Bessere Mitten durch höhere Reflexabstimmung?

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bleistift48
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 07. Apr 2013, 17:13

Moin!

Vorneweg:
Vor ein paar Wochen hab ich aus Spaß zwei kleine "Nahfeld"-Boxen mit dem FRS 8-4 in 3 Litern auf 74Hz abgestimmt gebaut.
Das Ergebnis ist so überzeugend dass die Boxen seitdem auf meinem Schreibtisch stehen

Auf der Suche nach einem sanften Sperrkreis für den Präsenzbereich bin ich auf ähnliche Projekte anderer Leute gestoßen - denen wurde fast einvernehmlich davon abgeraten den FRS 8 "tief" abzustimmen bzw. überhaupt in BR zu verbauen, weil das Chassis im Mittelton dann nicht "befreit" genug spiele.

Wo liegt da genau das Problem und warum ist das bei "klassischen" 2-Wegern kein Thema, bei denen der TT ja schließlich auch den Mittelton abdeckt?
Liegt das daran dass der FRS einfach keine wirklich passenden BR-Parameter mitbringt?

Viele Grüße
Thorben

bleistift48
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 08. Apr 2013, 23:12

Kommt schon Leute, lasst mich nicht dumm sterben

Ars_Vivendi
Inventar

#3 erstellt: 09. Apr 2013, 07:31

Das Problem liegt darin, dass ein FRS 8 31cm² Membranfläche hat und beispielsweise ein W170S bereits 129cm². Das bedeutet, der kleine muss viermal soviel Hub machen um die gleiche Lautstärke zu erzeugen.

bleistift48
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 09. Apr 2013, 11:40

Klar, das leuchtet ein. Im Nahfeld dürfte das also wenig Probleme bereiten, nehme ich an..

Bedeutet das dann nicht auch dass alle Breitband oder 2-Wege Systeme die Mitten aufweichen/verzerren?, wenn der Tieftöner zu genug Hub gezwungen wird?

DasOrti
Stammgast

#5 erstellt: 09. Apr 2013, 12:06

Wenn genug Hub da ist, ja.
Wenn ich aber einen 6,5" bei 80Hz Trenne und dann einen Sub übernehmen lasse muss ich das erstmal schaffen, dass der zu viel Hupt.

Generell hängt das aber auch auf den Aufbau von Spule und Magneten zusammen.
Bei einer Unterhangspule (kleine Spule zu großen Magnetfeld) verhält sich der LS sehr linear, bis die erste
Wicklung aus den Luftspalt gerät, dann Steigen sprunghaft die Verzerrungen an und die Kraft für mehr Hub fehlt.
Bei einer Überhangspule (Große Spule, deren Wicklungen aus den Luftspalt rausragen) habe ich
im Vorraus mehr Kraft und die Verhält sich auch länger einigermaßen Linear, bis dann auch
die erste Wicklung aus den Luftspalt raus kommt und etwas langsamer die Kraft abnimmt.
Ersteres benötigt man eher für Mitteltöner, um die bewegte Masse niedrig zu halten.
Zweites für "klassische" Tieftöner, um mehr Hub zu gewährleisten.
Außerdem haben viele Tieftöner eine große bewegte Masse um eine niedrige Resonanzfrequenz
zu erreichen bei gleichzeitig niedrigeren Wirkungsgrad.

Was dein Chassis antreibt weiß ich aber leider nicht.

Probiere doch mal ein Geschlossenes Gehäuse+Sub aus, wenn es irgendwann nicht mehr langt.

Amperlite
Inventar

#6 erstellt: 09. Apr 2013, 12:06

bleistift48 (Beitrag #4) schrieb:

Bedeutet das dann nicht auch dass alle Breitband oder 2-Wege Systeme die Mitten aufweichen/verzerren?, wenn der Tieftöner zu genug Hub gezwungen wird?

Alle Schallwandler werden anfangen zu verzerren, wenn sie an ihre Grenzen kommen.

Bei Spielzeug wie dem FRS 8 wird das natürlich vergleichsweise früh passieren. Einen so kleinen Treiber würde ich nicht tief abstimmen. Im Gegenteil, ich würde zusehen, dass er einen Hochpassfilter bekommt. Wie dieser dimensioniert ist, hängt davon ab, welche Pegel man erreichen möchte.