Stromkabel in Abhängigkeit vom Verbraucher dimensionieren ?

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bideru
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Dez 2022, 01:10
Hi,

in der Regel orientiert man sich bei Strom-/Massekabel an der Leistung der Endstufe. Zuviel kann nie schaden...

Was ist aber, wenn die Verbraucher (Kompo-System und Subwoofer) die volle Leistung der Endstufen niemals abrufen können und darüber hinaus die Kabelwege sehr kurz sind ?

Z.B. auf der JL Audio Seite (USA) wird bei der Dimensionierung der Kabel neben den Verstärkerklassen (AB, D,...) auch die Art des Hörens (SQ, SPL,...) und die Länge zwischen Verstärker und Batterie berücksichtigt.

Demnach wäre eine 8mm²-Leitung bei einer Länge von 90cm mit max. 150 Ampere belastbar; bei identischer Länge ein 5mm²-Kabel mit bis zu 80 Ampere.

In meinem Fall:

2x Pioneer TS-C132 PRS (1x Front/1xRear) an Mosconi Zero 4
German Maestro SW 10009 an Mosconi AS 200.2
Alle Lautsprecher spielen mit 4 Ohm.

Stromkabellänge max. 50-60 cm pro Endstufe

Aufgrund meines Aufbaus bei der Stromversorgung im Bereich der Batterie wäre es mit meinen 20er Kabeln sehr sehr eng, auch was die Größe der Rohrkabelschuhe an der Batterie angeht.
Aber ich hätte neben anderen Querschnitten auch noch die Brax Power Trax in 12mm² da.

Ich würde also gerne wissen, ob man die Berechnungen von JL Audio so stehen lassen kann ?

Liebe Grüße
Christian
st3f0n
Moderator
#2 erstellt: 17. Dez 2022, 01:30
Statt zu schätzen, welchen Kabelquerschnitt du verwenden kannst, solltest du mal einen Testaufbau machen und schauen, welcher Kabelquerschnitt benötigt wird. Wäre ärgerlich, wenn du letztendlich 2 Mal Kabel ziehen musst.
bideru
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Dez 2022, 08:54
Es geht mir einfach um den letztendlichen Nutzen. Macht es Sinn eine Verkabelung groß zu dimensionieren, wenn es am Ende in keinem Verhältnis zur zur tatsächlichen Leistungsaufnahme steht ?

Die Endstufen, welche ich eher durch einen Zufall besitze, sind für meine Lautsprecher absolut überdimensiont, auch was die Baugröße angeht. Aber sie sind nun mal da.

Ginge es um den 1 Ohm Betrieb würde ich die Frage garnicht stellen; da würde ich nicht mit Kabel geizen wollwn.

Aber mir ist schon des öfteren aufgefallen, dass sich einige Hersteller, vor allem in den USA, bei ihren Empfehlungen auch nach der Länge der Stromkabel richten und kurze Kabel mit kleineren Querschnitten hoch belastet werden dürfen.

Mich würde das einfach auch mal generell interessieren, was im Endeffekt wirklich benötigt wird.

Gruß
Christian
LexusIS300
Inventar
#4 erstellt: 17. Dez 2022, 10:37
Kannst Du da mal einen Link zu JL posten zum Kabelquerschnitt und deren Belastungen?

Der Grund warum wir meist Gartenschlauchdicke Kabel verlegen ist der Spannungsverlust.
Auch wenn die Zero 4 hier nur bedingt in diese Kategorie fällt: bei den meisten Endstufen geht Mehrspannung quadratisch in die Ausgangsleistung.
Und bei einer Betriebsspannung von 14.4 Volt sind ein paar zehntel Volt weniger jede menge Leistung.
Bedenke auch: Musik ist dynamisch, du wirst das so niemals geschätzt bekommen.

Poste mal eine Foto von dieser Situation.
ICH würde schon aus optischen Gründen keine Zero 4 mit einem 8mm2 füttern.
Machen kannst Du natürlich was und wie Du es willst, auch wenn ich ein 8mm2 mit 150A arg kriminell finde und ich für Dich hoffe, dass Dein Auto im Extremfall nicht abfackelt.

Nachtrag: habe etwas gegoogelt und das von JL gefunden.
Im prinzip stimmt das ganze, willst es genau nehmen kommt noch der Impedanzverlauf / Impedanzanstieg von Lautsprecher dazu.
Speziell bei Subwoofer in Bassreflexkisten wirkt sich das massiv aus und so werden aus 500 Watt am Datenblatt nur ein Bruchteil davon.
Dennoch rechtfertigt es nicht Leitungen grösser abzusichern als sie physisch abkönnen.


[Beitrag von LexusIS300 am 17. Dez 2022, 12:46 bearbeitet]
kalle_bas
Inventar
#5 erstellt: 18. Dez 2022, 10:35
HI,

ja poste mal das von JL kenne da auch ne tabelle aber was du da raus liest kann ich si nicht entnehmen oder habe ne andre.

Frage ist ja was deine Endstufe wirklich aufnimmt das ist impedanz abhängig vom LS der dran ist.

LG
LexusIS300
Inventar
#6 erstellt: 18. Dez 2022, 11:28
kalle_bas
Inventar
#7 erstellt: 18. Dez 2022, 15:25
Ach ja okay danke.


Ja das Kabel darf ~ 3% Spannungabfall haben.

Das heißt bei einen Leoni 6mm² (0,00314 ohm) (Der wert ist vom Kabel anhängig)
bei 12,8V sind das:

12,8*0,03 = 0,384V Spannungsabfall.

Wären 0,384V / 0,00314 Ohm = 122,3 A

Das würde noch zulässig sein. ABER ! das nur bei 20°C und das frei verlegt ohne andere belastete Kabel in der Umgebung.

Wenn du höhere Temperaturen oder belastete Kabel daneben hast IST das nicht zulässig. Da musst du dann mit werten von 0,75 rechen.
Dazu gibt es aber Tabellen.

Ich habe 3X6mm² zu meinen stufen gezogen das reicht. 4mm² wäre auch gegangen der Rest war noch mal Sicherheit .

Du solltest eben vorher wissen was deine stufe an Strom aufnehmen um dann einen Passenden Kabelwert zunehmen.
und nicht So ne TEST Seite ran ziehen die mit fest widerständen Endstufen prüft. Das ist weit weg vom normal betrieb.
akem
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2023, 14:48
Grundsätzlich rechnet man mit einer Faustformel von 10A pro Quadratmillimeter.
AAABER: ein Schaltnetzteil hat eine völlig andere Lastcharakteristik als zum Beispiel eine Glühbirne. Das Ding schaltet den Stromfluß ein paar zigtausend oder gar hunderttausend mal pro Sekunde ein und aus. Daher spielt hier auch die Induktivität der Leitung eine große Rolle. Für ein normales Kabel ist die nicht sonderlich hoch - aber hier liegt das Kabel auf Stahlblech und das hat eine relative Permeabilität bis rauf in den 6-stelligen Bereich, je nach Legierung. Das katapultiert natürlich die Induktivität entsprechend nach oben und so wird der induktiv bedingte Spannungsabfall sehr schnell sehr viel größer als der rein ohm'sch bedingte Spannungsabfall. Was auch eine große Rolle spielt: die Kontaktqualität. Also immer brav Aderendhülsen verwenden und sauber crimpen (eine Wasserrohrzange ist zum crimpen absolut untauglich!).
Dazu kommt: der Querschnitt muß auch daran bemessen werden, was der angeschlossene Verbraucher maximal ziehen kann. Die Sicherung vor der Leitung muß wiederum daran bemessen werden, was der Querschnitt maximal leiten kann ohne einen Kabelbrand zu verursachen... Wenn also nun die Endstufe hintendran z.B. eine 50A Sicherung hat, muß die Leitung daran bemessen werden. In diesem Beispiel wären das also mind. 5qmm, um auf der sicheren Seite zu sein, was Kabelbrand angeht. Daß aber das Schaltnetzteil damit schon einwandfrei funktioniert ist eher unwahrscheinlich...

Gruß
Andreas
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