geschlossener Subwoofer mit Visaton TIW300

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MaV3RiX
Stammgast
#1 erstellt: 12. Feb 2017, 16:21
Auf Anregung einiger User aus dem Bilder-Thread, hier eine kleine Vorsellung meiner neuen DIY-Subwoofer.
Der Aufbau ist absolut unspektakulär, da die Gehäuse geschlossen sind und man hier wohl außer den ganz groben Fehlern kaum Etwas falsch machen kann.
Als Material habe ich 19mm MDF verwendet, dass ich mir im Holzhandel habe zuschneiden lassen.
Die übrigen Schnitte (ohnehin alle nicht sichtbar) wurden mit der Stichsäge gemacht. Die Chassis, wie auch die Terminals wurden mittels Oberfräse versenkt und die senkrechten Kanten mit einem kleinen Radius versehen. Anschließend wurde mit einem Exzenterschleifer und 240er Blatt verschliffen und einige Stellen mit 2k-Spachtel behandelt und ebenfalls nachgeschliffen. Vor dem Lackieren hat es einen sehr guten Eindruck gemacht. Nachdem die Farbe drauf war, haben sich allerdings doch noch ein paar Kanten abgezeichnet. Hier hätte wohl nur geholfen, alle Kanten zu verspachteln. Fürs nächste Mal merken Die Arbeit mit Spachtel und Härter ist jedoch wirklich kein Spaß.
Lackiert wurde mit Caparol PU-Vorlack (abgetönt) und anschließend mit Capacryl in grauschwarz RAL 7021.
Probleme mit versickerndem Lack hatte ich keine.
Die Gehäuse sind ca. 56cm lang, 35cm hoch und 38cm breit. In der Mitte habe ich eine Versteifung eingebaut, die Rückwand ist verstärkt und die Front aufgedoppelt, auch um die Chassis ihre 6mm versenken zu können. In den Ecken wurde noch kleine Dreiecke verleimt, um die Klebefläche zu vergrößern und den Bereich zu verstärken.

Hier zunächst einige Bilder vom Bau:
Fertiger Rohbau nach dem Schleifen:
IMAG0204
Fertiges Gehäuse nach dem Lackieren. Das Kabel wurde an der Verstrebung befestigt, damit später Nichts klappert.
IMAG0212
Das hintere Abteil wurde mit fünf Rollen Visaton Dämmwolle ausgefüllt:
IMAG0216
Ins vordere Abteil kamen drei Matten Schafswolle, die ich noch von meinen alten Gehäusen übrig hatte:
IMAG0217
Verkabelt wurde intern mit 1,5mm², damit ich das Kabel in die Kabelschuhe bekomme. Das ist für die kurze Strecke auch vollkommen ausreichend.

So sieht das Ganze dann fertig aus:



Die Optik hat mich zuerst ewas geschockt, aber irgendwie find ich es gut. Ich hätte am liebsten eine kleine PA zu Hause, was aber aufgrund von Platz und Geräuschabstand wohl keinen Sinn hätte. Die aktuelle Aufstellung kommt dem aber recht nah.

Hier noch zwei Auszüge aus den Messungen:
Normalerweise höre ich mit 3-4db Bassüberhöhung, aber das ist reine Einstellungssache. Entzerrt wird mit einem miniDSP 10x10HD, das auch das komplette Lautsprechemanagement übernimmt.
SPL
Besonders im Wasserfalldiagramm sieht man noch die problematische Mode bei 42Hz. Der Höreindruck ist trotzdem zufriedenstellend und gegenüber den Anfängen in diesem Raum eine riesige Verbesserung.
waterfall

Als Nächstes kommen noch neue, augenfreundlichere Absorber und evtl. eine neue Endstufe für die Bässe. Habe die Lab Gruppen IPD Serie im Auge, falls hier jemand Erfahrungen hat.
alpenpoint
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2017, 17:39
Schönes Projekt!
Zur Messung:
Passt evt. der Übergang von den SUBS zu den Mains nicht da du hier eine Auslöschung bei ca.90hz hast. Wo trennst du?
Auch der extreme Abfall bei 10Khz ist nicht normal.
Messung am Hörplatz?
Messequi kalibriert?

lg Alpi
MaV3RiX
Stammgast
#3 erstellt: 12. Feb 2017, 18:36
Hi Alpi

Ich trenne genau im Bereich von 90-100Hz. Allerdings hat die Auslöschung damit nichts zu tun. Die ist immer da, auch wenn ich nur die Tops fullrange laufen lasse. Habe extra schon die Trennfrequenzen und Flankensteilheit so gewählt, dass in dem Bereich eine Überhöhung im Signal entsteht, allerdings reicht das nicht aus um die Senke zu füllen. Liegt am Raum, aber ich kenne die genaue Ursache nicht.
Den Abfall ab 10kHz habe ich immer. Egal welche Anlage und welches Messequipment.
Habe zwei Messmikros (Behringer und Beyerdynamic) und zwei Vorverstärker (Behringer Mischpult und Focusrite Saffire 6 USB), Carma und REW, verschiedene Lautsprecher und Elektronik ausprobiert.
Ich halte es für einen Messfehler oder eine Besonderheit am Raum. Allerdings ist der nicht wirklich überdämpft. Zu hören ist es auch nicht. Für das Beyerdynamic habe ich eine ausgedruckte Kalibrierung, aber die erklärt den Abfall bei weitem nicht. Im Gegenteil, die einzig nennenswerte Abweichung ist eine Überempfindlichkeit oberhalb 10kHz. Die Korrektur ist in der Messung nicht berücksichtigt.
Hast Du da noch eine Idee?

Viele Grüße
alpenpoint
Inventar
#4 erstellt: 12. Feb 2017, 22:13
Ich werde mir Gedanken machen allerdings glaube ich schon dass dein Übergang nicht passt.
1) Messungen deiner Fronts in 1m Abstand Microfon auf den HT gerichtet, jeden einzeln, LCR
2) Messung deiner Fronts am Hörplatz Microfon zur Decke gerichtet, jeden einzeln
3) Messung deiner SUBs allein in 1m und am Hörplatz
4) Messung aller SUBs am Hörplatz
Dann sieht man was der LS/SUB macht und was der Raum macht

Dann schau ma weiter.

lg Alpi
MaV3RiX
Stammgast
#5 erstellt: 12. Feb 2017, 23:46
Hi Alpi

Danke für Deine Anregung, der Sache doch auf den Grund zu gehen. Nachdem ich jetzt verschiedene Positionen ausprobiert habe, glaube ich sogar, dass ich das vor Jahren schon einmal gemacht habe.
Hier die Messungen (alle geglättet auf 1/6) mit Beschreibung:

Hier 5kHz bis 20kHz in 1m Entfernung auf Achse gemessen. Nur hierfür gilt die Kalibrierung meines Mikros. Die Überhöhung deckt sich mit den Angaben des Herstellers. Der Abfall hin zu 20kHz ist vermutlich der Digitalfilter der Yamaha Vorstufe.
hochton auf achse

Hier die Messung vom Hörplatz aus, allerdings auch auf Achse gemessen. Ein leichter Abfall ist dennoch zu erkennen. Ich habe die offenporige und weiche Vinyltapete im Verdacht.
Hochton auf Achse Hörplatz

Hier die Messung von 60Hz bis 200Hz auf dem rechten nuVero 60 Fullrange (keine X-Over, keine EQs, BR-Rohr verschlossen) in 1m Entfernung auf Achse gemessen.
Man sieht hier bereits deutlich den Abfall bei 100Hz. Fehler in der Phase oder im Hi-/Lowpass kann man also ausschließen.
Fullrange auf Achse 1m

Zum Vergleich hier die gleiche Messung, allerdings mit einem Abstand von ca. 15cm. Der Raum verliert an Bedeutung, die Senke verschwindet.
Fullrange auf Achse 1cm

Ich denke, solange ich die akustischen Ursachen nicht finde, werde ich nicht viel tun können. Zumal das Problem im Hochtonbereich eigentlich gar keines ist.

Viele Grüße
alpenpoint
Inventar
#6 erstellt: 13. Feb 2017, 19:05
Hi,

sind das aktuelle Messungen?
Der Einbruch des rechten Front bei 85Hz schaut komisch aus, der ist ja noch bei 15cm bei ca. 8db!? Stell mal den LS in die Mitte des Raums und miss noch mal 15cm vor dem LS.
Miss auch den rechten SUB 15cm vor der Membrane von 20 bis 200Hz.

lg Alpi
MaV3RiX
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2017, 20:43
Hi Alpi

Das Umstellen des Lautsprechers hat keine nennenswerten Auswirkungen gehabt. Ich hab jetzt nochmal etwas leiser und mit geringerem Abstand gemessen. Das Ergebnis ist trotzdem nicht frei von Raumeinflüssen. Ich kann immernoch meine typischen Moden (39Hz, 42Hz, ~60Hz, ~80Hz) je nach Standort des Lautsprechers erkennen.
grün = rechts
blau = links
rot = rechte Bässe bei geringerem Pegel
Jeweils ohne X-Over oder EQ. Ich denke, Fehler in der Anlage kann man auschließen. Das macht alles meine schlimme Raumakustik.
direkt

Viele Grüße
alpenpoint
Inventar
#8 erstellt: 13. Feb 2017, 21:11
Komisch beim rechten LS ist die Senke weg und bei den rechten SUBs ist sie da?
Rein von den LS Messungen sieht man dass der linke im Eck die Raummoden anregt, hingegen der rechte nicht.
Evtl. im linken Eck Raumhoch einen Bassabsorber stellen. Kannst ja mit Steinwollballen probieren.
Messen solltest du mit ca. 85db.

lg Alpi


[Beitrag von alpenpoint am 13. Feb 2017, 21:12 bearbeitet]
MaV3RiX
Stammgast
#9 erstellt: 13. Feb 2017, 22:33
Hab jetzt noch ein paar Feineinstellungen am EQ gemacht und konnte dabei auch das Problem mit der Senke bei 100Hz noch etwas verbessern. Hab die Bässe nun 5Hz höher getrennt, wodurch eine größere Überschneidung entsteht. Die Tops spielen bis 90Hz runter.

Neue Absorber (Hofa Basstrap) stehen als nächstes auf dem Plan. Die kommen dann auch bis unter die Decke. Mal sehen was sich dadurch noch tut.

Das mit der Endstufe hat sich wohl erstmal erledigt, nachdem ich heute gelesen hab, dass das 1000er icepower Modul in der Endstufe keine Probleme mit 2Ohm hat. Jetzt hatte ich auch knapp 6dB Pegelgewinn gegenüber vorher. Der ganze Kanal läuft jetzt auf -11dB
Ezeqiel
Inventar
#10 erstellt: 14. Feb 2017, 10:37

MaV3RiX (Beitrag #1) schrieb:

Die jeweils oberen Subwoofertreiber sehen bzgl. Korbrand und Membranbeschichtung anders aus als die jeweils unteren. Wie kommt das?

Viele Grüße,
Ezeqiel
tss
Inventar
#11 erstellt: 14. Feb 2017, 12:01
neue und alte treiber...
MaV3RiX
Stammgast
#12 erstellt: 14. Feb 2017, 12:22
Korrekt. Die unteren Treiber habe ich schon vor 10 Jahren gekauft und die Oberen sind nagelneu.
Hätte es gern einheitlich, aber hab jetzt auch wenig Lust nochmal 700 Steine nur wegen der Optik rauszuhauen.
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