Vergleich mp3-(/wav-)Player: billig = schlecht?

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rumzajs
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Okt 2015, 14:10
Hallo,
bitte steinigt mich nicht wenn ich hier mit einem absoluten low-price-Gerät komme.
Ich habe mir einen neuen Intenso Walker (~ 20€) gekauft, weil ich die Resume-Funktion und den wechselbaren Akku fürs Hörbuch-hören bevorzuge. Die 8GB des neuen waren nach den 2GB des Vorgängers kaufentscheidend.

Ich war erfreut, dass das Gerät mit einem micro-SD Kartenslot ausgerüstet ist, der problemlos mit 32GB Karten umgehen kann.

Daraufhin habe ich ihn mit wav-Dateien gefüttert und war von dem guten Klang mit meinen Sennheiser HD 598 überrascht. Der Klang ist deutlich besser als mit mp3-Dateien, egal welcher Datenrate.

Warum ich das Schreibe?

Ich hätte gerne die Meinung von jemandem, der zufällig den Klang dieses mp3-/wav-Players mit anderen (teureren?) vergleichen kann.

Danke für Eure Beiträge.
woodenplastic
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Nov 2015, 11:52
Boah,
das ist schwierig. Du wirst hier wohl niemanden finden der den Player hat.

1. Wav klingt besser als MP3. Das ist komplett richtig so. Mp3 wird aus der wav erstellt, dabei werden, zur komprimierung, Teile weggelassen (mal ganz GROB umschrieben). Die Abstriche hörst du im A/B-Vergleich sehr deutlich.

2. Jeder, der hier diskutierten Player (die eigentlich alle High-Res sind) klingt besser als der Intenso. Woran das liegt? Man kann alles auf die Spitze treiben. Wir vergleichen jetzt einen Dacia (Intenso, Einstieg) mit einem Ferrari (AK, Ibasso etc.) Die Unterschiede werden dir aber erst auffallen, wenn auch der Kopfhörer mitspielt.

3. Hier geht es auch um Leistung und Verzerrung. Der Intenso wird niemals einen grossen ohrumschliessenden KH betreiben können, sehr gute IEMs werden damit wohl beinahe unhörbar. Sie sind einfach zu exakt und zeigen jede Schwäche des Intenso auf.

Ich hoffe dir mal weitergeholfen zu haben.
Grüssle, WP
odradek
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Nov 2015, 20:24
Hallo, fürs Hörbuch-Hören sollte der allemal ausreichen.
Da wäre wav Speicherverschwendung, Ich hab selbst sehr viele Hörbücher,
praktisch alle in 96 kbps mp3 gewandelt, die spiele ich einem
einfacheren 8 Jahre alten (!) Sony-Player mit 8GB ohne SD-Slot, das reicht bei dem
Format für mehrere Tage rund um die Uhr...
Der hat auch Resume, mehr brauchts nicht.
Für Musik in wav ist das Gerät aber qualitativ überfordert, da hab ich zwei fiios.
So ähnlich dürfte das auch mit dem intenso sein.
brumsel64
Stammgast
#4 erstellt: 02. Nov 2015, 22:25
Ich denke eher, dass jemand der einen Top Player besitzt, wohl eher nicht den Intenso zusätzlich auf Lager legt. Wenn man einmal eine gewisse Suchtschwelle überschritten hat, werden die Player eher teurer
Was allerdings Fakt ist, es gibt einige günstige Player die klanglich hervorstechen (Sansa Clip und konsorten), ob jetzt gerade Dein Intenso dazugehört kann ich leider nicht sagen.
Hyperlink
Inventar
#5 erstellt: 03. Nov 2015, 12:49
Hallo


woodenplastic (Beitrag #2) schrieb:

1. Wav klingt besser als MP3. Das ist komplett richtig so. Mp3 wird aus der wav erstellt, dabei werden, zur komprimierung, Teile weggelassen (mal ganz GROB umschrieben). Die Abstriche hörst du im A/B-Vergleich sehr deutlich.


Völlig richtig woodenplastic, hier kann man wirklich nur spekulieren.

Richtig ist, daß MP3 grundsätzlich in der Lage ist "transparent" erstellt und abgespielt zu werden. Grundsätzlich kann man MP3 so erstellen und abspielen, daß ein ABX-Vergleich sehr schwierig wird, also keine Unterschiede gehört werden. Wenn allerdings Abspielhardware mangelhaft implementiert ist, dann ist das einfach so. Wenn das hier also nicht klappt, dann könnte das auch an dem Hardware-Codec liegen, der verbaut wurde.

Seit es MP3 gibt, wird Hardware verbaut, die MP3 schlicht mies abspielen. Das Format MP3 kann dafür nichts.

Da es hier um ein Wegwerfprodukt von Intenso geht, einfach mal den Thread kurz halten. ;-)
Das Gerät spielt WAV zur Zufriedenheit ab, MP3 dagegen ist ein Graus, dann eben WAV. Mehr kann man von einem Gerät, welches vermutlich für 1,5 Euro Produktionskosten hergestellt wurde nicht verlangen. Immerhin.

Der Sansa mit Rockbox wäre eine gute Alternative, leider wurden mit dem Intenso scheinbar schon 2/3 des Kaufpreises eines Sansa zum Fenster rausgeworfen.

Ist halt so.

Gruß


[Beitrag von Hyperlink am 03. Nov 2015, 12:58 bearbeitet]
brumsel64
Stammgast
#6 erstellt: 03. Nov 2015, 15:56

Da es hier um ein Wegwerfprodukt von Intenso geht, einfach mal den Thread kurz halten


was bedeuten würde, dass man sich über hochpreisige Produkte austauschen kann, über Billigheimer aber nur ganz kurz.
Diese Einstellung finde ich jetzt nicht wiklich Sinnvoll für ein Forum.
An anderer Stelle werden ebenfalls günstige Geräte mit Top geräten Seitenlang verglichen, denn das war ja das Kernanliegen des TS.
Obwohl ich Dir im Kern Deiner Aussage vollkommen Recht gebe.
Hyperlink
Inventar
#7 erstellt: 03. Nov 2015, 17:56
Hallo


brumsel64 (Beitrag #6) schrieb:

Da es hier um ein Wegwerfprodukt von Intenso geht, einfach mal den Thread kurz halten
was bedeuten würde, dass man sich über hochpreisige Produkte austauschen kann, über Billigheimer aber nur ganz kurz.


von meiner Seite war gemeint, daß es nicht viel Sinn macht das Playerchen einer aufwendigen Untersuchung zu unterziehen.

Die Gründe dafür sind:

Oft werden solche Playerchen nur gelabelt und/oder die Modellwechsel unterliegen einer schnellen Folge, dh. die Geräte und Gehäuse mögen zwar gleich aussehen, aber die elektronischen Innereien können jeweils völlig andere sein. Was halt in Asien so auf der Resterampe oder dem Fussboden rumliegt wird einkauft und angeboten.

Weiterhin müßte man den Hardware-Codec untersuchen, also Audioaufnahmen erstellen und analysieren, am besten mit mehreren Personen, die evtl. gewonnene Erkenntnisse nochmal überprüfen.

Ebenso ist vermutlich der "echte Hersteller", also nicht Intenso, schwer bis gar nicht zu ermitteln. Eine Hardware-Dokumentation wird vermutlich auch nicht aufzutreiben sein.

Mitunter kann es sogar sein, daß solche Billigheimer dank geringer Stückzahlen schon abverkauft sind, während man in einem Foren noch drüber diskutiert oder sie ausmißt. Intenso ist mW keine Marke die ein Produkt über einen längeren Zeitraum vorhält oder sich im HiFi explizit einen Namen gemacht hat.

Hinzu kommt noch, daß sich vermutlich kaum jemand für die Erkenntnisse interessieren wird, weil hier im Forum überwiegend andere Produkte diskutiert werden. Produkte deren Innenleben bekannt, dokumentiert oder bereits durchgemessen wurden.



Obendrauf halte ich den Walker dem Augenschein nach für ein Stück Technik aus der Mitte des verganenen Jahrzehnts, müßig darüber zu diskutieren, wenn man zB. den Sansa Clip, einen ipod Shuffle oder ähnliches kennt. Ich sag nur AAA-Batterien, das ist sowas wie eine Dampfmaschine glaub ich. ;-)
Ein Gerät also, welches sich ungelabelt zB. für Promotion als Werbegeschenk eignet, oder sich als Gimmick in Cornflakes-Packungen findet. :-P

Gruß


[Beitrag von Hyperlink am 03. Nov 2015, 18:25 bearbeitet]
brumsel64
Stammgast
#8 erstellt: 03. Nov 2015, 18:39
Ich gebe Dir mit Deiner Betrachtungsweise vollkommen Recht, sie deckt sich sogar ziemlich mit meiner
Ich fand es halt nur nicht so toll die Dikussion so abwürgen zu wollen. Meiner Meinung nach kann man sich doch hier auch seitenlang über Einmalplayer unterhalten, wenn´s Spass macht
Das sich keiner die Mühe macht hier für diese Geräte aufwendig Messprotokolle anzufertigen oder die Hardwarekonfiguration zu beleuchten sollte einem natürlich schon von vornherein klar sein.
rumzajs
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Nov 2015, 00:00
Ja, ja, ich weiß.
Es ist ein billiger Player.
Und er hat eine primitive Firmware mit heftigen Bugs.
Und er hat eine AAA-Batterie (was für den eigentlichen Zweck, Hörbücher hören, ein enormer Vorteil ist. Nicht ist schlimmer, als ein leerer Akku, wenn es gerade spannend ist. Eine Batterie, bzw. AAA-Akku, kann ich schnell wechseln.)

Und Ihr könnt in runtermachen wie Ihr wollt:
Ich finde, er klingt richtig gut (mit dem Sennheiser HD 598 ).
Vielleicht aber auch nur, weil mir die Vergleichsmöglichkeit fehlt.

Und deshalb hatte ich gehofft, hier jemanden zu finden, der mein "richtig gut" relativieren kann, ohne Polemik aber mit echten, nicht vermuteten, Fakten.

Danke für Eure Beiträge und Eurer Engagement.
brumsel64
Stammgast
#10 erstellt: 04. Nov 2015, 04:15
Es ist ein sehhr billiger Player. Genau das meinte Hyperlink und ich damit ja auch. Von diesen Geräten kann man halt nicht sonderlich viel erwarten und das wird auch der Grund sein warum hier fast niemand einen Vergleich mit einem hochpreisigen Player machen kann oder wird.
Ich meine damit, dass sich hier wohl kaum einer so ein Teil kauft wenn er einen Fiio Xx , Ibasso, Astel+Kern oder dergleichen besitzt nur um es testen und vergleichen zu wollen.
Ein "richtig gut" Statement ist dabei auch immer subjektiv, gerade in dem Fall wenn man wie Du keine Vergleichsmöglichkeit hat. Meine Tochter hatte auch mal so ein Teil das fast genauso aussah wie der Intenso, nur das da Phillips drauf stand und der Preis fast identisch war.
Im Vergleich kann ich den Klang nur mit "unterirdisch" bewerten.
Bässe sehr unpräzise und wabbelig, Höhen verwaschen und leicht zischig, Abbildung, Auflösung sowie Ortbarkeit von Instrumenten oder Sängern so gut wie nicht vorhanden.
Ich denke das da fast jedes moderne Smartphone besseres zu bieten hat.
woodenplastic
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Nov 2015, 11:10
Ich finde es noch faszinierend, das du eben genau Hörbücher damit hörst.
Bei viele heutigen Hörbüchern, habe ich massive Probleme mit dem hören, teilweise bearbeite ich die Wavs nochmal, um das zu nehmen.
Extreme Plosivlaute, fehlender Lookahead-Brickwalllimiter.
Das auf einem eher günstigen Player würde mich wahnsinnig machen, zumal da die kurzfristigen Noteinstellungen nicht vorzunehmen sind.

Letztlich hab ich "Millionär" angehört (damit wir uns verstehen, ich kaufe die CDs, keine youtube-rips), da bin ich erst mal zum Nachmastern gegangen.
Die S-Laute und jedes ultralaute Ploppen am Kapitelbeginn haben mich zur Weissglut getrieben.

Bemerkst du so etwas?
Da könnte auch die Zufriedenheit mit dem Setup begraben liegen, es ist einfach Gewohnheit. Im A/B Vergleich wirste es wohl kaum noch mit dem Arsch anschauen :-)

Was aber weiterhin nicht bedeutet das ich es schlechtrede. Es tut immer das gut, das man hat und für einen funktoniert.
mern
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Nov 2015, 11:30
Tommy Jaud? Da reicht doch der Intenso und mp3 mit 64kbit/s vollkomen aus, besser man hört Störgeräusche als den Text.
Hyperlink
Inventar
#13 erstellt: 04. Nov 2015, 12:04
Hallo


rumzajs (Beitrag #9) schrieb:
Und deshalb hatte ich gehofft, hier jemanden zu finden, der mein "richtig gut" relativieren kann, ohne Polemik aber mit echten, nicht vermuteten, Fakten.


Polemik stand jetzt nicht auf meiner Agenda.

Allerdings hoffe ich, daß man aus meinen Beiträgen meinen nicht geringen Abstand herauslesen kann, den ich zu Elektronik-Schrott bewusst und über Erfahrungen und über eine lange Zeit aufgebaut habe.

Das Gerät ist überteuerter Schrott aus dem letzten Jahrzehnt, kann scheinbar noch nicht mal mp3 vernünftig abspielen im Vergleich zu WAV, das beschreibt sogar der Post am Anfang des Threads.
Wozu darüber diskutieren?

Das Thema Fakten habe ich am Rande mit meiner Empfehlung Sansa Clip mit Rockbox abgehandelt. Der Sansa Clip für 30 bis 45 Euro bietet einen sehr hohen Preis-Gegenwert. Ich benutze das Ding hin und wieder auch für Hörbücher und unterwegs mit der Bahn. Der angebliche Vorteil "mit AAA-Bakterien" relativiert sich mit einem Wechselakku für 6 bis 8 Euro oder einer Powerbank (externer Akku zum aufladen).

Außerdem kann ich noch den Samsung Galaxy Wifi 4.2 mit Voodoo-Patch empfehlen. Den gibt es mittlerweile in der Bucht für unter 70 Euro. Ich hab den immer noch und kann das Ding als Abspielgerät sogar empfehlen.

@rumzajs
Dein "richtig gut" entspringt Deiner Fantasie. Es tut mir leid.
Das Intenso-Gerät ist mE. einfach nur Mist, für etwas mehr Geld gibt es jahrelang Spass mit anderen Geräten und "ordentlich etwas auf die Ohren", vernünftige InEars oder einen Kopfhörer vorausgesetzt.

Verzeihung.
Du hast gefragt, wir haben geantwortet.

Gruß


[Beitrag von Hyperlink am 04. Nov 2015, 12:11 bearbeitet]
sternblink
Inventar
#14 erstellt: 04. Nov 2015, 12:46
Hallo,


Hyperlink (Beitrag #13) schrieb:
Das Thema Fakten habe ich am Rande mit meiner Empfehlung Sansa Clip mit Rockbox abgehandelt. Der Sansa Clip für 30 bis 45 Euro bietet einen sehr hohen Preis-Gegenwert. Ich benutze das Ding hin und wieder auch für Hörbücher und unterwegs mit der Bahn.


dazu sollte man erwähnen, dass die Rockbox-fähigen Modelle Clip+ und Clip Zip schon seit längerem nicht mehr produziert werden und inzwischen ziemlich ausverkauft sind. Die Nachfolger Clip Sport und Jam sind nicht Rockbox fähig, da muss man mit der Original-Firmware leben. Eine Empfehlung für Sandisk-Player würde *ich* nicht mehr aussprechen, obwohl ich 3 davon besitze.

Insofern macht die Diskussion um brauchbare Alternativen schon Sinn. Erfreue dich an deinem Clip+ solange er noch lebt.
cu,
Volkmar
brumsel64
Stammgast
#15 erstellt: 04. Nov 2015, 16:52

Eine Empfehlung für Sandisk-Player würde *ich* nicht mehr aussprechen


sind die Nachfolger denn klanglich schlechter geworden?
sternblink
Inventar
#16 erstellt: 04. Nov 2015, 18:14
Hallo,

klanglich kann ich es nicht beurteilen. Da müsstest du mal hier im Forum fragen oder einen Blick in die (m.E. sehr bescheidenen) Amazon-Rezensionen werfen. Optisch sehen die sich alle ähnlich aber die Hardware drinnen hat sich gegenüber den alten Modellen deutlich geändert. Entweder aus Kostengründen oder weil der Chip-Hersteller nicht mehr liefern konnte.

Ich habe auf dem Clip Zip die Original Sansa-Firmware um damit DRM-Hörbücher aus der Onleihe abzuspielen. Das Rockbox-Dualboot wird von den DRM-Software nicht akzeptiert, der Player nicht als "kompatible" erkannt. Wenn man Rockbox gewöhnt ist, empfindet man die Original-Firmware als Zumutung. Für Hörbücher gehts noch, für etwas grössere Musik-Bibliotheken ungeeignet. Sandisk zeigte in all den Jahren auch nie Interesse, dass zu verbessern.
cu,
Volkmar
brumsel64
Stammgast
#17 erstellt: 04. Nov 2015, 20:53
Ok, Danke für die Aufklärung
Hyperlink
Inventar
#18 erstellt: 04. Nov 2015, 23:06
Hallo


sternblink (Beitrag #14) schrieb:

[...] dass die Rockbox-fähigen Modelle Clip+ und Clip Zip schon seit längerem nicht mehr produziert werden und inzwischen ziemlich ausverkauft sind. Die Nachfolger Clip Sport und Jam sind nicht Rockbox fähig, da muss man mit der Original-Firmware leben.
[...]


wirklich bedauerlich. Ein echter Verlust.

Meinen Sansa Clip mag ich nach wie vor. :-)
Cooler Winzling mit unendlichem Speicher dank SD-Karte.

Gruß


[Beitrag von Hyperlink am 04. Nov 2015, 23:06 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#19 erstellt: 07. Nov 2015, 01:14
Ich hatte 8 Jahre lang den Cowon D2+ als Hauptplayer im Einsatz. Nun darf er als Player für den Sport weiterleben.

Ich kann den Cowon M2 sehr empfehlen, den ich seit 2 Wochen im Einsatz habe. Klingt präziser und bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten als der D2+. Der Bass ist eine Wucht, falls gewünscht. Er kann mit MicroSDXC bis zu 128 GB erweitert werden, intern hat er 16 oder 32 GB. Der M2 ist das Beste, wenn's noch kompakt, günstig und mit langer Akkulaufzeit (bis zu 90 Stunden) sein soll. Diese Klasse stirbt leider langsam aus und wird durch das Handy ersetzt. Die nächst höhere Klasse sind Player mit HighRes-Unterstützung (besser als CD-Qualität), deren Akkulaufzeit jedoch meist auf 10 bis 15 Stunden beschränkt ist.

PS: wenn's unterwegs Lossless sein soll, dann ist FLAC die viel bessere Wahl als WAV; da würde ich, unter anderem nur schon wegen Tags-Unterstützung, MP3 mit CBR 320 kbps mit LAME 3.99.5 WAV vorziehen. Klanglich wird's unterwegs mit schlechten bis mittelklassigen Playern höchstens einen kleinen Unterschied machen.


[Beitrag von Paesc am 07. Nov 2015, 10:51 bearbeitet]
HifiLuke
Neuling
#20 erstellt: 07. Nov 2015, 01:42
Wie genau sieht es eig mit den unterschiedlichen Formaten aus ?

Gibt es einen Hoerbaren Unterschied zwischen den verschiedenen Lossless Formaten wie WAC FLAC Apple Lossless etc ?
Was sollte man fuer seinen Hifi Kopfhoerer verwenden ?

Cheers Luke
Paesc
Inventar
#21 erstellt: 07. Nov 2015, 09:08
Nein, Lossless, ist immer Lossless. Egal, ob WAV, FLAC, ALAC etc., klanglich macht das keinen Unterschied. Die Unterscheide liegen in der Abspielbarkeit von Hard- und Software und weiteren Eigenschaften. Hier siehst Du alle Lossless-Formate im Vergleich.

FLAC ist stabiler als WAV oder ALAC, da es ein Error Handling hat. Sollte die Datei aus irgend einem Grund beschädigt werden, erkennt der FLAC-Codec und meldet dies. FLAC ist, grob vereinfacht ausgedrückt, WAV in einer ZIP-Datei. Da geht kein einziges Bit verloren. Die verlustlose Komprimierung erfolgt beispielsweise so:
- WAV speichert alles, was vorhanden ist. Wenn nun 1 Sekunde Stille vorhanden ist, schreibt WAV 44100 mal eine Null. FLAC hingegen speichert dann 1x 44100 Nullen. Das Ergebnis ist dasselbe, aber eben komprimiert.
- WAV speichert beispielsweise +305, +306, +307. FLAC speicher bloss die Unterschiede, also +305, +6, +7. Auch hier ist das Endergebnis dasselbe.
- Aus einer FLAC-Datei kann wieder eine WAV-Datei gemacht warden, die absolut bit-identisch ist, nichts ging verloren.
- Zusammenfassen von identischen Informationen: wenn der linke und der rechte Kanal identisch sind, werden die Informationen nur 1x gespeichert.
- So ergibt sich eine Platzersparnis von normalerweise 25% bis 33%. Bei klassischer Musik und Naturgeräuschen kann die Ersparnis bis zu 50% und mehr betragen. Die grösste Platzersparnis, die ich je hatte, war das 8fache: die Datei brauchte weniger Platz als eine 320er MP3 (bloss 180 kbps).

In FLAC-Dateien können zudem im Gegensatz zu WAV Album Covers eingebunden und Tags vergeben werden, was vor allem mit mobilen Playern und in Netzwerken (NAS) sehr praktisch ist, aber auch für's Abspielen am Laptop: mehr Komfort und mehr Such- und Sortierfunktionen, je nach dem, was für Tags vergeben wurden (Artist, Album, Album Artist, Genre, Jahr, Komponist, Kommentar etc.). Da FLAC geringe Anforderungen an Hard- und Software stellt, braucht es auch wenig Prozessor- und Akkuleistung, was ideal für Streaming und unterwegs ist. Die DSD-Dateiformate DFF und DSF beispielsweise sind da sehr anspruchsvoll und können Probleme bereiten.

FLAC hat mit Abstand die meiste Hard- und Software-Unterstützung aller Lossless-Codecs, praktisch alle modernen Geräte und Programme spielen FLAC ab. Mit Apps und Plugins kann FLAC auch unter Apple zum laufen gebracht werden, selbst mit iTunes. WAV ist das "Rohformat" von Microsoft (keine Album Covers und keine Tags, viel Speicherplatz), AIFF das Rohformat von Apple. WAV wurde 1991 eingeführt, AIFF 1988. FLAC und ALAC sind wesentlich jünger, Release 2001 resp. 2004. Apple hat ALAC als ihre eigene Alternative zu FLAC und als Ersatz von AIFF auf den Markt gebracht. Das Ziel vom FLAC-Projekt war es, dass der Codec unabhängig ist, dass keine Firma das Copyright und die Macht über den Codec hat, dies im Gegensatz zu WAV (Microsoft), AIFF und ALAC (Apple), ATRAC (Sony) etc. Es bringt heute nichts mehr, auf WAV oder AIFF zu setzen.

Mehr über FLAC hier. FLAC kommt, wie auch die MP3-Alternative Ogg Vorbis, aus dem Hause Xiph. Anfänglich hatten die Xiph-Codecs vor allem im Linux-Lager ihre Anhänger, da Freeware und Open Source.

Im Gegensatz dazu speichert MP3 nur, was vermeintlich psychoakustisch hörbar ist. Alles, was vermeintlich nicht hörbar ist, wird herausgefiltert. Selbst in der höchsten Auflösung, CBR 320, bleibt bloss ein 4.4tel der CD-Daten erhalten. Genau das wird auch gewünscht: bei MP3 ging es ursprünglich nur darum, Speicherplatz zu sparen bei Musik-Dateien, nicht ein möglichst gut klingendes HiFi-Format auf den Markt zu bringen. Hier sieht man eindrücklich, was bei MP3 alles verloren geht:
Sound On Sound
Stereophile
The Gost in the MP3


[Beitrag von Paesc am 07. Nov 2015, 10:52 bearbeitet]
HifiLuke
Neuling
#22 erstellt: 07. Nov 2015, 13:03
Dann werde ich meine CDS jetzt mal anfangen mit FLAC zu rippen :D.
Benutze dafuer dBpoweramp CD Ripper. Gutes Programm ?
In wiefern kann man FLAC unter iTunes zum laufen bringen bzw unter einem mobilen Abspielgereat wie iPhone ?

Luke
milio
Inventar
#23 erstellt: 07. Nov 2015, 14:39
Hallo Paesc,
das hast Du super zusammengestellt.
Da ähnliche Fragen im Forum öfter auftauchen, könnte man auf diese Antwort immer wieder verweisen.

Schönen Tag.
Paesc
Inventar
#24 erstellt: 07. Nov 2015, 14:50

HifiLuke (Beitrag #22) schrieb:
Dann werde ich meine CDS jetzt mal anfangen mit FLAC zu rippen :D.
Benutze dafuer dBpoweramp CD Ripper. Gutes Programm ?


Gute Idee

dBpoweramp ist empfehlenswert, ja. Achte darauf, dass AccurateRip aktiviert ist und die Offset-Korrektur gemacht wird. Dann erhältst Du 100% perfekte Kopien. Ich nutze Foobar2000, aber das ist Geschmackssache. An Foobar schätze ich, dass es eine Freeware ist und sie sehr viele Möglichkeiten bietet: CDs rippen, konvertieren (z.B. von FLAC nach MP3 oder von WAV nach FLAC), Musik verlustlos abspielen und vieles mehr.


HifiLuke (Beitrag #22) schrieb:
In wiefern kann man FLAC unter iTunes zum laufen bringen bzw unter einem mobilen Abspielgereat wie iPhone ?


Google mal nach "iTunes FLAC Plugin", dann erhälts Du mehrere Anleitungen. Für's iPhone gibt es Apps. So ziemlich alle Musikplayer, die nicht von Apple sind, spielen FLAC ab: VLC, Winamp, Foobar2000, mittlerweile sogar der Windows Media Player etc. Fürs iPhone geht's mit VLC und vielen weiteren Playern.


milio (Beitrag #23) schrieb:
Hallo Paesc,
das hast Du super zusammengestellt.
Da ähnliche Fragen im Forum öfter auftauchen, könnte man auf diese Antwort immer wieder verweisen.


Gerne geschehen, vielen Dank
HifiLuke
Neuling
#25 erstellt: 07. Nov 2015, 17:33
OK ich danke dir Paesc !

bei Poweramp hab ich Accurate Rip immer aktiviert. Was meinst du mit der Offset Korrektur ? Finde ich nicht bei mir ^^
Foobar2000 hab ich auch. Kann man gute Designs auswaehlen und spielt sehr gut ab. Heut abend kommt mein Sennheiser HD 700 an und ich bin gespannt wie der sich mit meinem Set up macht :D.

Gibt es eine Moeglichkeit iTunes nur als Sammlung bzw Mediathek zu nutzen und nicht auch noch den Player ? Sodas die Lieder in iTunes angezeigt werden, aber der Foobar2000 Player in iTunes spielt ?

Cheers
HifiLuke
Neuling
#26 erstellt: 07. Nov 2015, 17:35
Bei mir steht nur Sample Offset +6
Paesc
Inventar
#27 erstellt: 07. Nov 2015, 18:13

HifiLuke (Beitrag #25) schrieb:
Sammlung bzw Mediathek zu nutzen und nicht auch noch den Player ? Sodas die Lieder in iTunes angezeigt werden, aber der Foobar2000 Player in iTunes spielt ?


Ich nutze dBpoweramp und iTunes selber nicht, daher kann ich nur allgemeingültige resp. oberflächliche Aussagen machen.


HifiLuke (Beitrag #26) schrieb:
Bei mir steht nur Sample Offset +6


Das ist sehr gut, dann hat dBpoweramp Dein Offset bereits erkannt.

Sicherheitshalber kannst Du Dein Laufwerk auch in der Liste von AccurateRip suchen. Es sind allerdings nicht alle Laufwerke aufgelistet, insbesondere Laptoplaufwerke können fehlen oder einen anderen Herstellernamen tragen. War bei mir auch so: der Gerätemanager bezeichnet mein Laufwerk als "MATSHITA BD-CMB UJ152", in der AccurateRip-Datenbank ist es hingegen als "Panasonic - BD-CMB UJ152" gelistet. Siehe hier. Wenn Du Dein Laufwerk darin nicht findest, aber ganz sicher gehen willst: EAC installieren, es liest bei der Installation das Offset auch aus resp. verlang von Dir, dass du eine CD zum Ermitteln des Offsets einlegst.

Meist findet Foobar das Offset mittels Klick auf "auto" in den Laufwerkseinstellungen. Ansonsten kann bei Foobar das Offset an folgender Stelle manuell eingetragen werden: File - Open Audio CD - Drive Settings - Read offset correction. Am besten auch noch den Secure Mode auswählen, falls mal eine CD nicht in der Datenbank von AccurateRip eingetragen ist. Das Rippen geht dann ca. doppelt so lange, da die Daten zweimal ausgelesen werden, bei mir aber immer noch bloss 4 bis 5 Minuten am Desktop-PC, ca. 10 Minuten am Laptop.

So sehen meine Einstellung unter Foobar aus (standard = Secure Mode, disabled = Burst Mode):

Foobar - Print Screen 1

Nachtrag:
Allerdings stellt man beim Rippen ziemlich bald fest, ob man das richtige Offset eingestellt hat: wenn AccurateRip mehrheitlich Offset-Abweichungen meldet, stimmt es nicht. Aber selbst wenn: 1 Offset entspricht 1/44100stel Sekunde (= Samplingfrequenz der CD). Eine gerippte CD mit kleinem Offset (ca. maximal 1000) kann bei AccurateRip immer noch als akkurat durchgehen, falls jemand anderes genau dieselbe Abweichung hatte. Die Trefferquote ist dann aber kleiner, die Ungewissheit, ob die CD fehlerlos gerippt wurde, wächst.

PS: viel Spass mit dem Sennheiser HD 700


[Beitrag von Paesc am 07. Nov 2015, 19:28 bearbeitet]
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