Audio-Interface als Live-Mischpult-Ersatz?

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Hottinho
Neuling
#1 erstellt: 15. Mai 2009, 20:29
Hallo liebe HiFi-Forum-Gemeinde,

ich möchte gerne Eure Erfahrungen und Einschätzungen wissen, was den Einsatz eines Audio-Interfaces + Laptop + Audio-Software im Live-Modus angeht.

Meine eigene Erfahrungen und Probleme möchte ich kurz schildern, vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, um mein unten beschriebenes Problem in den Griff zu bekommen.

Ich mache bei einer Lesebühne die Technik, dafür hatte ich bislang ein dynamisches Mikrofon, ein etwas überdimensioniertes Yamaha Gruppen-Mischpult von unserem Campusradio-Sender, ein Aufnahmegerät zum Mitschneiden und die in der Kneipe zur Verfügung stehende handelsübliche Stereo-Anlage, deren Boxen an der Decke leicht nach unten geneigt hängen. Jetzt hatte ich immer Probleme aus dem vorverstärkten Mikrosignal ein hinreichend lautes Signal für die Kneipenboxen zu bekommen, wenn ich Mikro-Gain/Summe/Anlage aufdrehte, gab's derbe Rückkopplungen. Die Aufnahmen waren vom Pegel her zwar gut, aber halt mit so nem blöden Feedback/Hall drauf.

Also hab ich einen Versuch gestartet und beim nächsten Mal mein Laptop mitgebracht (2-Kern Athlon mit 2,4 GHZ und Vista und Adobe Audition 2). Außerdem ein Interface (Alesis i|o2) und die ASIO4All-Treiber. Ich hab die Mikrospur mit dem in Audition enthaltenen Notch-filter gegen die heftigsten Rückkopplungsfrequenzen belegt und den Hard-Limiter-Effekt draufgetan. Der virtuelle Spur-Ausgang ging dann an den Interface Ausgang. Und aufgenommen hab ich einfach die ganze Session.

Das Signal, das ich somit in die Boxen jagen konnte klang super ABER: Es kam mit ca. ner Zehntelsekunde Verspätung an, was zu einem teilweise irritierten Publikum führte, weil es die Leser vor sich sah und dann kurze Zeit später das Signal nochmal hörte und hin und wieder dadurch nicht viel verstand.


Deswegen meine Frage: Ist es überhaupt möglich ein USB-Interface + Audition als Minimischpult mit akzeptablen Latenzen einzusetzen ?

Ich hatte angenommen, dass die heutige Rechenpower doch ausreichen müsste, um ein zwei Software-Effekte in Nahezu-Echtzeit anwenden zu können. War das blauäugig?

Oder liegt es vielleicht an Vista und seinem Audiotreiber-Management?


Mit der Hoffnung auf viele wertvolle Tipps

Hottinho
*xD*
Inventar
#2 erstellt: 15. Mai 2009, 23:35
Hi und Willkommen im Forum

Dann lege dem Leser doch mal nahe, das Mikrofon näher zu nehmen beim Sprechen, dann musst du weniger verstärken.
Ansonsten, vielleicht mal über ein Headset für den Leser nachgedacht?

Die Latenz kommt sicher vom Computer, der eben so schnell nicht arbeiten kann, weil eben alles nacheinander passiert. Und Audiosignale sind schon etwas anspruchsvoller
Hast du alle anderen Programme beendet?

Ich würde eher den konventionellen Weg empfehlen und was gegen die Rückkopplungen tun, wie schon gesagt mit weniger Verstärkung oder die Boxen anders ausrichten (hilft vor allem gegen Rückkopplungen im Hochton, im Grundton wirds schwieriger).


[Beitrag von *xD* am 15. Mai 2009, 23:36 bearbeitet]
Hottinho
Neuling
#3 erstellt: 16. Mai 2009, 11:53
Hey,

Danke für's Willkommen-Heißen.

Klar hab ich alle anderen Programme auf dem Laptop beendet. Da ich nicht mit dem Netz verbunden war auch Virenscanner et al.

[D]ie Boxen anders ausrichten
wird schwierig: Aufgrund der Tatsache, dass die da normalerweise nur ihre Kundschaft mit Musik berieseln, hängen zwei Boxen leider etwas ungünstiger, also mindestens eine halb in Richtung (improvisierte) Bühne. Die anderen zwei hängen optimal, also vor der Bühne weg in Richtung rechte Pulikumshälfte. An der Aufstellung/Anbringung kann ich wohl wenig machen, die sind halt mehr oder weniger in die Decke geschraubt. Der Raum ist zusätzlich noch relativ hallempfindlich weil da Fliesen liegen und nicht viel (also z.B. Stoff) an den Wänden hängt. Im Übrigen lagen die heftigsten Rückkopplungsfrequenzen meistens so zwischen 740 und 780 Hz, das geht doch eher so in Richtung Grundton bzw. erste Obertöne der (meist männlichen) Stimmen oder?

Dass die Leser näher ans Mikro sollen, kann ich denen hundert Mal sagen. Einige von denen sind das, was man im Fachjargon wohl "problematische Sprecher" nennen würde. Ich sag dazu einfach Zappelphilipp
Das mit dem Headset wär daher tatsächlich 'ne Option. Allerdings habe ich da eher ästhetische Bedenken, das sieht für mich schnell nach Motivationstrainer/Tschakka-Affe aus und stünde somit in Kontrast zu unseren eher anspruchsvollen Texten. Trotzdem werde ich es in Erwägung ziehen. Was muss man denn da investieren?

Außerdem frag ich jetzt trotzdem nochmal, weil es so wunderbar optimal und praktisch wäre, dass ich mich von der Idee nur schwer trennen kann, und ich gerne ne zweite Meinung hätte:

Ist es echt nicht möglich live mit einem Interface (vielleicht Firewire? PCI-Express? etc.) und mit zwei Software-Effekten in Fast-Echtzeit zu mischen? Bitte bitte bitte, es wär so schön. Ich weiß, ich hab das schonmal gefragt, aber bis mir jemand sagt "Das ist absolutes Wunschdenken und kann nicht funktionieren", würde ich zumindest gerne wissen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit das umzusetzen ist.
Oder es baut mir halt ein E-Technik-Freak einen schönen Dynamikprozessor

Viele Grüße


[Beitrag von Hottinho am 16. Mai 2009, 12:03 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2009, 23:20
Bitte

Welche Charakteristik hat denn dein momentanes Mikrofon? Niere ist wohl bei den Bedingungen das beste, ist es vermutlich auch.

Statt Headsets gibts auch Miniaturmikrofone, die man recht unauffällig platzieren kann, oder ein Anclipmikro.
Mit speziellen Modellen kann ich dir da leider nicht dienen.

Bei 800Hz ist mit der Boxenausrichtung wohl sowieso nicht sonderlich viel zu holen (zu geringe Bündelung des Lautsprechers).

Die quasi verzögerungsfreie Abarbeitung der Effektalgorithmen ist zum momentanen Zeitpunkt Wunschdenken.

Wie wäre es also mit einem Feedback-Destroyer, wenn das Problem nicht anderweitg behoben werden kann?
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