übersprechen. Deine Endstufe tut also wahrscheinlich. Kannst Du bei dem Gerät Vor- und Endstufe auftrennen? Wenn ja, sind die Brücken gesteckt? Hier kannst Du auch Vorstufe und Endstufe getrennt überprüfen. Vielleicht ist auch der Eingangswahlschalter verdreckt.

Grüße Norman
Heimwerkerking
Inventar
#4 erstellt: 03. Sep 2007, 13:40

norman0 schrieb:
Hallo Heimwerkerking,

war das schon immer so oder tritt der Fehler erst seit kurzem auf? Das ganz leise Signal, das Du hörst, wenn du den Lautstärkeregler auf Rechtsanschlag stellst, entsteht durch so genanntes Übersprechen. Deine Endstufe tut also wahrscheinlich. Kannst Du bei dem Gerät Vor- und Endstufe auftrennen? Wenn ja, sind die Brücken gesteckt? Hier kannst Du auch Vorstufe und Endstufe getrennt überprüfen. Vielleicht ist auch der Eingangswahlschalter verdreckt.

Grüße Norman


Ich weiß nicht wie lange das Gerät schon diesen Fehler hat. Hab das Gerät von einem Bekannt jetzt am We bekommen.
Ich weiß nicht so ganz ob ich vor und Endstufe auftrennen kann bei dem Gerät. Ichhab auf der rückseite die Möglichkeit eine externe Klangregelung z.B. einen Equalizer anzuschließen. Sprich dort wird das Signal erst wieder aus der Endstufe ausgegeben und dann wieder eingespeißt. Und dort sind keine Brücken drin. Kann diese Anschlüsse aber auch deaktivieren.


CyberSeb schrieb:
Klingt für mich so, als wäre die Stromversorgung der Vorstufen ausgefallen! Das kannst du ganz leicht nachmessen.

Gruß,
Sebastian


Das ist ja schön und gut das es einfach zu messen ist. Nur ein paar mehr Infos wären evt ganz Hilfreich. Wo ich denn so ungefähr die Punkte finde wo ich messen muß. Bin zwar angehender Elektriker aber so ganz ohne Schaltplan oder Stromlaufplan ist das mist.

Big thx schonmal im Vorraus


[Beitrag von Heimwerkerking am 03. Sep 2007, 13:46 bearbeitet]
norman0
Inventar
#5 erstellt: 03. Sep 2007, 13:48
Versuche doch dort mal eine Brücke rein zu machen, wenn Du keine passenden hast, geht auch ein normales Cinchkabel. Außerdem kannst Du dort auch mal ein Signal in die Endstufe einspeisen, oder das Signal der Vorstufe auskoppeln. Der Tipp von CyberSeb ist auch sehr interessant. Vielleicht ist es nur eine Sicherung...

Grüße Norman
Heimwerkerking
Inventar
#6 erstellt: 03. Sep 2007, 14:13

norman0 schrieb:
Versuche doch dort mal eine Brücke rein zu machen, wenn Du keine passenden hast, geht auch ein normales Cinchkabel. Außerdem kannst Du dort auch mal ein Signal in die Endstufe einspeisen, oder das Signal der Vorstufe auskoppeln. Der Tipp von CyberSeb ist auch sehr interessant. Vielleicht ist es nur eine Sicherung...

Grüße Norman

Sind denn da noch andere Sicherungen verbaut als die eine Gerätesicherung im Netzteil?
Weil die Habe ich überprüft und die war in Ordnung.
dicko_reloaded
Stammgast
#7 erstellt: 03. Sep 2007, 14:17
Der 6500 hat keine auftrennbare Vor- und Endstufe.

Hier bekommst du aber das Service-Manual:
http://manuals.harman.com/HK/Service%20Manual/HK6500%20sm.pdf

Und hier das User-Manual:
http://manuals.harma...HK6500_6300%20om.pdf

Gruß, Dirk
Heimwerkerking
Inventar
#8 erstellt: 03. Sep 2007, 14:37
Ich hab es jetzt mal Versucht mit einem Cinch Kabel hinten als Brücke aber war kein Unterschied. Auch bei meinem Versuch mit einem Kopfhörer trat der selbe Fehler auf.
Hifi_in_der_Kirchgasse
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Mrz 2008, 23:04
Hallo, habe auch solch einen Verstärker. Hat die selben defekte. Es liegt an der Endstufe. Die kann man ja direkt abgreifen. Es fehlt einfach der druck. Würde schätzen das es an der Stromversorgung liegt. Scheint generell ein Prob. zu sein bei dem Verstärker. Hat jemand eine Ahnung welches Bauteil defekt ist. Bestimmt nur ein Transistor etc.

MfG
audianer90
Stammgast
#10 erstellt: 11. Nov 2008, 20:28
Hallo an alle,

ich habe auch dieses Problem mit dem 6500. Scheinbar ist die Halbwertzeit überschritten.

Hat zwischenzeitlich jemand die Lösung für dieses Problem ? Wenn ich wenigstens die Richtung hätte in die es geht, könnte ich vielleicht selbst was machen. Aber so ganz ohne Hinweis bin ich mangels geeigneter Messtechnik hilflos.

Gruß, Michael
Selefin
Neuling
#11 erstellt: 25. Aug 2009, 18:57
Hey Leute...
scheint wirklich ein tolles ding zu sein...
ich verfolge morgen mal das Audiosignal ich hoffe ich kann mal ne Antort Posten.. der Schaltplan ist doch schon einmal ein Anfang! Danke dafür

Chereop
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 26. Aug 2009, 08:13
Hallo,

ich habe folgende Anmerkungen:


Der 6500 hat keine auftrennbare Vor- und Endstufe.


Sorry, leider nicht richtig. Nur heißt es hier "External Processor". Ist aber von der Funktion her das gleiche (Siehe SM, da kann es jeder nachverfolgen). Hier ist es sogar noch eleganter gelöst, weil Brücken NICHT nötig sind. Dafür gibt es auf der Front den Schalter "External Processor" und der MUSS auf OFF stehen, wenn keine Brücke oder Equalizer angeschlossen ist!

Außerdem MUSS der Tape-Monitor Wähler auf SOURCE stehen, sonst kommt u.U. auch nix hinten raus

Gruß

PBienlein
audianer90
Stammgast
#13 erstellt: 11. Sep 2009, 21:05
Hurra, Hurra,

meiner geht wieder

Bei mir war gar nix kaputt. Ich habe alle ! Lötpunkte nachgelötet. Obwohl ich sie vorher kontrolliert habe sind mir nur ein oder zwei kalte Lötstellen aufgefallen.
Beim Nachlöten waren es dann aber eine ganze Menge die nicht wirklich gut verarbeitet waren.
Ich habe den Verstärker zwischendurch immer wieder mal eingeschaltet um zu probieren ob sich etwas geändert hat, nachdem ich ca. 80 % der Lötpunkte hatte wollte ich schon aufgeben. Aber nachdem ich die ganze Platine durchhatte hat er wiklich wieder ganz normal funktioniert.

Freu,

Vielleicht hilft das bei euch auch.

Viel Spass beim löten.

Michael
sayphong
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Aug 2010, 09:38
Hallo hatte den Fehler auch, vielleicht etwas anders:
Output leiser, sehr viel Bässe, Klang ließ sich nicht mehr regeln.
Fehler, die negative Spannung -22V am Q520 fehlte, Q520 defekt und Sicherheitswiderstand R556 (10 Ohm) war durchgebrannt. Transistor erneuert und Widerstand, jetzt läuft er wieder wie vorher.
Anmerkung, ist schon komisch, das er mit nur mit der positiven Spannung überhaupt läuft.

Schaltbild gibt es bei Hifi Engine, ansonsten schon richtig, erst mal alles nachlöten, bei HK gibt es oft schlechte Lötverbindungen.
Gruß aus Augsburg
Sayphong
opf
Neuling
#15 erstellt: 27. Aug 2010, 23:27
Vielen Dank sayphong. :)
Ich hatte bis eben ein sehr ähnliches Problem: Output sehr leise (noch nicht mal Zimmerlautstärke) und beim Aufdrehen des Lautstärkereglers kam ein Kratzen dazu.
Bei meinem HK6500 fehlte die positive Spannung +22V am Q519. Ursache: der Widerstand R555 war durchgebrannt.
Ich habe den Widerstand ersetzt (10Ohm, 0,25W) und das Problem war gelöst.
Zusätzlich waren am Q519 und Q520 kalte Lötstellen zu finden, die nachgelötet werden mussten.
Wenn der Verstärker schon mal offen ist, dann bitte alle Lötstellen von Transistoren, welche auf Kühlblechen befestigt sind, ansehen und ggfs nachlöten.
Am besten auch gleich die Phono-Karte prüfen.
sonyfreak
Stammgast
#16 erstellt: 28. Aug 2010, 20:03
Hatte das Problem bei meinem HK 6500 damals auch 2 x. Einmal hat die Instandsetzung 150 DM gekostet. 2 Jahre später war er wieder hin. Danach bin ich auf SONY umgestiegen und habe einen SONY TA F 707 ES gekauft, der seit 10 Jahren störungsfrei läuft. Lediglich die Lautsprecherrelais sind mal getauscht worden. Viel solider als Harman/Kardon. Allerdings hatte ich kürzlich mal mit einer HK Citation Vor/Endstufenkombination geliebäugelt Twentyone und Twentytwo.
brb1962
Neuling
#17 erstellt: 31. Dez 2010, 11:40
Hallo zusammen,
ich bin auch dabei meinen HK 6500 auf Vordermann zu bringen... aber der grosse Zampano mit den Bauteilen bin ich nicht.....
Woran erkenne ich den korrekten Transistortyp?
Das Servicemanual habe ich...
Xistor ,NPN R ??? oh je ...

Vielen Dank für die Hilfe
brb1962
Neuling
#18 erstellt: 31. Dez 2010, 11:54
Oh mann wer lesen kann ist klar im Vorteil ....
Die Typen sind im Servicemanual drin aber halt nich da wo
man sie erwartet ....
Tau-Nuss-Sound
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 16. Apr 2016, 23:02
Hallo,

alter Thread, ich weiss. Aber ich habe guten Grund, den wiederzubeleben.

Vor paar Wochen bekam ich meinen 1990 gekauften HK6500 von meinem Bruder zurück. "Ging am Ende nicht richtig, steht eh' nur rum, willste ihn wiederhaben?"
Klar will ich! Den Sound vergisst man nicht. Und dass ich ihn damals weggegeben hatte, war ein Fehler. Ein großer Fehler. Ich wollte ja unbedingt den Yamaha Surround-Amp, wegen DVD gucken. Hifi kann der aber nicht, so gar nicht.

Angeschlossen. Nichts. Volume voll auf, linker Kanal ganz leise. Hm!

Also Internet an, suchen, hier gelandet, Link zum Servicemanual gefunden, selbiges geladen, ausgedruckt und los ging die Suche. Nach kaum 3 Minuten dann festgestellt, dass das Vorverstärkerboard (wo auch Bass/Höhen/Balance drauf ist), gar keinen Strom kriegt. Auf Verdacht die beiden Transistoren raus, die Widerstände gemessen R555 und R556, einer war hin, der andere OK, (wie sich später rausstellte, umgekehrt war einer der Transistoren Q519 und Q520 hin).
Ersatzteile bestellt, eingebaut, und geht wieder! Waaaaa, was ein Sound. :-)

Und wo wir schon dabei sind: alle Elkos raus und neu. Loudnessschalter kratzte, neue Schalter bestellt (ebay ist hier echt gut), eingebaut, Ruhe.
Balancepoti knackte, aufgemacht, gereinigt, 150 mal gedreht, geht wieder.
Kalte Lötstellen habe ich auch ein oder 2 gefunden. 1h Zeit sollte man sich nehmen, dann hat man die paar Platinen alle nachgelötet.

Vorsichtshalber den Sourcewahl- und Lautsprecherschalter raus und gereinigt, der war gut schwarz innen.
Der Tapeschalter geht ohne Knacken und kratzen und was mich am meisten wundert ist dass das Lautstärkepoti auch ganz ohne Kratzen geht.

Es stellte sich am Ende raus, dass die MM/MC Platine die gleichen Transistoren für die Spannungsregelung (Q613/614) hat, und da war auch so einiges hin. Widerstand, Zenerdiode, die dicken Transistoren und einer von den kleinen Transistoren auch.

Einzige Schwierigkeit: kein Versender hat alle alten Japan-Transistoren. Teils habe ich die einzeln via ebay ordern müssen. Reichelt war eine Hilfe, Kessler Elektronik dito (direkt und via ebay). Schalter gabs via ebay teils aus D und teils aus UK (ca. 1,90 GBP plus 1,80 Proto, preislich voll OK)

Als ich ihn zuerst anhatte und nichts kam, wollte ich ihn schon wegwerfen. Was ein Glück, dass ich "nochmal reingeguckt habe".

Beim Test bespielte er 2 Tannoy Reveal 6P Monitorboxen, später darf er dann wieder die guten alten BRAUN LS 120 betreiben. Oder die Canton LE900, die ein Kollege mir vermacht hat.

Also, der Link hier zum Servicemanual und einige Einträge haben den Weg gewiesen und gut geholfen. Danke in die Vergangenheit, falls die Leute noch mitlesen.

Als Antwort auf den letzten Eintrag: die Typen stehen nicht in der Liste, sondern direkt in den Schaltplänen.

Grüße,
F.
Tau-Nuss-Sound
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 17. Apr 2016, 12:21
achja, nochwas: die HK6500 haben einen Spannungsumschalter auf der Rückseite. Und der schaltet NICHT von 110 auf 220 um wie so viele andere, sondern 220V / 240V.
1990 hatten wir noch 220V aus der Steckdose, ab 1991 dann 230V. Sind zwar nur 5% mehr, aber auf Dauer kann das zu viel sein.
Also, wer noch einen HK betreibt, mal schauen wie der Schalter gestellt ist und ggf anpassen.

Achtung: Umschalten NUR BEI AUSGESCHALTETEM UND VOM NETZ GETRENNTEN GERÄT! Gebrauchsanleitung beachten.
resuba
Neuling
#21 erstellt: 26. Jan 2017, 09:25
Moin,

Mein HK6500 hat sich vor 2 Wochen verabschiedet, total überhitzt ((90°C aussen) beim Dauerbetrieb.

"rechter Kanal ist durch Überhitzung gestorben."

Habe auch einen Thread dazu : http://www.hifi-foru...m_id=220&thread=7343

Jetzt ist die spannung am linken Leistungstransistor ungewöhnlich. C hat 42V E hat 1,2V - die anderen haben alle ~42V / 0V (C/E).
Ich werde erstmal die Lötstellen prüfen.
Toll wäre ein kompletter Schaltplan, falls ich doch noch weiter forschen muss.

Kommt einer von den "Experten" aus der Kieleir Ecke?


Wer hat einen kompletten Schaltplan für die Endstufen?

lg. rene


[Beitrag von resuba am 26. Jan 2017, 09:27 bearbeitet]
Tau-Nuss-Sound
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 26. Jan 2017, 09:38
in Beitrag 7 ist ein Link zum Service Manual mit Schaltplänen.
resuba
Neuling
#23 erstellt: 26. Jan 2017, 10:38
super Danke!

Ich hoffe es hat sich nur etwas "entlötet" durch die 90°C (aussen).
gruss Rene
Tau-Nuss-Sound
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 04. Jul 2021, 10:07
Hallo,

muss den Thread nochmal hochholen. Mein HK6500 kratzte und verzerrte auf dem rechten Kanal und ich bekam nicht raus woran es liegt. Weswegen er 3 Jahre in die Ecke verbannt wurde. Nun habe ich endlich Zeit (und Lust) gefunden, mich zu kümmern.
Ergebnis: er spielt wieder.
Was war los: kalte Lötstellen. Das scheint, und das sagen auch viele Foreneinträge, ein Standardproblem bei den Harmännern dieser Zeit (frühe 90er) zu sein. Die haben wohl im Tauchbad gelötet und das hat nicht die beste Qualität hergestellt.
Ich habe schlicht und ergreifend mit dem Lötkolben jeden (!) Lötpunkt kurz erhitzt und einen winzigen Tropfen neues Lötzinn zugefügt. Einfach der Reihe nach vorgehen, bzw. nach Bereichen auf der Platine, man findet da schnell "Muster" an die man sich halten kann. Da wo Lötstellen schon verdächtig aussahen (stumpf, rissig, o.ä.) mit der Lötpumpe das alte Lötzinn weg und ganz neu. Das waren aber weniger als 10 Lötstellen.
Danach nochmal DC Balance und Idle-Current gemäß Service Manual abgeglichen und nun ist alles wieder in Ordnung.

Ich hoffe, dass er noch lange schöne Musik für mich spielen wird.

Viele Grüße an alle HiFi-Enthusiasten!
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 04. Jul 2021, 14:16
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur!


Danke an Alle für die Rückmeldung(en), so muss Forum !!!


Kalte Löststellen sind in der Tat eine der Plagen bei 30 - 40 Jahre alten Klassikern.

Auch ich mache das so, dass ich beim Nachlöten versuche, das alte Lötzinn komplett abzusaugen. Besonders wenn es schon stumpf und porös aussieht.
Besonders wichtig wird das heutzutage, wo wir andere Legierungen im Lot haben (kein Blei mehr) und sich durch Vermischung mit dem alten Lot eine inkonsistente Tektonik der Lötstellen ergeben kann.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 04. Jul 2021, 14:18 bearbeitet]
Newlife13
Neuling
#26 erstellt: 04. Dez 2021, 19:22
Hallo, opf schreibt dass er den Widerstand R555 mit einen 10 ohm 0,25W ersetzt hat aber auf
den Schaltplan steht dass alle Wiederstände 0,5W haben sollten. Hat es es einen bestimmten
Grund warum du es anders gemacht hast?
Bin relativ unerfahren was Elektronik angeht aber ich löte und lerne gerne dazu

Grüße, Denis


[Beitrag von Newlife13 am 04. Dez 2021, 19:25 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 04. Dez 2021, 20:20
Hallo Denis,

zunächst "Willkommen im Forum!". Prima, dass Du nicht einfach etwas nachmachst, was andere geschrieben haben. Schließlich kann man sich auch einmal Vertippen. Hier ist auch nicht klar, ob "opf" mit 0,25W den defekten Widerstand oder den neuen Widerstand meint. Zudem gibt es sogar Drukcfehler in Schaltplänen und Service Manuals.

Hier in diesem Fall handelt es sich bei R555 und R556 um "Fusible Resistors" (F.R.) also Sicherungswiderstände. Sie sollen also bei einem zu hohen Strom durchbrennen und die Folgeschaltung schützen. Entsprechend dürfen diese Widerstände nicht leicht brennbar sein.
Im konkreten Fall sind die Werte schon etwas fragwürdig. Der nachfolgende Transistor Q519 2SD1266 kann laut Datenblatt (am Kühlkörper montiert) 3A als Dauerstrom verkraften. Dieser Strom müsste dann ja auch durch R555 fließen. Selbst bei 500 mW Leistung wären das maximal 2,2V Spannungsabfall und 0,22 A (---> U x I = P 2,2V x 0,22A = 0,5W). In der Praxis würde man dann aber nur 0,1 A einplanen. Bei 0,25W wären es sogar nur 1,6V und 0,16A als maximale Stromstärke. Nimmt man die Spannungswerte aus dem Schaltplan, dann soll an R555 nicht einmal eine Spannung abfallen (jeweils 49,2 VDC an beiden Enden). Keine Spannungsdifferenz ---> kein Stromfluss ...
Weshalb dann solch' ein Transistor verwendet wird, weiss ich auch nicht.

Ebenso ist es wenig nachvollziehbar, die benachbarten Elkos am Ausgang des Transistor und parallel zur Zener-Diode mit nur 25V Spannungsfestigkeit zu wählen, wenn dort schon über 23V vorhanden sind.

Fazit: In der Praxis würde man diese Elkos gegen 35V-Typen austauschen. Anstelle von R555 und R556 würde man heute keine Kohlewiderstände FR mehr nehmen, sondern schwerentflammbare Metallschichtwiderstände mit 0,4W oder 0,6W. Man würde den Spannungsabfall messen und daraus die Stromstärke sowie die notwendige Leistung errechnen. Vielmehr als das Ohm'sche Gesetz und P = U x I muss man dazu nicht können.


[Beitrag von CarlM. am 04. Dez 2021, 20:23 bearbeitet]
Newlife13
Neuling
#28 erstellt: 04. Dez 2021, 22:40
Hallo Carl,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort, widerstände mit Metalschicht hatte ich schon besorgt auch 0,6W sind dabei ;). ich sehe schon, ich muss mich etwas intensiver mit der Sache auseinander setzen aber es macht Spaß. Bin noch dabei die Lötstellen von den Transistoren die am Kühlköper hängen zu erneuern.
Danke nochmals für deine Hilfe

Gruß Denis
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 05. Dez 2021, 13:56
TONE AMP SECTION:

Hier war das Thema mit den beiden Widerständen R555 & R556 bereits mal in einem anderen Thread analysiert:
http://www.hifi-foru...d=13546&postID=26#26

Das liegt in dem +/- 22,8V Spannungsregler, dediziert für den Tone Amp.

Den Stromverbrauch der Tone Amp Sektion kann man aus den Ruheströmen der vier Schaltungsstufen berechnen:
1. Stufe 1,8mA
2. Stufe 1,4mA
3. Stufe 2,6mA
4. Stufe 9,1mA
---------------------
Summe 14,9mA ~ 15mA pro Kanal

Beide Kanäle zusammen haben also Strom I = 30mA;

Für die beiden Widerstände im Regler bedeutet das

Verlustleistung P = I^2 * R = SQR(0,03) * 10 = 0,009W;
Also nur neun Milliwatt.

Zwischen R555/R556 und dem jeweiligen Transistor würde ich noch empfehlen, einen Folienkondensator 1,0µF oder höher (z.B. Wima MKS2) gegen Masse hinzuzufügen. Sonst klingt der Tone Amp nach meiner Erfahrung ein wenig matt.



POWER AMP SECTION:

Zur Unterstützung hier noch etwas aus einem weiteren Thread
http://www.hifi-foru...d=16632&postID=12#12


Poetry2me im anderenThread (Beitrag #12) schrieb:

Ich habe mal im Schaltplan der linken Endstufe des Harman Kardon PM6500 die einzelnen Schaltungsstufen farblich markiert.

Harman Kardon HK6500 schematic detail left power amp stages marked


Hoffe das hilft noch zusätzlich.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 05. Dez 2021, 13:57 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#30 erstellt: 05. Dez 2021, 14:34
Hallo Johannes,
hast Du auch eine Erklärung, weshalb man Transistoren mit 35W 3A Dauerstromstärke eingesetzt hat?

Grüße
Carl
Poetry2me
Inventar
#31 erstellt: 05. Dez 2021, 18:08
Warte mal,

1. ich hatte noch einen weiteren Verbraucher am +/-22,8V Regler übersehen:

Auch die separaten +/-12V Regler (Q907 % Q908) hängen mit daran. Dort hinein fließen geschätzte 11,5 mA pro Spannung.
Damit werden die beiden diskret aufgebauten Line-Verstärker versorgt, welche für Volume-Pufferung und phasenkorrekter Loudness sorgen.

Somit ist die Last am +/-22,8V Regler nicht 30 mA, sondern 41,5 mA.


2. Wir müssen berechnen, welche Verlustleistung an den Transistoren selbst abfallen, nicht nur am Widerstand davor.

Verlustleistung:
P_transistor = U * I = (49,2V - 22,8V) * 0,0415A = 1,1W;


Nach dieser Überschlagsberechnung für die Transistoren Q519 und Q520 im +/-22,8V Regler
weiß ich auch keine Antwort, warum diese so großzügig dimensioniert wurden.

- Johannes
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 05. Dez 2021, 18:30
Okay. Das reicht dann für ca. 60°C im Gehäuse ohne Kühlkörper ---> 2W.
Newlife13
Neuling
#33 erstellt: 09. Dez 2021, 00:05
So es ist vollbracht, mein HK 6500 ist wieder im Einsatz und klingt wieder wie er sollte.
Die übliche Reparaturen wie alte Lötstellen neu gemacht (Transistoren und Potentiometer),
Wiederstände R555 R556 ersetzt. Kontaktspray sparsam auf Potis gesprüht (WD40 Kontaktspray)
et voila !
Danke an euch alle hier im Forum für die Informationsflut, besonders an Carl, hätte ich sonst nicht hingekriegt.

Liebe Grüße
Denis
Tau-Nuss-Sound
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 09. Dez 2021, 00:16
bitte spüle das WD40 mit GANZ VIEL ISOPROPYLALKOHOL wieder aus den Potis raus!

siehe
http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-4444.html

…das Zeug ist Gift für die Potis.

Wenn ein Poti kratzt, lieber erstmal 250 mal Anschlag links-Anschlag rechts drehen. Das macht den Dreck meistens weg.
Kontaktspray a la WD40 oder Kontakt 60 sind GIFT, allenfalls kannst Du da mit TUNER-Spray beigehen oder etwas ähnlich mildem.
Newlife13
Neuling
#35 erstellt: 09. Dez 2021, 01:02
WD40 Kontaktspray
Ich benutze den Kontaktspray von WD40 seit Jahren und habe schon etliche Potis damit behandelt, manchen schon vor 5-6Jahre her, habe noch nie Probleme gehabt. Steht sogar drauf rückstandsfrei.
Aber ich lasse mich gerne von erfahrene Leute belehren, was für Probleme sollen Kontaktspray verursachen? Balistol ist ein Öl für Waffen und da hätte ich mehr Angst dass das Öl Klebrig mit der Zeit wird.
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 09. Dez 2021, 10:17
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur. Sooo gross war die notwendige Unterstützung ja garnicht.
Aber ich freue mich auch immer, wenn ein defektes Gerät erfolgreich instandgesetzt wird.

Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 09. Dez 2021, 19:40
Au Backe, WD40 ist Petroleum und löst Plastik an.

NICHT GUT !!!

Nur Elektronik-Kontaktspray verwenden !!!!


[Beitrag von Poetry2me am 09. Dez 2021, 19:40 bearbeitet]
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