AMPLITON TS 3000 Service Manual

Jetzt wo ich es sehe, kann ich mir die Antwort auch direkt selbst geben. Die beiden Kathoden sind nicht verbunden...

Hallo zusammen,

ich möchte nach längerer Zeit hier meinen Bericht zum Thema Ampliton TS 3000 abschliessen. Der Verstärker ist mittlerweile vollständig repariert und funktioniert hervorragend.

Zunächst mal ein Bild zu den äusseren Werten.



Und so sieht es mittlerweile von innen aus.



Die wesentlichen Punkte hier kurz zusammengefasst:

1. Ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung war die Orientierung an dem Mullard Datenblatt unter "frank.pocnet.net": https://frank.pocnet.net/sheets/129/e/EL34.pdf "Distributed load conditions for minimum distortions". Allerdings habe ich einen gemeinsamen Kathodenwiderstand mit 250 Ohm eingesetzt und nicht die getrennten mit 470 Ohm. Die Schirmgitter Widerstände sind bei 1K Ohm jetzt nur noch für 1 Watt dimensioniert und entsprechend klein - das funktioniert sehr gut. Mit der so ausgelegten Schaltung komme ich auf ca. 80-85% Anodenverlustleistung - was übrigens für eine Push-Pull Anordnung völlig in Ordnung zu sein scheint.

2. Ich habe die Röhren gewechselt und verwende jetzt Svetlana winged C (matched), die mit der Schaltung deutlich besser klar zu kommen scheinen, als die JJ EL34 die vorher drin waren.

3. Das war eigentlich die größte Verbesserung - komplett neuer Netztrafo! Eigentlich ist das ganze Netzteil neu. Das größte Problem beim ursprünglichen Gerät war im Rückblick der auf 220V ausgelegte Trafo. Direkt am 230V Netz angeschlossen hat nichts mehr gepasst und der Trafo fing an zu brummen und wurde deutlich zu heiss. Dazu kommt allerdings noch, dass die Netzspannung bei mir sehr hoch ist, im Schnitt ca. 236V. Ich habe jetzt also einen neuen Trafo drin, der speziell für den Verstärker angefertigt wurde und dabei erstaunlich günstig war. Dabei hat der Trafo jetzt primärseitig einen zusätzlichen Abgriff für 236V erhalten, so dass ich die Sekundärspannungen perfekt auf meine hohe Netzspannung abgestimmt habe. Sollte ich mal umziehen oder sich die Netzspannung aus irgendeinem Grund längerfristig wieder auf 230V sinken, kann ich auf der Primärseite des Trafos einfach umstecken und bin wieder im erforderlichen Spannungsbereich.

4. Der letzte Schritt war der Komplettaustausch der Elkos. Eigentlich wollte ich die originalen Elkos wenn möglich drin lassen, allerdings hat sich gezeigt, dass die meisten dann doch ausserhalb der Toleranz waren. Die neuen sind jetzt alle von Vishay und TAD, mit höheren Temperaturwerten von 105°C bis 125°C und entsprechend für höhere Laufzeit ausgelegt.

In Summe läuft der Verstärker jetzt einwandfrei, auch der Netztrafo wird nur noch handwarm: Da er komplett vergossen ist, wird entstehende Wärme auch besser nach aussen geleitet.

Der Klang ist natürlich top. Ich kann ihn im Vergleich mit meinem Quad 303 an den ESL57 hören. Im Vergleich zum 303 ist er dynamischer, die Bühne ist weiter und tiefer und Instrumente lassen sich deutlich besser orten. Wie man sieht - ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

Abschliessend vielen Dank nochmals an die hilfreichen Tips und Kommentare.

Ich sach mal danke für das Feedback und viel Spaß mit dem Gerät!