Raumakustik Grundlagen in REW

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Matthias97
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jun 2024, 16:48
Hi, interessiere mich gerade sehr für Akustikmessungen bzw. generell das Messen mit REW.
Mein aktuelles Setup ist ein Superlux ECM 999 (habe ich noch von meinem Car HiFi DSP über) und ein Native Instruments Audio 6 MK2 Interface das die 48V Phantomspeisung unterstützt.
Habe auch bereits einige Messungen gemacht und mache mich nach und nach mit großem Interesse schlau.

Eines ist mir aber aufgefallen, was ich noch nicht ganz verstanden habe. Und zwar den richtigen Pegel für Lautsprecher und Mikrofon zu finden.
Denn wenn ich eine Messung durchführen möchte und das Mikrofon am Abhörplatz aufstelle muss ich entweder den Pegel des Lautsprechers so weit aufdrehen bis mir die Ohren schmerzen oder den Eingang vom Mikrofon soweit aufdrehen, dass das Grundrauschen bei 40 - 50dB stark beim Messergebnis zu sehen ist (z.B. im Wasserfalldiagramm). Erst in den beiden beschriebenen Fällen sagt REW beim Pegel-Test, dass der Pegel i.O. ist.

Ich frage mich wie hier die richtige Herangehensweise ist um den richtigen Pegel für Ein und Ausgang zu finden? Ist die Soundkarte eventuell ungeeignet und ich brauche einen Mikrofonverstärker? Aber würde dieser Verstärker dann das Grundrauschen nicht noch lauter machen?

Freue mich über eine Antwort!
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 03. Jun 2024, 17:29

Matthias97 (Beitrag #1) schrieb:
entweder den Pegel des Lautsprechers so weit aufdrehen bis mir die Ohren schmerzen oder den Eingang vom Mikrofon soweit aufdrehen, dass das Grundrauschen bei 40 - 50dB stark beim Messergebnis zu sehen ist (z.B. im Wasserfalldiagramm). Erst in den beiden beschriebenen Fällen sagt REW beim Pegel-Test, dass der Pegel i.O. ist.


Aufpassen. Erstmal natürlich wegen den Ohren, die nicht ersetzt werden können. Zweitens wegen den Lautsprechern - das Sinussignal, das zum messen verwendet wird, hat grob zwischen 10 und 100x die Energiedichte eines üblichen Musiksignals, und dementsprechend höher ist die elektrisch-thermische Last für den Lautsprecher & die Gefahr eines Schadens (geschmolzene Schwingspule).
a.k.
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Jun 2024, 12:36
Erstmal ganz kurz:

Ohne Standard geht es nicht. Also man/fra benötigt irgend ein Gerät das den exakten ABSOLUTEN Schallpegel messen kann.
Daran orientiert man sich (und versucht später das eigene MIC halwegs sinnvoll zu calibrieren)
Es ist shon sinnvoll zu wissen, wie lauf es ist. Wie gut da einige SMARTYS sind ??? Das ist zumindest eine erste GROBoriewntierung.
---
Ich benutze neben profesionellem Equipment das UMIK-1 für Schnellmessungen.
Das ist ein USB-MIC , dazu gibt es ein Cal-File. von miniDSP.
Nach einigen Fehlern ist die CAL-Datei mitlerweile recht gut, Es sollte eine Genauigkeit besser als +- 0.5 dB erreicht werden.
---

Bei einem USB-MIC entfällt der MIC-VorVerstärker. Wichtig ist eine gute individuelle CAl-Datei,
---

So
Für eine Basis-Messung reicht eine lautere (vorsicht Nachbarn) Zimmer Lautstärke.
Gemessen wird in (exakt) 1 m Entfernung genau auf Achse de HOCHtöners, meist so auf 40 % Raumhöhe
sinnvoll ist auch im Raum auf der Diagonale .
(Manchmal auch ganz nah am blanken Fussboden).

ZUM ECM . :Kabel o.k. Phantom o.k. Sinnvolle Treiber , passende sample Frequenz richtiger Kanal ?

Erstmal den REW- SPL Schallpegelmesser verwenden ( dBSPL , linear )
Auch eine Anzeige des Digitalen Pegels hinter dem AD ( dBFS )

Für nicht USB-MICs verwende ich RME-interfaces, die sind calibrierbar und es gibt DIGIcheck ..

Also bitte mal experimentieren !
An dem Mic-Vorverstärker mal ein Kopfhörer anschliessen,
Na dann viel Glück !
-akl-
a.k.
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Jun 2024, 12:52
Nochmla zum Rauschen:

Natürlich rauscht es, das ECM ist zudem kein Rauschwunder.

Ich glaube mein simpel UMIK-1 rauscht bei 30 dBSPL A.
Sehr laut ist 1 Pa (Pascal) == 94 dBSPL.
Das sind delta 64 dB.
Will ich nur Frequenzgang messen, dann reicht fast delta 20 dB, Für Verzerrungsmessungen muss der Abstand grösser sein.


Für einfache Messungen nehme ich Periodic PINK noise 20-20k
na ja , das wird dann schon unangenehm laut,

Zu laut und auch white noise kann Lautsprecher zerstören,

VORSICHT:

und dazu RTA

Zum Üben/REW-Lernen kann man/fra auch leiser arbeiten, dann placiert man das MIC nah an den Lautsprecher und sieht sich an, was denn REW so macht. Es gibt zu REW sehr viel TEXTE auch in Deutsch. Diese BasisMessungen sind auch in älteren Beiträgen enthalten.

Für meine Simpelversuche verwende ich ein notebook, und (USB) Umik-1 und (BT) JBL PLUS2 oder Charge3 Lautsprecher. Wenn das halbwegs sinnvoll wird, dann erhöhe ich die Lautstärke und Entfernung und wechsel dann auf die wirklichen Prüflinge..

-akl-
a.k.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Jun 2024, 05:27

a.k. (Beitrag #3) schrieb:
Erstmal ganz kurz:

Nach einigen Fehlern ist die CAL-Datei mitlerweile recht gut, Es sollte eine Genauigkeit besser als +- 0.5 dB erreicht werden.

-akl-


Gement war hier der absolute Pegel (laut--leise) [NICHT der Frequenzgang],
also die Werte aus der CAL-Datei von miniDSP (UMIK-1 -2 EARS)

Ich hattte vor Jahren miniDSP darauf hingewiesen, dass ihre absolute SENSITIVITY Korrektur falsch sei, das waren nach meinen Messungen mehr als 3 dB Fehler !!!

HongKong (?) reagierte eher UNGEHALTEN , Jahre später haben sie diesen Fehler aber weitgehend korrigiert.
Eine Entschuldigung habe ich von miniDSP nicht erhalten.

Ich korrigiere für mich immer noch den neuen miniDSP Wert (so bis 1/2 dB).

Alle Nutzer. die ganz alte CAL Dateien haben, sollten sich die neueren korrigierten Dateien herunterladen.

Der absolute dBSPL Wert ist wichtig , weil Verzerrungen natürlich in Relation zum Schallpegel beurteilt werden müssen.

Die Pegel Calibrierung der UMIK-1 ist daher aufwendig, weil die UMIK-1 zu früh übersteuern (oder rauschen), zur Umstellung ist öffnen des MIC notwendig.

Die genauen Pistophone (meist 124 dBSPL) sind zu laut für eine direkte Calibrierung der UMIK-1.

Es sollte bedacht werden, dass +- 1 dB bei Leistungsverstärkern viel viel Geld kostet (oder einspart).
Ich versuche gerade meine LautsprecherAnlage um 4 dB lauter zu trimmen, oder -- man/fra kann es auch anders sehen -- bei gleicher Lautstärke deutlich weniger Verzerrungen machen .

Canton führte auf der HighEnd 2024 schöne LAUTsprecher vor, das auch bei höherer Lautstärke ... 60'000 EUR.
Ein wenig Genauigkeit bei Messungen tut NOT:

-akl-

p.s. Das UMIK-1 ist ein hervorragender Kompromiss von Kosten und Genauigkeit und (!) sehr einfacher Handhabung (!). Wichtig ist etwas Modification des Durchmessers. Der Standard für Calibratoren ist eben anders, auch hier hat miniDPS wieder etwas gehuddelt. (Das UMIK-2 ist etwas dicker, aber das ist teuerer und die DRIVER klemmen immer noch).
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 17. Jun 2024, 06:46


[Beitrag von stoneeh am 17. Jun 2024, 08:07 bearbeitet]
a.k.
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Jun 2024, 07:47
stoneeh schrieb

White Noise hat 12 dB Crestfaktor. Energiedichte quasi wie ein Musiksignal. Ein Sinus mit 3 dB Crest, welches das Standardsignal in REW, der Messsoftware der Wahl des Threaderstellers ist, ist bei weitem kritischer.


(Sorry ich muss Zitate üben)

???
White noise ähnelt NICHT einem MusikSignal
Die Leistungsdichte ist gekippt !
pink noise ist das gehör-physiologisch Richige Signal.
das ist einem Lautsprecher auch gerade noch vorischtig zumutbar.

Der Hochtöner steht bereits bei pink noise im Todeskampf.
Üblich bekommt der Hochtöner 1/3 der Gesamtleistung mit (bei 20-20k)
Bei white steigert sich das zum GAU !

Hochwertige Pink Noise (und white Noise) werden normmässig mit CREST 12 dB gehandelt,
Mit zunehmneder Bearbeitung erhöht sich der Crestfaktor immer auf 12 dB, Theoretisch ist er unendlich ! Bei pink noise gibt es diesen Wert aber nur alle Mio Jahre, bei white deutlich häufiger

Für diese Messung ist ein CREST 12 dB schlecht: ein Verstärker mit 8 facher Leistung gegenüber Sinus gefordert !!

Sinus kritisch ??? Ich verstehe den Einwurf nicht.
Sinus kann alle RaumModen zeigen, in jedem Abhörpunkt anders.

Sicherlich geht es um RAUMmessung, aber ohne eine Orientierungshilfe in der Lautstärke und bei RauschKritik ....
der Anwender schwimmt doch bei Einschätzung der Lautstärke.
Auch bei der Bennenung des Rauschens:
der Rauschteppich RTA bei welcher Bandbreite, sampling, window ...
RMS oder (Quasi peak CCIR), 'A' oder ...
einige AD Wandler produzieren auch noch übermässig viel OutOfBand-Noise.


Ein StandardSignal bei REW ???
Ich verwende selten den Sinus Sweep, zu 95 % andere Signale.
Sehr oft auch 'meine' (VerzerrungsMessung)

Pink noise (periodic mit KLEINEM crest)
eignet sich hervorragend zur FrequenzRaumLS-Einschätzung.
doch kein SWEEP

Gerade auch zum LS Vergleich ...

Mit der halb-automatik Filter Einmessung kenne ich mich nicht aus, das benötige ich nicht.
Auch mache ich nur zu 10% akustische Messungen mit REW.

Eines hat REW bisher noch nicht gelöst ,
oft werden UNkorrelierte RAUSCHsignale benötigt, simpel Systeme zeigen KammFilterEffekte
Ich verwende oft 3-mal REW gleichzeitg, 3 Generatoren gehen auf die Lautsprecher ,
eines der REW wird auch zur Auswertung genutzt .



-akl-
stoneeh
Inventar
#8 erstellt: 17. Jun 2024, 08:04
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