Octave oder T&A an Contour?

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mat2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Nov 2005, 22:39
Hallo,
ich bin am überlegen, ob ich mir einen Röhrenverstärker kaufen soll. Letzte Woche habe ich einen T&A V10 bei einem Freund gehört und es hat mich gänsehautmäßig fasziniert. Dabei klang das vorher an seinem Marantz auch schon nicht schlecht - aber so eine Bühne habe ich noch nicht gehört. Einzige Schwäche: bei geringer Lautstärke brach das Bild ein bißchen zusammen und es war nicht besser als mit dem Marantz. Bin also angefixt und recherchiere nun, welche Röhre für meine Dynaudio Contour 3.4 die richtige sein könnte. Stoße immer wieder neben der V10 auf die Octave V70. Ich höre meistens Jazz, relativ sparsam instrumentiert und nicht sehr laut, der Hörraum ist ungefähr 20 qm groß.
Meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombination? Oder einen guten Tipp zum Betreiben meiner Dynaudios?
Merci
Matthias
mat2
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Nov 2005, 19:48
ist da draußen keiner, der die kombination kennt? oder ist die frage zu eng? was ist mit anderen, also auch transistor-verstärkern, die gut zu den dynaudios passen. bis jetzt habe ich einen marantz pm 16, der mir gut gefällt (aber das bessere ist der feind des guten...) große frage also: welches upgrading?
gruß
matthias
_axel_
Inventar
#3 erstellt: 23. Nov 2005, 18:57

mat2 schrieb:
ist da draußen keiner, der die kombination kennt?

Hi.
Schon mal im Octave-Forum (auf der Hresteller-Site) gesucht oder nachgefragt?
(Rhetorische Frage, ich kenne die Antwort ... )
Gruß
Joma2005
Neuling
#4 erstellt: 27. Nov 2005, 14:30
Hi Mat2,
den V70 von Octave habe ich zwar schon gehört, allerdings habe ich mich für die Variante Vorstufe HP500 SE und die Stereoendstufe RE 280MKII entschieden, u.a. wegen der Leistung und dem Klang. Als LS hab ich die B&W 802D. Eine geniale Kombination. Ich kann Dir auf jedenfall die Octave-Geräte empfehlen, nicht nur wegen der Qualität, sondern auch wegen dem fantastischen Service von Hoffmann&Co. Wenn Du eine Frage oder ein Problem hast, rufst Du dort an und wenn es telefonisch geht, bekommst Du evtl vom Chef persöhnlich eine qualifizierte Antwort, ansonsten wird Dir so schnell wie möglich geholfen. Das ist u.a. der Vorteil, wenn du einen deutschen Hersteller hast. Ein Grund für mich, keinen Marantz zu kaufen. Das gibts nicht mehr oft heutzutage. Ich bin jedenfalls rundum zufrieden und würde die Gerate nicht mehr tauschen.

Im Unterschied zu T&A finde ich den Klang der Octave Röhre einfach noch weicher und gehaltvoller, ausserdem kannst du bei den Geräten die Spannungseinstellung der Röhren selber ganz leicht durch drehen an einer Schraube individuell einstellen und mußt das Geraät nicht zwangsweise zum Laden bringen. Das ganze Konzept sehr durchdacht, puristisch und genial.

Gruß
Joma
princisia
Stammgast
#5 erstellt: 27. Nov 2005, 20:29
Hallo,
wen dich der Octave-Klang begeistert, probiere auch mal McIntosh-Verstärker aus. Du wirst vielleicht sehr staunen...unter Umständen sogar bei deren Transistorverstärkern (MA 6900, erste Sahne. Der hat bei viel Deteiltreue so was von die Ruhe weg und die Musik fest im Griff, einfach sahnig und musikalisch).

Doch ich muss zugeben: Ich TRÄUME mittlerweile (tagsüber) vom Octave V70 javascript:emoticon(' ')! Er war Herzstück der klanglich schönsten (nicht: teuersten) Anlage, die ich bisher gehört habe (CDP: Audiomeca Mephisto; V 70; LS: Ascendo System E).

Diese Kombi klang in der beschriebenen Zusammenstellung nicht schlechter als alternativ mit einer erheblich teureren Vor-/Endstufenkombi von Octave betrieben. Es gab Unterschiede, klar, aber die fielen IMHO nicht qualitativ ins Gewicht (etwas ruhigerer Bass, da mehr Kontrolle; leider auch etwas weniger Emotionen). Der V70 klang für meinem Geschmack sogar interessanter als sein doppelt so teures großes Geschwisterpaar - bitte frag mich nicht, wie ich "interessant" hier genauer definieren sollte....weiter unten versuche ich es ausführlicher zu beschreiben.
Den kleinen Octave V 40 fand ich hingegen indiskutabel und ob des (vergleichsweise) harten und mickrigen Klanges im Preis-Leistungsverhältnis deutlich zu teuer. Zwischen ihm und dem V70 klafft IMHO klanglich eine große Lücke. Den möglicherweise dazwischen liegenden, aber auch älteren V50 habe ich noch nicht gehört. Ich vermute, dass der V70 von Erkenntnissen profitiert, die bei der Entwicklung der aktuellen großen Vor-/Endverstärker-Kombis gewonnen wurden (Meine persönliche Regel: Kaufe im Technikbereich möglichst nie das teuerste: Warte lieber ein Weilchen und setze dich dann mit den mittelgroßen Geschwistern auseinander).

Versuch einer Klangbeschreibung:
Ich gebe nicht viel auf Zeitschriftentests (außer zum Appetitanregen) und habe nur wenige Geräte selbst gehört, kann als Musikliebhaber aber voll nachvollziehen, wenn Stereo (?) mittlerweile schreibt, der Octave V70 sei "einer der besten Vollverstärker der Welt". Nie hatte ich bei Konservenmusik stärkere Gefühle von der Unmittelbarkeit der musikalischen Ereignisse und eine fast physische Greifbarkeit der einzelnen Töne. Damit meine ich weniger die ausgezeichnete Räumlichkeit, eher eine Ahnung von den Gefühlen, Handlungen und Spontanentscheidungen der spielenden Musiker javascript:emoticon(' '). Trotzdem zerbröselte die Musik nicht in eine Megashow aus Einzeleffekten. Im Gegenteil, alle Noten, Stimmen und Rhythmen der Musik bildeten ein kohärentes, stimmiges, fließendes Ganzes javascript:emoticon(' ').

Das ist mit sprachlichen Mitteln nur unzureichend beschreibbarjavascript:emoticon(' ') und wird hier im Forum mancherlei Spott wecken. Sei's drum.

In der Summe bekam ich mit dem V70 zu den jeweiligen Musikern, die dereinst die CDs eingespielt hatten, quasi eine Art (einseitiger und retrospektiver) Beziehung, so wie du auch zum Radiosprecher eine Beziehung hat. Als Hörer nachvollziehbar zu spüren, warum die Musiker nun gerade welchen Ton auf welche Weise spielen, und warum nicht anders. Warum gerade dieser Take für die CD ausgewählt wurde und keiner von den anderen. Unmittelbare Liveatmosphäre wie im Stadion, gepaart mit musikalischen Einblicken aus allernächster Nähe, wie es im Stadion nur der Schiedsrichter auf dem Feld, bzw. im Konzert Kollege Mitmusiker direkt auf der Bühne mitkriegen kann. DAS WAR WAHNSINN!!!! javascript:emoticon(' ')
Solche Beziehungen holen nur SEHR wenige Musikwiedergabegeräte aus unseren Tonkonserven heraus.). - Ja, ich war ganz gesund und zurechnungsfähig an diesem Tag
javascript:emoticon(' '), und Consonanceketten, Rega & Co fand ich am selben Tag z. T. recht schlapp, sowohl vor als auch nach dem ausführlichen Hören besagter Octave-et alt.-Kette.

Diese Musikalität erreichte der V70 mit herrlicher Feinzeichnung, faszinierender Fein- und brachialer Grobdynamik, Wärme, Ruhe, sehr viel Rhythmus und vor allem: Gefühl, Gefühl, Gefühl. Er funzt überzeugend mit verschiedenartigsten Musikprogrammen: Kammermusikalischem Frauenstimmenjazz (eine Specksorte, mit der recht simpel viele Gerätekäufer-Mäuse gefangen werden) oder Afro-Fusion von Hugh Masekela kamen genauso stimmig rüber, wie Violinsonaten, komplexe spätromantische Orchesterbesetzungen, Popmucke oder alte (Silber-)Scheiben von AC/DC.

Mit einem Wort: Wenn schon dein Bauchgefühl "V70" sagt, dann wirst du damit m. E. nicht falsch liegen. Ich beneide dich javascript:emoticon(' ')! Auch an den Kraftreserven des V70 gibt es nichts auszusetzen. Er kann problemlos musikalisch detonieren, falls der Musiker während der Aufnahme der Tonkonserve selbiges tat.

PS: Die Audiomeca/Octave/Ascendo-Kombi spielt LOCKER ein fast genau 10x so teures Accuphase-Workshop-Monstrum an die Wand (alleine der Netzsynthesizer zur Spannungsversorgung kostete so viel, wie ein ganzes herrliches System E von Ascendo), das zwar klar nachvollziehbar (sic!) wiedergeben konnte, ob beispielsweise ein Lautsprecherkabel zur Klangoptimierung nun auf teuren Kabelsockeln 10 cm über dem Boden durch den Raum verlegt war, oder nicht, jedoch dummerweise keinerlei Emotionen, Musikalität und kaum Spass im Raum aufkommen liess - trotz oder gerade wegen guter und vielfältiger Musikauswahl und sehr viel Zeit zum Hören. (Geschmackssache: MUSIK habe ich persönlich trotz vorher hoher Erwartungen noch nicht aus einem Accuphase-Verstärker javascript:emoticon(' ') herauskommen hören, egal in welcher Preislage, egal über welche Boxen (selbst über Avalon-Speaker nicht).

Mich persönlich interessiert jetzt nur: Finde ich einen klanglich ordentlichen Traumverstärker, den ich auch bezahlen kann? Wer kennt ältere oder ganz andere Geräte, die dem V70 nicht allzu weit nachstehen?

Herzliche Grüße
Peter


[Beitrag von princisia am 27. Nov 2005, 20:36 bearbeitet]
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