EF183 in 12V-Vorverstärker

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Harembefürworter
Gesperrt
#1 erstellt: 07. Jun 2013, 19:47
Hallo

In einer meiner Vorstufen werkeln zwei EF183.
Es befindet sich keine Kennzeichnung drauf.
Wollte nun zu Testzwecken mal Röhren nahmhafter Hersteller reinstecken.
Mir hat jemand Telefunken mit Raute-Symbol empfohlen. Was ist an diesen Röhren so besonders?
Macht es Sinn überhaupt bei diesem Röhrentyp mit diversen Fabrikaten zu experimentieren?
Wenn ja, welche und warum.

Für sachdienliche Hinweise bin ich sehr dankbar.

MfG
E130L
Inventar
#2 erstellt: 07. Jun 2013, 20:41
Hallo,


Was ist an diesen Röhren so besonders?


Die Telefunken -Raute


Macht es Sinn überhaupt bei diesem Röhrentyp mit diversen Fabrikaten zu experimentieren?


Nein, sinnvoller wäre vermutlich eine EF184, die hat keine Regelkennlinie wie die EF183. Die EF183 ist eher geeignet um ordentlich Klirr zu erzeugen.

MfG
Volker


[Beitrag von E130L am 07. Jun 2013, 20:43 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Jun 2013, 12:31
Eine EF183 verdient diesen Namen nur, wenn sie die Daten laut Datenblatt einhält. Und zumindest bei den alten Typen war das der Fall.
Dass Röhren erstens generell eine Toleranz haben (wie alle Bauteile) und zweitens der Alterung unterworfen sind sollte man nie ausser Acht lassen. Das bedeutet, dass es bei den Telefunken (gebrauchte Röhre) genau so gut alte, ausgelutschte Typen geben kann wie bei jedem anderen Fabrikat. Dann sind sie in einem Zustand, dass die Parameter des Datenblattes nicht mehr eingehalten werden. Und dann ist es eigentlich keine EF183 mehr. Wenn die Daten eingehalten werden darf sich das Ding so nennen, wie es drauf steht. Wenn die Daten eingehalten werden und somit bei jeder solchen Röhre gleich sind, dann gibt es keine technischen Unterschiede und damit auch keine Klangunterschiede. Die Behauptung, dass unterschiedliche Röhren (wenn sie die Daten einhalten) unterschiedlich klingen ist ein Märchen!

Was nun interessant wäre: Du schreibst, es sei ein 12V Verstärker. Läuft er einfach an 12V mit einem internen Spannungswandler für die Anodenspannung oder ist diese ebenfalls 12V? Was ist das für ein Fabrikat und Typ? Gibt es da ein Schaltbild? Und wozu brauchst Du den überhaupt?

Wie Volker schon schrieb ist eine EF183 in einer Vorstufe eigentlich fehl am Platz. Sollte die Stufe als Mikrofonstufe mit Automatikfunktion gedacht sein, so wäre da eine EF83 sinnvoll. Gibt es keine Automatik, so ist eine Regelröhre Unsinn, ausser man will bewusst einen hohen K2 erzeugen. Das ist dann aber kein Verstärker, sondern ein Effektgerät.
Harembefürworter
Gesperrt
#4 erstellt: 09. Jun 2013, 18:26
Das Gerät stammt von einem Italiener, welcher auf der Ebay-Seite seines Landes diverse Eigenkreationen relativ günstig anbietet, wie z.B. Chitarra-Preamplificatore. Einiges stellt mit Sicherheit auch eine Gefahr für Leib und Seele dar.
Einige seiner Geräte sind für den Einsatz im Auto bestimmt. Diese haben offensichtlich keine E-Norm. Deshalb habe ich mich ja in Italien umgesehen. Andere Mentalität.
Die Verarbeitungsqualität würde ich eher als pfuschig bezeichnen. Kaufpreis ohne Versand war allerdings nur ca. 80 Euro.
Das Gehäuse ist aus Kunststoff. Im Ebay-Angebot war es noch Blech. Wenn ich den Erbauer richtig übersetzt habe, soll das Kunststoffgehäuse messtechnisch bessere Ergebnisse liefern.
Zur Schaltung kann ich nicht viel sagen. Nur soviel:
Hat offensichtlich kein Schaltnetzteil. Die ersten Bauteile im Signalweg sehen aus wie kleine Übertrager.
Man sieht darunter Folienkondensatoren zum Vorschein kommen.
Dann geht es in eine Art Kunststoffkiste. Nach vorn die Röhren. Die Kiste selber ist mit Klebmasse gefüllt bzw. vergossen.
Die Übertrager sind auch schön verklebt worden. Die Schaltung zu ermiteln ist somit eine schwierige Sache.
Aus der mit Klebmasse gefüllten Kiste führen die Kabel zum mangelhaft funkinierenden Pegelsteller, welcher bei Betätigung viele Knirksgeräusche verursacht hat. Den Pegelsteller habe ich durch Widerstände ersetzt.
Es befinden sich zwei Röhren im Gerät.
Die Hörtests haben mieserable Ergebnisse gebracht. Habe einige Versuche mit unterschiedlichen Eingangs-und Ausgangspegeln gefahren. Es waren jedoch immer größere Verzerrungen zu erhören.
Das Gerät ging dann zu einem Elektroniker/Nachrichtentechniker zur Überprüfung. Das Ergebnis war, daß der Eingangspegel nicht 100mV überschreiten darf. Darüber verzerrt er.
Nun befindet sich ein Spannungsteiler im Eingang.
Versuche muss ich allerdings erst noch tätigen. Bin gespannt, ob die Kiste nicht eher eine deutliche Verschlechterung darstellt.

Habe noch ein wesentlich hochwertiger verarbeitetes Gerät mit Schaltnetzteil. Mit 12AU7. Kam gleich eine Electro Harmonix rein. Verstärkungsfaktor 0,1. Gerät ohne Pegelsteller, rein als Klangverschönerer gedacht. Gebraucht ca.250 Euro.
Hier dürfte das Ermitteln der Schaltung einfacher sein. Ich lasse sie aber lieber zsammen.

Habe ich es richtig verstanden, daß ich die EF183 bedenkenlos gegen eine EF184 tauschen kann?
Das die EF183 eine Menge Klirr bringt ist mir bekannt. 20% K2 ? Bestimmt hat man hier schon eine Verschlimmbesserung erreicht?
GorgTech
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Jun 2013, 19:40
Hallo,

so oder so wird es sich bei dem Vorverstärker um "Murks" handeln. Man könnte eine EF184 testen, allerdings wird sich diese bei einer Betriebsspannung von 12V auch nicht sonderlich wohl fühlen...

Grüße,

Georg

P.S: Der Vorverstärker kann als Klirrgenerator bezeichnet werden
Harembefürworter
Gesperrt
#6 erstellt: 09. Jun 2013, 20:51
"...bei 12V nicht sonderlich wohl fühlen.":
Ab bzw. bei welcher Spannung setzt man diese Röhren ein?

Der Italiener eröffnet regelmäßig einen neuen Account.
Wsl. wegen den vielen unzufriedenen Kunden bzw. entsprechenden Bewertungen.
Er bietet derzeit nur seine einröhrige Version an.
http://www.ebay.de/i...a448e1#ht_948wt_1038
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 11. Jun 2013, 16:41
Servus Harembefürworter,

Harembefürworter schrieb:
Ab bzw. bei welcher Spannung setzt man diese Röhren ein?

Ab so ca. 150[V] aufwärts für U(a) und U(g2) dürften sich diese Röhren wohlfühlen.

Wenn's explizit um den 12[V] Betrieb eines Röhren-Vorverstärkers geht, wäre das da vielleicht ein Selbstbauvorschlag (natürlich wie immer ohne Gewähr und komplett auf eigene Gefahr usw.) - der Entwurf ist zwar schon ca. 7 Jahre alt, aber das ist für Röhren ja gar nix:



In höher auflösend: http://666kb.com/i/ceuw0rhet7gz4l21d.png

Und hier noch die Einkaufsliste zu diesem Projekt (Bürklin liefert übrigens auch problemlos an Privatleute):

http://666kb.com/i/ceuw6fh38sfyyj2j5.gif
http://666kb.com/i/ceuw6tr3m209qfjbl.gif
http://666kb.com/i/ceuw78a0l88d0du35.gif
http://666kb.com/i/ceuw7n63a15rho235.gif

Grüße

Herbert
Hico.s
Stammgast
#8 erstellt: 11. Jun 2013, 19:32

Harembefürworter (Beitrag #6) schrieb:

Er bietet derzeit nur seine einröhrige Version an.
http://www.ebay.de/i...a448e1#ht_948wt_1038


Wenn ich so sehe, was er gerade so anbietet --> es sind alles eher Effektgeräte ...
<duck>
Harembefürworter
Gesperrt
#9 erstellt: 18. Jun 2013, 21:48
Vielen Dank für die Schaltung.
Als Nicht-Elektroniker dennoch eine anspruchsvolle Aufgabe.

Habe das Gerät inzwischen mal ausprobiert.
Es klingt sehr angenehm schön und vor allem auch eindrucksvoll unnatürlich.
Dennoch erstaunlich, wie der Italiener mit offensichtlich geringstem Materialaufwand das Teil realisiert hat.
Und den 70 Euro Kaufpreis!

Zwei RFT- EF 184 sind unterwegs zu mir. Mal ausprobieren.
Wie vermutet wird es sich dennoch eher um eine Klangverschlimmbesserungsapparatur bzw. einen Klirrgenerator handeln.
Harembefürworter
Gesperrt
#10 erstellt: 10. Aug 2013, 07:15
Die EF184 von RFT werkeln nun.
Funktioniert an sich prima.
Ich habe den Eindruck, daß sich der Klang gegenüber den EF183 (unbekannter Herkunft) etwas verändert hat.
Bleibt jedoch (wie vermutet) eine "audiophile" Verschlimmbesserung.
E130L
Inventar
#11 erstellt: 10. Aug 2013, 18:27
Hallo,


Bleibt jedoch (wie vermutet) eine "audiophile" Verschlimmbesserung.


Wenn man ein Steckernetzteil mit 12V AC nimmt, kann man mit einer Verdreifacherschaltung ca 55-60V DC erzeugen. Dann würde man mit ordentlicher Dimensionierung auch ein passables Ergebnis erreichen.

MfG
Volker
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Aug 2013, 05:59
Die generelle Frage ist doch, was damit erreicht werden soll. Wenn im Ur-Gerät eine Regelröhre drin ist, ist Klirr ja schon mal vorprogrammiert. Und wenn 12V Anodenspannung vorgesehen ist, kann es sich ja wirklich nicht um einen "Verstärker" handeln, der diesen Namen verdient.
Harembefürworter
Gesperrt
#13 erstellt: 11. Aug 2013, 09:32
Was hat sich denn klirrtechnisch mit dem Wechsel von EF183 auf EF184 verändert?

Verstärkt mächtig.
Wenn ich mich nicht irre sind das 1:8.
Der verlangt ja auch nach einen Eingangspegel von unter 100mV, weshalb ein Spannungsteiler rein musste.
Zuerst dachte ich die Kiste funktioniert nicht. Erst ein Elektroniker konnte mir weiterhelfen. Ich selber habe nur gemerkt, daß es mit dem Pegel zusammenhängen müsste. Aber mehr wie den Ausgang voll aufdrehen und den Eingang so gering wie möglich halten ging ja nicht.

Ich habe für die audiophilen Zwecke ja noch eine etwas höherwertige "Kiste". Auch italienischer Herkunft.
Ist ein reines Klanggerät ohne Pegelsteller.
Verstärkung minimalst.
Da werkelt eine 12AU7.
Mit dieser Kiste dazwischen klingt es ganz dezent nach Röhre.
Ohne die Kiste geht tatsächlich was vom Spaßfaktor verloren.

12au7seite
12au7
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Aug 2013, 14:16
Wie erwähnt ist die EF183 eine Regelröhre mit entsprechend gekrümmter Kennlinie und ebenfalls entsprechender Verstärkung, die EF184 ist eine lineare Röhre mit relativ gerader Kennlinie und entsprechend höherer Verstärkung. Das steht bereits in den Röhrendaten geschrieben und ist dort auch aus den Kennlinien ersichtlich.
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