D&R Avalon Mischpult reinigen?

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Audiodämon
Inventar
#1 erstellt: 23. Okt 2006, 21:15
Hallo allerseits. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen.

Ich bin gerade dabei ein D&R Avalon Mischpult zu reinigen.



Nun die Frage: Was ist am besten zum Reinigen von Poties, Taster, Schaltern, Buchsen, Steckkontakten und Fadern?

Leider wurde das Pult lange Zeit wie die S.. behandelt und das tut mir in der Seele weh.
Es soll auch bald wieder einsetzbar sein. Wie auf dem Bild zu sehen, ist es schon teilweise demontiert. Bevor ich aber irgendwelche falschen Mittel zum Reinigen der Elektronik verwende, frage ich lieber mal die Cracks hier im Forum.

Ich hoffe auf Tipps und sage schon jetzt: Herzlichen Dank!!!

René in Berlin
Duncan_Idaho
Inventar
#2 erstellt: 24. Okt 2006, 10:12
Wir auch ein Raucher an der Sache dran?

Ich hab vor kurzem einen kleinen Onkyo-Verstärker gereinigt der von einem Raucher kam. Nachdem ich alles auseinandergenommen habe hab ich erst mal grob mit einem Düsenaufsatz den gröbsten Dreck weggesaugt.... aber immer mit Vorsicht. Dann hab ich das Gehäuse in der Badewanne mit Spüli geputzt und dann abgebraust und auf einem Handtuch trocknen lassen. Den stinkenden Rest hab ich dann eine Woche lang mit einer immer wieder aufgefüllten Schale Essig in einer Kiste mit Abdeckung drüber verpflantzt. Der Essig hat den schlimmsten Geruch entfernt. Am Schluß hab ich dann mit 3:1 verdünntem Essigwasser und Ohrputzern die Platine von ihrem Dreckfilm befreit..... dabei aber darauf achten, daß du nicht mit Potis, Kühlpaste oder anderem in Berührung kommst....

Soweit mal für den Anfang.... nicht ganz deine Anfrage... kann dir aber schon etwas helfen... In der Regel lößt Spüli und Wasser das meiste an.... aber nach dem reinigen immer lange in der Sonne trocknen lassen, damit auch jede Flüssigkeit verdunstet.

Schönes Teil aber.... wo steht es denn?
Audiodämon
Inventar
#3 erstellt: 24. Okt 2006, 21:03

Duncan_Idaho schrieb:
Wir auch ein Raucher an der Sache dran?

Ich hab vor kurzem einen kleinen Onkyo-Verstärker gereinigt der von einem Raucher kam. Nachdem ich alles auseinandergenommen habe hab ich erst mal grob mit einem Düsenaufsatz den gröbsten Dreck weggesaugt.... aber immer mit Vorsicht. Dann hab ich das Gehäuse in der Badewanne mit Spüli geputzt und dann abgebraust und auf einem Handtuch trocknen lassen. Den stinkenden Rest hab ich dann eine Woche lang mit einer immer wieder aufgefüllten Schale Essig in einer Kiste mit Abdeckung drüber verpflantzt. Der Essig hat den schlimmsten Geruch entfernt. Am Schluß hab ich dann mit 3:1 verdünntem Essigwasser und Ohrputzern die Platine von ihrem Dreckfilm befreit..... dabei aber darauf achten, daß du nicht mit Potis, Kühlpaste oder anderem in Berührung kommst....

Soweit mal für den Anfang.... nicht ganz deine Anfrage... kann dir aber schon etwas helfen... In der Regel lößt Spüli und Wasser das meiste an.... aber nach dem reinigen immer lange in der Sonne trocknen lassen, damit auch jede Flüssigkeit verdunstet.

Schönes Teil aber.... wo steht es denn?


Hallo Duncan_Idaho und herzlichen Dank für deine Tipps.

Das Pult steht in Berlin Friedrichshain. Ja leider wurde in dem Raum auch geraucht und nicht zu knapp. Es handelt sich also nich nur um normalen Staub. Wahrscheinlich wurden auch belegte Brötchen über dem Pult verzehrt. Das eigentliche Reinigen der Blenden, Platinen und Profile ist soweit kein Problem. Nur eben das fachgerechte "fitmachen" der Schalter, Fader, Regler u.s.w. ist noch eine offene Angelegenheit. Die Reglerköpfe (Plastik) lege ich über Nacht in eine schwache Essigreiniger-Wasser Lösung ein und lasse diese dann auf Papier trocknen.

Na es wird schon werden.

Grüße aus B.

René
Duncan_Idaho
Inventar
#4 erstellt: 24. Okt 2006, 22:38
Hm.... nächsten Sommer bin ich wieder in Berlin.... könnte man ja mal dein Pult begutachten....
Audiodämon
Inventar
#5 erstellt: 24. Okt 2006, 23:35
Das ist n nettes Angebot!! Jedoch sind die nächsten Aufnahmetermine in knapp 4 Wochen. Daher werde ich das Schiff bis dahin wieder klar machen müssen, zumindest, dass es wieder einigermaßen einsatzfähig ist.

Du bist jedoch trotzdem eingeladen dann vorbei zu kommen. Kaffee gibt es im Überfluss.

Im kleinen Aufnahmeraum haben wir diese Woche die Gruppe "Trio" (dadada) zu Gast, jedoch soll daher auch der große Aufnahmeraum bald wieder einsatzbereit sein.

Wenn ich unter der Woche jeden Tag etwa 7 Stunden dran bin, sehe ich das schon bis dahin werden.

Beste Grüße

René
Audiodämon
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2006, 20:59
Update:

Das dicke AVALON will noch nicht so ganz, deshalb wird es ersteinmal in Ruhe überholt.

Nächste Woche kommt ein neues Digitalpult, um endlich wieder Aufnahmen machen zu können.

Das neue Pult:



lotharpe
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2006, 21:15
Hallo René,

den gröbsten Dreck würde ich erst einmal mit Pressluft und einer dosierbaren Druckluftpistole entfernen. Um Wasser und Ölrückstände vom Kompressor zu Vermeiden, habe ich bei meinem Komp. noch einen Wasserabscheider, einen Feinstfilter und zum Schluss noch einen Aktivkohlefilter angebaut. Die Schieberegler und die anderen Potis würde ich mit Tuner 600 Spray von Kontakt Chemie aussprühen. Dieses Spray hat den Vorteil, Belag schonend zu Entfernen ohne das Material anzugreifen. Diese Methode verwende ich auch beim Service in unserer Werkstatt. Es gab noch nie Probleme und alles funktionierte wieder einwandfrei.

Viele Grüsse
Lothar


[Beitrag von lotharpe am 23. Nov 2006, 21:17 bearbeitet]
Audiodämon
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2006, 21:21
Ah großartig, vielen Dank Lothar!

Dann besorg ich mal dies Tuner 600 Spray bei Conrad. Habe ja nun Zeit für das D&R, da ja das Tascam nächste Woche ins Studio kommt.

Merci!
lotharpe
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2006, 21:28
Hallo René,

bitte nur kein Essig zum Reinigen verwenden.
Essig enthält Essigsäure und diese ist nicht zimperlich mit
Metallenen Bauteilen. Um das Nikotin zu entfernen kannst du
Wundbenzin aus der Apotheke nehmen. Es verfliegt sehr schnell und greift gar kein Material an. Platinen sehen danach aus wie Neu. Verwende es auch schon seit längerem.
Ich habe auch schon total verdrecke Baugruppen in einem Bad aus Spühlmittel und Destilliertem Wasser gereinigt. Danach nochmal mit reinem D.Wasser abgespühlt und dann mit Pressluft abgeblasen. Es wurde alles prima sauber.

Viele Grüsse
Lothar


[Beitrag von lotharpe am 23. Nov 2006, 21:35 bearbeitet]
Audiodämon
Inventar
#10 erstellt: 23. Nov 2006, 21:34
Lothar

Das werde ich natürlich beherzigen. Essig kam mir auch bisher nicht in den Sinn. Mir hat jemand gesagt, man könne Balistol problemlos für alle Reinigungen verwenden, auch für Potis. Ob man das so stehen lassen kann...
lotharpe
Inventar
#11 erstellt: 23. Nov 2006, 21:41
Hallo René,

Ballistol ist ein rein organisches Öl.
Dieses kann man zur Lederpflege, zum Schmieren von Komponenten aus dem Lebensmittelsektor und zur Waffenpflege
verwenden. Ich verwende dieses zum Schmieren von Gelenken an Kunststoffgehäusen, weil es Plastik nicht angreift.

Viele Grüsse
Lothar
lotharpe
Inventar
#12 erstellt: 23. Nov 2006, 21:50
Hallo René,

wenn ich ja mal nach Berlin kommen könnte,
würde ich mir meinen Servicekoffer und Kompressor schnappen und Dir bei dieser Arbeit behilflich sein.
Doch leider klappt es zeitmäßig nicht.

Viele Grüsse
Lothar
Audiodämon
Inventar
#13 erstellt: 23. Nov 2006, 21:53

lotharpe schrieb:
Hallo René,

Ballistol ist ein rein organisches Öl.
Dieses kann man zur Lederpflege, zum Schmieren von Komponenten aus dem Lebensmittelsektor und zur Waffenpflege
verwenden. Ich verwende dieses zum Schmieren von Gelenken an Kunststoffgehäusen, weil es Plastik nicht angreift.

Viele Grüsse
Lothar


Also das Balistol Öl verwende ich z.B. zum Schmieren der Führungsstangen in den Fadern. Jedoch meinte dieser Jemand, mann könne das Balistol Spray verwenden, um Potis (Schleifkontakte) Schalter und Taster zu behandeln.



Viele Grüße, René
Audiodämon
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2006, 21:56

lotharpe schrieb:
Hallo René,

wenn ich ja mal nach Berlin kommen könnte,
würde ich mir meinen Servicekoffer und Kompressor schnappen und Dir bei dieser Arbeit behilflich sein.
Doch leider klappt es zeitmäßig nicht.

Viele Grüsse
Lothar


Das wäre natürlich der Hit, allerdings ist der Umfang dieses Vorhabens sicher zu groß. Wenn ich die richtigen Pflege und Reinigungsmittel beschaffe, geht das schon. Ich muss es ja zum Glück nicht alleine machen.
Audiodämon
Inventar
#15 erstellt: 23. Nov 2006, 22:04
Hier mal ein Foto eines Kanalzuges, von denen es insgesamt 32 sind. Man sieht, wie viel da zu sprühen und zu säubern ist.
Wichtig ist eben, dass man nicht mitten in einer Produktion ist und dann böses Knacksen beim drücken eines Knopfes, oder schieben eines Faders hört...

http://img164.imageshack.us/img164/6008/pult004deteilex3.jpg

Grüße, René
lotharpe
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2006, 23:42
Hallo René,


den Kontaktbereich der Schalter solltest Du mit Tuner 600 Reinigen.
Zum Schmieren der Rastmechanik kannst Du das Ballistol verwenden. Nur leider sind die Schalter auf dem Foto nicht richtig erkennbar. Schau bitte mal, ob hinter der vorderen Blauen Kappe eine kleine Öffnung auf dem Gehäuse vorhanden ist.

Viele Grüsse
Lothar
Audiodämon
Inventar
#17 erstellt: 23. Nov 2006, 23:45
Ja diese Öffnungen sind vorhanden und verbinden quasi das Innenleben der Schalter mit der Außenwelt.
lotharpe
Inventar
#18 erstellt: 24. Nov 2006, 00:04
Hallo René,

ist am Ende des Schalters noch eine Öffnung vorhanden?

Viele Grüsse
Lothar
Audiodämon
Inventar
#19 erstellt: 24. Nov 2006, 02:12
Das muss ich mir morgen (heute) mal genau besehen. Ich mache ein Detailfoto davon.

Gute Nacht
Audiodämon
Inventar
#20 erstellt: 24. Nov 2006, 20:17
Hallo Lothar,

hier mal Bilder von den Schaltern:




Grüße, René
lotharpe
Inventar
#21 erstellt: 24. Nov 2006, 23:55
Hallo René,


leider sehe ich keine Öffnung an dem hinteren Ende des Schalters.
Die benötigst Du aber um das Tuner 600 Spray in
den Schalter zu bekommen.
Es gibt ev. eine Möglichkeit, aber die ist mit Vorsicht zu genießen.
Handwerkliche Fehler können großen Schaden dabei verursachen.
Am Ende des Schalters eine kleine Bohrung mit einem 0,5mm Bohrer anbringen. Dies muss aber ganz vorsichtig geschehen, da Du sonst die Kontakte beschädigen könntest.
Also nur das Gehäuse durchbohren und nicht weiter.
Das Gehäuse hat wahrscheinlich eine Wandstärke von ca. 0,8mm.
Durch diese Bohrung kannst du das Tuner 600 Spray einsprühen, dabei musst Du den Schalter ständig Betätigen. Das Spray muss den Schalter Fluten und Ausspülen.
Wenn alles getrocknet ist, nehme das Ballistol, und Sprühe ganz wenig in die Vordere Öffnung, hinter der blauen Kappe.
Dies schmiert die Mechanik.

Viele Grüsse
Lothar
Audiodämon
Inventar
#22 erstellt: 25. Nov 2006, 00:01
HalloLothar und Danke für die ausführliche Antwort.

Nun, es gibt am Schalter nur die sichtbare Öffnung. In diese Öffnung kann man das Spray sprühen, man erkennt dann durch das Plastik des Gehäuses sehr deutlich den Fluss des Mittels. Würde diese Öffnung nicht ausreichen um das Tuner 600 ein zu sprühen?

Einen schönen Abend zu Dir.
lotharpe
Inventar
#23 erstellt: 25. Nov 2006, 00:06
Hallo René,

das müsste normalerweise auch ausreichen.
Das Tuner 600 muß aus allen Ritzen des Schalters austreten, nur so ist gewährleistet, daß der Belag auch herausgespült wird.
Einen schönen Abend und viel Erfolg wünsche ich auch Dir.

Viele Grüsse
Lothar


[Beitrag von lotharpe am 25. Nov 2006, 00:07 bearbeitet]
Audiodämon
Inventar
#24 erstellt: 25. Nov 2006, 00:10
Danke , so mache ich´s

Viele Grüße

René
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