Telewatt VS 56 linker Kanal leiser als der rechte

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petebehnson
Neuling
#1 erstellt: 07. Apr 2014, 11:18
Hallo liebe Hi-Fi Fans,

ich habe seit kurzem einen Telewatt VS 56. Und ich habe wirklich noch nie so schön und aufregend Musik gehört.
Nur ein Problem: Der linke Kanal kommt beim aufdrehen des Volumepotis erst etwas später. Und bei kleinerer Lautstärke ist der linke Kanal deutlich leiser, als der rechte. Bei größeren Lautstärke scheint dieses Problem dann immer geringer zu werden.
Ich bin zwar gelehrnter Elektromechaniker und weiss mit einem Messgerät umzugehen, aber von der Röhrentechnik habe ich doch insgesamt zu wenig Ahnung.
Es wäre riesig, wenn mir jemand ein paar Tips geben könnte, wie ich dieses Problem in den Griff bekomme.

Beste Grüße Pete
Tucca
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Apr 2014, 16:25
Tach Pete,

lässt sich die Differenz bei allen Lautstärken mit einer Einstellung des Balance- Reglers ausgleichen? Evtl. steht dieser nach Skala nicht richtig auf ohmscher Mitte.
Den Gleichlauf des Lautstärkepotis könntest Du auch mit dem Multimeter messen.

Grüße,

Michael
petebehnson
Neuling
#3 erstellt: 07. Apr 2014, 21:33
Hallo Michael,

super, eine so schnelle Antwort habe ich gar nicht erwartet. Vielen Dank dafür.
Also, mit dem Balance-Regler lässtsich der Lautstärkeunterschied eigentlich ganz gut ausgleichen. Balance-Regler ist dann bei ca. 11Uhr10, statt eben 12 Uhr.
Deine Tipps, den Gleichlauf des Stereopotis zu und die Ohmsche Mitte des Balanceregler zu messen sind super. Werde mich gleich morgen daran machen und dann hier berichten.
Melde mich dann wieder.

Greetz Pete
petebehnson
Neuling
#4 erstellt: 07. Apr 2014, 21:41
Hallo nochmal,

ich vergass bei meiner Problembeschreibung anzugeben, dass das Lautstärkepoti etwas Spiel nach links und recht (ungefähr 1mm bis 2mm) aufweisst. Könnte das vielleicht ein Hinweis auf ein ungleich funktionierenden Stereopoti sein?

Greetz Pete
Tucca
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Apr 2014, 15:59
Tach Pete,

das hört sich ungewöhnlich an. Sitzt der Drehknopf fest auf der Potiwelle? (Schraube locker?)

Grüße,

Michael
petebehnson
Neuling
#6 erstellt: 09. Apr 2014, 09:33
Also, der zwischenohmsche Wiederstand beim Balanceregler zeigt einwnafreie Ergebnisse bei der Messung. Auch der der Lautstärkergler zeigt bei beiden Potis erstaunlich gute Werte. Toleranzen um die 0,1 Prozent. Daran wirds wohl nicht liegen.
Aber ich habe den vermutlichen Grund für die etwas gerinre Lautstärke auf dem linken Kanal jetzt vermutlich doch entdeckt.. Nachdem ich die Endstufenröhren untereinander getauscht hatte, war kein Unterschied festzustellen.
Als ich dann die Schutzkappen von den Vorstufen-und Treiberröhren entfernte, wurde mir einiges klar.. Die ursprünglichen Röhren des linken Kanals wurden durch andere ersetzt. Wohl eine Reparatur in der Vergangenheit.
Diese Röhren tragen die Aufschrift: " National " und sind " Made in Hungrya ".
Ich habe von diesen Röhren noch nie etwas gehöhrt. Taugen die was?
Im rechten Kanal sind eine Schaub-Lorenz und eine Telefunken verbaut.
Also habe ich die linke und die rechte Vorstufenröhre einfach mal vertauscht, und siehe (höre) da, Nun ist es dere rechte Kanal, der etwas leiser ist.


Der Knopf vom Lautstärkepoti sitzt fest. Das geringe Spiel, dass der Poti hat ist wohl dem Poti selbst zuzuschreiben. Kann es daran liegen, dass wenn ich aufdrehe, sich zuerst der rechte und dann der linke Kanal meldet?

So allerbeste Grüße erstmal.

Pete
GorgTech
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Apr 2014, 10:10
Hallo,

solange es sich um die benötigten Typen handelt, spielt der Hersteller kaum eine Rolle. Die Frage wäre eher, sind die Röhren noch in einem guten Zustand ? Möglicherweise sind manche bereits ein wenig müde und sollten ausgetauscht werden Hast du die Möglichkeit, die Röhren auf einem Röhrenprüfer zu testen ?

Grüße,

Georg
petebehnson
Neuling
#8 erstellt: 09. Apr 2014, 10:15
Hallo,

danke für die Infos zwecks der Hersteller.. Aber leider habe ich keinen Röhrentester.

Greetz.
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 10. Apr 2014, 15:40
Servus zusammen,

im VS56 sind meiner Kenntnis nach (neben 4 Stück ECL82 Endröhren) 5 Stück ECC808 drin - und diese Röhrentype ist heute praktisch nicht mehr (und wenn, dann nur zu Preisen ab ca. EUR 50,-- aufwärts pro Stück) zu bekommen. Die ECC808 hat auch eine völlig andere Sockelbeschaltung wie ECC81 / ECC82 / ECC83 (und auch wie eine ECC88 und eine ECC84 oder ECC85 oder ECC86) - damit scheidet eine "Plug-and-Play"-Bestückung des Gerätes mit üblichen Standardröhren ohne Betrachtung der elektrischen Eigenschaften der Röhren allein schon aus diesem Grund völlig aus.

Da muß also wirklich erstmal auf einem zuverlässigen Röhrenmeßgerät geklärt werden, ob die derzeit im Gerät verbauten ECC808 Vorstufenröhren noch in Ordnung sind oder nicht. Sollten sie das nicht sein, dann muß eine Entscheidung gefällt werden, die entweder viel zu investierende Zeit für einen Umbau oder viel zu investierendes Geld für einen originalgetreuen Erhalt bedeutet.

[EDIT] Ich sehe gerade, daß etliche NOS ECC808 renommierter deutscher Hersteller (natürlich nicht Telefunken, da gäb's preislich auch den 150%-Telefunken-Zuschlag) in der Bucht rumschwimmen - einige für ca. EUR 25,-- / Stück als Sofort-Kaufen. Ich als Besitzer dieses Verstärkers würde da das Gerät noch einmal genau anschauen (sind wirklich ECC808 drin? wurde das Gerät verbastelt?) und wenn beide Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden, dann bei den Sofort-Kaufen Dingern zuschlagen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 10. Apr 2014, 15:57 bearbeitet]
petebehnson
Neuling
#10 erstellt: 10. Apr 2014, 23:47
Hallo mal,

ich habe tatsächlich die ECC808 in meinem VS 56.
Und ich werde jetzt wohl mal in der Bucht fischen gehen.
Meine Fragen nun: Könnte es irgendwelche Probleme mit verschiedener Pinbelegung geben, oder ist die Pinbelegung bei den ECC808 immer gleich?
Und sind die Endstufenröhren EL82 ähnlich schwer zu bekommen? Könnte mir da jemand einen Tip geben? Ich hätte gerne noch ein-, zwei Stück als Ersatz für die Zukunft.

Beste Grüße vom Pete

By the way. Ich bin noch nicht so lange Vollröhren-Höhrer und natürlich so etwas von begeistert von dieser einzigartigen neue ( . . eigentlich ja alten) Klangdimension, dass ich kaum Worte find es zu beschreiben!
Aber wem sage ich das . . . . . (-:
petebehnson
Neuling
#11 erstellt: 10. Apr 2014, 23:54
P.s.: Noch eine Anfängerfrage.

Ist es vielleicht möglich in der Endstufe, anstelle der EL82 eine El 84 einzusetzen?
Als Gitarrist hätte ich davon einige übrig . . . (-:
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 11. Apr 2014, 07:28
Servus Pete,

mit der ECL82 verhält es sich wie mit den allermeisten anderen Röhren: Wo eine ECL82 drin war, gehört auch wieder eine ECL82 (oder deren Austauschtyp(en)) rein - und sonst nichts. Das mit Deinen EL84 wird also garantiert nicht funktionieren und im schlimmsten Fall das Gerät zerstören - schon allein deshalb, weil die EL84 eine reine Leistungspentode ist und im Kontrast dazu bei der ECL82 eine Triode und eine Leistungspentode in einem Glaskolben kombiniert sind.

Austauschtypen der ECL82 sind:

  • 6BM8
  • CV9167
  • 6F3P (russische Bezeichnung: 6Ф3П ). Das ist eine russische Röhre mit praktisch identischen elektrischen Daten und identischer Pinbelegung, die allerdings 810[mA] (±80[mA] laut Datenblatt) anstelle 780[mA] (ECL82) Nominalheizstrom zieht. Diese zusätzliche Nominalheizleistung von ca. +0.8[W] für alle vier Endröhren zusammen sehe ich für den Netztrafo des VS56 allerdings nicht als Problem an.

Achtung: Die ECL802 ist KEIN Austauschtyp zur ECL82 - schon alleine der anderen Pinbelegung und des höheren Heizstroms wegen.

Ein Röhrenlieferant, mit dem ich gute Erfahrungen habe, ist BTB-Elektronik: http://www.btb-elektronik.de/de/preisliste_neu.html . In dieser Liste steht z.B.: "6BM8 Svetlana6F3P SED11,80" - EUR 11,80 sind verglichen mit den Preisen, die in der Bucht für ECL82 aufgerufen werden, ein Schnäppchen (Svetlana (SED = Svetlana Electron Devices) ist ein seriöser russischer Hersteller). Und für die Endröhren wirst Du auf längere Sicht Ersatz daliegen haben müssen, weil das die Dinger sind, die aufgrund der elektrischen Belastung zuerst verschleißen (viel schneller als die Vorstufenröhren). Und, nein, ich bin mit BTB-Elektronik nicht verwandt und nicht verschwägert und habe auch keine sonstigen wirtschaftlichen Interessen an dieser Firma.

Russische Röhren aus Sowjetzeiten sind übrigens in aller Regel erstklassig verarbeitet und keinesfalls zweite Wahl oder so - weil: Die Russen haben Röhren sehr viel länger als der Westen in Militärgerät eingesetzt.....und da mußten die Dinger klaglos unter härtesten Bedingungen funktionieren.

Was beim Endröhrentausch noch zu beachten ist: Nur paarweise tauschen, und: Im Schaltbild zum VS56 http://www.tube-clas...K+H%20VS56/VS566.jpg sind in den Kathoden der beiden Endröhrenpärchen jeweils ein 50[Ω] Symmetrietrimmpotentiometer aufgeführt. Idealerweise werden die nach einem Endröhrentausch auf geringsten Klirrfaktor eingestellt - dazu benötigt man einen Sinusgenerator und eine Klirrfaktormeßbrücke oder einen kompletten Audioanalyzer. Wenn sowas nicht vorhanden ist, dann sollte man mit einem Multimeter wenigstens überprüfen, ob die Spannungsabfälle vom Schleifer jedes Potentiometers zu jedem seiner beiden Enden identisch sind - dann fließen nämlich durch beide Endröhren eines Kanals identische Ruheströme. Und bei ausgeschaltetem Gerät (und entladenen Stromversorgungskondensatoren) kann man dann Widerstandswerte der beiden Teilwiderstände zu den beiden Enden jedes dieser beiden Trimmpotentiometer messen - und dann zusammen mit den vorher gemessenen Teilspannungen die Ruheströme durch jede der vier Endröhren berechnen --> und das auch noch gegen das Röhrendatenblatt vergleichen, um festzustellen, ob da alles in Ordnung ist.

Das Handbuch zu diesem Verstärker gibt's übrigens hier: www.neumann-kh-line....al_g_version_665.pdf

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Apr 2014, 08:21 bearbeitet]
petebehnson
Neuling
#13 erstellt: 19. Apr 2014, 11:11
Hallo Leute,

vielen Dank erstmal an alle für die Infos. Besonders an den Herbert.
Deine Infos, über die Endstufenröhren helfen mir echt weiter. Auch der Tip mit dem Abgleichen per 50K Trim ist für mich echt brauchbar.
Ich will jetzt nach Ostern die Röhren wechseln. Ich werde wohl die von dir empfohlenen Svetlana 6BM8 Svetlana6F3P bei dem BTB Shop bestellen.
By the way: Die Röhren, die jetzt noch in meinem VS56 sind tragen die Aufschrift BRM. Sagt das jemanden etwas?
Vielen Dank erst mal an alle. Ich werde nach dem Röhrenwechsel nochmal schreiben, und erzählen, wie das Ergebniss ist.


Greetz Pete
Revoxidiert
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 12. Dez 2014, 22:33
Hallo Pete ,

was ist aus der Aktion " Tausch der Röhren zu Ostern " geworden ?

Würde mich mal interessieren.

Gruss
revoxidiert
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