Röhrenvorverstärker an A/V Receiver - macht das Sinn?

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rocketrider2001
Stammgast
#1 erstellt: 12. Apr 2015, 22:25
Hallo...
Ich habe einen Dual CS604 Plattenspieler an meinen A/V Receiver Yamaha RX-A810 an den Phonoeingang angeschlossen... der Sound ist für meinen Geschmack nicht schlecht, aber es läßt sich bestimmt noch ein paar Prozent rauskitzeln. Die Lautstärke ist im Gegensatz zum CD- bzw. Blu-ray Player (über HDMI Kabel) schon viel geringer.
Ich liebäugele nun mir den DestinY Tube Phono MK2 zuzulegen aber macht das Sinn bzw. ist es überhaupt empfehlenswert einen Röhren Pre-amp an einen solchen A/V Receiver anzuschließen...?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten und Ratschläge.
GüntherGünther
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2015, 06:31
Hallo,

wieviel leiser der Phonokanal ist, hängt einerseits von der Spannung ab, die der Tonabnehmer bringt, andererseits von der Verstärkung des Vorverstärkers. Wenn du also einen extra Röhrenvorverstärker für Phono kaufen willst, sollte er nicht unter 40dB an Verstärkung bei 1kHz aufweisen.

Grüße, Thomas
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 14. Apr 2015, 12:03
Hallo,

die 40 dB Verstärkung, die handelsübliche Phono-Vorverstärker üblicherweise bringen, heben das Signal auf etwa 500 mV an, wenn der Tonabnehmer 5 mV Signalspannung liefert. Zum Beispiel die Ortofon Serie 2m erzeugt diese Signalspannung. CD-Spieler sind auf eine Ausgangsspannung von etwa 2 V ausgelegt. Natürlich sind dann die Plattenspieler im Vergleich deutlich leiser. Das kommt noch aus der Zeit, als Eingänge auf 350 mV bis 700 mV ausgelegt waren. Wollte man im Röhrenbereich die 2 Volt erreichen, müsste man eine dritte Triode vorsehen.

Bringt ein externer Phono-Pre mit Röhren mehr als ein interner Phonoeingang am Vollverstärker? Üblicherweise ja. Diese Phonoeingänge sind meist einfachste Lösungen - ähnlich wie bei den Kopfhörerausgängen. Gerade letzte Woche hab ich versuchsweise einen Phonoeingang am Luxman C02 - seinerzeit eine absolute Spitzenklasse zu Zeiten, als die LP das Maß der Dinge war - gegen eine 08/15-Schaltung mit der ECC83 antreten lassen. Der Luxman war im Vergleich recht flach, untenrum fehlte es deutlich an Kraft. Der Mangel im Grundtonbereich machte eine differenzierte Wahrnehmung der anderen Elemente der Tonübertragung unmöglich.

Das kann nun auch daran liegen, dass man beim Eigenbau die RIAA-Kennlinie nie so genau trifft. Aber die +/- 0,5dB Toleranz können eigentlich nicht so deutlich wahrnehmbar sein.

Jetzt ist der Luxman mit einem Dual 1219 und dem 2m red ins Arbeitszimmer umgezogen. Die Lautsprecher dort sind nicht ganz so analytisch, und es gibt dort eine kleine Loudneskorrektur. Dort klingt es jetzt brauchbar. Im Musikwohnzimmer bleibt der Thorens mit einem 2m black.

Fazit: Externe bringen immer dann etwas, wenn der Rest der Kette die Klangunterschiede auch tatsächlich wiedergeben kann. Die Qualität der Lautsprecher ist dabei maßgeblich.

Gruß
sb
rocketrider2001
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2015, 12:41
Ok, es hängt also auch noch von den Boxen ab... ich habe Nubert nuVero 10 Standboxen, die haben einen Wirkungsgrad von 84dB - 4 Ohm und einen Frequenzgang (+/- 3dB) von 35 – 25.000 Hz...

Da müßte doch eine deutliche Verbesserung drin sein...?
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2015, 23:12
Grüßt Euch

Absolut richtig
Externe Phonostufen bringen so gut wie immer eine deutliche Verbesserung aber man sollte schon bei aktuellen Geräten etwas Geld in die Hand nehmen. Unter 300,- gibt es praktisch keine ersthaften neuen Geräte. Besser 500-800 Euro.
In dieser Preisklasse gibt es viele gute Geräte und ich für meinen Teil bin nach ca. 6 aktuellen Phonostufem bei einem Röhrenhybridgerät von Innovative Audio gelandet. Das altuelle Phonomopped MK2b (Version 2014!!) . Gibts übrigens auch als Bausatz für um die 450,- im Audio Markt und einer der meist benutzten Phonostufen im Analogforum..

Und mit so einer guten Basis als Quelle profitiert die ganze Kette, egal welcher Tonabnehmer oder Verstärker nun gerade dran hängt. Kann also nur besser werden

schönen Abend
Carsten
anamnesis
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Apr 2015, 08:42

Fan_großer_Schwingspulen (Beitrag #5) schrieb:
Grüßt Euch

Absolut richtig
Externe Phonostufen bringen so gut wie immer eine deutliche Verbesserung aber man sollte schon bei aktuellen Geräten etwas Geld in die Hand nehmen. Unter 300,- gibt es praktisch keine ersthaften neuen Geräte. Besser 500-800 Euro.
I


Moin,

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Die neuen AV Receiver/Vollverstärker besitzen, wenn überhaupt, einen recht lieblosen Phonoeingang. Aber anstatt viel Geld für eine ehemalige Selbstverständlichkeit auszugeben, habe ich mir aus der Bucht einen NAD 3031 besorgt und benutze den als Phono-Preamp (MM und MC!). Superb (SABA PSP 244/AT120E). Man muss tatsächlich viel Geld in die Hand nehmen, um diese Qualität mit einem neuen Pre-Amp zu bekommen.

Gute Grüße
Jens
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 29. Apr 2015, 08:54
Hallo,

na ja, es kommt auf den Phono-Eingang an der im Verstärker verbaut ist.

Yamaha hat es dort eigentlich immer ganz gut gemeint.

Viel dramatischer ist meist die Verbesserung durch eine gute Nadel, korrektes (!) Kabel (kein Voodoo) und exakte Einstellung des Plattenspielers.
Wenn am dem Dual das original DMS 242E verbaut ist: hol Dir eine ORIGINAL-Nadel, die ist schwer zu finden, alternativ wäre

http://www.dual-dokt...dms-242--dms240.html

eine Lösung. Die Nachbauten der Nadel sind alle grenzwertig und längst nicht so "scharf". Das System ist ein unterschätzter Underdog.

Und richtig gute Phonopres (ich denke an Herrn Ottos Aikido) müssen wenn man keine abenteuerlichen Systeme hat auch nicht sooo teuer sein.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Apr 2015, 08:58 bearbeitet]
rocketrider2001
Stammgast
#8 erstellt: 29. Apr 2015, 18:13
So ich habs getan - ich mir den Tube Phono MKII von DestinY gekauft... das Ergebnis ist phantastisch, einfach top top top. Der Preamp ist absolut hochwertig (auch wenn die in China produzieren) und ich kann ihn nur weiter empfehlen - siehe auch der Destiny Thread.
rocketrider2001
Stammgast
#9 erstellt: 29. Apr 2015, 18:17

8erberg (Beitrag #7) schrieb:
Hallo,

na ja, es kommt auf den Phono-Eingang an der im Verstärker verbaut ist.

Yamaha hat es dort eigentlich immer ganz gut gemeint.

Viel dramatischer ist meist die Verbesserung durch eine gute Nadel, korrektes (!) Kabel (kein Voodoo) und exakte Einstellung des Plattenspielers.
Wenn am dem Dual das original DMS 242E verbaut ist: hol Dir eine ORIGINAL-Nadel, die ist schwer zu finden, alternativ wäre

http://www.dual-dokt...dms-242--dms240.html

eine Lösung. Die Nachbauten der Nadel sind alle grenzwertig und längst nicht so "scharf". Das System ist ein unterschätzter Underdog.

Und richtig gute Phonopres (ich denke an Herrn Ottos Aikido) müssen wenn man keine abenteuerlichen Systeme hat auch nicht sooo teuer sein.

Peter


Hi Peter,
die Seite ist/war mir bekannt und ich habe seit gestern einen schönen CS704 wo ein Original DMS 242 E verbaut ist - aber mit Nachbaunadel. Werde ich natürlich in Betracht ziehen...
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 30. Apr 2015, 23:16
Hallo,

BEVOR Du auch nur einen Cent für ein anderen Phono-Pre ausgibst: investier in eine Original-Nadel!
Garbage in - Garbage out!

Denn das System ist klasse, die Original-Nadel auch, selbst der pingelige Karl Breh hat es lobend erwähnt ("an der Grenze zur Spitzenklasse")..

Die Nachbaunadeln die ich kenne sind lausig und werden dem System nicht gerecht.

Peter
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