Was bringen "Superhochtöner"?

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Limiter_db
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jan 2005, 15:36
Immer mehr Boxenhersteller bauen auf ihre Boxen zusätzliche Hochtöner die weit über 20 KHz hinaufreichen.Also auch weit über den menschlichen Hörbereich hinaus.Beim Bass kann man den Tiefbass über den Körperschall(in der Magengrube) bemerken.
Aber wie ist es mit dem Hochton im Ultraschall Bereich?
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Jan 2005, 16:25
Schaon vor ewigen Zeiten hat man sich überlegt, ob Frequenzen ausserhalb des Hörbereichs nicht irgendwelche hörbaren Mischprodukte erzeugen könnten.
Mischprodukte entstehen an gekrümmten Kennlinien, Klirr auch. Und da das Ohr nachweislich klirrt, hat man angenommen, es müsse demnach auch Mischprodukte erzeugen. Meines wissens wurde das aber bisher nicht nachgewiesen.
Jedenfalls der erste Anlauf mit künstlich (elektronisch) hergestellten Mischprodukten ist sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden.
Der zweite Anlauf endete auch stillschweigend, weil mit der Einführung der UKW-Stereofonie der ganze Frequenzbereich über 15 kHz "verbotene Zone" war. Auch auf Platten war in dem Bereich dank der CD4-Quadrofonie nichts mehr zu machen.
Mit der heutigen Digitaltechnik mit 96 kHz Sample und 24 Bit besteht die Möglichkeit wieder, solche Frequenzen aufzuzeichnen. Jedenfalls theoretisch. Ob sie dann drauf sind, bliebe abzuklären. Aber wenn ich etwas zusätzlich bekomme, kann ich (als Lautsprecherhersteller) damit Werbung machen (SACD-tauglich) oder das zusätzliche mit geringem Aufpreis (und vermutlich noch geringerem Nutzen für den Konsumenten) teurer verkaufen.
Und solange Fledermäuse keine Lobby haben...
Granuba
Inventar
#3 erstellt: 17. Jan 2005, 16:31

Und solange Fledermäuse keine Lobby haben...



Ich sag mal ganz pragmatisch: Kein Mensch hört (objektiv) mehr als 20-21Khz! Sicherlich ist es nicht schlecht, Hochtöner zu besitzen, die höher spielen, da

-eventuell ein starker Frequenzabfall direkt über der Hörgrenze hörbar sein kann und
-vielleicht psychoakustisch sich da auch noch was tut!

Falls du einen vernünftigen Hochtöner brauchst: www.plasmatweeter.de , die spielen linear bis 100Khz! Über Sinn und Unsinn lässt sich bestimmt streiten!

Murray
US
Inventar
#4 erstellt: 17. Jan 2005, 16:36
Hallo Limiter,

bei den Superhochtöner handelt es sich um einen Werbegag.
Tatsächlich weisen diese aussschließlich erhebliche Nachteile auf. Die Interferenzen bei den hohen Trennungen über 7 kHz sind nicht in den Griff zu kriegen, da hierzu die Chassisabmessungen nur wenige cm betragen dürften.

Ferner weisen kommerziell erhältliche SHTs eine zu große Membranfläche auf, um in der obersten Oktave einen Vorteil verbuchen zu können.

Der erweiterte Übertragungsbereich über 16 kHz hinaus ist wie von Richi beschrieben ohnehin Kappes. Hörbar wären da nur Verzerrungsmischprodukte der Membranresonanzen.

Gruß, Uwe
US
Inventar
#5 erstellt: 17. Jan 2005, 16:46
Nachtrag:

Was vielleicht doch ganz nett wäre:
10mm SHT mit Neodymantrieb und extrem kleiner Frontplatte mit R = 1,5cm

Dieser wird kombiniert mit einem HT von 38mm Durchmesser; ebenfalls Neodymantrieb mit Frontplattenradius von 3cm.
Trennung bei 4,5 kHz.

Nicht der eventuell erweiterte Übetragungsberecht wäre charmant, sondern die günstigeren Abstrahleigenschaften und der sinnvolle Einsatz einer 38er Kalotte in einem 4-Wege-System.

Nach unten wäre das gut ergänzbar mit einem 17er MT, der bei rund 1200Hz angekoppelt wird.

Gruß, Uwe
Limiter_db
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Jan 2005, 17:41
Danke für die Antworten,
habe mir auch schon gedaucht das es sich
dabei um eine Vermarktungsstrategie der
Hersteller handelt.

Der Hintergrund der Frage besteht darin das ich meine KEF Q3 warscheinlich gegen KEF XQ 5 oder KEF Reference 203 austauschen will.Beide haben zu den Hochtöner im Coax. noch einen weiteren Hochtöner ausgesetzt.
Bernstein
Stammgast
#7 erstellt: 18. Jan 2005, 00:20
Hallo,

habt ihr euch schon mal das diskrete Frequenzspektrum von Instrumenten angeschaut? Bzw. wie viel Klirr so ein Instrument hat um so zu klingen wie es nunmal klingt. Ein Instrument lebt nunmal von Oberwellen, die auch über unserem Hörbereich liegen. Nur die Addition dieser Oberwellen, welche auch "live" passieren, bescheren uns etwas mehr von Originalton. Voraussetung ist immernoch ein Informationsmedium, welches auch diese höheren Frequenzen verfügbar macht (SACD, DVD-A)

Insofern hört niemand einen 30kHz Sinuston. Aber pulse mal eine 30kHz Ton mit 5Hz und auf einmal bekommst Du z.B. eine hörbaren wie messbaren Ton in der Region von knapp 11kHz .

Denn wenn jedes Instrument vollkommen linear wäre und ohne Oberwellen auskommen müsste, könnten wir uns gleich ein Signalgeneratorkonzert anhören und das Ziel des SHT ist nunmal diese Oberwellen auszugeben von dem das Klangspektrum des jeweiligen Instruments lebt,

MfG Bernstein
US
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2005, 18:00
Hallo Bernstein,


Insofern hört niemand einen 30kHz Sinuston. Aber pulse mal eine 30kHz Ton mit 5Hz und auf einmal bekommst Du z.B. eine hörbaren wie messbaren Ton in der Region von knapp 11kHz


dies trifft auf die Produktion, nicht aber die Reproduktion zu!

Alle relevante Information, auch Differenztonverzerrungen die erst bei der Produktion erzeugt wurden, sind auf dem Tonträger bereits enthalten.
Um diese unverfälscht wiederzugeben, dürfen keine neuen Differenztonverzerrungen hinzugefügt werden.

Solche Verzerrungen auf Wiedergabeseite, stellen einen Mangel dar.
Wenn man bedenkt, wie problematisch sich manche Hochtöner außerhalb des Hörbereichs verhalten, ist sogar eine steilflankige Filterung ab 17kHz sinnvoll. Man denke nur an manche klingelnde Alu-Kalotten, die bei 22kHz heftig resonieren.

Wiedergabeseitig gibt es keinen Grund, diese über den Hörbereich von rund 17kHz auszudehnen.

Gruß, Uwe


[Beitrag von US am 18. Jan 2005, 18:01 bearbeitet]
Peter_H
Inventar
#9 erstellt: 18. Jan 2005, 20:21
Naja, ist ja auch ein müßiges Thema;

Zu Prä-CD-Zeiten (also zu Schallplattenzeiten) waren diese hohen Frequenzen zwar technisch bedingt auf einer Schallplatte vorhanden, aber selbst die Hifi-Jünger waren damals mit Lautsprechern bis 20000Hz zufrienden (wüßte auch nicht, daß damals LS mit höherer Frequenzmöglichkeit geforder bzw. gebaut wurden) - und es hat kein Hahn danach gekräht oder sich daran gestört.

Dann kamen die CD's - und das Geschrei war groß:
Keine CD (auch die heutigen) enthält in den Aufnahmen mehr als 20000Hz, ebenso sind (schaut mal in Eure Bedienungsanleitungen) die CD-Player selbst begrenzt bis 20000 Hz.

DVD-Audio und -Video können jetzt solche Frequenzen aufzeichen und entsprechende Verstärker und Lautsprecher gibt es jetzt auch.

Dafür sinkt aber z. Zt. durch Kopierschutz, "Remastering", Dynamikanhebungen, etc. die allgemeine Qualität von CDs (klar der Durchschnitt ist ja inzwischen mp3 in nicht immer optimaler Qualität gewohnt).

Würde die Qualität der CD und ihre Möglichkeiten ausgenutzt, wäre doch die Kombi "CD bis 20000Hz; CD-Player bis 20000Hz und Lautsprecher bis 20000 Hz ideal?)

Jetzt "fehlt" da offensichtlich einigen Leuten was, wenn die Medien bzw. die Anlage "nur" bis 20000Hz kann...

Da frage ich mich allerdings, WARUM AUF EINMAL? Diese Frequenzen waren auf Schallplatten zwar drauf, aber ob der "begrenzten" Lautsprecher hat die damals trotzdem kein Gerät wiedergeben können (somit sind auch irgendwelche akustischen Effekte durch die Frequenzen nicht vorhanden). Und irgenwie sind die damals auch keinem abgegangen... und außer auf DVDs und Schallplatten (gut für Vinyl-Jünger ist's jetzt vielleicht wirklich interessant, s.o., aber direkt für die wurden die neuen Geräte/LS ja nicht entwickelt) liegen diese Frequenzen heutzutage eh nirgends vor.

Wenn es bei Schallplatten im Hifi-Sektor damals keine Rolle spielte, sieso ist das auf einmal so verdammt wichtig? Ist da vielleich DOCH in gewisser Weise das "vermeintlich" bessere so verlockend weil halt "bis 40000Hz" auf dem LS draufsteht (schneller-weiter-höher), statt "bis 20000Hz...hm


[Beitrag von Peter_H am 18. Jan 2005, 20:24 bearbeitet]
Duncan_Idaho
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2005, 21:16
Interessanterweise findet man das Geschrei mit den SH bei den Bauern von richtig teuren LS (Wilson,etc.)nicht....wo die sich sicher als erste drauf stuerzen wuerden, wenn es was bringen wuerde.... Erinnert mich irgendwie an die 10000Watt Amps....
US
Inventar
#11 erstellt: 18. Jan 2005, 21:45

Duncan_Idaho schrieb:
Interessanterweise findet man das Geschrei mit den SH bei den Bauern von richtig teuren LS (Wilson,etc.)nicht....wo die sich sicher als erste drauf stuerzen wuerden, wenn es was bringen wuerde.... Erinnert mich irgendwie an die 10000Watt Amps.... :)


Hallo Duncan_Idaho,

die Masche mit dem SHT ist ja auch schon wieder etwas abgeebbt. Daß sich Hai-Ent-Hersteller dafür nicht mehr sonderlich interessieren, ist kein gutes Kriterium. Schließlich schaffen es nicht gerade wenige Hersteller trotz Verzicht auf SHTs dafür jeden anderen erdenklichen Schwachsinn zu verwirklichen.

Bekannt sind ja die KEF-Konstruktionen mit SHT. Eigentlich schade, daß die sehr ordentlichen und nicht uninteressanten konstruktionen damit "versaut" werden.
Immerhin werden die Dinger erst ab 15kHz angekoppelt, so daß sich der Schaden in Grenzen halten sollte.

Gruß, Uwe
Duncan_Idaho
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2005, 22:06
Wobei ich mit Wilson und Co die etwas glaubwuerdigeren meinte......
Dragonsage
Inventar
#13 erstellt: 18. Jan 2005, 23:15
Leider ist es schon etwas her, sodaß ich den Link nicht parat habe. Aber es gibt eine aufwendige wissenschaftlich Untersuchung, die eindeutig nachweist, daß Töne oberhalb des hörbaren Bereich keinen Einfluß auf den Menschen haben (auch mit Hirnstrommessung und all so ein Zeugs).

Gegenteilige Ergebnisse lassen sich auf weiter oben beschriebene Effekte zurückführen.

Das entspricht auch meinen Erfahrungen...

LG DA
Duncan_Idaho
Inventar
#14 erstellt: 18. Jan 2005, 23:22
Irgendeinen Einfluss haben Wellen auf einen Menschen immer...die Frage ist nur, ob er sie als gehoerte Wellen interpretiert..... oder nur noch fuehlt....
cr
Inventar
#15 erstellt: 18. Jan 2005, 23:39
Besagte Studie wurde auch im Forum schon zitiert.
Jakob weiß sicher den Link oder Thread.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 19. Jan 2005, 17:49
als, sinn von SHT...
naja 1) billige magnat boxen verkaufen sich mit schönen zahlen besser.
2) man kann sich lustige verkaufsgespräche mit saturn verkäufern gönnen.
3) man kann seine haustiere mit ultraschall quälen. wenn bello allerdings als rache gegen die schöne neue natilus pinkelt
4)... naja, eigentlich bin ich ja eher für besseren klang im höhrbaren bereich...
5) man findet begründungen, warum 15 euro kopfhöhrer besser sind als die sennheiser orpheus (die billigteile schaffen teilweise bis über 100 000!)
Peter_H
Inventar
#17 erstellt: 19. Jan 2005, 19:01
"Bello" bringen die 40000Hz auch nix, aber man kann damit schlagartig die Population an Fledermäusen im Wohnzimmer erhöhen, wenn man die Richtigen Töne im Bereich bis 40000Hz abspielt... ;-)
Duncan_Idaho
Inventar
#18 erstellt: 19. Jan 2005, 19:07
Oder ne Mieze besucht deinen Bello....
jakob
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Jan 2005, 19:22
Die genannte Studie kam mittels Hirnstrommessung zu dem Schluß, daß hohe Frequenzen doch einen Unterschied ausmachen.
Die Kritik entzündete sich hauptsächlich an dem verwendeten LS, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, daß es zu Interferenzen im hörbaren Bereich kam.

Unbeantwortet blieb die Frage, ob die Aktivierung ganz anderer Hirnbereiche durch ebensolche Interferenzen bewirkt werden kann.

http://www.sowter.co.uk/pdf/ultrasonichearing.pdf

Gruß
Oohmm
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Jan 2005, 23:25
Hallo,

stellt sich nicht auch die Frage, ob man sich solch hohen Frequenzen überhaupt aussetzen sollte?
Z.B. Ultraschallreiniger sollten aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen bei manchen Dingen nicht angewendet werden.

Gruß,
Oohmm
Peter_H
Inventar
#21 erstellt: 20. Jan 2005, 00:04
Naja, jetzt gleich von einer neuen Art von "Elektro-Smog" bei den SHTs zu sprechen ist dann auch wieder übertrieben - Frequenzen alleine machens nicht, sondern die LEISTUNG mit denen diese Frequenzen abgestrahlt werden, und da sind die SHTs jenseits von gut und Böse! Bevor die Hochtöner ein Signal in schädigender Stärke auch nur ansatzweise abstrahlen könnten, wären diese schon längst in 2 Qualmwölkchen konvertiert und Dein Verstärker/Receiver in eine etwas dickere Wolke verschwunden...

Grundsätzlich soll ein LS gut klingen, tut er dies, wird wohl nie jemand herausfinden, ob das nun gerade daran liegt, daß er SHTs hat, die diesen Frequenzbereich abdecken, oder insgesamt einfach besser ist (klar, gibt's dann sicherlich welche, die genau dies behaupten - findet man wahrscheinlich eh bald in der Voodoo-Abteilung hier ....
Oohmm
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Jan 2005, 11:29
Hallo,

weiß man´s?
Die Leistung, die "normale" Hochtöner abstrahlen ist im Vergleich mit anderem Gerät auch nicht enorm, trotzdem können sie mit dieser relativ kleinen Leistung dein Gehör (Nerven) dauerhaft schädigen (ich glaube das ist mittlerweile allgemein bekannt/anerkannt).

Gruß
Oohmm
Duncan_Idaho
Inventar
#23 erstellt: 20. Jan 2005, 21:07
Naja, da muss man aber auch aufdrehen um die Ohren zu schaedigen.....
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