Hilfe für das Redesign eines Yarland 211SE

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E130L
Inventar
#1 erstellt: 12. Jun 2012, 22:57
Hallo,

Es handelt sich um dieses Gerät.

Der Schaltplan entspricht im wesentlichen dem realen Gerät, bei den Netzteilelkos handelt es sich um fakes mit 600µF statt 680µF und 200µF statt 470µF.
Für die 211 Anodenspg. ist je eine Siebdrossel vorhanden, für die Vorstufe sind nur 2 kOhm Siebwiderstände vorhanden.

RD-211a

Mein Ziel ist, die chinesische Bastelschaltung durch eine professionelle Schaltung zu ersetzen. Es sollen alle 4 Triodensysteme je Kanal sinnvoll genutzt werden. Es soll eine interne und eine schaltbare Über-Alles Gegenkopplung verwendet werden. Die Eingangsempfindlichkeit soll ca 0,775 V betragen. Schaltungen mit hochliegenden Systemen (SRPP u.ä.) wollte ich nicht verwenden. Meine unfertige Lösung sieht so aus:

211X

Die beiden Systeme der 6SN7 sind parallelgeschaltet umeinen geringeren Ra zu erreichen.
Es fehlt noch eine zweckmäßige Eingangsstufe unter Verwendung der 6SL7, habe an einen Differenzverstärker gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das sinnvoll ist. C5 stellt die Eingangskapazität der 211 dar.


Weitere Fragen:
Das Datenblatt der 211 gibt bei Ua= 1000V , Ug=- 61V u. Ia=53mA an.
Mit den Schaltplan Angaben von 66mA u. 750 Ohm ergeben aber nur –50V Gittervorspannung.

MfG
Volker
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 13. Jun 2012, 11:04
Servus Volker,

Zum Thema Differenzverstärker: So was hab' ich selbst schon mit einer ECC81 sowie einer EF800 als Konstantstromquelle im Kathodenzweig der beiden ECC81 Systeme gebaut - funktioniert wunderbar. Mit einem Differenzverstärker hätte man einen "sauberen", hochohmigen Rückführweg für die Gegenkopplung - oder eben einen symmetrischen Eingang. Falls nur Trioden verwendet werden sollen: Man kann eine Konstantstromquelle mit hinreichend hohem Innenwiderstand auch mit zwei übereinanderstehenden Triodensystemen aufziehen - ich hab' das selbst noch nicht gemacht, kann mich aber an eine diesbezügliche Schaltung aus den Tiefen des Internet erinnern. Ein Problem bleibt aber bei allen Arten von Differenzverstärkern (auch beim Long-Tail-Pair mit gemeinsamem großen Kathodenwiderstand): Die Kathoden liegen signifikant über dem Null-Volt Potential - und das wolltest Du ja nicht.

Zu Deiner Schaltung: Hat das einen bestimmten Grund, daß C7 kein Elko ist, die Kathodenkondensatoren C3 und C4 aber schon Elkos sind? Und dann würde ich persönlich (ohne daß ich das Verhalten der 6SN7GTB - obwohl in R&S Meßgeräten wie LARU und KARU verbaut - aus eigener Anschauung kenne) zur Sicherheit zumindest bei dem parallelgeschalteten Triodenpärchen vor jedes Gitter einen 1[kOhm] Schwingschutzwiderstand setzen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jun 2012, 11:10 bearbeitet]
E130L
Inventar
#3 erstellt: 13. Jun 2012, 13:19
Hallo Herbert,

die neue Schaltung soll auf der alten Platine (siehe Bilder im verlinkten Thread ) realisiert werden, deswegen scheidet eine zusätzliche Röhre aus. Ich habe aber kein Problem mit einer Transistor (FET) Stromquelle, die kommt auch mit wenig Spannung aus.

Der C7 als Nicht-Elko war reine Bequemlichkeit, ich hatte erst die Originalschaltung erstellt und später die Änderungen eingefügt. Das mit den Schwingschutzwiderstanden hatte ich mir auch schon überlegt, sie aber erstmal weggelassen.

MfG
Volker
SGibbi
Gesperrt
#4 erstellt: 22. Jun 2012, 02:25
Servus Volker, und Danke für's Telephonat. Die Trennung des Themas in nun zwei Threads verstehe ich nicht. Unterlagen in Sachen "Trioden & Hörner" solltest Du jetzt erstmal haben. Was machen wir aus dem 211 ?

Grundsätzlich gilt: Isolieren, Isolieren, und nochmals Isolieren. Oberhalb 600 Volt tendiert Luft mitunter zum Ionisieren. Und wir haben Gleichspannung, der Funke löscht nicht mehr. Alle diese Schundplatinen 'raus, keramische Lötösen, Hochspannungsbauteile, wo es geht, Isolierschlauch, mehr ist besser, rundliche Lötstellen, mit Teer abgedeckt, und am Ende nochmal dicke Isolierlack über das ganze Ding, usw. usf. Der Verstärker steht am Ende in einem "normalen" Haushalt - da kippt die Dame des Hauses auch schonmal 'nen Liter Glasreiniger über die Röhren, und wenn sich der Verstärker dann gebührend zur Wehr setzt, werden wir die Kinder dieser Frau niemals kennenlernen. Entladewiderstände für die Elkos hast Du hoffentlich schon eingebaut ?!

Runde 1000 Volt sind die gefährlichste Spannungsklasse überhaupt. Kommst Du bei "echter" Hochspannung in die Nähe, "knistert" es, dann heißt es Nerven bewahren, und die Flosse einziehen. Bei 1000 Volt merkst Du nix, Du faßt 'dran, und bist ein toter Mann.

Gehen wir von der Haptik aus, so muß ein 211er seit geraumer Zeit ein geclonter Ongaku sein. Das ist auch in diesem Falle angelehnt, und die Originalschaltung, wie Dir nun vorliegend, paßt zumindest von der Zahl der Röhrensysteme wie auch von der Optik des Chassis.

Gehen wir nach dem Anwendungszweck (einfacherers Fostex Horn), so wird eine niederohmige (dämpfende) Quelle verlangt, wobei der Verstärker nicht komprimieren darf. Das wird eher aus technisch "primitiven" Schaltungen erreicht.

Gehen wir sachlich vor, bringt ein Differenzeingang, wie von Dir vorgeschlagen, m.E. keine Vorteile. Sehe es mal wie folgend: Wenn Du die Gegenkopplung direkt auf die Kathode gibst, ist das direkter, als wenn Du (mit Differenzverstärker) noch einen Kathodenfolger in die Gegenkopplung einbaust.

Den größten Beitrag zum Klirrgrad liefert normalerweise die Endröhre, wenn nicht (bei Trioden) ihr Treiber. Die Eingangsstufe wird nur geringfügig ausgesteuert, sie muß in erster Linie "schnell" sein, um TIM zu vermeiden, und übersteuerungsfest, denn die Gegenkopplung kommt ja immer "nach" dem Fehler, d.h. eigentlich zu spät. Wenn die Gegenkopplung auf diesem "Rückweg" die Eingangsstufe temporär übersteuert, klingt das entsätzlich.

Da wir an der Endstufe (bei gegebenem Trafosatz) nicht viel verändern können, ist ihr Treiber das "meistklirrende" component. Hier hatte ich Vorschläge angesprochen (u.a. galvanisch gekoppelter Kathodenfolger vor der Endröhre), welche Du allerdings nicht realisieren kannst oder willst (Trafosatz, Netzteil, negative Vorspannungen usw.)

Die Eingangsstufe "pimpen" lohnt in so einem Arrangement m.E. nicht. Auch der SRPP Eingang des Ongaku wirkt auf mich eher "belustigend". Es ist ein gutes Konzept an der falschen Stelle.

Wenn wir die vier Röhrensysteme irgendwie nutzen wollen, und kein galvanisch gekoppelter Kathodenfolger zur Endtriode realisierbar ist, nun, man kann als Treiber Arrangement auch 3 Röhrensysteme paralleleisieren. Das wäre mal was ganz Neues.

Vielleicht hat "richi44" noch eine Idee ?
E130L
Inventar
#5 erstellt: 10. Jul 2012, 22:37
Hallo,

Habe noch ein Problem mit der Schutzschaltung. Im Orignalzustand wird die Hochspannung (900V AC) von einem 250V AC Relais mit einem timer 7555 verzögert eingeschaltet, d.h. wenn die 211 aufgeheizt sind. Die Versorgung der Verzögerung wird auch dem Hochspannungstrafo entnommen.

Ich wollte beide Trafos einzeln absichern und den Hochspannungstrafo netzseitig schalten. Damit dann gewährleistet ist, das die Hochspannung nicht leerläuft, muß die Versorgung der Verzögerung einer Heizspannung entnommen werden. Weiß jemand eine andere oder bessere Lösung?

Kennt jemand passende Feinsicherungen u. Sicherungshalter für 1000V oder sollte die primärseitige Absicherung ausreichen?

MfG
Volker
SGibbi
Gesperrt
#6 erstellt: 11. Jul 2012, 00:43
Servus,

In meinen "gewerblichen" Röhrengeräten, also dort, wo ich geltliche und sonstige Freiheiten zur Berechnung und Wicklung der meiner hauseigenen Netztrafos (usw.) hatte, läuft die Heizung stets über einen Vorwiderstand an, und betrifft ebenso eine Halbleiterschaltung, welche aus der (beim Anheizen wegen Vorwiderstand schwankenden) Heizspannung versorgt wird, und diese gleichzeitig überwacht. (kleiner Schmitt Trigger, ohne sonstige Zeitverzögerung) Sinn der Sache ist folgender: Der Röhren Heizfaden ist ein Kaltleiter. Über einen Vorwiderstand beheizt läuft er sanft an (auch bei einfacher Wechslespannungsheizung). Mit dem Festwiderstand (Vorwiderstand) ergibt sich ein Spannungsteiler, welcher gleichzeitig die Temperatur der Röhrenheizfäden erkennt. War nur kurz abgeschaltet, geht der Anheizvorgang schneller (einige wenige Sekunden) vonstatten, auf "eiskalte" Kathoden dauert der Anheizvorgang etwa 75 Sekunden (bei indirekt geheizten Röhren). Sobald die Heizung über Vorwiderstand eine bestimmte Spannung erreicht, wird der Vorwiderstand gebrückt, und die Hochspannung zugeschaltet. Auch Röhren, die in anderen Schaltungen beim Einschalten bereits hell aufblitzen, laufen mit dieser Anordnung noch über Jahre hin stabil.

Der Ursprung dieser Idee war einst die Emulierung der über ein spezielles Thermorelais verzögerten Anheizung im Tektronix 555 Oszilloskop. Das originale Thermorelais kam in 7 PIN Röhren Bauform, ist sehr dekorativ, und enthält einen röhrentypischen Heizfaden, ist aber faktisch nicht mehr zu bekommen.

Die Schaltung (einfache, diskrete Transistorschaltung) inklusive Platine könnte ich Dir privat 'raussuchen, da ich weiß, um was es geht. Habe sie jahrelang x-fach verbaut, die ExKunden waren stets superzufrieden damit. Falls Du es nicht alleine hinkriegst (ist eigentlich 'ne ganz einfache Sache, wenn man weiß, was dieses "kleine Wunder" erreicht).

Der Heizungs Vorwiderstand ist netzseitig. Dort sind die Ströme niedriger, und die Relais arbeiten zuverlässiger. Der Vorwiderstand ist für eine Standbyheizung von 4,5 Volt (statt deren 6,3), also auf halbe Heizleistung hin, auszulegen. Den "Heizwiderstand" ordne ich in der Nähe der Hochspannung an. Er bewirkt damit gleichzeitig eine "Trockenung", etwa, falls der Kunde weiß, daß das Gerät beschlagen oder betaut sein könnte, kann er es per Standbybetrieb auf diesem Wege austrocknen.

Im Falle einer Endstufe genügt es, die Hochspannung primärseitig abzusichern. Es sind ja (Endverstärker) keine größeren Widerstände im Stromkreis, und wenn wirklich irgendwo ein Funkenüberschlag in der Hochspannung entsteht, wird die primärseitige Sicherung bei geschickter Dimensionierung zuverlässiger auslösen, als eine sekundärseitige, welche nicht auf Hochspannung hin augelegt ist.
PeHaJoPe
Inventar
#7 erstellt: 07. Aug 2012, 11:42
Melde mich mal einfach, da es um mein Gerät geht.

"OT"Habe lange nichts mehr von Volker gehört, gelesen.
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 07. Aug 2012, 12:23

E130L schrieb:
Kennt jemand passende Feinsicherungen u. Sicherungshalter für 1000V oder sollte die primärseitige Absicherung ausreichen?

http://www.littelfus...telfuse_508_Fuse.pdf

Grüße

Herbert
E130L
Inventar
#9 erstellt: 07. Aug 2012, 15:31
Hallo Peter,

es macht Fortschritte:
211SE-Netzteil

IMG_4913

Ich will diesen Monat fertig werden, wenn es keine Probleme bei der Inbetriebnahme gibt, müßte das auch klappen.

Hallo Herbert,
habe mich inzwischen für eine primärseitige Sicherung entschieden, trotzdem vielen Dank.

MfG
Volker
PeHaJoPe
Inventar
#10 erstellt: 08. Aug 2012, 09:24
Hallo Volker,

"DANKE" Für die Info.


Da freue ich mich schon und lege ein paar Scheiben bereit.

Endlich wieder vernünftig Musik hören.


[Beitrag von PeHaJoPe am 08. Aug 2012, 09:25 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Aug 2012, 15:41
Hallo Volker,

wäre es bei der Platine nicht sinnvoller, die Elkos und die anderen Kondensatoren auf der unteren Seite zu befestigen? Ich würde sicherheitshalber keine "Problemkondensatoren" einsetzen ( die alten EROID ), da wären handelsübliche Wima MKP oder Styroflex aus alter Fertigung ( entsprechend spannungsfeste gibt es in der Bucht ) wohl die sichere Alternative.

Gruß,

Georg
E130L
Inventar
#12 erstellt: 09. Aug 2012, 21:59
Hallo Georg,

die Lötseite ist schon verplant, da sitzen 6 recht große Koppelkondensatoren (Clarity Cap) und einige Widerstände. Der Ero ist ein EROMAK-1 und müßte MKP sen.

MfG
Volker
PeHaJoPe
Inventar
#13 erstellt: 23. Sep 2012, 13:23
Seit Donnerstag ist er wieder zu Hause.

Nochmals ein riesiges DANKESCHÖN an Volker, der sich sehr viel Mühe gegeben hat mit dem (fast) Neubau des Verstärkers.

Läuft wunderbar.

einziges Manko was ich jetzt habe. Ich wollte mir für die 6SN7 im Tausch die ShuGuang TREASURE CV181-Z einbauen, Sch......... die haben einen breiteren Sockel und deshalb passen sie nicht.

Frage: Ist es möglich einen passenden Keramiksockel zwischenzu stecken? oder ??
PeHaJoPe
Inventar
#14 erstellt: 23. Okt 2012, 08:37
moin,

Gerät spielt wunderbar.

Da verstehe einer die WAF, nun ist Ihr das Ganze unheimlich mit den großen Röhren und auserdem klang der Dynavox VR70sowieso am besten

Diesmal sitze ich es aus

ps: es soll keiner auf die Idee kommen mir einen VR70im Tausch anzubieten. .


[Beitrag von PeHaJoPe am 23. Okt 2012, 08:39 bearbeitet]
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