Altes Mikrofon - Kabel defekt? (TD19C)

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tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Feb 2011, 19:06
Hallo zusammen!
Ich bin zu einem alten Mikrofon gekommen, das glaube ich aber mal ein ganz gutes Modell gewesen ist.
Nun kam dazu ein merkwürdiges Kabel, dessen Stecker sich nach Recherchen als DIN-Stecker herausgestellt haben.
Mein Mischpult kommt aber nur mit Klinke und XLR daher.

Wäre ein simples Umlöten des alten Kabels auf einen XLR-Stecker möglich?
Und wie muss ich dann die Pinne belegen?

Wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Vielleicht, wenn ich eine Kamera organisiert krieg, kann ich später ein paar Bilder online stellen, bis dahin muss leider genügen, was das Internet hergibt.

Das Mikrofon ist ein Telefunken TD19C (zumindest laut OVP) und sieht diesem hier täuschend ähnlich:
http://www.teenagewasteland.de/technik/mikrofon_akg_td19.html

Das Kabel selbst ist bei mir aber etwas anders.
Der Stecker sieht aus wie der auf dem Bild, also rund und drei Pinne bis zur Mitte im Dreieck angeordnet.
Am Mikrofon ende befindet sich ein passender Stecker in weiblicher Variante mit einem Ring samt Innengewinde drumherum mit dem das ganze ans Mikrofon geschraubt werden kann.
Kurz vor dem Anschlussende befindet sich noch ein Rundes Klötzchenn, ähnlich wie es sich bei Monitorkabeln findet. Mit Magneten womöglich, man weiss es nicht...

Das Mikro selbst ist schon etwas verbeult am Gitterschutz, aber ich wollte trotzdem natürlich wissen, ob es noch funktioniert.
Mikrofone kann man ja bekanntlich immer gebrauchen.
Ich hatte das Kabel schon offen und mit einem XLR Kabel zu verbinden versucht, indem ich einfach die Dreiecks-Anordnung übernommen habe, etwas dabei herum kam aber leider nicht.
Zwei der drei Steckerpinne wurden im alten Kabel auch zusammengelötet, wenns weiterhilft.


Über Hilfe würde ich mich sehr freuen!
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Feb 2011, 18:46
Zwischenzeitlich habe ich in Erfahrung gebracht, dass es sich bei dem Stecker um einen "Klein-Tuchel"-Stecker handelt.
Meine Versuche die Wikipediainformationen mit denen des XLR-Systems zu kreuzen haben aber bislang keine Früchte getragen.

Was geht bei einem Mikrofon eigentlich kaputt, wenn es das Zeitliche segnet?

Laut Internet und Aufschrift sollte mein Mikro ja einen Widerstand von 200 Ohm aufweisen.
Laut Multimeter gehen bei Messung an den drei Füsschen in allen erdenklichen Kombinationen die Widerstände aber jeweils gegen unendlich.
Ist das nicht ein recht sicheres Indiz für einen Defekt?
Oder kann man das nicht so einfach prüfen?

Wenn das Mikro von vornerein schon kaputt wäre könnte ich ja auch meine Versuche ein passendes Kabel zu bratzeln einstellen.
Wissen würd ichs ja aber schon ganz gerne...
cptnkuno
Inventar
#3 erstellt: 15. Feb 2011, 14:12

tip-doppelkeks schrieb:

Laut Multimeter gehen bei Messung an den drei Füsschen in allen erdenklichen Kombinationen die Widerstände aber jeweils gegen unendlich.
Ist das nicht ein recht sicheres Indiz für einen Defekt?

Ja, das heißt das Mikro ist tot. Zwischen 2 der 3 Pins hängt die Schwingspule, am dritten hängt der Schirm. Wenn du überall Widerstand unendlich hast, ist die Schwingspule durch.
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Feb 2011, 15:30
Alles klar, dann weiss ich bescheid!
Dankeschön!
*xD*
Inventar
#5 erstellt: 15. Feb 2011, 16:54
Hi

Dass das Mikro selbst defekt ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Das runde Klötzchen ist ein Ferritkern.

Viel eher tippe ich auf einen Kabelbruch. Da es sich um ein dynamisches Mikrofon handelt, gibts wohl auch keine exotischen Anschlüsse, sodass du das Kabel einfach durch ein anderes ersetzen kannst.

Wie ist das Kabel am Mikrofon befestigt? Auf dem Bild sehe ich eine Schraube, die hält meistens das Anschlusskabel fest. Löse die mal und schau, ob du dann die Tülle unten vom Mikrofon gelöst kriegst, vielleicht hats dahinter Steckkontakte. Wenn nicht, musst du ein bisschen basteln.

Jetzt musst du dich entscheiden: Wenn es dir um den Originalzustand geht, dann lass es so. Wenn dir die Funktion wichtiger ist, auch auf das Risiko hin, dass es später nicht mehr hinzukriegen ist, dann schneide jetzt das Kabel ca. 20cm vor dem Anschluss ans Mikro ab, messe an der Stelle nochmal, wie gesagt, fest montierte Kabel sind zu 90% Kabelbruch. Falls da immer noch nichts ist, vielleicht auch mal direkt die Zuleitungsdrähte abschneiden, pass aber auf, dass sie so lange wie möglich bleiben. Wenn du jetzt immer noch nichts messen kannst, ist wohl die Kapsel defekt, dann hat das Mikro nur noch Schrottwert.

Falls es jetzt geht, kannst du ja mal unten, wo davor die Tülle saß, messen, ob da nicht vielleicht ein XLR-Flansch reinpassen könnte. Heutige Plastikmikrofone mit festem Kabel sind alle dafür vorbereitet und du kannst das Innenleben eines Billig-XLR-Steckers (reichelt, thomann) direkt einschrauben, auch eine Kerbe für die Verriegelung ist vorhanden. Auch wenn es damals noch kein XLR gab, wäre es theoretisch möglich, dass es trotzdem passt.



[Beitrag von *xD* am 15. Feb 2011, 16:55 bearbeitet]
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Feb 2011, 17:24
Hallo!
Einen Kabeldefekt würde ich fast ausschließen, da ich ohne Kabel direkt am Mikro gemessen habe.
Wie ich oben geschrieben habe ist das Kabel ans Mikro drangeschraubt mit einem Klein-Tuchel-Stecker.

Auf dem Bild hier sieht man so einen Anschluss:
http://img.villagephotos.com/p/2004-9/833581/tuchel2.jpg

Ich weiss nicht, wie empfindlich so Mikros sind, aber das Drahtgeflecht vorne ist auch schon etwas zerdötscht, was wohl dafür spricht, dass es im Laufe seines langen Lebens wohl den ein oder andern abbekommen hat.
*xD*
Inventar
#7 erstellt: 15. Feb 2011, 21:37
Achso, ok, ich dachte, das Kabel sei fest montiert.

Was du vielleicht noch schauen kannst, wenn du den Korb abschraubst, kannst du vielleicht mal einen Blick auf die Kapsel werfen, eventuell sind da auch noch Kontaktstellen sichtbar, die du mal überprüfen kannst.
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 15. Feb 2011, 22:09
Sollte der Korb auf jeden Fall abschraubbar sein?
Ich hab schonmal probiert den abzukriegen, aber da tut sich irgendwie gar nichts. ich dachte das ging nicht bei dem alten Dingen...
cptnkuno
Inventar
#9 erstellt: 15. Feb 2011, 22:37
In den kleinen Löchern unterhalb vom Korb könnten Befestigungsschrauben sitzen. Aber Vorsicht, es kann sein, daß man die nicht heraus-, sondern hineinschrauben muß, daß der Korb runtergeht, kann aber durchaus sein, daß sich der Korb nicht lösen läßt. Solltest du ihn runterkriegen, kannst du direkt an den Kontakten der Kapsel nochmals messen, wenn dort auch Widerstand unendlich ist, Mikro tot.


[Beitrag von cptnkuno am 15. Feb 2011, 22:38 bearbeitet]
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Feb 2011, 00:24
Da sind tatsächlich drei Schräubchen, aber furchtbar winzig...
Werd's morgen mal ausprobieren!
Vielen Dank!
tip-doppelkeks
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Feb 2011, 14:26
Nein, die sind in der Tat zu klein. Selbst mit meinen kleinsten Schraubenziehern hab ich da keine Chance.
Und auf den Schraubenköpfchen hat sich auch schon so viel Patina gebildet, dass ich die Kerben schon freikratzen musste...

Ich glaube das Mikro hats hinter sich.

Trotzdem vielen Dank für die guten Ratschläge!
*xD*
Inventar
#12 erstellt: 16. Feb 2011, 23:21
Da bräuchtest du wahrscheinlich ein Miniaturschrauberset, da sind auch Schraubenzieher mit 1-2mm-Klingen drin.

eBill
Inventar
#13 erstellt: 17. Feb 2011, 09:34
Ich habe selbst schon exakt das gleiche Mikrofon zerlegt, mit Uhrmacherschraubendrehern ist das möglich. Diese "Patina" ist übrigens Schraubensicherungslack.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hast Du das Mikrofon bei der "Prüfung" selbst zerstört! Dynamische Mikrofone (und auch Kopfhörer) sollte man niemals mit Multimetern oder Durchgangsprüfern testen! Die Prüfspannung beträgt meist 3V oder gar 9V ... wenn eine Mikrofonspule bei winzigen Membranauslenkungen wenige µV (Tausendstel Volt!) abgibt, wird im Umkehrschluß eine Sprechspule bei Beaufschlagung mit dem mehrtausendfachen Wert an Spannung sie in die mechanisch begrenzte Endlage zwingen, was einer Zerstörung gleichkommt ... wenn nicht vorher die extrem filigrane Sprechspule ganz einfach "durchschmort".

Um auch hohe Frequenzen zu übertragen, müssen Membran und Sprechspule extrem leicht sein - bei der Spule will man aber möglichst viele Windungen verwenden, damit man auf vernünftige Ausgangsspannungen bekommt. Daher wird der Drahtdurchmesser extrem dünn gewählt! Bei der Niederohmigkeit und den hohen Spannungen an den Klemmen der Multimeter wird die Spule sofort zerstört.


eBill
*xD*
Inventar
#14 erstellt: 17. Feb 2011, 10:39
Durchgangsprüfer würde ich auch meiden, vielleicht auch den niedrigsten Messbereich.
Ansonsten geht da zumindest mein Messgerät in Widerstandsmessung weniger radikal zu Werke, da habe ich noch nicht einmal eine Membranauslenkung beobachten können, leise geknackt haben nur sehr effiziente Lautsprecher.

Ich halte es von daher nicht für wahrscheinlich, dass die Kapsel durch die Messung kaputtgegangen ist. Bzw. hatten wir schonmal eine ähnliche Diskussion bei Auswirkungen von 48V auf das Mikro, manche meinten gar, dass das dem Mikro nichts ausmachen würde. Vielleicht teste ich es mal mit einem Billigmikrofon.
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