Nordmende Elektra 58 knattert sehr laut

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Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Aug 2015, 16:06
Hallo,

Nach 2 Jahren wollte ich nochmal mein Nordmende Elektra 58 in Betrieb nehmen.
Wenn ich jetzt den Netzstecker in die Steckdose stecke, fängt das Radio total laut an zu knattern. Die Skalenlampen blinken manchmal auch mit. Dabei handelt es sich nicht um das 50Hz Netzbrummen, da das Knattern unregelmäßig ist und der Siebkondensator ok ist (Kapazität stimmt), der Gleichrichter wurde getauscht.

Manchmal geht das Radio auch aus und wieder an.
Wenn alle Röhren ordnungsgemäß vorgeglüht sind, empfängt es auch Sender und spielt einwandfrei (mir dem Knattern im Hintergrund)

Woran kann das liegen?
selbstbauen
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2015, 23:39
Hallo,

nach zwei Jahren Stillstand tippe ich mal auf Korrision an den Schaltkontakten.

Manchmal geht es weg, wenn man die Schalter mehrfach schaltet und die Drucktaster gegen den Widerstand kräftig drückt. Möglichst sollte er dann nicht ans Netz angeschlossen sein.

Wenn das nicht hilft, dann muss man die Kontakte reinigen, mechanisch mit einer kleinen Feile oder mit einem Konaktspray - das aber ganz sparsam. Eigentlich darf das Kontaktmittel wirklich nur auf die Kontaktfläche kommen.

Gruß
sb
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 07. Aug 2015, 19:29
Hallo zusammen,

das klingt wie ein Wackelkontakt in der Netzzuführung. Also Kabel, Netzstecker, Netzsicherung, Spannungswahlschalter, Netzschalter - das würde ich mal als erstes kontrollieren.

Gruß
Bernhard
Tucca
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Aug 2015, 19:48
Guten Abend,

...könnte auch "motorboating" sein...

Grüße,

Michael
Goldrohr
Stammgast
#5 erstellt: 09. Aug 2015, 11:15

Tucca (Beitrag #4) schrieb:
...könnte auch "motorboating" sein...

Und wo soll das auf einmal spontan herkommen? Motorboating ist ein Defizit der Schaltung...
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 09. Aug 2015, 12:04
Habe alle Kontakte (vorm Trafo) neu verlötet. Das Knattern ist geblieben. Hört sich wirklich an, wie "motorboating".
Aber es spielt sonst perfekt.
Tucca
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Aug 2015, 12:40
Hallo und Tach zusammen,

Bauteilalterung ergibt sich nicht spontan, kann aber zu einem "Schaltungsdefitit" führen.
Stark veränderte Kondensatorwerte in der Gegenkopplung oder/und im Netzteil bzw. der Abkopplung der Röhrenversorgungsspannungen untereinander wären sicher einer Betrachtung wert.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 09. Aug 2015, 14:47 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 09. Aug 2015, 13:08
Hallo zusammen,

zum Motorboating:
Kommt in der Tat bei Röhrengeräten schon mal vor. Siebelkos haben Kapazität verloren, Koppel-Kondensatoren im Signal weg haben ihre Kapazität vergrößert (hochohmig betrachtet bei alten Papierkondensatoren häufig) - und schon hat man den Effekt.
Aber dass dann die Skalenlampen mit blinken?

Gruß
Bernhard
Tucca
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Aug 2015, 22:04
Nabend,

Aber dass dann die Skalenlampen mit blinken?

Da die Spannungsversorgung des Gerätes sicher nicht für große Reserven ausgelegt ist, halte ich es für möglich, daß das tieffrequente Schwingen soviel Leistung abzieht, daß sogar die Skalenlampen im Takt dunkler werden.

Grüße,

Michael
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 09. Aug 2015, 23:11
Hallo zusammen,

hmm. Da müßte aber wirklich ein extrem schwachbrüstiger Netztrafo im Gerät sein.
Ich hab das jedenfalls so noch nie gesehen, dass man große Lastschwankung an der Anodenspannung so deutlich auf der Heizspannung sieht.

Gruß
Bernhard
selbstbauen
Inventar
#11 erstellt: 10. Aug 2015, 00:49

Jansteger (Beitrag #6) schrieb:
Habe alle Kontakte (vorm Trafo) neu verlötet. Das Knattern ist geblieben. Hört sich wirklich an, wie "motorboating".
Aber es spielt sonst perfekt.


Nicht die Kontakte verlöten, sondern die Kontaktflächen der Schalter reinigen.
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 10. Aug 2015, 09:45
Kontakte habe ich auch gereinigt.
Ich dachte nur, dass vor dem Trafo ein Kontakt nicht mehr gut ist, da die Skalenlampen einen Separaten Trafo-Ausgang haben.
Aber das Knattern ist durchgängig. Auch wenn das Radio aus ist. (Aus-Taste gedrückt.)
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 10. Aug 2015, 10:00
Hallo zusammen,


Aber das Knattern ist durchgängig. Auch wenn das Radio aus ist. (Aus-Taste gedrückt.)

Wie?? Also jetzt wird es langsam - für mich zumindest - seltsam!

Ist das Gerät dann aus, wenn AUS gedrückt ist? Und trotzdem hört man etwas??

Gruß
Bernhard
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 10. Aug 2015, 10:01
Freie Energie?
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 10. Aug 2015, 11:27
Aus bedeutet: Radio aus! Trotzdem knattert es. Die Röhren hören dann auch auf zu glühen.
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 10. Aug 2015, 11:29
Knattert es auch noch, wenn man den Netzstecker abzieht? Und knattert es auch dann noch, wenn man den Netzstecker um 180[°] verkehrt herum in die Netzsteckdose steckt?

Sollte sich das Knattern stark ändern, wenn der Netzstecker um 180[°] gedreht in der Netzsteckdose steckt, DANN IST HÖCHSTE VORSICHT GEBOTEN!!!

Grund: Das Gerät hat eine sogenannte "Netzantenne" oder "Lichtantenne", welche durch C119 realisiert ist - und dann ist es nicht unwahrscheinlich, daß C119 und ggf. C20 einen mehr oder weniger großen (Fein)schluß hat - damit ist das Gerät LEBENSGEFÄHRLICH!!!

Welchen Weg dann die vagabundierende Netzspannung (und damit der Fehlerstrom aus dem Netz) dann nimmt, ist schwer vorherzushen und in diesem Fall stark davon abhängig, was noch alles an das Radio angesteckt ist (Antenne(n), externer Zuspieler wie z.B. CD-Player oder PC, externer Lautsprecher usw.) und wie dieses externe Zeug geerdet ist - außerdem, ob sich da ggf. inzwischen vielleicht ein Netzkabel mit Schutzleiter (und dessen Verbindung zum Chassis) an diesem Radio befindet.

Zum Verständnis hier mal das Schaltbild:

http://www.roundhousekick.net/bastelei/Nordmende_Elektra58.gif

Ob das Schaltbild so wirklich stimmt, wäre auch noch zu überprüfen - insbesondere, ob es C20 wirklich gibt, ob L2 nicht vielleicht in der Mitte angezapft ist und mit diesem Mittelpunkt auf Masse hängt, ob ein eventueller Schutzleiter des Netzkabels mit der Schaltungsmasse verbunden ist und ob nicht etwa noch über dem einzelnen Netzschalterkontakt ein Entstörkondensator oder ähnliches hängt.

Außerdem ist zu überprüfen, in welcher Stellung der Netzantennenumschalter steht - ob eingeschaltet (wie auf dem folgenden Bild) oder ausgeschaltet:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/d13j6brsiempjj4tl.jpg

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 10. Aug 2015, 12:08 bearbeitet]
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 10. Aug 2015, 11:35
Nein, dann nicht mehr. Es ist sofort vorbei.
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 10. Aug 2015, 11:37
Ich hab' grade meinen vorigen Beitrag nochmal bearbeitet - bitte das mit dem "den Netzstecker um 180[°] drehen" auch noch ausprobieren.

Grüße

Herbert
pragmatiker
Administrator
#19 erstellt: 11. Aug 2015, 12:40
@Jansteger:

Und, was ist jetzt der Stand der Dinge?

Interessierte Grüße

Herbert
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 11. Aug 2015, 15:24
Es ändert sich nichts, wenn der Stecker anders herum in die Steckdose gesteckt wird. Auch nicht, wenn man die Netzantenne abstellt. Das Knattern bleibt.
Jansteger
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 11. Aug 2015, 16:31
Johu
Das Knattern hat ein Ende! Jetzt brummt es nur noch leicht. Das Problem war wohl wirklich der Kondensator der Netzantenne. Diesen habe ich nun entfernt.

Jetzt brauche ich nur noch eine EM34.
Bertl100
Inventar
#22 erstellt: 11. Aug 2015, 17:57
Hallo zusammen,

huiuiui - diese Netzantennen. Was damals alles als "sicher" eingestuft wurde ....
Das mit der EM34 dürfte schwierig bzw. teuer werden!

Meines Wissens werden daher viele Gerät auf die russische 6E5C umgebaut.

Gruß
Bernhard
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