B&W801 an LUA Alborada 8Ohm oder 4Ohm?

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twobeers2000
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jan 2014, 18:53
Hallo Leute!

Ich habe da einen kleinen Zielkonflikt. Ich habe ein Pärchen LUA Alborada Monos mit 4Ohm und 8Ohm Klemme und daran B&W N801 mit angegebenen 8Ohm.

Laut Zeitschrift HiFi & Records hat dieser Lautsprecher allerdings diesen Impedanzverlauf:
B&W Nautilus 801 Impedanzverlauf

Man liest auch sonst öfter, dass es sich eigentlich um einen 4 Ohm Lautsprecher handelt. Ein Test an den LUAs zeigt, dass das ganze an der 4Ohm Klemme deutlich angenehmer klingt!

Jetzt die Frage: Gibt es Gründe, nicht die 4Ohm Klemme zu nutzen? Wenn ja warum? Was würdet ihr tun?

Vielen Dank und beste Grüße,
Tobias
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Jan 2014, 08:54
Hallo Tobias,
Es ist generell sinnvoller, die niederohmigen Anschlüsse zu verwenden, denn damit steigt der Dämpfungsfaktor, was bei einer "modernen" Box bessere Resultate liefert. Ein geringer DF kann bei nicht optimalen Lautsprecher-Konstruktionen zu einer "gefühlten" Verbesserung führen, ist aber eigentlich der falsche Weg.
Und schaden tut es eh in keinem Fall!!
twobeers2000
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jan 2014, 13:26
klingt gut, vielen Dank!
Aber warum hat man denn dann überhaupt einen hochohmigen Anschluss?
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Jan 2014, 07:28
Bei einem Transistor-Verstärker hat man nur einen Anschluss. Und da sind dann Leistungs-Unterschiede, ob man eine 8 Ohm Box oder eine 4 Ohm betreibt.
Der Verstärker liefert zuerst mal eine Ausgangsspannung und durch den Widerstand des Lautsprechers fliesst dadurch ein Strom. Dieser ist von der Spannung abhängig, je höher die Spannung und/oder je kleiner der Widerstand, desto höher ist der Strom. Und die Leistung ist Spannung mal Strom.
Ein Röhrenverstärker liefert z.B. 10V am 4 Ohm Anschluss, aber 14.14V am 8 Ohm Anschluss.
10V an 4 Ohm sind 2,5A, macht 25W. Und 14.14V an 8 Ohm macht 1.76776 A, das ergibt auch 25W.

Damit hat man die Möglichkeit, die maximale Leistung aus dem Verstärker heraus zu holen, was bei nur einem Anschluss mit 8 Ohm-Boxen nicht möglich wäre. Und da es zu guten Röhrenzeiten wenige Verstärker mit hohen Leistungen gab wollte man die knappe und teure Leistung nicht verschenken. Bei Transistoren ist es nicht der Transistor, der den Preis bestimmt, sondern das Netzteil und damit ist der Preisunterschied lange nicht mehr so gross wie früher, also kann man sich diesen "Luxus" erlauben. Und es wäre teuer und kompliziert (und vor allem schlechter), extra einen Ausgangstrafo beim Transistorverstärker einzubauen.
twobeers2000
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Jan 2014, 10:50
So weit, so gut.

ABER:
Ich habe also am Übertrager ausgangsseitig zwei Wicklungen, die 4Ohm Wicklung mit fiktiven 10V Ausgangsspannung und die 8Ohm mit ca. 14V.
Wenn ich jetzt von einem 4Ohm Lautsprecher ausgehe, dann würde doch die 8Ohm Wicklung mit höherer Spannung die größere Leistung bringen oder?

Oder kann es sein, dass am 4Ohm Anschluss die höhere Spannung anliegt? Ich werde wohl mal ein Messgerät mit einem 50hz Ton beschicken...
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Jan 2014, 12:33
Am 8 Ohm-Anschluss hast Du eine höhere Leerlauf-Spannung und auch eine höhere Spannung bei richtigem Abschluss.
ABER bei 4 Ohm Abschluss am 8 Ohm Ausgang wird dieser so belastet, dass der Verstärker klirrt und Du logischerweise leiser stellst. Und damit hast Du dann (klirr-bereinigt) eine kleinere Leistung.
mk0403069
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Jan 2014, 17:25
Hallo,


ABER bei 4 Ohm Abschluss am 8 Ohm Ausgang wird dieser so belastet, dass der Verstärker klirrt und Du logischerweise leiser stellst. Und damit hast Du dann (klirr-bereinigt) eine kleinere Leistung.

UND:
Einen niedrigeren Dämpfungsfaktor

Gruß, Matthias
Jeck-G
Inventar
#8 erstellt: 19. Jan 2014, 19:51

Damit hat man die Möglichkeit, die maximale Leistung aus dem Verstärker heraus zu holen, was bei nur einem Anschluss mit 8 Ohm-Boxen nicht möglich wäre. Und da es zu guten Röhrenzeiten wenige Verstärker mit hohen Leistungen gab wollte man die knappe und teure Leistung nicht verschenken. Bei Transistoren ist es nicht der Transistor, der den Preis bestimmt, sondern das Netzteil und damit ist der Preisunterschied lange nicht mehr so gross wie früher, also kann man sich diesen "Luxus" erlauben. Und es wäre teuer und kompliziert (und vor allem schlechter), extra einen Ausgangstrafo beim Transistorverstärker einzubauen.
Da wird dann die Anzapfung an der Sekundarseite des Netztrafos umgeschaltet, also weniger Spannung mit mehr Strom für niedrige Impedanzen (z.B. 4Ohm) oder mehr Spannung mit weniger Strom für 8Ohm.

Anderes Beispiel: Bei meiner LAB1600 (PA-Endstufe mit Schaltnetzteil) kann ich zwischen 2Ohm und 4Ohm umschalten (nur hier wurde nicht am Netzteil gespart, sondern im Gegenteil, mehr war Mitte/Ende 90er kaum möglich und der Raum im Gehäuse ist schon gut ausgefüllt). Für Dauerbetrieb sind 780W pro Kanal möglich, wäre keine Umschaltung vorhanden, so hätte man diese 780W nur an 2Ohm, 4 und 8 Ohm würden entsprechend weniger sein. Mit Umschaltung hat man dann die vollen 780W an 4Ohm und 410W an 8Ohm, an 2Ohm wären es kurzzeitig 1,4kW (bei längerer Belastung würde der Temperaturschutz greifen).


[Beitrag von Jeck-G am 19. Jan 2014, 19:55 bearbeitet]
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