Lohnt sich Reparatur von NAD model 60?

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linuxguy
Neuling
#1 erstellt: 13. Aug 2013, 22:18
Hallo,

mein NAD Model 60 Verstärker, den ich von meinem Vater geschenkt bekommen habe brummt nach dem Einschalten konstant. (Sowohl über die Lautsprecher als auch über die Kopfhörer.) Ich habe den Verstärker zu einer Werkstatt gebracht. Die sagten mir, dass es nicht am Netzteil liegen würde, sondern ein Elko wär. Reparatur kostet 60-100€ je nachdem welcher Elko es ist und wie einfach es ist daran zu kommen.

Lohnt es sich die Reparatur machen zu lassen, oder muss ich damit rechnen, dass aufgrund des Alters bald weitere Elkos oder andere Teile den Geist aufgeben?

Bitte einfach eure Einschätzung frei Schnauze, da ich weiß dass ihr für nix garantieren könnt.

Vielen Dank


[Beitrag von linuxguy am 15. Aug 2013, 11:37 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#2 erstellt: 14. Aug 2013, 00:20
Wunderschönes Teil, noch dazu vom Vater. Da gibts nichts zu überlegen.
In den 70ern hat man hochwertige Geräte gebaut. Insbesondere auch die Phonovorstufen.
Guck mal hier zum Beispiel: http://www.ebay.de/g...0000004684821/g.html

Ein guter Reparateur wird auch vorsorglich Teile wechseln, wenn mit derem baldigen Ausfall zu rechnen ist. Materialkosten sind in der Regel nicht so hoch. Das Teuerste ist das Öffnen und Schließen des Geräts.

Wahrscheinlich gibts da auch noch was einzustellen/abzugleichen. Da wärs gut wenn der Reparateur sich auskennt.

edit: Hier hab ich einen Schaltplan gefunden: NAD Model 60 Wiring
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 14. Aug 2013, 01:00 bearbeitet]
hf500
Moderator
#3 erstellt: 14. Aug 2013, 15:10
Moin,
ein netter kleiner Verstaerker, in dem zum Glueck nicht viel drin ist. Daher sollte der Reparaturaufwand ueberschaubar sein und nach der damals angewendeten Aufbaumethode sollte auch alles gut zugaenglich sein.
Wenn es nur Elkos sind, ist das schnell erledigt. Wenn das Geraet unabhaengig von der Stellung des Lautstaerkepotis brummt, scheinen tatsaechlich die Elkos des Endverstaerkernetzteiles platt zu sein. Es versorgt Haupt- und Endverstaerker (Klangstellerstufe und Endverstaerker). Der umschaltbare Vorverstaerker fuer Phono, Tuner, Mikro haengt an den Siebstufen T801 und T802. Sie liefern keine stabilisierte Spannung, sondern sind nur "elektronisch verstaerkte Siebkondensatoren", erzeugen also nur eine brummarme, aber nicht stabilisierte Spannung. Bei Ausfall von C807 und/oder C808 ist Schluss mit der Brummdaempfung. Dann ist die Lautstaerke des Brumms abhaengig vom gewaehlten Eingang, also ob der Vorverstaerker benutzt wird oder nicht.
(Persoenlich hatte ich kein Problem damit, diese Schaltungen auf stabilisiert umzustellen. Dazu R803/804 aendern und R807/808 gegen passende Z-Dioden tauschen. Die paar Cent, die Widerstaende billiger als Z-Dioden waren, hat man damals mitgenommen...) Auf jeden Fall kann man C807/808 gegen 47µF tauschen, das verbessert die Siebwirkung.

Die Endstufen sind gegen Ueberlastung zweifach geschuetzt. Einmal durch eine elektronische Strombegrenzung (T605/606) und dann durch Sicherungen (3,15A) in der Lautsprecherleitung. Ein Lautsprecherschutzrelais gibt es nicht.
Der Abgleichaufwand haelt sich auch in Grenzen, es ist nur der Ruhestrom einstellbar.

73
Peter
linuxguy
Neuling
#4 erstellt: 15. Aug 2013, 11:36
Hi juergen1 und hf500,

vielen Dank für eure Einschätzungen und den Schaltplan bzw. die Reparaturhilfen. Ich glaube ich werde dann die Reparatur machen lassen.



Viele Grüße

tim
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