Low Budget Klang im C-Max. Was geht für 300€? Hier ein vorläufiges Ergebnis.

Hallo allerseits,

auch wenn ich mich vorerst nicht mehr mit dem Hobby beschäftigen wollte, so konnte ich der Freundin den Wunsch nach einem kleinen Soundupgrade in ihrem zukünftigen C-Max nicht ablehnen Dank Ferien, guten Wetters und "grippalen Infektes" war tatsächlich die Möglichkeit ein Mini-Projekt anzugehen. Das Budget war hierbei streng auf 300€ gedeckelt.

Der Plan war ein Frontsystem über Radio zu betreiben. Dabei sollten Breitbänder zum Einsatz kommen. Die kleinen Fenster im C-Max haben Gehäuse provoziert

Nun ist es wirklich nicht leicht, einen Überblick über die aktuellen Radios zu bekommen. Allerdings gibt es tatsächlich die Möglichkeit mit viel Getrickse auch LZK bei diesem Budget zu realisieren.

Hier erst mal ein Überblick, wie ich die paar Euros verteilt habe, da ich auch mal wissen wollte, was das Projekt tatsächlich kostet. Der ganze Kram wurde extra für das Projekt angeschafft, allerdings habe ich manchmal nur Teilmengen verwendet.

1x TT Paar Westra KW 160-1394 10,00 € = =ARN-188-03/4]http://www.tvm-valme...ch[199]=ARN-188-03/4
2x BB Tangband W4-1052SDF 52,00 € http://www.spectrumaudio.de/breit/tangband/tangbandW41052SDF.html
Versand 7,00 € (Von SpectrumAudio)

Gebrauchtes Sony DSX-S300BTX inkl Versand 110,00 €

2x 5er Pack Alubutyl ABT39,98 €
0,5x Sinus Live Dämmschaummatte 5,95 €
0,5x Gladen Aero Multi 8,75€
Polyesterharz 1,8kg anteilig von 5kg 14,40 €
Reststück Bezugsstoff 0€
Rabatt -7,68 € (Danke an die Carhifi-Zone!)

2x Lautsprecheradapterstecker 5,90 €
Radioblende + Adapter 12,95 €

4x MDF Ring 190mm/145mm 11,96 €
2x MDF Ring 130mm/96mm 5,98 €
Versand €5,90 € (Wieder von Wood-Special)
Faserspachtel 1,8kg12,95 €
Versand 3,90 €
Gewindestab M5

Summe: 301,83€

Hinzu kommen noch Kleinteile wie Muttern und Unterlegscheiben sowie einige Bröckchen Epoxyknete und gebrauchtes LS-Kabel. Da war mir die Rechnerei aber zu blöd. Ich denke, dass ich insgesamt maximal 10€ drauf gelegt habe - günstiger als einmal Essen zu gehen ; )

Zuerst einige Worte zu dem Radio: Anleitung: http://pdf.crse.com/manuals/4190902111.pdf
Um meinen Vorstellungen gerecht zu werden, finden einige Kniffe Anwendung. Das Radio beherrscht viel tolles Zeug, es ist für mich unverständlich, wie man es derart umständlich machen kann damit ein FS zu betreiben. Alles an diesem Radio ist dafür ausgelegt Front & Hecksystem mit dem internen Verstärker zu anzusteuern.
Zum Ersten ein Schritt, den ich jedem Empfehle: sofern es die internen Weichen eines günstigen Radios hergeben, einfach die TMT an die Rear-Audgänge und HT an die Front, so hat man schon mal eine sehr brauchbare Pegelkorrektur der einzelnen Chassis mittels Fader & Balance. Ich habe mir dazu aus alten Steckern einen Adapter gebastelt.
Dann kann das Radio nur einen HPF bis 120Hz bei aber wählbarer Flankensteilheit. 120Hz sind für ein normales FS sehr hoch, für 4"BB aber durchaus brauchbar, wenn der Pegel nicht sehr hoch werden soll.
Außerdem besitzt das Radio eine Funktion mit dem marketingtechnisch geschickt gewählten Namen "Rear Bass Enhacer", diese ermöglicht den Betrieb der hinteren Lautsprecher als Tieftöner, bei dem der LPF vom Woofer auf die TT übertragen wird.
Die LZK wirkt durch diesen Anschluss auch auf das komplette FS.
Somit habe ich eine HU, die mein FS aktiv ansteuert, inkl. Lautstärkeanpassung der Einzelchassis, LZK für jeden Lautsprecher und einen 7-bändigen parametrischen EQ. Nicht schlecht für einen Gebrauchtpreis von 110€inkl. Versand.



Nun zu den Chassis:
Ich habe mich nicht wirklich mit den Chassis beschäftigt und lediglich auf die Beratung von SpectrumAudio gehört was die BB anging. Ich habe lediglich nach bekannten Herstellern, gutem Frequenzgang und sinnvollem Einbaumaß gesucht (für späteres, optinales Upgrade). Ich habe nicht Mal das nötige Volumen berechnet. Da die Einbausituation Dieses vorgibt und das Budget das Chassis, hatte ich nicht viele Möglichkeiten. Leider hatte ich den BB nicht bebildert (wollte eigentlich keinen Thread erstellen), der sieht aber unspektakulär aus. Blechkorb, Lötfähnchen, Magnet so groß wie Der vom Westra TT. Später bei den Aufbaugehäusen sieht man was.
Letztere haben ein etwas größeres Einbaumaß als die genormten Chassis, daher musste ich die Ringe noch leicht modifizieren. Dennoch passen problemlos 16er Normchassis rein. Hier die Fotos von einem Westra:



T(M)T Ringe und Türen
Die Ringe wurden in Paaren miteinander verleimt. Anschließend wurden Löcher in den Rand gebohrt und in L-Form gebogene Gewindestangen dort hinein gesteckt. Zusätzlich wird noch kräftig 2K-Knete ausm Lidl (UHU) in die Lücken gepresst, damit sich die Gewindestangen nicht in das weiche MDF pressen und lockern. Anschließend habe ich mit einem billig-Dremel eine grobe Fase an die innere Kante geschliffen, da der Korb vom Chassis 2mm zu groß ist. Dieses Konstrukt habe ich mit Harz bepinselt um einen Feuchtigkeitsschutz zu bekommen.
Der Ford hat zwar einen abnehmbaren Aggregateträger, den habe ich aber nicht ab montiert da ohnehin nicht genug Dämmmaterial vorhanden war um beidseitig zu dämmen. In der Tür befindet sich hinter und unter dem Chassis jeweils eine Lage des Sinus-Live ALB und darauf eine Lage Gladen Aero Multi. Auf dem einen Bild ist eingezeichnet, wo das etwa sitzt. Den AGT habe ich innerhalb der Tür mittig noch mit einem 15x20cm Stück ALB beklebt, ansonsten ist das ALB einseitig.
Ich muss sagen, dass ich das Zeug wohl wieder verwenden werde, aber auf glatte Flächen beschränke. Das Formen um enge Radien und in Vertiefungen hinein, ist nicht einfach.
Als das geschehen ist, habe ich den Ring verschraubt und mit mehreren Lagen Faserspachtelmasse an den AGT gespachtelt. Anschließend kam noch ein paar Streifen ALB drauf und die Dämmschaummatte zum ankoppeln an den Innenraum.



Zuletzt die Aufbaugehäuse
Wie Anfangs erwähnt, habe ich auch hier die Ringe gekauft. Die Tangbänder liegen mit 93mm Einbaudurchmesser im Bereich vieler Home-Hifi Chassis, so dass ich später auch mal tauschen kann. Die Gehäuselaminiererei folgte dem üblichen Schema, Abkleben, Form der Bodenplatte ausschneiden, los laminieren. Die Form der Bodenplatte habe ich aus einer Art Schwammtuch herausgeschnitten, das hatte gleich zwei Vorteile: tropfendes Harz wird aufgesaugt und der Boden hat schon mal eine gewisse Grunddicke. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass sich bei dieser Variante beim Aushärten die Ränder etwas heben, das ist durchaus wünschenswert, da dort auch der dicke Bezugsstoff drunter verklebt werden kann. Um auf den geraden Stücken eine gerade Kante zu bekommen habe ich stellenweise die Grundform ganz stumpf mit Klopapier laminiert Nach Aushärtung habe ich Spachtelmasse gleichmäßig in den Formen verteilt.
Es folgte das Verkleben der Ringe, hierbei möchte ich meine kleine Bosch Akku Heißklebepistole nicht mehr missen. Kein Stromkabel legen und auch in engen Verhältnissen kann man da hantieren. Außerdem kann man sie über USB am Autoradio laden Also großzügig Schaschlikspieße eingeklebt um die Ringe zu stabilisieren. Darüber habe ich zwei Lagen altes T-Shirt mittels Heißkleber gespannt und eingeharzt. Nach dem Aushärten und Entfernen der überstehenden Ränder habe ich die Gehäusewand mit dem Rest Spachtelmasse stabilisiert und von außen in der Form angepasst.



Da ich gemerkt habe, wie vorteilhaft es ist, die Gehäusewände von innen mit einer stabilen, schweren, leicht aufzutragenden Schicht zu stabilisieren, habe ich für einige wenige € Dekokies geholt. Dieser wurde vermengt mit Harz auf die Wände verteilt, bis überall mindestens eine Schicht Körnchen war. Dank Sonnenscheins konnte ich alle 20min die Gehäuse schon wenden und die nächste Seite bearbeiten. Auf die Außenwand kam jeweils innen noch ein Reststück Aero Multi. Über die Gehäuse habe ich außen einfach eine Lage T-Shirt geworfen um die Plastikteile vom Auto vor eventuellen Kratzern zu schützen. Dann Kabel konfektioniert mit gelöteten Rundsteckern, Knick- und Scheuerschutzschrumpfschlauch drüber gezogen und durch ein Loch im Gehäuse geführt. Dieses hat 5mm Durchmesser, am Anfang sind es 10mm. Die entstehende Lücke konnte ich mit Heißkleber füllen und das Loch so abdichten. Nun die Gehäuse bezogen, den Stoff auf der Dichtfläche entfernt und mit Dichtband ersetzt und die Chassis eingebaut.



Die kleinen Brocken ins Auto, angeschlossen, läuft Die kleine Delle an der Windschutzscheibe ist nötig um die Gehäuse wieder aus ihrer Nische zu holen. Die saugen sich quasi fest.



Und so läuft sie nun die Musik. Erstaunlich laut, erstaunlich gut und das bei erstaunlich wenig Aufwand. Ich werde zu gegebener Zeit Messungen folgen lassen und Einstellungen vornehmen. Aber die Chassis sollen ruhig erst mal ein paar Monate laufen.

Natürlich gibt es noch einige Kleinigkeiten nachzuarbeiten. Durch die kleinen Fenster sieht man die Rückseite der Gehäuse und die Kabel. Hier werde ich eventuell einfach nur eine Lage Bezugsstoff nehmen und dran kleben. Die TVK passen leider nicht mehr 100%, die TMT Aufnahmen sind etwas zu dick ausgefallen und müssen im oberen Bereich gut und gerne nochmal 1cm abgeschliffen werden. Theoretisch könnte ich auch die TVK mit einer Heißluftpistole bearbeiten, allerdings habe ich damit keinerlei Erfahrung. Deswegen lasse ich es Zuletzt liegt das Radio noch recht verloren im 2-DIN Einbauschacht. Der Einbauadapter passt zwar sehr gut, muss aber noch etwas modifiziert werden, da die Freundin gerne eine unauffällige Halterung für unser 7" Navi-Tablett hätte.

Ich bin zufrieden.

Viele Grüße, Christian