Verstärker mit Frequenzgang <5Hz

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niknaknok
Neuling
#1 erstellt: 02. Dez 2018, 14:54
Hallo zusammen!
Ich hoffe der Thread ist im richtigen Bereich, ansonsten gern verschieben.

Ich suche für eine Art Kunstprojekt einen Verstärker (aufgrund gewisser Umstände im Idealfall mit 12V betrieben). Die beiden eigentlichten Anforderungen sind:

- Frequenzgang unter 5Hz
- ein 1000W Subwoofer auf 4Ohm soll möglichst Leistungs-ausschöpfend betrieben werden

Da ich Student bin wäre ein niedriger Preis hilfreich oder auch Alternativvorschläge.

Falls Infos fehlen, sagt gern Bescheid!

MfG
Party201
Inventar
#2 erstellt: 03. Dez 2018, 22:17
Warum brauchst du einen Subwoofer mit 1kW? Erklär mal dein Kunstprojekt.

Bei der geringen Frequenz gibt es keine Impedanz mehr. Der Subwoofer verhält sich wie eine Lötkolben auf Steroiden.
Und ein Lötkoben wird schon 400 Grad warm, dass macht der Lack nicht mit. Willst du Metalle schmelzen?

Studierst du Industriedesign? Oder Singen-malen-klatsch?
Car-Hifi
Inventar
#3 erstellt: 03. Dez 2018, 23:26
Tach auch


Party201 (Beitrag #2) schrieb:
Bei der geringen Frequenz gibt es keine Impedanz mehr.

Nimm mir meine deutlichen Worte nicht übel, aber diese Aussage ist völliger Quatsch. Natürlich gibt es auch bei 5 Hz eine Impedanz.


Der Subwoofer verhält sich wie eine Lötkolben auf Steroiden. Und ein Lötkoben wird schon 400 Grad warm, dass macht der Lack nicht mit. Willst du Metalle schmelzen?

Technisch physikalisch genau so ein Quatsch. Der Subwoofer wird bei dieser Frequenz, genau so wie bei jeder anderen fast die gesamte Energie in Wärme verwandeln. Der Unterschied zwischen z.B. 40 Hz und 5 Hz ist, dass unter Umständen die Luftzirkulation nicht mehr ausreicht, die Spule zu kühlen. Das kann man im Rahmen des Kunstprojektes bei Auswahl des Woofers und der Konstruktion des Gehäuses aber bedenken und zum Beispiel aktiv kühlen.


Studierst du Industriedesign? Oder Singen-malen-klatsch? :D

… und zu so deplatzierten Äußerungen halte ich mich mal ganz zurück …


- Frequenzgang unter 5Hz
- ein 1000W Subwoofer auf 4Ohm soll möglichst Leistungs-ausschöpfend betrieben werden

Solche Frequenzen kann der Mensch nicht hören, eventuell aber körperlich wahrnehmen. In Musik kommen solch niedrige Frequenzen in der Regel nicht vor. (Lediglich bei elektronischer Experimentalmusik könnte ich mir das vorstellen.) Darum bezweifle ich, dass irgendein Hersteller angibt, dass sein Verstärker diese Frequenz wiedergibt. Als Arbeitshypothese würde ich aber davon ausgehen, dass das jeder Verstärker kann, der keinen festen Subsonic-Filter hat. Also keinen Filter für den Infraschallbereich.

Wie schon oben erwähnt, ist die Auswahl des Verstärkers aber nur eine Hürde, die zu nehmen ist. Herkömmliche Lautsprecher sind äußerst ineffizient. Sie verbrennen nahezu die Gesamte Energie in Wärme. Diese Wärme muss von der Spule abgeführt werden. Im "normalen" Betrieb haben wir ein dynamisches Signal, was nur sehr selten die maximale Leistung erreicht. Zudem bewegt sich die Spule deutlich schneller. Auf diese Nutzung ist das Kühlsystem des Lautsprechers ausgelegt. Da Du diesen Lautsprecher allerdings völlig anders nutzen willst, musst Du Dir einen Kopf über die Kühlung machen.

Das nächste Problem ist die Leistung. Die Leistung, die der Verstärker abgeben soll, muss ja erst mal irgendwo her kommen - zusätzlich noch die Verlustleistung des Verstärkers, die je nach Konzept zwischen 40 und 100% der Nutzleistung liegt. Im schlechtesten Fall brauch man also eine Energiequelle, die über die Nutzungszeit 2kW abgeben kann - soviel wie eine kleine Herdplatte oder ein Umluftofen. Ein entsprechendes Netzteil dürfte teurer sein als der Verstärker. Für den mobilen Betrieb sollte man mit passenden portablen Generatoren arbeiten.

Grüße
Pierre
niknaknok
Neuling
#4 erstellt: 04. Dez 2018, 00:12
Guten Abend!
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort, Pierre.


Solche Frequenzen kann der Mensch nicht hören, eventuell aber körperlich wahrnehmen. In Musik kommen solch niedrige Frequenzen in der Regel nicht vor. (Lediglich bei elektronischer Experimentalmusik könnte ich mir das vorstellen.)


Im weitesten Sinne geht es genau darum. Infraschall wird ja eine umfangreiche Menge an Möglichkeiten und Wirkung zugeschrieben. Die wenigsten Menschen erleben Töne dieses unhörbaren Bereichs in Form "reiner", andauernder Sinus-Funktionen, im Alltag wird dieser Frequenzbereich eher als störend empfunden.

Ich beschäftige mich aktuell mit sakralen Instrumenten, speziell mit solchen, die tiefere Töne zwecks gewisser Effekte auf den Menschen nutzen.
In diesem Zusammenhang möchte ich (grob runtergebrochen) eine Art TRW-17 Rotary Woofer mit dem Wirkprinzip einer Orgelpfeife kombinieren.


Der Unterschied zwischen z.B. 40 Hz und 5 Hz ist, dass unter Umständen die Luftzirkulation nicht mehr ausreicht, die Spule zu kühlen.


Der Rotary Woofer hat ja wiederum einen ordentlich Durchsatz an Luft, auch wenn sich die Frequenz an sich natürlich nicht erhöht. Die Spule würde hinter dem Rotor sitzen. Meinst du, dass es hierbei trotzdem Problem mit zu großer Hitzeentwicklung geben könnte? Darum habe ich mir - ehrlich gesagt - noch überhaupt keine Gedanken gemacht und mir fällt spontan auch nicht viel dazu ein, muss ich gestehen.


Als Arbeitshypothese würde ich aber davon ausgehen, dass das jeder Verstärker kann, der keinen festen Subsonic-Filter hat. Also keinen Filter für den Infraschallbereich.


Das habe ich mir so auch schon gedacht, allerdings war meine Befürchtung, dass unterhalb des angegebenen Frequenzgangs der Pegel dann stark abfällt. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Gerät mit Frequenzgang bis runter auf 5Hz dann bei 2Hz schon wieder sehr unbrauchbar sein kann. Aber vielleicht liege ich damit glücklicherweise auch ganz daneben?

Die Frage der Energiequelle ist natürlich eine reine Standortfrage. Ich denke inzwischen auch, dass ich mir eine transportable Lösung lieber spare und somit Zugriff auf Strom aus der Dose habe.
Car-Hifi
Inventar
#5 erstellt: 04. Dez 2018, 00:50
Der von Dir angegebene "Rotary Woofer" ist ja kein Lautsprecher nach dem elektrodynamischen Prinzip. Hier kommt man also mit einem herkömmlichen Verstärker nicht sehr weit. Wenn ich die Beschreibung nach dem kurzen überfliegen richtig verstanden habe, moduliert der - ich will mal sagen - Lüfter den Luftstrom anhand eines angelegten Signals. Die Energie zum Betrieb holt er sich dafür aus einer anderen Quelle - dem 230 V Netz (oder vielleicht auch das amerikanische 110 V Netz). Das ding wird mit einiger Wahrscheinlichkeit deutlich effizienter sein, als ein herkömmlicher Subwoofer mit riesigem, aber ineffizienten Verstärker.

Bei Deinem Projekt, so denke ich mir das, kommt es auch nicht auf höchste Signalqualität und geringstes Rauschen an. Daher dürften Ansätze wir der "Rotary Woofer" deutlich besser geeignet sein.
Simon
Inventar
#6 erstellt: 04. Dez 2018, 05:24
Hi!

Bei Verstärkern gibt es üblicherweise einen Wert für "Frequency Response" und einen für "Power Bandwith".
Während der Frequenzbereich üblicherweise bei 1W angegeben ist, wäre in dem Fall die Bandbreite bei Maximalleistung entscheidend.
Und ja, es kann durchaus sein, dass sich die Werte bei 5Hz und 2Hz deutlich unterscheiden. Erst recht bei hohen Leistungen.

Und freundlich grüßt
der Simon
Böötman
Inventar
#7 erstellt: 04. Dez 2018, 06:18
Eine weitere Frage wäre wieviel Leistung der 1 kW Woofer bei der geringen Frequenz überhaupt benötigt um entsprechend auszulenken. Ich meine mich an einen "Dr Boom" TV Bericht zu erinnern wo etliche Chassis bei Ihm im Laden, in der Wand als Eyecatcher verbaut waren und mit nem - geschätzten - 1 Hz Sinus von Xmax zu Xmax tängelten.

Wenn ich's nochmal finden sollte dann verlinke ich es.
Party201
Inventar
#8 erstellt: 04. Dez 2018, 11:19
@Car-Hifi


Technisch physikalisch genau so ein Quatsch. Der Subwoofer wird bei dieser Frequenz, genau so wie bei jeder anderen fast die gesamte Energie in Wärme verwandeln.


Ach, nein. Du hast bei so kleinen Frequenzen nur noch reinen Re=Scheinwiderstand. Das du dort nur noch eine reine Wärmeumwandlung hast, hab ich geschrieben. Als Händler sollte man mit ein bissel mehr Fassung auftreten und nicht immer gleich alle für dumm halten.


und zum Beispiel aktiv kühlen

Genau. Und was soll das eine kW mit dem mechanischen Bestandteilen machen bei der Frequenz? willst wohl glich ein paar recone Sets verkaufen, du Schlingel

aufgemalt für dich

3hz


@Böttman


Eine weitere Frage wäre wieviel Leistung der 1 kW Woofer bei der geringen Frequenz überhaupt benötigt um entsprechend auszulenken.


ein paar Watt sollten reichen... ein kW kann man nicht umsetzen... außer man hat 5qm² SD und mindenstens nen coil mit 0,5m² Abstrahlfläche

@TE
Infra kannst du auch zwischen 10 und 15Hz umsetzen... da arbeiten auch die Elefanten
zudem kannst du viel mehr akustische Leistung umsetzen (Verschiebevolumen und Frequenz abhängig) ... bzw. beim Probanden viel eher einen Effekt erziehlen... viel Glück


[Beitrag von Party201 am 04. Dez 2018, 13:16 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#9 erstellt: 04. Dez 2018, 12:26


Da innerhalb der ersten 30 Sek.
Party201
Inventar
#10 erstellt: 04. Dez 2018, 13:17
500 Watt ist zuviel für ein Auto... 90er
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 04. Dez 2018, 13:26
Unabhängig von den Details zur Erzeugung dieser Schwingungen, empfehle ich mal bei Wikipedia vorbei zu schaun. Dort stehen viele Informationen, die sehr schnell klar machen sollten, welch enorme Schalldrücke man erreichen muss, um eine Wahrnehmbarkeit zu erzielen. In einem PKW können schon Schalldrücke von 100 bis 105 dB auftreten. Ganz ohne Subwoofer.
Party201
Inventar
#12 erstellt: 05. Dez 2018, 16:07
vielleicht ein infinite baffle woofer IB Woofer

unten hast du noch ein paar Beispiel 1-5 ... vielleicht solltest du dir aber in der diy Ecke noch mal tips holen, hier im CarHifi Eckchen bist du mit dem anliegen nicht richtig... die Endstufe ist dein kleinstes Problem
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