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Harten Sound aufweichen -> alter Studio-Trick+A -A |
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Autor |
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Australis
Stammgast |
#1 erstellt: 25. Sep 2010, 15:27 | |
Ich weiß jetzt nicht so huntert prozentig, ob das hier rein passt, falls nicht: bitte verschieben Gerade bei alten CD's (vor allem wenn diese dann noch volldigital aufgenommen wurden) ist es ja des öfteren der Fall, daß diese etwas hart klingen. Da ich einige Zeit lang in einem Tonstudio gearbeitet habe, konnte ich mir dort den einen oder anderen Trick abschauen- und siehe da: der eine oder andere funktioniert auch mit der Heim-Hifi So zum Beispiel das nachträgliche "Aufweichen". Meine damalige Anordnung: CD-Player: Sony CDP-X202ES Amp: Sony TA-F830ES Tonband: Revox B77 MkII Lautsprecher: JBL Ti5000 Der Trick ist eigentlich ganz einfach: man Spielt die CD ganz normal ab und macht dabei mit der Bandmaschine (ein gutes bis sehr gutes Tapedeck sollte es auch tun) eine Kopie von der CD, nur daß man sich nicht das "Original" anhört sondern die frische aufnahme auf dem Band, was ja dank 3. Tonkopf kein Problem ist... Sicher gibt es dabei einiges zu beachten (wie z.B. Qualität und Zustand des Bandes) und sich seine CD's auf die Art anzuhören ist natürlich immer auch verlustbehaftet, aber bestimmt auch eine "Wohltat" für den einen oder anderen Analog-Junkee unter uns... [Beitrag von Australis am 25. Sep 2010, 15:28 bearbeitet] |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#2 erstellt: 25. Sep 2010, 17:37 | |
Da greife ich aber lieber zur DAW und "erweiche" die Aufnahme dort. Im Übrigen ist der sogenannte "harte Klang" meist eine zu hohe Höhendosis. EQ verwenden ! |
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ev13wt
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Sep 2010, 01:16 | |
Was Du meinst, und wenn Du im Studio mal gearbeitet hast, wissen müsstest, ist das dein "weicher Klang" ist auf die sog. "Tape Compression", also Bandsättigungseffekt zurückzuführen. Heute haste da sogar im digitalen Bereich veschiedene Emulatoren die verschiedene Maschinen und Bänder, naja, emulieren. Mit ner richtigen Bandmaschine hört es sich aber besser an, als digital. Digital= So wenig wie möglich mit Digi Effekten arbeiten. Wenn, dann outboard Analog. http://www.selber-mu...hinen-simulator/272/ http://www.gearslutz...ape-compression.html http://www.avid.com/de/resources/digi-orientation [Beitrag von ev13wt am 26. Sep 2010, 01:22 bearbeitet] |
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Australis
Stammgast |
#4 erstellt: 26. Sep 2010, 01:53 | |
Richtig. Bei allen Annehmlichkeiten, die digitaler Sound zu bieten hat- Digitalisieren und anschießendes wieder Analogisieren ist- man glaubt es kaum genauso Verlustbehaftet. Schließlich wird eine mehr oder weniger saubere Sinuskurve in einsen und nullen zerlegt, die werden "umgerechnet" und wieder zu einer Kurve zusammengesetzt. Bei der Verwendung eines analogen Mediums wird die Kurve "nur" verbogen. @Accuphase_Lover: Klar kannst Du irgendwelchen digitalen Kram nehmen, aber der Unterschied ist trotzdem hörbar Sicher kann so eine DAW einiges... aber ich schwöre dann doch lieber auf die gute alte Handwerkskunst. Der ganze Harddiskrecorder-Digitalmischpult-Müll war übrigens der Grund, warum ich die Arbeit im Tonstudio aufgegeben habe... Und der harte Klang ist keine Erscheinung von zu viel höhen. Wenn man den Unterschied sichtbar machen wollte, wäre der beste Vergleich ein Kreis für die weichen Töne und ein 8-Eck für die harten Töne. Während per Tape-Compression die "Achtecke" rund gebogen werden, verwandelt eine DAW die Achtecke nur in 24-Ecke. Oder klanglich beschrieben am Beispiel eines Beckens: in weich hört sich das so an, als würde man (im Optimalfall) direkt neben dem Schlagzeug stehen, während es in hart teilweise wie ein kratzen klingen kann... So, und nun zum Abschluß: Klar bei Analogaufnahmen sind immer Störgeräusche mit dabei- zumindest ein mehr oder weniger stark wahrnehmbares Rauschen. Das ist allerdings ein geräusch, an welches sich das menschliche Gehör mit der Zeit gewöhnt und nicht mehr oder kaum noch wahr nimmt... @ev13wt: Klar kenne ich den Fachbegriff "Tape Compression". Allerdings wollte ich das ganze möglichst ohne Fachbegriffe über die Bühne bringen, schließlich soll ja jeder was von meinem Beitrag haben ohne erst nach allen möglichen Begriffen googlen zu müssen Edit: Ich hab im Übrigen nichts gegen digitale Tonträger- im Gegenteil: ich war sogar froh, als in unserem damaligen Tonstudio die Stereo-Bandmaschine durch ein DAT abgelöst wurde, aber zum Recorden und Pre-Mastern geht nix über 24 Analog-Spuren auf einem 2-Zoll breiten Magnetband- Und wer jetzt behauptet, daß man da nix schneiden kann: Das geht sogar sehr gut- ich hab noch den Umgang mit der Messing-Schere gelernt [Beitrag von Australis am 26. Sep 2010, 02:09 bearbeitet] |
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bartman4ever
Inventar |
#5 erstellt: 01. Okt 2010, 09:13 | |
Ich steh auch auf analog, muss aber zugestehen, dass mit gestiegener Rechenleistung und Speichergeschwindigkeit die heutigen VST-PlugIns sehr viel besser geworden sind. Eine vernünftige Tape-Emu gibt es zwar immer noch nicht aber bei Kompressoren und EQs gibt es schon sehr gute Emulationen. Zum Beispiel die Abbey Road Comps, oder die API von Waves. Auch klingen die DAWs heute viel besser. Wenn man mal Cubase SX2 aus 2004 mit Cubase 5 aus 2010 vergleicht, da liegen alleine schon von der Detailtreue und Räumlichkeit Welten dazwischen. SX2 klingt hart wie ein Brett und in C5 klingt die gleiche Mischung sehr offen. Nimmt man Samplitude 11, das klingt fast schon analog. Aber eine Bandmaschine macht natürlich auch heute noch Sinn. Nur einen Hardware-API würde ich heute nicht mehr kaufen. |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#6 erstellt: 05. Okt 2010, 14:24 | |
Was soll ich jetzt von solchen Aussagen halten ? Der "harte Sound" ist imho urban legend ! Aber es findet sich immer jemand, der analog für viel besser hält. Es soll ja auch Leute geben die Vinyl-Kram für toll halten ! |
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Australis
Stammgast |
#7 erstellt: 05. Okt 2010, 14:51 | |
Naja, ich finde so ne schwarze Vinylscheibe hat durchaus ihren Reiz, aber wirklich sauberer Klang ist was anderes. Dann schon eher die guten alten Spulen-Tonbandmaschinen. Klar ist digitaler Klang frei von ungewollten Störgeräuschen, aber leider auch irgendwie klinisch-steril... halt etwa so, als würde man einen Operationssaal mit einem Wohnzimmer vergleichen. |
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Schmelli
Inventar |
#8 erstellt: 05. Okt 2010, 14:57 | |
also ich persönlcih bin seit kurzem 18 und kenn gott sei dank ncoh tonbände rund vinyl etc... ich finde ne schallplatte ehrlcih gesagt acuh besser als ne digitale aufnahme... ( egal ob moderen oder alte musik). alleine der flair macht schon einiges finde ich lg Schmelli p.s: zudem finde ich es schöner nen datenträge rin der ahnd zu haben und nicht nen stick und zu wissen ok da sind 200 lieder drauf... |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#9 erstellt: 05. Okt 2010, 14:59 | |
Daß eine "große" Bandmaschine mit 38cm (oder gar 76cm) hervorragend klingt, will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Ebensowenig, daß hochwertiges Analog-Equipment, beispielsweise von Drawmer oder SPL, spitze ist ! Den generell sterilen Sound von Digitalequipment aber habe ich noch nicht gefunden. Glücklicherweise, denn ich remastere komplett digital ! |
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Australis
Stammgast |
#10 erstellt: 05. Okt 2010, 16:08 | |
Ich kann mich noch erinnern. Das war damals der Anfang vom Ende... Die Bandmaschine war gerade durch 3 Synchronisierte Alesis A-DAT's ersetzt worden, aber unter dem Analog-Pult werkelte noch die selbe alte Endstufe wie eh und je und die LSP's waren noch so groß wie Kühlschränke... und ich war entsetzt, als ich das erste mal den "Sound" von den A-DAT's gehört hatte... Meine erste Reaktion: Chef fragen, was die Dinger gekostet haben... Meine zweite Reaktion: Chef sagen, er soll sich das Geld wieder geben lassen... Klar, das leichte Hintergrundrauschen, welches die meisten noch nicht einmal hören, wenn sie sich drauf konzentrieren war weg. Der zumindest subjektiv wahrgenommene Frequenzgang war weiter und das ganze auch ein Tick linearer. Aber wenn z.B. ein Becken wie eine Mischung aus zerbrechenden Glas und einem Spaziergang auf einem Schotterweg klingt hört es bei mir auf... |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#11 erstellt: 05. Okt 2010, 16:39 | |
Da bist du aber einer der sehr wenigen "Studioleute" die das so krass empfinden. |
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cptnkuno
Inventar |
#12 erstellt: 05. Okt 2010, 18:48 | |
...dann sollt man überlegen, was man bei der Mikrofonierung falsch gemacht hat. Wir haben unsere erste CD auf einem ADAT der ersten Generation aufgenommen, und ich könnte ihm nichts böses nachsagen. [Beitrag von cptnkuno am 05. Okt 2010, 18:48 bearbeitet] |
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Australis
Stammgast |
#13 erstellt: 05. Okt 2010, 18:59 | |
Wie gesagt: ich hab ein sehr gutes Gehör. Ok, ich muß auch zugeben, daß ich bei vielem überkritisch bin. Aber ich war halt auch damals nicht umsonst für die ganzen audiophilen Sachen und das Mastern zuständig, während mein Chef und mein Kollege sich hauptsächlich um die Livemitschnitte gekümmert haben. Die Studiosessions haben wir uns dann relativ gleichmäßig geteilt. |
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Australis
Stammgast |
#14 erstellt: 05. Okt 2010, 19:02 | |
Definitiv garnichts, weil das war eine 1:1 Probekopie von einem analogen 24-Spur-Master, und die Analog-Version hat blitzsauber geklungen... Also 24-Spur-Analog -> 3x8-Spur-A-DAT, ohne Effekte und der Mixer (mit dem wenige Tage vorher eben dieses Master entstanden ist) war komplett linear gestellt. Edit: aber wie gesagt, ich höre auch ein Bandrauschen selbst dann noch, wenn andere das selbst mit Anstrengung nicht mehr hören [Beitrag von Australis am 05. Okt 2010, 19:07 bearbeitet] |
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