Erkennt Ihr dieses Mischpult?

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Rapture
Neuling

#1 erstellt: 09. Jan 2014, 08:40

Hallo,

ich hätte eine Frage zu diesem (analogen?) Mischpult:

http://www.youtube.c...yer_detailpage#t=210

"Zu Besuch bei DJ Hooligan im Studio wo er ein paar Grundelemente im Producing erklärt"

Bei 3:30min und ab 5:05min ist das Mischpult zu erkennen. Ich würde mir gern genau dieses Modell zulegen, mit diesen Studiolämpchen (und evtl Meterbridge? Nicht wirklich zu erkennen) - ein Traum (Hab bisher nur ein Yamaha ProMix01 gehabt

)

Das Studio überhaupt sieht sehr gemütlich aus (bis auf die Vorhänge vielleicht) über Geschmack lässt sich nicht streiten ;-) Typisches Home Recording Studio Anfang der 90er. Ich hatte in den 90ern in meinem Home Studio immer "nur" ein Yamaha ProMix01 Digitalpult, kenne mich also nur mit solchen Teilen aus und träume eigentlich seitdem schon immer von so einem "richtigen" Pult. Das sieht noch nach Tonstudio aus, macht was her.

Ein Kumpel der mal in mein DAW Home Studio kam meinte mal: "Das sieht ja gar nicht nach Studio aus, wo ist denn das Mischpult usw?" und ich zeigte beschämt auf den ProMix01

Ich möchte damit jetzt eigentlich keine Pro- Kontra Diskussion anregen über "DAW vs alte Analogpulte" die ja nicht total Recall fähig ist usw - das ist es ja eben. Seit Jahren sehne ich mich eigentlich danach, im Keller ein klassisches, herkömmliches 100%iges Hardwarestudio, am besten mit diesem DJ Hooligan Pult, aufzubauen. Ohne VST Kram, ohne Internet, ohne dass alles Digital aufgebaut ist (okay, alter PC mit Cubase und vor allem Midi dürfte es schon sein, will mir keine Moogs oder so ins Studio stellen, was ja sowieso unbezahlbar wäre. Sondern eher Digitalsynthies, die aber Analogausgänge haben, wie Roland D-550, Korg 01R/W, Korg X3R, usw)

Kurz und knapp: Erkennt jemand das DJ Hooligan'sche Mischpult - und wieviel kostet so eins (gebraucht, nicht neu), was gibt es für alternative Pulte, falls nicht im Video erkennbar, die genauso oder fast so ähnlich aussehen, mit diesen Studiolampen usw. Wo fängt das preislich an (24, 32 Spuren wären denke ich optimal), bis so um die 1000€ max würde ich für ein altes gebrauchtes Semi Pro (?) Pult ausgeben.

Was ich damit machen will:

So albern es zunächst klingt, aber das mit dem Pult soll hauptsächlich optisch etwas "hermachen", gemütlich sein. Es soll sozusagen ein zweites Non-DAW Studio, d.h. hardwaresynthbasiertes Hobbystudio entstehen, wo ich einen Track komponiere, arrangiere, abmische, fertigstelle, die Regler alle nach untenziehe und ein zweites Stück anfange. Mit dem Pult möchte ich hauptsächlich meine Synths summieren, ein wenig EQen, Hall Effekt reinmischen, eben wie es DJ Hooligan (meine Güte wie oft ich den Namen jetzt schon in diesem Thema geschrieben habe

) im Video macht. Ansonsten eigentlich keine speziellen Ansprüche wie so-und-so-viele Subgruppen, usw.

Würde mich über Antworten sehr freuen, vielen Dank!

Viele Grüße,
Rapture

[Beitrag von Rapture am 09. Jan 2014, 08:57 bearbeitet]

ohne_titel
Inventar

#2 erstellt: 09. Jan 2014, 09:40

das pult im video ist ein simples mackie 8-bus, das brot-und-butter-pult der 90er jahre. wenns nur um das aussehen geht, das behringer mx8000 sieht genauso aus. noch viel toller aussehend und auch klanglich viel besser sind einige schlachtschiffe der 80er jahre, z.B. soundcraft 200, 400, 500, 600, 6000, 800, 8000, 1600, 2400; die klingen phantastisch, man sollte aber kein wartungsfreies pult erwarten - der gelegentliche griff zu schraubenzieher und lötkolben ist nicht zu vermeiden. bei den mackies etc. ist das übrigens mühsamer, da diese pulte im gegensatz zu den dickschiffen keine einzeln entnehmbaren kanalzüge haben. das alles ist in deinem budget zu haben...

Rapture
Neuling

#3 erstellt: 09. Jan 2014, 11:23

Klasse! Das ist genau die Antwort die ich haben wollte, perfekt, danke für die schnelle Antwort!

Auch super dass es ins Budget passt.

Die Goose Neck Mixer Lampen und die Meterbridge sind optionales Zubehör für beide Pulte? Bin noch am durchlesen von Infos... grad mal das PDF geladen.

Ich frage mich auch, wieviel Watt diese Dickschiffe verbrauchen.

Interessant, die Behringer und Mackie Pulte gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Wie kommt's dass Behringer das US Original (Mackie) im Design zumindest kopieren konnte/durfte? Na, die werden wohl irgendeinen Deal mit Mackie gemacht haben, dass die ein gleichaussehendes Pult auf dem europäischen Markt rausbringen wollen. Nur mit dem Behringertypischen Rauschen, ansonsten baugleich *grins* kleiner Scherz

)

Ja, an Soundcraft hatte ich auch gedacht. Diese 80er Schlachtschiffe dürften dann aber in der Tat noch gewartet werden. Von Lötkolben lass ich die Finger, da kenne ich mich nicht aus und müsste jemanden fragen, der sich damit auskennt (wäre aber machbar)

Vielen Dank nochmal!

ohne_titel
Inventar

#4 erstellt: 09. Jan 2014, 11:54

bei den billigpulten der 90er - und dazu zähle ich die mackies und behringer ausdrücklich - wird das aber auch nicht anders sein. da kratzt auch mal das ein oder andere poti. daher rate ich dazu, eine ganze ecke deines budgets für reparaturen zurückzuhalten. die meterbridges waren optional zu kaufen, sind aber bei beiden pulten recht häufig zu finden. schwanenhalslampen kann man auch billig neu kaufen. nicht alle pulte haben anschlüsse dafür, dann muss man basteln.
bei ebay ist gerade wenig los diesbezüglich...

ts24

600

8-bus

mx8000
nach einigen soundtracs, tascam und einigen anderen herstellern lohnt es sich natürlich auch zu suchen...

DB
Inventar

#5 erstellt: 09. Jan 2014, 14:44

Wenn es gemütlich und hochwertig sein und auch Anzeigen haben soll, die nicht nerven (dieser LED-Analyzer tut ja in den Augen weh) sollte man sich ältere Pulte anschauen, die beim richtigen Rundfunk ausgemustert wurden. Ein V65 beispielsweise, klein und mono. Oder ein MP4084. Oder halt eins von RFZ aus der 700er Reihe.
Falls es aber nur Optik bieten soll, würde da nicht auch eine Fototapete von einem Mischpult reichen?

MfG
DB

ohne_titel
Inventar

#6 erstellt: 09. Jan 2014, 15:41

für meinen teil gäbe ich dir da recht, irgendwann kommt auch noch so ein kleiner studer 8-kanaler in mein wohnzimmer, aber in der disziplin anzahl_bunter_knöpfe/€ fallen die meisten rundfunkpulte durch...

Rapture
Neuling

#7 erstellt: 10. Jan 2014, 03:39

Danke für die weiteren Antworten!

Nunja, Billigpult hin oder her, wenn es akzeptablen Sound liefert und nicht grad rauscht wie in einem Windkanal, wenn man mal alle 32 Einzelkanäle (z.B. 16 Synthies) auf einmal nutzen will, ist es okay.

Ich habe noch einen Denoiser von Behringer hier (welch Widerspruch *g*

), der gehört direkt hinter die Premaster-Stereosumme, die dann aus dem Mischpult rauskommt, ebenso mein Behringer Ultrafex II und Ultrydyne Pro richtig? In welcher Reihenfolge bei diesen drei Geräten, oder ist dies prinzipiell egal? Ja, das sind Newbiefragen, ich mache das sonst alles per DAW ,aber wozu ist denn sonst ein Forum da, wenn man Leute die sich damit auskennen fragen kann.

Deshalb frag ich jetzt einfach frei raus.

Frag sich halt ob sich solche 90er Pulte noch lohnen, andererseits warum nicht, solange sie ihren Job machen. Ich denke mir selbst 70er (gibt's solche, wenn ja, welche? Rein aus Interesse) und auch die 80er Pulte sind noch in heutigen Produktionen im Einsatz! Sprich ja nichts dagegen... auch die Oldtimer der Synthies sind nachwievor gefragt, Moog, Roland Jupiter 8, Yamaha CS80... wobei ich ja bei den "Youngtimern" zuhause bin, eben End-80er und 90er Synthies und Studiotechnik.

Gilt übrigens bei Autos auch so

Oldtimer sehen schick aus, aber Fan bin ich eher von VW Golf 1. Generation, Käfer, Ente... aber ich schweife ab

Bin ja wie gesagt totaler Newbie auf dem Gebiet, was diese Pulte angeht (von DAW / Digitalstudios kommend), von daher brauche ich nicht gleich eins, wo mal Mick Jagger, Michael Jackson oder Quincy Jones persönlich die Welthits drauf aufgenommen haben. Solche Ebay Auktionen hab ich auch schon gesehen. Das sprengt dann die Skala fürs erste Reinschnuppern. Also wenn das Mackie/Behringerpult so zwischen Anfänger und Semiproklasse rumeiern, ist's in Ordnung.

Einige Rundfunkt oder TV Mischpulte haben auch arg bunte Lego-Druckknöpfchen, das sieht für mich nicht schön aus, auch wenn die dann wohl in der Profiliga sind. Gibt ja auch diese bunten PC-Keyboards die man da immer sieht.

[Beitrag von Rapture am 10. Jan 2014, 03:43 bearbeitet]

DB
Inventar

#8 erstellt: 10. Jan 2014, 10:10

Rapture (Beitrag #7) schrieb:

Einige Rundfunkt oder TV Mischpulte haben auch arg bunte Lego-Druckknöpfchen, das sieht für mich nicht schön aus, auch wenn die dann wohl in der Profiliga sind. Gibt ja auch diese bunten PC-Keyboards die man da immer sieht. ;)

Legomixer muß man ja nicht nehmen:

http://www.audiomoto.com/assets/2013/01/RFT-MP-4084-Mischpult.jpg

http://www.gearslutz...25-help-dsc_0090.jpg

MfG
DB

[Beitrag von DB am 10. Jan 2014, 10:10 bearbeitet]

ohne_titel
Inventar

#9 erstellt: 10. Jan 2014, 20:38

das was du machst, entzieht sich der beurteilung "lohnend/nicht lohnend". ein profi muss entscheiden, ob es lohnt, ein pult in gang zu halten, im falle eines livepultes zu transportieren, zu warten, zu reparieren, zu lagern, die siderack up to date zu halten, etc.
der hobbyschrauber hat das große glück, dass ihm das alles egal sein kann. wenn du spaß an einem soundcraft series2 oder stramp pult aus den 70ern hast, sei dir auch das gegönnt.
der einzige punkt, über den man sich im klaren sein sollte ist, dass ein pult, das älter als 5 - 8 jahre ist, gelegentlich mal wartungsaufwand erfordert - wobei es dann wieder weniger erheblich ist, ob es 10 oder 30 jahre alt ist, solange es die zeit dazwischen nicht in einer garage verbracht hat. so habe ich meine ersten live - gehversuche mit einem selbstrestaurierten soundcraft 400 baujahr 1980 gemacht, die ersten dickeren shows mit einem yamaha pm1800 baujahr 1988. beide pulte existieren - wenn auch nicht bei mir - bis heute und klingen phantastisch. eine pulte, die danach kamen,z.B. ein mitec ex, ein mackie sr 56 und ein rudel kleinpulte sind dagegen längst verschrottet.
ich habe mal einen befreundeten motorradfahrer gefragt, warum er seine alte, coole, sexy motto guzzi gegen eine stil- und seelenlose vollverkleidete yamaha ausgetauscht hat. die antwort war: er will mopedfahren und nicht mopedschrauben. bei manchen pulten ist das ähnlich...

Rapture
Neuling

#10 erstellt: 11. Jan 2014, 03:02

Ich kann den Mopedfahrer durchaus verstehen, ich bin bei der Musik auch mehr fürs Kreative und will mich darauf konzentrieren und loslegen mit der Musik - und nicht noch das Mischpult aufschrauben und mich auch unter der Motorhaube auskennen müssen. Fürs Technisch-Eingemachte oder Handwerkliche habe ich nicht das Know-How bzw zwei linke Hände. Das MX8000A ist von 2000, nunja also schon über 10 Jahre alt. Wobei das nicht heisst, dass deswegen all diese Pulte kaputt sind und nur noch als Defekt verkauft werden können. Kommt immer auf die Lagerung an, genau. Bei der Ebay Auktion des Mackie Pults das Du verlinkt hast steht z.B., dass er es erst hat generalüberholen lassen (bis auf 1/2 der Meter-LED) ansonsten wohl aber alles einwandfrei funktioniert. Darauf muss ich mich dann eben verlassen. Oder im Wartungsfalle dann jemanden ansprechen der mir das Pult gegen Entgelt repariert, das geht natürlich auch.

Meinen Korg 01R/W habe ich beispielsweise auch reparieren lassen (müssen), den hatte ich auch mal gebraucht erstanden und der war innen teils rostzerfressen

Solche Probleme hat man dann mit dem DAW wiederum nicht, bzw weniger. Plugins verrosten nicht und virtuelle Potis kratzen nicht. Dafür hat man dann nicht die Haptik sondern klickt da virtuell mit der Maus rum, naja, jeder wie er's braucht. Anyway, danke für die Hinweise und Tipps für die Pulte, und fürs Erkennen des Mackie 8-Bus Pultes im Video!

Oha, in der Tat nicht schlecht, das RFT MP-4084 Mischpult sieht dann schon aus wie auf der Brücke der Enterprise.