Tonabnehmer und Nadeln, Voodoo oder nicht?

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Argon50
Inventar
#1 erstellt: 11. Jun 2007, 20:59
Hallo Leute!

Aus (für mich) aktuellem Anlass mal eine Frage, die sich nicht um Kabel dreht.

Wie sieht es eigentlich bei Schallplattenspielern bzw. deren Tonabnehmern und Nadeln aus?

Sind die dort genannten klanglichen (und auch preislichen) Unterschiede wirklich so groß und deutlich oder ist dort auch viel Voodoozauber im Spiel?

Es gibt ja (angeblich) Leute, die je nach Musikrichtung ihren Tonabnehmer wechseln. oder ?

Was sagt ihr?

Grüße,
Argon

Gene_Frenkle
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2007, 21:25
Schwer zu sagen. Einerseits haben Klangunterschiede hier ganz klar mechanische Gründe, andererseits lässt der selbe Tonabnehmer allein durch falsche oder korrekte Einstellung enorm viel Möglichkeiten zu. Auch das Verhältnis Tonarm-Tonabnehmer ist zu beachten und kann bei gleichem Tonabnehmer zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen. Was besser ist und was schlechter hängt zusätzlich noch von vielen weiteren Faktoren ab: Qualität der Schallplatten, Musikrichtung, Geschmack und natürlich immer ein gewisses Image der Marke, das auch durch den Preis bestimmt wird. Da brauch es eigentlich kein Voodoo mehr.

Gewissheit hätte man nur, wenn sich mal jemand die Mühe machen würde verschiedene Tonabnehmer optimal auf ein und dem selben Plattenspieler optimal einzustellen und zu digitalisieren, damit man so etwas mal blind ohne große Umbaupausen vergleichen kann. Gibt es so etwas?
chilman
Inventar
#3 erstellt: 11. Jun 2007, 21:54
ich würde mal mehr oder weniger spontan sagen, dass dieser bereich den grössten einfluss auf den klang hat, neben den lautsprechern und der raumakustik, insofern halte ich verschiedene tas oder deren anpassung an verschiedene musikrichtungen für keinen voodoo...
klar ist auch, dass verschiedene einstellungen grossen einfluss haben, das ist dann aber wohl kein voodoo...
natürlich gibts hier auch voodoo-kram. was zb. irgendwelche lackierungen bringen ist mir schleierhaft oder diese extrem übersteigerten klangberichte von verschiedenen armen.
SR2245
Inventar
#4 erstellt: 11. Jun 2007, 22:05
Bei Tonabnehmern höre ich teilweise klare Unterschiede.

Bei Kabeln habe ich hingegen noch nie Unterschiede gehört.
Aber ich höre auch keine wirklichen Unterschiede zwischem einem 7er Sony Swoboda und meinem popeligem Marantz CD63se.
Den Swobi hatte ich leihweise für fast einen Monat.

Liebe Grüße, Nelly
Argon50
Inventar
#5 erstellt: 11. Jun 2007, 22:10

Nelly schrieb:
... meinem popeligem Marantz CD63se.


Nanana, der ist genau so nett wie mein CD67SE!

Grüße,
Argon

Soundscape9255
Inventar
#6 erstellt: 12. Jun 2007, 07:51
Beim Plattenspieler kann man soviel falsch machen....

Wenn man den Tonabnehmer tauscht, muss gewährleistet sein, dass der neue (oder alte) richtig eingestellt wird (bzw. war) und die notwendige Abschlussimpedanz dieselbe ist, bzw. umgestellt wurde....

Ich möchte nicht wissen, wieviele a/b Vergleiche für grosse unterschiede gesorgt haben, weil man bei der Justage (absichtliche ? ) gepfuscht hat...

Dann gibt es noch unterschiedliche Diamantschliffe welche für wirkliche Unterschiede sorgen...

Was aber für die Mondpreise von mehreren 1000€ verantwortlich ist.... möglicherweise die Exclusivität, die mitverkauft wird....
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 13. Jun 2007, 07:39
Hallo!

Wenn man mal ausser acht lässt daß eine Tonarm-Tonabnehmerkombination zueinander passen muß damit man überhaupt ein Optimales Ergebniss erzielen kann gibt es zwischen zwei Tonabnehmern teilweise recht große Unterschiede. Selbst wenn man davon ausgeht daß der eigentliche limitierende Faktor bei der Analogen Abtastung die Schallplatte selbst ist bleibt bei Qualitätsunterschiede von Tonabnehmersystemen (und auch Tonarmen selbst) noch sehr viel Spielraum. Sehr deutliche Qualitätsunterschiede kann man bei Abtastsystemen bis ca. 500-600 Euro ohne weiteres feststellen. Darüber hinaus wird die Sache langsam schwierig. Größere Qualitative Unterschiede zwischen Systemen der 500-600 Euro Klasse und den Systemen darüber sind sehr stark an die Verwendeten Tonträger geknüpft, oder anders ausgedrückt es gibt kaum Schallplatten bei denen sich ein besserer Tonabnehmer da noch Profilieren kann und es ist m.E. einfach eine Gewissensfrage ob man für das wenige mehr an Abtastqualität noch mehr Geld ausgibt zundem man es bei den meisten Schallplatten überhaupt nicht nutzen kann. Zumal es sich bei einem Abtastsystem um ein Verschleißteil handelt daß nach ca. 3 Jahren ersetzt werden sollte. Auch ist man da schon in einem Bereich wo der einfluß des Tonarmes eine große Rolle spielt und mit einem Statisch ausbalanciertem Tonarm (das heißt die Auflagekraft wird mit Hilfe des Kontergewichtes erzeugt) kann man ohnehin so ein System kaum mehr voll ausnutzen egal wie gut er gefertigt ist. Zu weiterer Steigerung braucht es also einen Tonarm der nicht nur sehr gute Lager sondern auch eine Dynamisch einstellbare Auflagekraft hat (mit einer zusätzlichen Feder oder ähnlich die bei verwellungen der Schallplatten einen unterschiedlichen Zug/Druck ausübt) Solche Tonarme werden aber kaum mehr hergestellt ausser einigen Exemplaren im Hochpreisbereich sind mir keine weiteren Modelle bekannt. Also ist eigentlich für die Mehrzahl der Analoghörer ein System oberhalb einer Grenze von ca. 700 Euro m.E. rausgeschmissenes Geld.

MFG Günther
ashtar_sheran
Neuling
#8 erstellt: 20. Jun 2007, 22:18
Ich denke, dass man schon ein paar Euro mehr investieren muss, um guten Analogklang zu bekommen. Der Sprung von der "Billig-Vinylfräse" zum mechanisch soliden Markenplattenspieler mit vernünftigem Tonabnehmer ist schon recht gross, wie ich finde. Habe jedenfalls einen deutlichen Unterschied vom ganz einfachen Grado-System zu dem Ortofon "Vinyl Master Red", das ich jetzt an meinem Plattenspieler habe, gehört. Diese Ausgabe ( etwa 110,-€ ) hat sich gelohnt. Ob man allerdings 1000,- € oder mehr allein für den Tonabnehmer ausgeben muss, tja....ich glaube eher nicht. Aber vielleicht bin ich ja nicht feinfühlig genug?
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 21. Jun 2007, 07:29
Hallo!

@ashtar_sheran

Klangunterschiede hängen in der Regel nicht alleine vom Abtastsystem ab sondern ebenso auch von der Stimmigkeit der Tonarm/Abtastsystem Kombination. Tonabnehmer höherer Preisklassen haben neben ihren Techniscxhen Eigenschaften durchaus auch eine Pyschologische Daseinsberechtigung, wenn jemand mehere Tausend Euro für ein Laufwer und nochmal soviel für einen Tonarm hingeblättert hat wird er sich mit einem Tonabnehmer bis 500 oder 700 Euro kaum zufriedengeben. (es sei denn über die geistige Krücke das man einen teueren Tonabnehmer rumliuegen hat und ihn gewissermaßen schont wärend man mit einem wesentlich günstigerem in dem sicheren Bewußtsein das es noch besser ginge Musik hört.)

MFG Günther
micha_bln
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 22. Jun 2007, 18:49
Hallo,

wie bei allen Komponenten ist das Verhältnis von Klanggewinn zum Preis auch (oder: gerade) bei Tonabnehmern leider nicht linear, eher exponentiell. Ob für jeden x-prozentigen Klanggewinn gleich der y-fache Preis gerechtfertigt ist muß eh jeder mit sich und seinem Geldbeutel ausmachen. Bei Tonabnehmern spielt das Thema mechanische Selektion und Feintuning unter Umständen eine große Rolle. Aus meiner analogen Anfangszeit kann ich mich schon an deutliche Unterschied zwischen den verschiedenen Clearaudio-Systemen (prinzipiell gleiche Bauart beim Gamma, Delta, Signature = 750, 1300, 2500 DM) erinnern. Und das Insider für 10kDM war ja die Superselektionsstufe.

Wenn der Rest der Kette es hergibt sollte auch der Tonabnehmer preislich passen, auch wenn das Preis/Gewichtsverhältnis ungünstiger scheint als bei einer Endstufe. Und ehrlich: Wer bei einer 10- 20- oder 40000 €-Kette stolz auf das Sparen beim TA verweist (mein AT95 oder DL103 ist ja sooo toll !) holt m.E. nicht alles ´raus was möglich wäre.

Wenn man sich für einen TA entschieden hat geht die Arbeit eh erst los. Einspielen, VTA, Auflagekraft und Abschlußwiderstand optimieren. Aber es lohnt sich und hat meiner Erfahrung nach auch lange Bestand.
@Hörbert: Mich kann die Auflagekrafteinstellung via Gegengewicht auch nicht so ganz begeistern und mag daher Arme wie die Regas, Linn, EMT oder meinen SME5 mit Federeinstellung.

Analoge Grüße

Micha
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 24. Jun 2007, 13:27
Hallo!

@micha_bln

Die Vorteile eines Dynamischen Tonarmes sind vor allem bei verwellten Schallplatten nicht von der Hand zu weisen, der einzige echte Nachteil bei älteren Federkraftarmen ist der Umstand daß du nach 15-20 Jahren zur Einstellung der Auflagekraft bei einigen Modellen ohne Tonarmwaage nicht auskommst da die Federkraft im laufe der Jahre schon mal nachlassen kann und nicht jeder ist m.E. Handwerklich begabt genug die Feder selbst nachstellen zu können. Nicht umsonst haben Firmen wie Dual und teilweise auch Thorens dieses Prinzip in ihren Konstuktionen vertreten. Mit Statischen Armen kommt man m.E. über ein gewisses (teilweise sehr hohes) Niveau nicht hinaus da ein solcher Arm ein Trägeres Abtastverhalten an den Tag legt. Ein recht gutes Beispiel für einen Dynamischen Tonarm der mit einem geeignetem System sehr gute Leistungen erbringen kann ist z.B. der bekante Thorens TP 16 Isotrack, ein (sowohl Hör- wie Messtechnischen) Vergleich mit dem recht ahnlichen aber statischen TP 11 MK II spricht Bände.

MFG Günther
Haichen
Inventar
#12 erstellt: 13. Jul 2007, 09:05

Argon50 schrieb:
Hallo Leute!

Aus (für mich) aktuellem Anlass mal eine Frage, die sich nicht um Kabel dreht.

Wie sieht es eigentlich bei Schallplattenspielern bzw. deren Tonabnehmern und Nadeln aus?

Sind die dort genannten klanglichen (und auch preislichen) Unterschiede wirklich so groß und deutlich oder ist dort auch viel Voodoozauber im Spiel?

Es gibt ja (angeblich) Leute, die je nach Musikrichtung ihren Tonabnehmer wechseln. oder ?

Was sagt ihr?

Grüße,
Argon

:prost



Es gibt angeblich Leute, die den

Pro-Ject RPM 6.1 SB oder 9.1 mit Benz ACE L Tonabnehmersystem und geeigneter Phono Vorstufe (z.B. NAD) sehr gerne hören..

oder

die einen DPS Plattenspieler mit Tom Evans MicroGroove plus (Phono Vorstufe) und Lyra Dorian Tonabnehmersystem vorziehen.

Das Hobby Hifi verlangt nach eigenen Hörerfahrungen.

Berichte uns doch bitte, welche Phonosysteme Du selbst getestet hast oder noch testen möchtest.


[Beitrag von Haichen am 13. Jul 2007, 09:21 bearbeitet]
Argon50
Inventar
#13 erstellt: 13. Jul 2007, 09:58

Haichen schrieb:

Berichte uns doch bitte, welche Phonosysteme Du selbst getestet hast oder noch testen möchtest.

Kann ich machen, dauert aber noch ein paar Tage.
Wird aber nicht viel werden, hab nicht so viele Vergleiche.

Das Thema hab ich eh nur aufgemacht, um mal zu sehen wie sich die zum Teil sehr hohen Preise allein für Nadeln rechtfertigen.
Gegenüber (angeblichen) Unterschieden bei z.B. CDPlayern sind die Unterschiede hier schon deutlich größer, das war mir auch klar.
Ich wollte nur mal rausbekommen, wo der Sinn aufhört und die Gewinnmaximierung der Hersteller beginnt.


Grüße,
Argon

TFJS
Inventar
#14 erstellt: 24. Jul 2007, 13:03
Das ist ja mal ein wirklich sinnvoller Fred.

Ich hab mir auch schon überlegt, wo denn der hörbare Vorteil liegt, wenn ich ein Clearaudio MM Wood oder ein Goldfinger im Tonarm habe, wenn das Goldfinger 7.000,00, das MM Wood 600,00 kostet.
Das bemerkenswerte dabei ist, dass angeblich die Nadel und das Innenleben identsich sind.
Also krieg ich für 6.400,00 € Gold?
Oder doch eher für 400,00 Gold und für 6.000,00 Voodoo. Denke ich mal so bei mir.

Ich habe übrigens zuhause 2 Mittelkalsse-Spieler aus den 80ern in zwei verschiedenen Ketten. Auf den beiden Spielern sind einmal ein MM-System (Ortofon OMB 30) und ein MC (Ortofon X3MC) montiert.
Ein direkter Vergleich ist so natürlich nicht möglich, aber das MM hat in meinen Ohren mehr Bass, das MC spielt mittenbetonter.
Wegen dieses Unterschiedes, der auch ganz andere Ursachen haben kann, tät ich aber sicher keine Unsummen ausgeben.
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