Röhrenverstärkerschaltung identifizieren und wiederbeleben. Hilfe gesucht!

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nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Aug 2011, 13:03
Hallo Community,

aus dem Heer der stillen Mitleser habe ich (22Jahre, Student Maschinenbau) mich nun doch doch einer Mitgliedschaft entschlossen und hoffe, das mir hier kompetent weitergeholfen wird. Dafür danke ich schon einmal im Vorraus!


Neulich habe ich bei eBay eine kleine Verstärkerschaltung mit zugehörigem Netzteil erstanden. Außer einem Schaltplan habe ich keine weiteren Informationen zum Gerät bekommen. Wie ich herausgefunden habe, handelt es sich nur um die eine Hälfte einer Stereo-Schaltung. Nun benötige ich ein wenig Assistenz beim Aufbau, da sich die Schaltung für mich als Laien doch ein wenig kniffliger herausgestellt hat, als ich dachte. Konkret habe ich Probleme mit den Anschlüssen, welche beide Stufen verbinden sollten.

Handelt es sich vielleicht um eine "Allerwelts-Stufe", die man leicht wieder erkennt, wenn man in der Materie steckt?
Angetrieben wird sie von der ELL80 und ECC83.

Umbauen möchte ich auf 2xEL95 (Sockel sind bald vorhanden, 6stk vergoldet sogar, wer sowas braucht kann sich gern melden!) und 1x 6N2P-EV.

Kann ich an dieser Endstufe mglw. auch zwei Lautsprecher in Reihe betreiben? Kann mir jemand den Lautsprecheranschluss am Übertrager klar machen?

Vielen Dank!!


Bilder von der Stufe und dem Netzteil habe ich hier hochgeladen: klick

Den Schaltplan kann man hier ansehen. klick
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 22. Aug 2011, 16:53
so, ein bisschen schlauer bin ich bereits geworden.

nun bräuchte ich noch ein bisschen Hilfe mit den Spannungen. Herausgefunden habe ich bisher das die kabelfarben rot und blau für die heizspannung verantwortlich sind.

außerdem weiß ich, das schwarz die masseverbindung ist.


lautsprecheranschlüsse sind mir auch klar geworden, nun wüsste ich nur noch gern, ob da 4- oder 8-Ohm Lautsprecher dran gehören. Kann man das so pauschal sagen oder kann man das ausmessen?

rot/gelb bekommt 265V.


werden die eingangssignale (also von externer quelle) an pin2 und pin 7 von der ECC93 (also g2 und g1) eingespielt?

dann wären noch 2 Kabel übrig, nämlich blau/sw und weiß.
das blau/sw liegt zwischen R145 und R245. das weiße liegt an ELL80 an Pin1/9.
wenn mit hierzu noch jemand etwas sagen könnte, wäre das fabelhaft!
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 22. Aug 2011, 17:00
Das ist nicht die Hälfte, sondern ein ganzer Stereoverstärker. Für diese einfache Schaltung bedarf es nur zwei Röhren, da in jeder Röhre 2 System stecken. Das erkennst du einfach auch im Schaltplan, da sind die Systeme gestrichelt umrandet. ECC 83 steht für eine Doppeltriode, die ELL 80 für die Doppelpemtode. Da diese Röhrentypen sehr gefragt sind, hast du die Schaltung ohne Röhren bekommen. Das ganze ist leicht anzuscließen, einen Schaltplan muss man aber schon lesen können, da die Bilder nicht ausreichen, um die Verdrahtung zu rekonstruieren.
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 22. Aug 2011, 17:34
danke für deine antwort, so ein stück weit bin ich ja schon weiter gekommen.

weist du, was ich mit den beiden übrigen kabeln anstellen muss? für einen geübten ist das bestimmt im schaltplan zu sehen.

das weiße macht mir auch noch kopfschmerzen, wenn das an Pin1/9 der ELL80 liegt (also g2.1 und g2.2), muss das dann auf masse gelegt werden?
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 22. Aug 2011, 17:55
PIN 1 und 9 kommen doch an 250 V laut Schaltplan, wie kommst du auf Masse?

Das blau sw solltest du auf Masse legen. Was der Schalter zum Auftrennen brachte kann ich nicht sagen.


Die Eingangsbeschaltung ist unvollständig. Hier sollte noch ein WIderstand gegen Masse 500 kOhm und ein Kondensator in Reihe zum Eingangssignal 47 nF eingefügt werden. Diesen Wert kann man variieren.
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 22. Aug 2011, 18:37
sollte nicht bl/sw über R15/100kohm an 250V angeschlossen werden, oder mache ich einen denkfehler?
ein masseanschluss ist ja vor dem R15 auch dran.. komisch das ganze.


kannst du mir das mit den eingangssignalen noch ein bisschen näher erklären? ich bin leider nicht so bewandert auf dem gebiet. der genaue anschluss würde mir schon reichen. :hail:


danke schon einmal für deine hilfe!!
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 23. Aug 2011, 11:51
Schau dir mal im Schaltbild am Widerstand R 145 den Umschalter an, der liegt an Masse. Wenn du den Schalter in deinem Verstärker noch hast, was ich bezweifele verbindet das sw/bl R 145 und R 245, die Masseverbindung wird dann über den Schalter hergestellt. 250 Volt kommen über R 15 doch sowieso.
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 23. Aug 2011, 13:37
Hallo ingor,

danke für deinen hinweis. ich werde bl/sw an masse legen. das bl/sw kabel verbindet jedoch nicht R145 und R245, das ist sehr platzsparend direkt verlötet.
und eben in diesem knoten hängt noch bl/sw herum, komisch das ganze. nun weiß ich ja, was ich damit anstelle.

den R15 (100kOhm) werde ich trotzdem gegen weiß nachrüsten. Der ist bisher nicht vorhanden, ich nehme an, das mir ein platinenteil fehlt. oder soll ich die verbindung lieber weglassen?


Ich werde mal zusehen, das ich aus dem trafo 265V gezaubert bekomme und dann das weiße kabel über R19 (1kOhm) anschließen. bl/sw gegen masse und ich müsste alle wichtigen verbindungen gemacht haben.

gibst du mir noch einen Hinweis, wie ich das eingangssignal filtere? Was bewirkt der 500kOhm Widerstand, den du mir empfohlen hast?


eine letzte frage noch: Kann ich die spannungen am trafo im leerlauf messen, oder ist das quatsch? (dort gibts ein paar brücken und ich möchte nur ungern etwas kaputt machen an der schaltung)
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 23. Aug 2011, 16:50
Schau hier:

Eingangsbeschaltung
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 23. Aug 2011, 18:12
Hallo ingor,

vielen Dank für deine Mühe!

Ich habe vorhin einen R mit 500kOhm und einen C mit 47nF gekauft. Sollte ich lieber noch 1MOhm und 10nF kaufen, oder kann ich die o.g. Werte verwenden?


Gruß,
Philipp
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 23. Aug 2011, 19:06
Hallo Philipp,

kannst du problemlos verwenden. Das ist unkritsch. Wenn du dann optimieren möchtest kannst du da nochmal spielen. Aber das soll erstmal eine Schaltung sein, die dich in die Lage versetzt überhaupt etwas mit dem Verstärker anzufangen.

Die Spannungen kannst du im Leerlauf messen. Die Heizspannung wird stimmen, die 250 V Anodenspannung wird wohl auf 300 Volt kommen. Sei nur schön vorsichtig, das zieht ganz schön, wenn man da anfasst.

Ingo
hf500
Moderator
#12 erstellt: 23. Aug 2011, 19:06
Moin,
du kannst 500k und 47n verwenden. Der Widerstand ist einmal der Gitterableitwiderstand der Eingangstriode, er sorgt fuer den Massebezug des Gitters. Gleichzeitig ist er der Widerstand, der die Quelle belastet. Mit 500k Ohm ist er gross genug, um auch bei etwas hoeherohmigen Quellen nicht aufzufallen. Was fuer ein Quellgeraet hast Du vor, anzuschliessen?

Der Verstaerker ist der Endverstaerker aus den Grundig Tonbandgeraeten TK46/TK47. Keine schlechte Wahl fuer einen 2x3W Verstaerker, die Ausgangsuebertrager sind grosszuegig bemessen. Schade, dass der Zerleger des Geraetes nicht auch noch das Lautstaerkepoti drangelassen hat (am Kabelbuendel im weissen Isolierrohr).
(Das TB-Geraet wurde wahrscheinlich zerlegt, weil verschiedene Zinkgussteile zerfallen waren, eine Krankheit bei diesen Geraeten eines bestimmten Produktionszeitraumes, interkristalline Korrosion, durch "Vergiftung" der Legierung.)

Die Umschalter im Schaltbild gehoeren zu einer Umschaltung des Verstaerkers bei verschiedenen Betriebsarten des TB-Geraetes. Fuer den Betrieb als Endverstaerker alle Schalter als geschlossen betrachten.
Die Lautsprecher sollen 4-5 Ohm haben. Fuer 8 Ohm passt das Uebersetzungsverhaeltnis der Ausgangsuebertrager nicht.

73
Peter
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 23. Aug 2011, 19:42
Hallo, danke an euch. Keine Sorge, mit hohen Spannungen kann ich umgehen.


Ich habe noch ein Stereo-Poti mit 47kOhm linear wenn ich mich richtig erinnere. Kann ich das anschließen? (also in Reihe in die signalleitung?)

Als Quelle sollte ein iPod oder ein Laptop dienen, irgendwie sowas in die richtung.



Danke für eure Hinweise!!
hf500
Moderator
#14 erstellt: 23. Aug 2011, 20:08
Moin,
ein Poti wird als Spannungsteiler geschaltet, nicht in Serie.
Fuer CD/Laptop/MP3-Spieler wuerde ein 47k Poti gut sein, aber linear geht nicht. Du haettest damit den gesamten Lautstaerkebereich auf dem ersten Viertel des Gesamtdrehwinkels. Es muss ein pos.log. Poti sein.

73
Peter
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 23. Aug 2011, 20:43
stelle ich mir das so richtig vor?

Das poti hat drei anschlüsse. an den "eingang" (pin1) schließe ich die signalzuleitung an. an pin3 kommt die masseverbindung.

der mittelkontakt, also der var.R. wird zum verstärker geführt. den angesprochenen C=47nF von Ingor klemme ich zwischen Pin1 und Pin2. Richtig?
Den R=500kOhm von der signalzuleitung gegen Masse.
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 23. Aug 2011, 21:32
Meine Schaltung hatte einen Fehler. Nun kannst du auch sehen, wie das Poti angeschlossen werden muss.Poti im Eingang
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 23. Aug 2011, 22:11
hervorragend, vielen Dank!
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 08. Sep 2011, 02:10
Hallo ihr,

ich habe den Verstärker mit eurer Hilfe wiederbelebt. Vielen dank! Statt ELL80 und ECC83 werkeln dort nun 2x EL95 und einmal 6N2P-EV in den passenden sockeln. er bekommt natürlich noch ein gehäuse wenn alles passt.

bild0114e


Ich habe mich an eure Vorschläge gehalten, jedoch habe ich noch leichte Probleme mit dem Eingangssignal.
Der Anschluss erfolgte so wie empfohlen, aber mit R=100kOhm und C=47nF.

Nun habe ich abhängig von der potistellung ein brummen drin. Bei "leise_max" ist es am stärksten, wird dann leiser, ist fast weg, kommt wieder, wird stärker, stark, leiser, weg...
dabei habe ich das poti langsam weiter gedreht. die lautstärke regelt sich ganz normal im hintergrund mit.
wenn ich die quelle mute ist nur noch das leichte brummen zu hören.

ziehe ich den klinkenstecker raus gibts ein sehr lautes knacken und das brummen ist wieder da und ziemlich laut.
auch so lässt es sich "wegregeln".


ist jemandem dieses phänomen schonmal untergekommen?


edit: grade bemerkt. egal wie es brummt, sobald ich den netzstecker rausziehe ist das brummen weg, das ich sonst wegregeln muss. der verstärker läuft ja noch so 2-3sec nach, das klingt alles chic. habe ich irgendwo eine unsaubere masse o.ä.?


[Beitrag von nr47 am 08. Sep 2011, 02:14 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#19 erstellt: 08. Sep 2011, 10:09

nr47 schrieb:
ich habe den Verstärker mit eurer Hilfe wiederbelebt. Vielen dank! Statt ELL80 und ECC83 werkeln dort nun 2x EL95 und einmal 6N2P-EV in den passenden sockeln. er bekommt natürlich noch ein gehäuse wenn alles passt.

bild0114e


Hallo,

Du hast anscheinend Heizung und Signalleitungen miteinander verdrillt, das sollte man nie tun!

Ich würde die Heizleitungen separat verdrillen und mit Abstand zu den übrigen Leitungen an die Röhren führen. Mach das mal und dann sehen wir weiter.

Gruß
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 08. Sep 2011, 14:21
hallo, ich habe die heizung jetzt von anfang bis ende neu gemacht und dabei schön separiert und sehr gleichmäßig und eng verdrillt.

leider hat das nicht viel gebracht, das problem besteht nach wie vor.
Bertl100
Inventar
#21 erstellt: 08. Sep 2011, 20:51
Hallo zusammen,

die Leitung vom Poti zum Steuergitter der ECC83 (6N2P) ist SEHR einstreu-empfindlich. Sie läuft jetzt geschätzt 10cm durch die Luft. Womöglich noch im Streufeld des Netztrafos.
Das geht nicht.
Bleiben denn die Leitungen so lange?
Wenn ja, dann muß diese Leitung abgeschirmt werden.

Gruß
Bernhard
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 08. Sep 2011, 21:37
hallo,

das werde ich dann auch noch machen. Die Leitungen werden so lang bleiben denke ich, das hängt vom gehäuse ab.

über die leitung läuft kein richtiger strom, oder? dann würde ich die leitung eines alten kopfhörers nehmen und den schirm auf masse legen.

ersetzen muss ich ja beide leitungen (links, rechts). können diese beiden gemeinsam verlegt sein? also innerhalb eines schirms?
hf500
Moderator
#23 erstellt: 09. Sep 2011, 19:07
Moin,
das Ganze muss auf ein neues Chassis gebaut und ordentlich verdrahtet werden. Dann ist auch das Brummen weg. Im Original ist der Verstaerker so gut wie brummfrei.

73
Peter
nr47
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 11. Sep 2011, 20:58
hallo,

ich habe in der 265V Gleichspannung noch eine 12V Wechselspannung messen können laut Multimeter. Ich weiß, das die messwerte quark sind, jedoch gibt mir das wegen der restwelligkeit zu denken.
könnte mein brummen dort her kommen?

Kann ich zu dem bestehendn siebelko einen zweiten parallel klemmen? (aktuell: 400V, 100µF)
dort könnte ich z.B. einen 400V, 470µF parallel schalten. Bekomme ich somit die welligkeiten glatt und das brummen weg?


dankesehr
Bertl100
Inventar
#25 erstellt: 12. Sep 2011, 08:50
Hallo,

12V Ripple sind nicht soo schlimm. An welchem Elko hast du denn gemessen?
C13 oder C12? Also an C13 sind 12V Ripple ok.

Die Endstufen sind so aufgebaut, dass der Ripple an diesem Elko kaum auf den Ausgang durchschlägt. Sowas nennt man "power supply rejection ratio", also die Dämpfung eines Ripples auf der Versorgung zum Ausgang.

Ich meine, um die 12V Ripple auf 1V zu reduzieren müßtest du C13 verzwölffachen!
12V/265V sind ja <5%.

Ich denke, das Brummen kommt vom Aufbau, von nicht geschirmten Leitungen, von ungünstig gewählten Massepunkten.

Gruß
Bernhard
Ingor
Inventar
#26 erstellt: 12. Sep 2011, 09:47
Kürze alle Anschlüsse an den Röhren auf das absolute Minimum. In alten Röhrenradios betrug die gesamte Siebkapazität 100 µF, da macht mehr auch keinen Sinn. Natürlich darfst du auf keinen Fall die Drähte wild verdrillen. Verdrillen macht nur bei symmetrischen Signalen Sinn. Also bei der Heizung, wo die Abstrahlung von Strörungen verringert werden soll. Ansonsten Gitter und Anodenleitung trennen. Gitterleitungen abschirmen und so kurz wie möglich. Orientiere dich am ehemaliegen Aufbau. Deine EL 95 müssen ganz eng zusammen stehen.
hf500
Moderator
#27 erstellt: 13. Sep 2011, 21:49
Moin,
wenn es etwas werden soll, muss der Verstaerker auf einem neuen Chassis neu aufgebaut werden. Nur so laesst sich ein "sauberer" brummarmer Aufbau realisieren. Ein Aufbau wie oben gezeigt bietet beste Vorraussetzungen fuer Stoerungen aller Art.

73
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 20. Sep 2011, 13:46
Moin,

jetzt ist "das Kind in den Brunnen gefallen", aber trotzdem für Nachahmer:

Der Verstärker stammt aus dem Grundig TK46 oder 47 (evtl. auch aus einem Geschwistermodell das ich nicht kenne).
So wie er ist klingt er nicht schlecht, so dass ein Neuaufbau lediglich optische Vorteile haben dürfte.
(evtl. Gegenkopplung ändern)

Ich habe einige von diesen Dingern als alleinstehende Verstärkereinheiten aufgebaut.
(nicht schön, aber funktionsfähig und gut klingend)

Was zu beachten ist:

Nach dem Ausbau:
Die Gegenkopplung über die Extrawicklung am Übertrager hängt in der Luft, bzw. über einen (zu!) hochohmigen 10kOhm Widerstand an Masse.
(Verkopplung auf annähernd Monowiedergabe und zu hohe Gittervorspannung)
Der Eingang hat keinen Massebezug.
(Gitter der ECC83 ohne Bezug)
Die Siebung fehlt natürlich.

Ich bin folgendemassen vorgegangen:

Kabel und Anschlüsse am Verstärkerteil und am Trafo identifiziert und zugeordnet.

Am Verstärkerteil ist der Anschluss der Gegenkopplung auf den Massepunkt zu legen,
den nachher die Eingangskabel bekommen.

Vom Eingang auf diesen Massepunkt 2x 1Mohm. (je Eingang einer)
Das weissrote Kabel ist Plus für die Übertrager, geht über diese zu den Anoden der Endröhren.

Das zweite Kabel (Farbe?) ist zur Versorgung von Treiberstufe und Gitter2 der Endstufe zusammen zuständig.
Das funktioniert, aber ich habe es geändert, dazu später.

Als Siebung kann der im Tonbandgerät verbaute Dreifachelko (100+50+50µF) verwendet werden, es wird nur sehr wenig brummen. (eigentlich nicht störend)
Es werden ein zusätzlicher 680 Ohm, sowie ein 10kOhm Widerstand benötigt.
(680 Ohm ca 5 Watt, 10kOhm 0,6W Metallfilm)

Der Selengleichrichter kann ebenfalls verwendet werden.
Bei Siliziumgleichrichter brummt es evtl. etwas mehr.
(dann ca. 47-100 Ohm zwischen Glr. und ersten Elko legen oder hinterher mehr Siebung vorsehen)

Die Lautsprecherausgänge und die NF- Eingänge werden mit den gewünschten Buchsen oder Verbindern ausgestattet.
(bei mir Banane und Cinch)

Am Verstärkerchassis sind auf der Lötleiste noch etliche freie Kontakte, die man gut nutzen kann.

Ein Beispiel, wie so ein Ding aussehen kann:



Das Bild noch etwas grösser:

http://img683.imageshack.us/img683/7356/tk46amp1.jpg

Der Trafo ist anders, aber das spielt hier keine Rolle.

Dieser Aufbau spielt gut und man hört nur ein sehr leichtes Brummen, wenn man mit dem Ohr an den Lautsprecher geht.
(wirkungsgradstark!)

Auf dem Bild:

Oben sieht man ein weisses und ein blaues Kabel, das sind die Eingänge, die über 1MOhm an Masse gehen, sowie zu debn Cinchbuchsen.
Das schwarzblaue Kabel geht von der Masse an die Gegenkopplung.
(hier sitzt der 10kOhm Widerstand noch drin, ist aber durch das Kabel gebrückt, R besser entfernen)
Rot und Blau verdrillt sind die Kabel zur Heizung.
(direkt vom Trafo)
Das gelbe Kabel links legt die Heizung einseitig auf Masse.
Das gelbe Kabel, das von rechts vom Elko kommt, ist die Spannungsversorgung für die Treiberstufe.
(Gitter 2 ist hier davon getrennt!)
Das rote Kabel, ebenfalls vom Elko kommend, versorgt Gitter 2 und liegt am selben Punkt des Elkos wie die Anodenspannungsversorgung über die AÜ.
Schwarz ist Masse, Minus vom Elko.
Der Lautsprecher wird von Masse (Minus) und den beiden grünen Drähten des AÜ (Plus) abgenommen.
(befinden sich auf der unteren Lötleiste ganz rechts im Bild, Rechts und Links muss man selbst herausfnden)

Ich weiss nicht, wieviele der Kabelfarben original blieben, aber ich habe damals versucht, den Aufwand möglichst gering zu halten, bzw. kaum zusätzliche Teile zu verwenden.

Das Netzteil ist folgendermassen aufgebaut:

Trafo, Gleichrichter (Selen), erster Elko (viereckig markiert, Aussenbelag, 100µF), 680 Ohm Widerstand, 50µF (Kabel zum AÜ und G2), von dort noch ein 10kOhm zum zweiten 50µF Teil, der dann die Treiberstufe versorgt.

Heizung ist klar. (in meinem Falle mit 0,33 Ohm in Reihe, da zu hoch, Schei... Blaupunkt Trafo)

Am Grundig Trafo gibt es zwei Heizwicklungen, blau und braun.
Ich habe die Braune verwendet.

Das lässt sich alles eleganter lösen, aber so benötigt man ausser den Anschlussbuchsen lediglich vier Widerstände.
(680 Ohm 5W, 10kOhm 0,6W, 2x 1MOhm (wobei bis herunter zu ca. 100kOhm alles ok ist))

Beim Neuaufbau schut man, dass man die Kabelverbindungen extrem kurz hält, sowie Heizung und Signal strikt trennt.
Heizung kann man verdrillen, den Rest besser nicht!
Ausserdem ist die Montage der Röhrenfassungen auf einem Metallblech unbedingt ratsam.
Kabel zu den AÜ möglichst kurz halten.

Lange Kabel und fehlendes Chassis lassen gerne Schwingungen auftreten.

Gruss, Jens
hf500
Moderator
#29 erstellt: 20. Sep 2011, 20:48

rorenoren schrieb:


snip

...(in meinem Falle mit 0,33 Ohm in Reihe, da zu hoch, Schei... Blaupunkt Trafo)



Moin,
mach den Trafo nicht schlecht. Er ist wahrscheinlich nur nicht ausgelastet. Schliesslich hat er ein ausgewachsenes Radio mit 5-7 Roehren und Skalenbeleuchtung zu versorgen und ist mit den beiden Tuben des TK46/47 Verstaerkers bei weitem nicht ausgelastet. Und die Sekundaerspannungen von Transformatoren gelten nun mal fuer Nennlast aller Sekundaerwicklungen.
;-)

73
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 20. Sep 2011, 21:02
Moin Peter,

war ja auch eher scherzhaft gemeint.
Aber bessere Trafos haben geringere Abweichungen zwischen Last und Leerlauf.
Der halt nicht.
Funktioniert aber ansonsten gut und brummt mechanisch nicht.
(den Grundig Trafo habe ich anderweitig verwendet, sind schön, die Dinger!)

Gruss, Jens
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