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Audio-Digitalübertragung Koax-Kabel mit (50) 75 / 93 Ohm ?+A -A |
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Autor |
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Alex06
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 02. Aug 2020, 09:24 | |||||
Hallo liebe Forengemeinde, wie ich erfahren konnte, haben Koaxialkabel zur digitalen Übertragung von Audiosignalen (CD/DVD/Bluray-Player, etc.) einen genormten bzw. empfohlenen Innenwiderstand von 75 Ohm. Ein Koaxialkabel mit einem niedrigeren Innenwiderstand von 50 Ohm wird zur digitalen Übertragung von Audiosignalen explizit nicht empfohlen. Wie sieht es nun aus bei Koaxialkabeln mit einem höheren Innenwiderstand von 93 Ohm (RG 62) ? Kann man dieses Kabel mit einem höheren inneren ohmschen Widerstand als die empfohlenen 75 Ohm dann ohne Bedenken bzw. Probleme zur digitalen Übertragung von Audiosignalen einsetzen? Freundliche Grüße Alexander |
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n5pdimi
Inventar |
#2 erstellt: 02. Aug 2020, 09:52 | |||||
Du kannst auch ein 50 Ohm Kabel einsetzen. So lange es funktioniert, ist das vollkommen wumpe. Schlaflose Nächte muss man nicht bekommen, wenn man kein 75 Ohm Kabel einsetzt. |
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fplgoe
Inventar |
#3 erstellt: 02. Aug 2020, 10:18 | |||||
Ich habe das allen ernstes mal mit Klingeldraht ausprobiert (war eine Wette...) selbst das hat einwandfrei und ohne Aussetzer funktioniert. |
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schraddeler
Inventar |
#4 erstellt: 02. Aug 2020, 15:06 | |||||
Die 75Ohm und auch die 92 Ohm sind nicht der ohmsche Widerstand der Leitung, sondern der komplexe Widerstand.. Wenn der Wellenwiderstand nicht den korrekten Wert hat kommt es zu Reflexionen. Aber wie schon beschrieben wirken die sich in der Regel nicht nachteilig aus. gruß schraddeler |
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Alex06
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 04. Aug 2020, 06:55 | |||||
Danke n5pdimi, fplgoe und schraddeler für eure Antworten Nun ich habe im Forum dann doch noch etwas nachgelesen, weil mich auch noch der technische Hintergrund etwas interessiert hat. Interessant hierzu ist, dass das Kabel bei NF (niederfrequenten) Anwendungen, also bei analogen Signalen bis 20 kHz anscheinend weniger eine Rolle spielt, als bei HF (hochfrequenten Mhz-Bereich) Anwendungen wie bei der Digitalübertragung. Bei Digitalübertragungen verzeiht das Kabel weniger Abweichungen von der Norm, womit hierbei auch die maximale elektrische Kabellänge abseits der vorgegebenen Norm eine kürzere ist, als dies bei Analogkabeln der Fall sein dürfte. Wenn der Wellenwiderstand des Kabels bei der Digitalübertragung stärker jenseits von 75 Ohm abweicht kann es bei den Flanken der Digitalsignalpakete zu einer Verformungen kommen, die der digitale Empfänger gegebenenfalls nicht mehr korrigieren bzw. nicht mehr lesen kann (Jitter-Fehler), womit die Rückumwandlung des digitalen Originalformats in das analoge Format nicht mehr 1:1 entsprechen könnte. Es scheint wohl so zu sein, dass man beim digitalen Audiokabel mit dem billigsten RG 59 Kabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand besser dran ist, als mit dem besten/teuersten Kabel abseits der 75 Ohm Norm. Natürlich scheint ein "Klingeldraht" auch zu funktionieren doch im Sinne eines leicht zu erzielbaren Optimums tut's ein billiges RG 59 Koaxialkabel wohl am besten, als ein Kabel mit Wellenwiderstand abseits 75 Ohm. Freundliche Grüße Alexander |
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Apalone
Inventar |
#6 erstellt: 04. Aug 2020, 07:09 | |||||
Ein "Video"-Kabel hat standardmäßig auch 75 Ohm. Damit haben hier im Forum gefühlt 95% der User mindestens (!!) 20 dieser nahezu optimalen Kabel in der Grabbelkiste rumliegen, nämlich die gelben Composite-Kabel, die seit 1997 bei jedem DVD-Player, Adapter, Videorekorder, Grafikkarte und was weiß ich noch mit im Karton lagen.... |
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n5pdimi
Inventar |
#7 erstellt: 04. Aug 2020, 07:11 | |||||
Die Frage ist, was Du unter "erzielbares optimum" verstehst? Wenn es wirklich zu Signalproblemen kommen sollte, die nicht mehr korrigierbar sind, wirst Du das durch einen furchtbaren Klang bzw. Störgeräusche wahrnehmen. Sollte das Kabel innerhalb akzeptabler Parameter funktionieren, wirst Du nichts negatives bemerken. Wenn man nun also eh ein neues Kabel kauft, sollte man natürlich ein 75 Ohm Kabel verwenden. Übrigens, die "klassichen" Composite Videokabel (die mit den gelben Steckern) eignen sich üblicherweise bestens, denn die haben 75 Ohm. |
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fplgoe
Inventar |
#8 erstellt: 04. Aug 2020, 07:14 | |||||
Also kurz zusammengefasst: es funktioniert praktisch jedes Kabel, aber bedingt durch die digitalen 'Lesefehler' könnte das Signal durch die Fehlerkorrektur (der nicht korrekt lesbaren Daten) ausgebessert worden sein und ist damit natürlich nicht mehr 100% dem originalen Signal identisch. Ich denke mal, was wird ähnlich wie mit der Fehlerkorrektur beim CD-Player und fehlerhaften Daten durch verschmutzte oder beschädigte Oberfläche arbeiten. Man lernt nie aus, und das sage ich als Funkelektroniker... [Beitrag von fplgoe am 04. Aug 2020, 07:17 bearbeitet] |
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Apalone
Inventar |
#9 erstellt: 04. Aug 2020, 07:27 | |||||
Ach was. Es gibt im Wandler keine Fehlerkorrektur. Wenn beim Auslesen Fehler auftreten, wird nachgeregelt, wenn dann aber das Signal in den Ausgang geschickt wird, nimmt der D/A Wandler das so wie es ist. mEn wird im Wandler ausschließlich Jitter berücksichtigt. Aber die Jitterkorrekur ist auch seit mind. 20 Jahren kein Thema mehr. Im professionellen Bereich werden zusätzlich Wordclocks eingesetzt zur digitalen Synchronisation. Aber alles ein alter Hut. Ich glaube, ich habe den ersten D/A Wandler -und damit den ersten CD-P nur als reines Laufwerk- 1995 benutzt. Die ganzen Experimente mit x verschieden Kabeln habe ich mind. seit 2000 schon hinter mir. Warum 2000. Da kam die erste Heimkinoanlage und damit die Vergleiche/Tests mit nicht nur Red-Book, sondern eben auch DD/DTS. Wenn das Laufwerk den Datenstrom auslesen kann/ausgelesen hat und an das Kabel schickt, ist eine unterschiedliche Impedanz des Kabels -in normalen Dimensionen- für den empfangenden D/A Wandler bedeutungslos. |
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Uwe_Mettmann
Inventar |
#10 erstellt: 04. Aug 2020, 09:57 | |||||
Das liegt daran, dass der Wellenwiderstand eines Kabel erst eine Rolle spielt, wenn die Kabellänge gegenüber der Wellenlänge relevant wird. Genau das ist aber bei üblichen NF-Leitungen einer Audioanlage nicht der Fall, da die Kabellänge gegenüber der Wellenlänge ganze Zehnerpotenzen kürzer ist. Weiterhin ist der Wellenwiderstand eines Kabels erst bei höheren Werten konstant, allso z.B. 75 Ohm. Bei tiefen Frequenzen ist er frequenzabhängig. Da nun bei Cinchverbindungen der Wellenwiderstand nicht relevant ist, verwendet man auch keine Leistungsanpassung (Ausgangswiderstand = Wellenwiderstand = Eingangswiderstand), sondern eine Spannungsanpassung. Bei der Spannungsanpassung ist der Augangswiderstand sehr klein und der Eingangswiderstand sehr hoch, überlicherweise sollte der Eingangswiderstand mindestens zehnmal höher als der Ausgangswiderstand sein. Die Impedanz von Cinchausgängen ist daher meist kleiner als 1 kHz und die Impedanz von Cincheingängen mindestens 10 kOhm. Somit ist klar, dass der Wellenwiderstand des Kabels keine Rolle spielt. Was bei langen Cinchkabeln relevant werden kann, ist die Kabelkapazität. Die wiederum ist auch vom Wellenwiderstand abhängig, daher haben Kabel mit hohem Wellenwiderstand oft einen geringere Kabelkapazität als Kabel mit geringen Wellenwiderstand. Das ist aber nicht grundsätzlich so, weil ja auch noch andere Parameter des Kabels einen Einfluss auf die Kabelkapazität haben. Gruß Uwe |
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Alex06
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 05. Aug 2020, 08:28 | |||||
Vielen Dank für eure Antworten und natürlich auch für die Hinweise, dass bspw. die Videobeibackkabeln mit den gelben Cinch-Anschlüssen sich auch als Coax-Digitalkabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand eignen. @Uwe_Mettmann
Diesen Satz konnte ich leider nicht verstehen. Spielt eigentlich die Kabelkapazität bei der digitalen Übertragung die gleiche Rolle wie bei der analogen Übertragung? Liege ich falsch in der Annahme, dass bei der digitalen Übertragung die Kabelkapazität weniger eine Rolle spielt als der Wellenwiderstand des Kabels? Freundliche Grüße Alexander |
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Uwe_Mettmann
Inventar |
#12 erstellt: 05. Aug 2020, 09:00 | |||||
Es wird immer davon geredet, dass ein Kabel einen Wellenwiderstand von 50, 75 Ohm usw. hat. Es wird von einem konstanten Wert ausgegangen. Das stimmt so aber nicht. Der Wellenwiderstand eines Kabels ist nur bei hohen Frequenzen konstant. Bei tiefen Frequenzen stimmt das nicht mehr. Für diese Frequenzen verhält sich ein Kabel wie einer Reihenschaltung mehrerer hintereinandergeschaltete RC-Glieder. Wenn du dir den Wikipediaartikel anschaust, findest du ein entsprechendes Diagramm: Klick mich Das Diagramm zeigt aber den Wellenwiderstand einer Freileitung. Bei Koaxleitungen geht der Wellenwiderstand erst bei höheren Frequenzen in einen konstanten Wert über. Die Frequenzabhängigkeit des Kabelwellenwiderestands wird übrigens in dem Wikipediaarktikel auch erläutert: Klick mich
Bei digitaler Übertragung spielt die Kabelkapazität keine Rolle und nur der Wellenwiderstand ist relevant. Gruß Uwe [Beitrag von Uwe_Mettmann am 05. Aug 2020, 09:03 bearbeitet] |
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