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DIY: JBL Kinosub 4645C - Genial oder Industrieschwindel?+A -A |
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Autor |
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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 26. Okt 2023, 13:10 | |||||||
Hallo zusammen, ich bin letzte Woche im Kino gewesen und war dann doch beeindruckt, wie tief und laut so ein Action-Film sein kann. Ich persönlich stehe ja total auf diesen Körperschall. Lieber stell' ich mir nen 24 Zöller ins Wohnzimmer, als auf HiFi-Kopfhörer umzusteigen Nun gut, ich habe mich also auf die Suche gemacht, was da so brachialen Bass erzeugt & bin auf den Kinosubwoofer 4645C gestoßen - dabei handelt es sich um einen Passivsubwoofer mit dem allseits bekannten 2242H als Treiber. (https://jblpro.com/en/products/4645c) Sofort aufgefallen ist mir die 25Hz Tuningfrequenz, die ich im Zusammenhang mit diesem Treiber noch nie in irgendeinem Forum dieser Welt gesehen habe. Dabei wird von JBL fleißig behauptet der Subwoofer würde mit externem EQ bei 22Hz immerhin noch -3dB rausdrücken - okay, Interesse geweckt. Was habe ich gemacht? Klar - nachsimuliert. Kann das sein?? - Angabe laut JBL: 225l;25 Hz; Port erstmal egal. Ergebnis: eeeh, ja. 22Hz bei -3, seh ich gerade so gar nicht. Wie machen die das? Ich bin im Datenblatt darauf gestoßen, dass dieser Frequenzgang mit externem EQ erreicht wird. Klingt für mich erstmal nach Treibertod, sieht man aber genauer hin, wird folgendes klar: Die Membranauslenkung lässt in dem besagten Frequenzband ja noch eine ganze Menge Luft für mehr Leistung! Klar, wenn man dann in dem Frequenzbereich mit EQs arbeitet, kriegt man die -3dB auch hin. Warum machen die das? Ich kam bei WinISD auf die 3-fache Leistung als jene 2h A.E.S. Leistung aus dem Datenblatt - mutig. Im Nachhinein aber total genial! Warum sich abquälen und die perfekte Treiber/Gehäuse Abstimmung suchen, wenn man mit EQ gleich +6dB draufgeben kann? Bezogen auf den Anwendungszweck - hier das Interessante - kommt die A.E.S. Leistung gar nicht zum tragen. In Welchem Kinofilm passieren Infraschall-Explosionen 2h non-stop? Die Realität ist doch, dass in Spielfilmlänge von 120 Minuten lediglich wenige Szenen über vielleicht 2-3 Sekunden solche Pegel von den Treibern abfordern. Da sind dann Teilweise mehrere Minuten Cooldown dazwischen, wo erstmal gar nichts mehr passiert. So erreicht man - selbst bei 3-facher Leistung - offenbar kein thermisches Limit, da die Messung nach A.E.S. für den Anwendungsbereich Kino völlig realitätsfern ist. Ich persönlich finde das einen äußerst interessanten Ansatz die Leistungsfähigkeit der Treiber ausschließlich nach Anwendungsgebiet zu interpretieren, bin aber nichtsdestotrotz sehr überrascht, dass die Industrie tatsächlich absichtlich Lautsprechern eine viel höhere Leistung zuführt, als sie im Dauerbetrieb verkraften können, nur weils die Charakteristik des Anwendungsgebiets in der Praxis ermöglicht. Im Bereich Konzert/Festival würde man so ein Setup niemals fahren können, da würden ja direkt alle Treiber abrauchen. Für mich ist daher das Thema Heimkino-(Infra)-Sub komplett neu aufgerollt, da man mit dieser Erkenntnis ganz andere Möglichkeiten in Betracht ziehen kann. Nun gehts für mich ans Suchen von richtigen Treibern, die zumindest in die Nähe der 23 Hz kommen. Welche 15/18/21" Treiber eignen sich da am besten? Ich habe recht viel SImuliert, aber nix gescheites gefunden, das so gut funktioniert, wie den JBL (... der aktuell für 800€ doch etwas hoch angesetzt ist.. & 1:1 Nachbauen ist ja langweilig, da muss eigener Spirit her). Ich hoffe ich konnte ins Subwoofer DIY mal frischen Wind mit einer ganz anderen Perspektive bringen, weil ich bisher nur sehe, dass man oft viel zu theoretisch unterwegs ist und die Anwendungen in der Praxis gar nicht so sehr bei den Berechnungen und Setups heranzieht. Vielleicht habt ihr einen guten Tipp für einen vernünftigen Treiber, mit dem man so ein Konzept in die Praxis umsetzen könnte. . |
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the_flix
Inventar |
#2 erstellt: 26. Okt 2023, 15:00 | |||||||
Die aktive Entzerrung auch im unteren Frequenzbereich ist seit Jahren Standard und absolut nichts Neues. Im professionellen Beschallungsbereich interessieren unentzerrte Kleinsignalfrequenzgänge herzlich wenig. Wichtig ist der erzielbare Maximalpegel. Die Betriebssicherheit wird durch Side-Chain-Filter für die Frequanzabhängigkeit und mehrstufigen Zeitkonstanten in den Limitern hergestellt. Dazu muss man sich aber von der Denke in Leistungen lösen und stattdessen Spannungen und Ströme über Frequenz und Zeit betrachten. Mit den üblichen Hobby-Tools wird es da zugegeben etwas schwer. [Beitrag von the_flix am 26. Okt 2023, 17:57 bearbeitet] |
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Merry
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Okt 2023, 17:40 | |||||||
Des Lautsprechershops "Don" lächelt gelassen bei 22Hz und kann noch deutlich tiefer. Habe ich ne Zeit lang hier mit nem Hypex Fusion Amp betrieben aber hat für etwas Aufruhr im Wohnhaus gesorgt. "Avengers - Age of Ultron" beispielsweise - die Szene wenn Ironman im Hulkbuster-Anzug mit dem Hulk im Schwitzkasten in diesen "wie schnell können wir dieses Haus kaufen?"-Hochhaus-Rohbau sturzfliegt und die Hütte dann mit nem dumpfen Grollen einknickt - das konnte man im gesamten Haus spüren. Beängstigend... Ich hab das Monster wieder aussortiert und lagere es aktuell dunkel, kühl und trocken bis sich ein Interessent findet. |
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Apalone
Inventar |
#4 erstellt: 28. Okt 2023, 10:16 | |||||||
Also, ohne jetzt auf jeden Aspekt deines Posts eingehen zu können/wollen: Heimkino-Knaller, die 22 hz raushauen, ist doch seit Jahren nix Besonderes. Geeignete Treiber plus DSP plus PA Endstufe = Loslegen. mit den 18ern v Variant-HiFi und 130 Liter Nettogehäuse kannst du schon einiges bewegen. |
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herr_der_ringe
Inventar |
#5 erstellt: 28. Okt 2023, 11:21 | |||||||
welche pegel müssen "drin" sein (db max)? wie groß darf der "kleine" werden (LxBxH)? präferenzen auf ein bestimmtes konzept? größe/schnitt des raums? |
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stoneeh
Inventar |
#6 erstellt: 28. Okt 2023, 15:04 | |||||||
Der Kurzhuber mit dem Downsizing-Port als Infra verkauft ist mal wirklich grandios 😆. Gott oh Gott.. was man den Leuten alles andrehen kann. |
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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 03. Nov 2023, 08:47 | |||||||
dB Max bis 20/25Hz sollten es an die 120 sein - Größe ist erstmal fast egal, würde jedoch auf 400 Liter Netto limitieren - Präferenzen gibt es keine. Größe des Raumes ist 6x6m mit 3m Decke :-) Habe jetzt nochmal ein Update zu dem JBL 4645C: Ich habe das Datenblatt genauer analysiert und siehe da, es ist m.E. Schwindel. Laut Datenblatt erreicht der Sub bei 22Hz -3dB - Die ganz kleine Fußnote verrät, dass dieser Wert sich ausschließlich auf die SPL 1W/1m Angabe zwischen 40-100Hz bezieht. Diese ist mit 97dB angegeben; -3 macht 94, knallt man da EQ drauf, kriegt man das hin. Die zweite Angabe, "Maximum Continuous SPL @ 1 meter: 126 dB" - Die ganz kleine Fußnote verrät, dass dies linear auf die 1W/1m Werte mit der Continuous Power hochgerechnet ist. Dies sei "Industriepraxis". - Diese Werte erreicht man tatsächlich, siehe folgendes Bild - allerdings nur gerade eben bei 100Hz aufwärts. Im versprochenen "Nutzbass"-Bereich erreichen wir teilweise nur 117dB(!) am mechanischen Limit. Trotzdem werden Peakwerte (wieder linear auf die Peak-Leistung hochgerechnet) von 132dB angegeben, die wir wieder ganz knapp nur bei 100Hz aufwärts treffen.. Im "Nutzbass" liegen wir nach wie vor bei 117dB mechanischem Limit. Was sagt man dazu, das ist doch alles nicht so ganz Koscher, oder? Für knappe 1.900,- UVP als Passivsub schon ziemlich dreist. Simus zeigen außerdem, dass der B&C 18SW115 im selben Gehäuse wesentlich mehr abliefert, hier rot im Bild [Beitrag von Diar am 03. Nov 2023, 09:17 bearbeitet] |
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Apalone
Inventar |
#8 erstellt: 03. Nov 2023, 17:38 | |||||||
Ja. Und? Der Unterschied (zu 120 dB) spielt für dich eine Rolle?! |
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stoneeh
Inventar |
#9 erstellt: 03. Nov 2023, 21:29 | |||||||
Oder, ein weiterer erleuchtender Vergleich: vs. Thomann 18-500/8-A. Anbei im Gehäuse mit den gleichen groben Parametern (Nettovolumen, Tuning). Links Sensitivity bei 1W, rechts Max. SPL bei Xlin und 1kW Input (Standard-Erfahrungswert für 4" VC Spule). Grün Thomann, rot JBL: Wenn man einem DIY mit dem Thomann zudem noch einen ordentlich dimensionierten Rechteck-Bodenport spendiert, wie es sich bei BR-Subs, die halbwegs kompressionsfrei ins Limit spielen können sollen, gehört, verbläst der den JBL Fertigsub ordentlich. Realisierbar in einem dem JBL gleichwertigen Gehäuse um gesamt ~300€. Fertigprodukte wie der 4645C, der technisch heute vollkommen überholt ist, mögen sich weiterhin sporadisch verkaufen lassen, weil Marken wie JBL noch von vor Jahrzehnten einen Ruf genießen, und es genug technisch unbedarfte Kinobesitzer geben wird, die keine Recherche anstellen und halt einfach kaufen was sie gewöhnt sind. Und wenn man dann 30 Stück davon in ein Stack vor bzw. unter die Leinwand stellt, eh klar dass da auch mal was rauskommt. Wie löst man das heute ordentlich? Einfach mal einen Blick in dedizierte AV-Foren werfen. Oft zu sehen sind Car HiFi Langhuber, in CB, aufgrund Flexibilität / Möglichkeit der beliebigen Entzerrung, an PA-Endstufen. Stückzahl je nach Anforderung Pegel bei Tiefgang - für <20 Hz bei spürbarem Pegel dürfens schon gern mal vier oder mehr 15 bis 18Zöller sein - die aber aufgrund kompaktem CB auch nicht sonderlich viel Platz wegnehmen. Endgame wäre das genannte als SBA oder DBA. |
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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 04. Nov 2023, 13:36 | |||||||
.@stoneeh. da würde ich doch gleich die Gelegenheit nutzen & ein paar Fragen stellen, wenn's recht ist 1.
Kannst du diesen Punkt genauer Erläutern? Was der Rechteck-Bodenport hinsichtlich Kompression für Vorteile hat? 2. Sind Car-Hifi Chassis wirklich für Heimkino geeignet? Ich lese oft, dass jene sich dem Druckkammereffekt im Auto bedienen & es deshalb nicht sind - sehe aber auch, dass der Wirkungsgrad (1W/1m) bei vielen dieser Chassis gar nicht so übel ist (teilweise 90dB) Kannst du dazu aus deiner Expertise etwas sagen? Wo liegen bei den Car-Hifi Chassis denn die Nachteile? Längeres Ausschwingen durch mehr Hubweg lese ich auch oft, sonst irgendwas? Ansonsten sind die ja auch abartig belastbar und niederohmig.. 90dB ist vielleicht nicht viel für einen 12-Zöller, PA-Teller packen da auch schon ihre 96, aber ja nicht bis in den tiefsten Keller (20Hz & tiefer..) Die Car-Hifi Chassis haben ja teilweise wirklich beachtliche Hubmeter & lassen sich selbst BR in kleinen Gehäusen ordentlich abstimmen - mit jedoch weniger Wirkungsgrad als ne PA-Chassis - die es aber dafür nicht auf 20Hz bringt.. Ansonsten sieht die Auswahl an Chassis, die nicht Car-Hifi sind aber tief genug spielen sehr mau aus, sehe ich das richtig? Das einzige PA-Chassis mit "hohem" Wirkungsgrad, dass sich tief abstimmen lässt und genügend Hub hat, ist m.E. der BMS 18N862. Jemand Erfahrung mit BMS? [Beitrag von Diar am 04. Nov 2023, 14:03 bearbeitet] |
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Böötman
Inventar |
#11 erstellt: 04. Nov 2023, 14:24 | |||||||
zu 1. - Bodenport wegen der besseren Bodenankopplung, weiterhin kann dieser bei Verlegung an der Gehäuseinnenwand aufgrund der virtuellen Verlängerung physikalisch etwas kürzer ausfallen wie berechnet, das spart Volumen - ist der Port groß genug (1/3 sd bis hin zu 1/2 sd bei Langhubern), bremst er die Membran auch bei großen Hüben nicht so stark was sich letztendlich durch mehr Maximalpegel bemerkbar macht zu 2. - warum sollten CH Chassis nicht für Homehifi geeignet sein? Am Funktionsprinzip gibt's keine Unterschiede - CH vs PA: Entweder man will nen möglichst hohen Wirkungsgrad (=enger Magnetluftspalt) und muss dementsprechend mit weniger Maximalhub leben (bei großen Hüben wird die Spule das taumeln beginnen und benötigt dann entsprechenden Platz um nicht im Magnetspalt zu schleifen) oder man nimmt hier Einbußen in Kauf und verliert aufgrund der sinkenden Feldstärke Wirkungsgrad, kann mehr Hub und dementsprechend was tiefer abstimmen Bei'm PA Chassis nutzen Stoneeh und ich zur Zeit den 18S NTLW5000, schau Dir den mal an. |
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stoneeh
Inventar |
#12 erstellt: 04. Nov 2023, 14:39 | |||||||
Portkompression entsteht hauptsächlich durch zu kleine Querschnittsfläche. Siehe zB die Erkenntnisse in diesem AES Paper: https://jahonen.kapsi.fi/Audio/Papers/AES_PortPaper.pdf Meine Wenigkeit hat das in einer eigenen Messreihe bzw. Messreihen auch nochmal belegt, als auch zusätzlich dokumentiert dass größere Ports zusätzlich noch (auch bei Kleinsignal) einen Wirkungsgradvorteil bieten: http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-1148.html Das BR-Rohr des 4645C hat einen Durchmesser von 18 cm. Das sind 254 cm², oder unter 1/4 sd, Querschnittsfläche. Bei Beschallungsmaterial will man als Faustregel zmd. 1/2 sd Portfläche. Eine weitere Faustregel ist eine maximale Luftgeschwindigkeit im BR-Kanal bei Volllast von 15-20 m/s. Anbei simuliert in rot wiederum der 4645C, und in grün der 18-500/8-A mit 1/2 sd Port, in je 225l / 25 Hz, bei jeweils 1 kW: Man sieht, beim JBL erreicht die Luftgeschwindigkeit im Port unerwünschte Werte, während der gleichwertige 18er mit dem 1/2 sd Port noch im Rahmen bleibt. Die Portform scheint für den Output übrigens weniger eine Rolle zu spielen, solange man den Formfaktor sinnvoll hält (keine extremen Verhältnisse Breite zu Höhe). Allerdings lässt sich halt ein Rechteckport viel einfacher realisieren (bauen) als derart viele Rohre, die für den entsprechenden Querschnitt und Länge notwendig wären. Zusätzlich profitiert man beim Rechteck-Bodenport noch von idR 1, 2 Hz zusätzlichem Tiefgang bei gleicher Portlänge durch seine virtuelle Verlängerung entlang des Bodens.
Druckkammereffekt kommt auf den Raum an und entsteht unabhängig von der Art des Lautsprechers. Ansonsten will man schlicht ein Chassis, das sich von den TSP für die Abstimmung, die man plant, eignet, und die Leistungsdaten (insb. Verschiebevolumen = Membranfläche x Hub) bietet, die man sich vorstellt. Qualitativ gibt's, richtig verbaut und abgestimmt, bei Car-HiFi Chassis prinzipiell überhaupt nichts zu bemängeln. Weder in Theorie, noch Praxis (eigene Erfahrung, als auch Erfahrungsberichte weiterer DIYer). Gemessene Maximalpegel von vielen Car-HiFi-, als auch PA-Chassis, gibt's zB bei Data-Bass einzusehen: https://web.archive....#/systems/?_k=dmueee Auswahl gibt's also genug. Man sollte sich halt nur was mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis herauspicken. Empfehlbare kaufbare Bausätze, zwei Beispiele: https://www.soundimports.eu/de/dayton-audio-300-7097.html https://www.soundimports.eu/de/dayton-audio-300-7099.html PS: ich sehe gerade vor dem absenden, Böötman hat während ich getippt habe viele der wichtigen Punkte ebenfalls bereits genannt. Zu seiner Chassisempfehlung des 18NTLW5000 - der ist schon nicht schlecht - für mehr Home- und Infra-Anwendungen bekommt man aber im Car HiFi Sektor mehr Verschiebevolumen fürs Geld, als auch im PA-Sektor zB beim neueren Eighteensound 18NLS4000. |
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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei |
#13 erstellt: 08. Nov 2023, 09:49 | |||||||
Danke an Euch für die ausführlichen Antworten, damit habt ihr mir schon ne Ecke weitergeholfen. Ich sehe mal, was ich machen kann & ob ich ein Chassis finde, dass sich mit 20Hz unterer Grenzfrequenz halbwegs überschaubar groß abstimmen lässt & gleichzeitig genug Pegel im tiefen Bereich raushaut. Aber da sind wir wieder beim Thema, man möchte möglichst Tief und laut mit möglichst klein & günstig verbinden, ich bin gespannt,was der beste Kompromiss wird. Ich orientiere mich am Klipsch RP1600SW, Audioholics hat da verschiedene Messungen gemacht, die einen die Sprache verschlagen. 105dB bei 16Hz auf 2 Metern & das alles aus einer relativ kleinen 16" BR Kiste. Das ist schon n Brett. Mein Traum wäre natürlich da ranzukommen. Audioholics-Messung RP1600SW |
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stoneeh
Inventar |
#14 erstellt: 08. Nov 2023, 19:06 | |||||||
Der Subwoofer ist sogar mit 250l brutto für einen 16"er recht groß. Mit ordentlichem Portquerschnitt, der die beschriebenen Strömungsgeräusche (und entsprechend hörbare und messbare Kompression) umgehen würde, könnte man für das extrem niedrige Tuning nochmal ~100l mehr einplanen. Die CEA-2010 des Klipsch Werte sind respektabel, und würden eine reine CB mit dem gleichen Chassis deklassieren. Das zeigt, dass auch ein unterdimensionierter Port noch ordentlich zum (Max.) Pegel beiträgt. Laut der verlinkten Data-Bass CEA-2010 Liste gibt's jedoch eine nicht kleine Auswahl an Chassis, die in entsprechender Stückzahl in CB bei gleichem Gesamtvolumen diese Werte überbieten (können). Wie immer gibt's nichts umsonst:
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Buddy_Casino
Stammgast |
#15 erstellt: 08. Nov 2023, 21:27 | |||||||
Hast du Erfahrung mit Open Baffle Subwoofer? Die Idee erscheint mir abwegig, aber wenn BPA anderer Meinung ist kann es ja nicht gänzlich untauglich sein, und unter 30Hz ohne Gehäuse ist eine Ansage. [Beitrag von Buddy_Casino am 08. Nov 2023, 21:27 bearbeitet] |
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Diar
Schaut ab und zu mal vorbei |
#16 erstellt: 09. Nov 2023, 10:29 | |||||||
@stoneeh danke nochmals für deine Ausführungen. Zu CB: Ich kann mich damit leider einfach nicht anfreunden.. Ich habe bisher kaum ein Chassis in einem kompaktem Volumen simuliert, dass eine für mich akzeptable Fsc ergeben hat. Worin liegt da für dich der entscheidende Vorteil? Ich sehe lediglich, dass der Frequenzgang mit 12dB/Okt abfällt, sprich wesentlich flacher als bei BR, man jedoch sehr schnell in die Grenze der Xlin kommt. Man braucht da doch schon sehr viele, um im niedrigsten Frequenzgang einen rauszuhauen, lässt aber m.E. unglaublich viel Potenzial auf der Strecke. Um den Frequenzgang halbwegs linear hinzukriegen, muss man ja ab 30Hz aufwärts schon massivst runterregeln. Bei Data-Bass sehe ich um und bei 105dB @16Hz viele Tapped Hörner (Denkst du das wäre was? Kam ja noch nicht zur Sprache..), oder extrem Dimensionierte Doppel 21" BRs, Doppel 18" CBs, aber so ein einzelnes Chassis scheint das nicht zu erreichen & wenn, dann wirds extrem teuer. Die Kompetenz bleibt dann wohl bei den OEMs der namenhaften Hersteller a la Klipsch.. Ich komme wohl leider zu dem Schluss, dass der Klipsch - trotz der Tatsache, dass es ein fertiges Produkt ist, mit Amping + Box preislich im DIY nicht zu schlagen ist. Der ist aktuell für 1600€ zu haben - den Frequenzgang, bei dem Volumen für den Preis - da muss man - wenn auch leider - festhalten, dass es fair ist & ohne großen Abweichungen in der Charakteristik (Volumen, Preis, SPL, Frequenzgang) nicht nachzumachen ist. Vielleicht hast du noch einen Geheimtipp auf Lager, mit dem man zumindest ganz nah rankäme. BTW: Wie rechne ich maxSPL bei WInISD auf CEA-2010 um? Ich habe etwas von 9dB gelesen? Kann das angehen? [Beitrag von Diar am 09. Nov 2023, 10:59 bearbeitet] |
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Apalone
Inventar |
#17 erstellt: 09. Nov 2023, 11:09 | |||||||
Stoneeh schrieb: "CB ist höchst flexibel - jeder beliebige Tiefgang lässt sich via Filtering realisieren. Das Thema Portnoise- und -kompression entfällt komplett. Und man erhält ähnlichen bis besseren Max. SPL aufs gleiche Gehäusevolumen. Dafür kosten Chassis und Verstärker für den gleichen Max. SPL mehr." @TE: Ich habe an einem Punkt etwas die Erinnerung verloren. Der Einsatz eines DSP ist doch gesetzt/als zwingend anerkannt, oder?!? |
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stoneeh
Inventar |
#18 erstellt: 09. Nov 2023, 16:50 | |||||||
No Problemo. Zwischendurch, ums klarzustellen, ich will dich zu nichts konvertieren - lediglich den technischen Background und die zur Verfügung stehenden Optionen möglichst genau vermitteln. Fsc beeinflusst u.a. den Frequenzgang. Der ist bei CB, wenn DSP vorhanden, was man sowieso zwecks Entzerrung der Raummoden als gegeben sehen sollte, vernachlässigbar - man kann beliebig einen Lowshelv oder eine Linkwitz-Transform setzen, und so den gewünschten Frequenzgang erhalten. Fsc beeinflusst ebenfalls aufgrund Impedanzerhöhung die Leistung, die für einen gewissen SPL zugeführt werden muss. Für Dauerbeschallung wäre das relevant - dafür hätte man die Fsc gerne in dem Frequenzbereich, der hauptsächlich bespielt wird ("Nutzbass"), sodass der Sub für einen gewissen SPL zwar die gleiche Spannung, aber wenig Leistung benötigt, und so kühl bleibt und weniger komprimiert. Für den Heimbetrieb, wenn da sporadisch mal ein paar Peaks auf die Subs fließen, und sie den Rest der Zeit essentiell brach liegen, ist das kein springender Punkt. CB ist, auf ein und das gleiche Chassis gesehen, freilich die leiseste aller Varianten, und muss für einen vernünftigen Tiefgang Freifeld (Anm., wiederum: im Raum, mit Moden & Druckkammereffekt, kann's ganz anders aussehen) im kompakten Gehäuse mit den verfügbaren Chassis stark entzerrt werden. Allerdings, da CB eben viel kompakter ausfallen kann als bei Resonator-Designs, kann man aufs gleiche Gesamt-Lautsprechervolumen, was in vielen Anwendungen der wichtigste Faktor ist (zB PA - Transportvolumen - oder auch Heimbetrieb, wo man nicht den ganzen Raum mit Boxen vollstellen kann), gegenüber BR etc. viel mehr Stück aufstellen, und erhält so wiederum aufs gleiche Volumen einen vergleichbaren Max. SPL. Wozu gleich passt:
Mal die Extremfälle betrachtet: der M.A.U.L. und das Gjallarhorn liefern beide einen irren Maximalpegel, bei jedoch auch einem irren (um 1000l) Bruttovolumen. Wiederum, auf das gleiche Gesamtvolumen gewinnt man gegenüber anderen Gehäusevarianten nichts. Aber ja, klar, wie eh schon gesagt, Chassis und Verstärker braucht man gegenüber einem Rudel CB deutlich weniger, was die Kosten reduziert. Dafür sind THs nicht einfach zu baun, und Holz gibt's auch nicht umsonst. Etc. - sehr viele für und widers.
Preis-Leistung scheint beim Klipsch in der Tat sehr gut. Der von Audioholics beschriebene Portnoise fällt vll. im Gesamtsystem (inkl. Tops / Satelliten) kaum auf; max. Port Velocity tritt sowieso nur in einem engen Bereich ums Tuning auf, und das muss das Eingangssignal erstmal anregen. Anm. nochmal: Freifeld-Frequenzgang ist für Anwendung im Raum wirklich nicht das ausschlaggebende - eher darauf konzentrieren / planen wie die Response im Raum aussehen wird.
Simulationssoftwares können den Max. SPL anhand Wirkungsgrad x elektrischer Belastbarkeit & Hublimitierung berechnen. Wenn die Software alle relevanten Faktoren richtig abwägt, und man sie mit präzisen Daten füttert, sollte nichts viel anderes rauskommen als ein akustisch gemessener Wert. In der Praxis sieht's jedoch so aus dass Simulationen, als auch die Chassis-Leistungsdaten, meist Herstellerdaten, nur grobe Annäherungen sind. D.h. simulierte Max. SPL Werte sind nur ein Anhaltspunkt, und können keine Maximalpegelmessung ersetzen bzw. einen guten Vergleich ermöglichen. Jede Max. SPL Messung ist auch nicht automatisch Goldstandard; aber CEA-2010 berücksichtigt eigtl. so gut wie alle wichtigen Faktoren, und wird sehr nahe widerspiegeln, wie ein Subwoofer in der Praxis performt. |
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