Telefunken Gavotte, läuft nicht

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Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Mrz 2010, 01:51
Hallo,
wie das auf dem Flohmarkt so ist, läuft das Gerät trotz Zusicherung des Käufers nicht. Gleichrichter und Kondensator zur Stabilisierung hatte ich im Verdacht. Beide Bauteile habe ich abgetrennt. Obwohl nun nur noch die Röhrenheizungen und die Scalenbeleuchtung angeschlossen sind, brennt die Sicherung nach einer kurzen Zeit durch.
Ich hatte nun den Trafo in Verdacht und habe auf den Wiederstand der Sekundärspule gemessen. Ich liege hier bei 65 Ohm. Ich lerne gerade, wie diese Geräte funktionieren und bin nicht sicher. Der Widerstand der Spule müsste m.M aber höher sein. Help!!
Vielen Dank vorab.
Welturlaub
Stammgast
#2 erstellt: 07. Mrz 2010, 03:35
Hi,

Trafo durchmessen - das ist nicht so leicht, denn sie haben einen anderen Gleichstromwiederstand als Wechselstromwiederstand. 65 Ohm sind ein befremdlicher Wert für die Anodenspannung? Wie hast du gemesen gemessen?
Also der Wiederstand der Anodenspannungswicklung sollte im etwa dem der Primärwicklung entsprechen - sich also nicht um eine 10er Stelle unterscheiden, der Wiederstand der Heizwicklung sollte weinige Ohm sein.
(Der Heiz-Stromkreis hat übrigens auch Fehlerpotenzial)
Befrei doch mal den Trafo Sekundär von allem und miß den Lehrlaufstrom (Prim.), Heizspannung und Anodenspannung (Sec.) - bzw, wenn auch dann die Sicherung durchbrennt ist er leider hin oder auf die falsche Netzspannung eingesellt.



Gruß...


[Beitrag von Welturlaub am 07. Mrz 2010, 04:32 bearbeitet]
Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Mrz 2010, 21:42
Hi Welturlaub,
vielen Dank für die Tips. Es dauert bei mir immer etwas länger... Ich habe den Trafo komplett ausgelötet, an das Netz angeschlossen und ziemlich normale Spannungen gemessen (235 V einerseits und 6,5 V für den Kreis, der die Röhren heizt und die Skalenbeleuchtung versorgt.
Dann habe ich den Gleichrichter angeschlossen. Der lieferte 237 V Gleichstrom. Der kann es also nicht sein.
Nun habe ich den Heiz-Stromkreis in Verdacht (Dein Hinweis!), finde allerdings die Kondensatoren im Schaltbild nicht auf dem Chassis?!
Nun ist mir noch folgendes schleierhaft:
Wenn ich mein Siemens Multimeter auf 6 A, Wechselstrom einstelle und die Sekundärwicklung für den großen Kreis(220V) messe, erhalte ich einen Wert von 0,8 A. Schließe ich das Gerät an den Heizkreislauf an (6,5 V), so liegt die Anzeige bei über 6 A.

Mein Elektonikwissen stammt aus Lehrbriefen der 50er Jahre und aus alten Schwarten. Daher gibt es noch einige Lücken.
Trotzdem die Frage: Deutet die Anzeige auf einen Fehler im Heizkreis hin? Bei einem Kondensatorschluss würde doch dort der Strom fließen und mein Meßgerät würde nichts anzeigen, oder?
Gruß toto
Welturlaub
Stammgast
#4 erstellt: 22. Mrz 2010, 15:21
Hi,
da ich das Gerät nicht kenne erstmal die Frage: wieviele und welche Röhren hat es denn?
Wie hast Du denn gemessen (Für "A" muß das Meßgerät wie ein Ein/Aus Schalter in den Stromkreis), über 6A und 0,8A sind in beiden Fällen recht viel - außer das Gerät hat über 10Röhren und ne "Hochleistungs Endstufe"...

Gruß...


[Beitrag von Welturlaub am 22. Mrz 2010, 15:23 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 22. Mrz 2010, 21:13
Wenn du das Ohmsche Gesetz bemühst, wird dir auffallen, das der Heizkreis 36 W hat und der Anodenspannungskreis 176 W. Bei diesen Werten würde es einen fiesen Geruch geben.

Das sind beides sehr hohe Werte. Ich tippe mal, dass dein Messgerät defekt ist, oder du es nicht richtig einsetzt. Im Anodenkreis sind 0,08 A normal, im Heizkreis ca. 2,5 A bei normalen Radios. Das Radio gab es in vielen Ausführungen. Laut Schaltplan der Gavotte 55 Anodenspannung 274 Volt und eine Primärsicherung von 0,4 A. Der Stromverbrauch lag bei 45 Watt. Zieh mal alle Röhren und Skalenlampern heraus und messe dann den Heizstrom. Du solltes nun keinen Strom mehr messen. Ist trotzdem ein Strom zu messen, können die Prallelkondensatoren einen Schluss haben. Ist der Strom nahe Null, stecke einfach eine Röhre nach der anderen hinein. Der Strom wird jeweils etwas ansteigen. Ein Kondensator ist im UKW-Tuner direkt bei der ECC 85, der andere sollte sich bei der EABC 80 finden lassen.
Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 22. Mrz 2010, 23:06
Hallo,
so mach ich das. Vielen Dank und Grüße.
toto
Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 29. Mrz 2010, 14:08
Hallo Ingor,

das Gerät spricht wieder. Ich hatte alles ausgelötet (Gleichrichter, 50 µF-ELKO), die Röhren entfernt.
Die Bauteile einzeln in Betrieb genommen und jeweils den Strom an der Sicherungshalterung gemessen (< 0,4A).
Dabei ist aber ein 1K Widerstand am Trafo für den Lautsprecherausgang heiß geworden. Erst jetzt habe ich bemerkt, dass ein 4,7k Widerstand an der EL84 geschmort haben musste. Diesen und die 2 Teerkodensatoren (4700pF)im Umfeld der EL84 habe ich ausgetauscht.
Nun stört noch ein verzerrter Ton bei größerer Lautstärke. Könnte das am 50µ Kondenstaor (C39) der EL84 liegen?
Die Teerkondensatoren sollten wohl alle raus.
Viele Grüße
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 29. Mrz 2010, 22:01
Das ist schwierig zu sagen, ich glaube nicht, dass die Verzerrungen durch einen defekten Elko kommen. Du solltest aber schauen, ob du die Spannung stark einbricht bei größerer Lautstärke, evtl. ist es aber auch die Röhre, die schon etwas betagt ist. Vorher aber bitte alle Teerkondensatoren und den Kathodenkondensator an der EL 84 tauschen.
Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 01. Apr 2010, 23:38
ja, mache ich. Bestellung läuft. Ich werde berichten.
Vielen Dank für die Unterstützung.
Wellensucher
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 15. Aug 2010, 19:42
Hallo Ingor,
die Teerkondensatoren habe ich ausgetauscht. Jetzt läuft es einwandfrei. Vielen Dank an alle für die Tipps.
Mal sehen ob ich das Hornyphon 40 W von meinem Bruder auch hinbekomme.
Gruß
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