LINE-IN für Telefon

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dennisvo
Neuling
#1 erstellt: 05. Jul 2007, 09:24
Hallo zusammen,

ich bin auf der dringenden Suche nach einer Bauanleitung oder anderen hilfreichen Informationen zu einem Projekt:

Ich möchte gerne ein Telefon an ein Mischpult anschließen.
Ich habe schon viele Tips gefunden, wie ich das Telefon an den Eingang einer Anlage bekomme, um z.B. Gespräche aufzunehmen.

Was ich jedoch suche, ist der umgekehrte Weg: Ich möchte von einem Mischpult-Ausgang zum Telefon.
Mir geht es darum, dass jemand auf der anderen Seite der Telefonleitung Veranstaltungen live mithören kann.

Wie kann ich also ein zusätzliches Audio-Signal in den Telefonhörer bekommen - sozusagen Line-In fürs Telefon?
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Jul 2007, 11:13
Erste Voraussetzung ist natürlich, dass es sich um eine analoge Telefonverbindung handelt.

Erste Frage: Soll NUR ein Signal vom Mischpultausgang nach Tel. geleitet werden
oder
soll es möglich sein, sowohl nach Extern wie von Extern eine Verbindung aufzubauen?
Im ersten Fall genügt eine Halteschaltung (200 Ohm Widerstand), eine Gleichspannungsabtrennung (Elko) und ein Line-Trafo in niederohmiger Ausführung (Impedanz unter 50 Ohm). Dann kann das Ausgangssignal auf den Trafo und damit auf die Tel.leitung geführt werden. Der Pegel sollte -3dBU im Maximum sein.

Soll aber das Mischpult quasi als "Telefonapparat" verwendet werden, ist eine Gabelschaltung notig, die aus der Zweidrahtverbindung einen Vierdraht aufbaut. Dies ist nötig, weil es sonst zu Rückkopplungen kommt.
Solange es sich um reine analoge Geräte handelt, ist keine Zeitverzögerung zu berücksichtigen. Da reichen analoge Telefonhybride aus. Wenn aber auf der Übertragungsstrecke digitale Verbindungen verwendet oder digitale Endgeräte eingesetzt werden, kommt es zu einer Verzögerung, die mit einer analogen Gabel-Nachbildung nicht beseitigt werden kann. In diesem Fall (und davon ist heute auszugehen, denn wir kennen die Strecke zwischen den Teilnehmern nicht) ist ein digital arbeitender Hybrid nötig. Das sind Studiogeräte in Preislagen von gut 1000€

Eine Alternative ist die Einsprache und Abnahme ab dem normalen Telefonhörer. Allerdings ist meist die Rückhördämpfung ungenügend, sodass es zu Rückkopplungen kommt. Und die Tonqualität ist auch mehr als nur "bescheiden".
dennisvo
Neuling
#3 erstellt: 07. Jul 2007, 13:06
Es sollte möglich sein, dass Person A kurz vor Veranstaltungsbeginn anruft, Person B ans Telefon geht und mit A spricht. A sagt, dass er die Veranstaltung mithören möchte, und B schaltet auf das Telefon auf Line-In um und setzt sich ans Mischpult, weil die Veranstaltung losgeht. A kann auflegen, wenn die Veranstaltung zu Ende ist, oder er keine Lust mehr hat.
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Jul 2007, 15:33
Dann brauchst Du etwas in der folgenden Art:

Als Trafo würde ich folgendes vorschlagen:
http://www.experienc...etter/DB1130%20C.pdf
Der Schalter muss erst beide Verbindungen herstellen, bevor er eine trennt, weil sonst die Telefonleitung wieder abfällt.
Bedienung: 1. Anrufverbindung aufnehmen, idealerweise von Extern nach Studio. Im Studio steht der Schalter auf Telefon (wie gezeichnet).
2. Umschaltung im Studio auf Tonpult, Programmübertragung.
3. Extern löst die Verbindung durch Hörer auflegen.
4. Studio schaltet wieder auf Telefon mit aufgelegtem Hörer.

Wichtig ist, dass der Tonpultausgang niederohmig ist (kleiner als 50 Ohm), um die Telefonleitung sicher treiben zu können. Allenfalls muss ein kleiner Verstärker verwendet werden.
dennisvo
Neuling
#5 erstellt: 07. Jul 2007, 16:18
Wow, vielen Dank für die schnelle Hilfe!!! Super!

Kleine Frage(n) noch:

- Damit ich nicht etwas falsch verstehe: Was genau meinst du mit "220m bipolar"?

- Der Mixer out (548mV) - kommt das evtl. mit dem Kopfhörerausgang des Verstärkers hin?

- Muss ich etwas in Bezug auf Polaritäten beachten? Ich gehe davon aus, dass am Telefon die Anschlussadern eingezeichnet sind. Dann setze ich den Mixer also parallel dazwischen, bevor ich auf die Anschlussdose gehe, richtig?
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Jul 2007, 16:50
Auf der Telefonleitung hat man am sogenannten a-Draht (die offene Leitung gemessen) -48V gegen Erde, am anderen Anschluss ist nichts.
Wenn man den Hörer abnimmt, hat man an der Leitung (a-Draht gegen Erde) rund -28V, am b-Draht rund -20V. Also ist über dem Telefon eine Spannung von 8V. Das Selbe bekommen wir mit dem Widerstand, denn er stellt den "Telefonersatz" dar.
Diese 8V müssen wir mit dem bipolaren Erko von 220 Mikrofarad vom Trafo abtrennen.
Im Prinzip würde ein normaler Elko gehen, wenn die Polarität nicht durch versehentlich falsches Anschliessen verkehrt herum auf den Elko kommen könnte. Ein normaler Elko darf nicht falsch angeschlossen werden, bei einem bipolaren spielt die Polarität keine Rolle.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit:
Mit diesen zwei Elkos und den zwei Dioden bekommst Du genau das Gleiche wie mit dem bipolaren Elko, also im Schaltbild einfach jenen gegen diese Dinger austauschen.


Ob der Kopfhörerausgang geht, müsste man probieren. Oder es gibt Daten von dem Mischpult oder sogar eine Schaltbild.


[Beitrag von richi44 am 07. Jul 2007, 16:51 bearbeitet]
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