EL 34 Grenzdaten?

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karsten555
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2010, 14:36
Hallo liebe Forumsmitglider!

Mich würde mal intersieren wie lange eine EL 34 in volgenden betreibsdaten hält (Lebendauer).

Daten:
4xEL34 in B-Betrieb
Anodenspannung: 750 V
Schirmgitterspannung: 400 V
Negative Gittervorspannung: -63 V
Spannungsabfall am Kahtodenwiderstand: 0,25 V

Es geht mal wieder um den bau eines großen Kaliebers.

Nämlich den Verstärker THE ROCKER mit einer Ausgangsleistung von 150 Watt Sinus und 200 Watt Musikleistung. Der Rausch und Brummpägel ergiebt -82dB.

Hir mal ein Link zum Schaltplan:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/140Watt-TheRocker.htm

Währe schön da mal eure meinungen drüber zu hören.
Ich wünsche allen noch einen guten Sonntag.
Gruß Karsten555

Ingor
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2010, 17:42
Sieht völlig problemlos aus. Wenn man nicht immer mit 140 Watt spielt, sondern mit 100 Watt, dann hält die EL34 so lange wie in jeder normalen Verstärkerschaltung. Die EL34 wird nicht ausserhalb der Sollwerte genutzt. Im normalen Wohnzimmerbetrieb sollte die Röhre sogar sehr lange halten, da der Ruhestrom sehr niedrig ist.
DB
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2010, 20:31
Hallo,

karsten555 schrieb:
Mich würde mal intersieren wie lange eine EL 34 in volgenden betreibsdaten hält (Lebendauer).

Daten:
4xEL34 in B-Betrieb
Anodenspannung: 750 V
Schirmgitterspannung: 400 V
Negative Gittervorspannung: -63 V
Spannungsabfall am Kahtodenwiderstand: 0,25 V

kommt drauf an. Bei -63V Gittervorspannung werden keine 0,25V an am Katodenwiderstand abfallen, weil die EL34 da sperrt. Wenn man ihn nicht einschaltet bzw. nicht aussteuert, halten die Röhren ganz schön lange.


karsten555 schrieb:

Es geht mal wieder um den bau eines großen Kaliebers.

Nämlich den Verstärker THE ROCKER mit einer Ausgangsleistung von 150 Watt Sinus und 200 Watt Musikleistung. Der Rausch und Brummpägel ergiebt -82dB.

Hir mal ein Link zum Schaltplan:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/140Watt-TheRocker.htm

Währe schön da mal eure meinungen drüber zu hören.

Tja, was soll man dazu sagen. Es ist halt ein Verstärker, der die EL34 voll ausnutzt. Williamsonschaltung.
Die Bereitschaftsschaltung (Standby) würde ich anders realisieren, so wie es ist, ohne daß ein Minimum an Anodenstrom fließt, sterben die Röhren mittelfristig an Zwischenschichtbildung.

MfG
DB
karsten555
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Jan 2010, 12:22
Hallo ihr Röhrenspezalisten.

Ich hatte mich grade gefragt warum bei der Rausch und Brummspannung -82 dB steht.
Würde man das Brummen und Rauschen am 4 Ohm last deutlich hören.

Freue mich schon auf eure Antworten.

Karsten555
DB
Inventar
#5 erstellt: 25. Jan 2010, 12:49
Hallo,

ob Du das Ruhegeräusch hörst, hängt auch vom Wirkungsgrad Deiner Lautsprecher ab. Die 82dB sind ein recht guter Wert, bei unsachgemäßem Aufbau kann er rapide abnehmen.

MfG
DB
karsten555
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Jan 2010, 12:56
Hallo und Danke.

Was versteht man den unter einem Wirkungsgrad der Lautsprecher.
Ich wollte mir für den Verstärker selber Lautsprecher bauen.

Einen Ausgangstrafo habe ich auch schon gefunden!!!
Jetzt fehlt von der Trafo Seite nur noch der Netztrafo. Er muss volgende Daten haben:

Anodenspannung1:560V
Schirmgitterspannung:400V
Negative Gittervorspannung:47V
Heizung1:6,3V 5A (ich brauche aber doch 6A oder bin ich blöd?)
Heizung2:6,3V 3A
Hätte da hemmand ne Idee?

Danke an alle.
RoA
Inventar
#7 erstellt: 25. Jan 2010, 13:06

DB schrieb:
Tja, was soll man dazu sagen.


Eine Menge Aufwand für 140 Watt bei 5% Klirr und einer Bandbreite von 18-17.000 Hz (-3db). Auch die angegebenen fast 1% Klirr bei 50 Watt (aus 4 EL34 ) können nicht wirklich überzeugen, und dann das Ganze auch noch bei 750V. Angaben zum AÜ habe ich beim Überfliegen auch nicht gesehen. Das wäre so ziemlich der letzte Verstärker, dessen Bau ich in Erwägung ziehen würde. Wenn es wirklich so viel Leistung sein muß: Es gibt genügend nachbausichere Schaltungen mit 4 EL34 oder KT88.
DB
Inventar
#8 erstellt: 25. Jan 2010, 13:43
Ach naja, so schlecht ist das nicht, überdurchschnittlich gut aber auch nicht. ECC82 als Treiber würde ich aber auch nicht nehmen.

Allerdings würde ich dann doch eher die Endstufe des Dynacord Gigant nachbauen, der ist mit k=1% bei 150W angegeben.

MfG
DB
Doomit
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 25. Jan 2010, 19:33
hallo Karsten,

die alles entscheidene Frage. Soll es ein Gitarrenverstärker werden oder für HiFi?
Benötigt man für HiFi Anwendung viel Leistung bieten sich bessere Lösungen an. Eine Lösung wäre z.B. 6 oder 8 EL34 pro Kanal zu nehmen, oder gleich andere Röhren.
Wirkungsgrad der Lautsprecher = Lautstärke in dB bei 1 Watt zugeführter Leistung in 1m Abstand.
Um eine Vorstellung zu haben Fernseher bei Zimmerlautstärke = ca. 60dB, Presslufthammer = ca. 100dB.
Lautsprecherboxen liegen bei 85 bis 90dB, spezielle Hornlautsprecher wie Klipsch bei ca. 100dB.
D.h. mit 1W Verstärkerleistung kann man schon gut laute Musik machen.


Gruß Klaus
hf500
Moderator
#10 erstellt: 25. Jan 2010, 20:20
Moin,
zur Ergaenzung:

An Lautsprechern mit durchschnittlichem Wirkungsgrad ist Zimmerlautstaerke mit 50mW erreichbar.
Zur Verdoppelung der Lautstaerke muss die Verstaerkerleistung verzehnfacht werden.
Eine Verdoppelung der Verstaerkerleistung ist dagegen nur im direkten Vergleich hoerbar, sie wird gerade als Lautstaerkeaenderung wahrgenommen.

73
Peter
karsten555
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Jan 2010, 08:51
Guten Morgen.

Ich möchte den Verstärker für HIFI zwecke nurtzen.
Hat jemand eine Idee zum Netztrafo?

Kann ich im Netzteil eigentlich Selengleichrichter einsetzen?
Und die Dioden die an den Anoden der EL 34 liegen möchte ich gerne weg lassen.
Habt ihr denn einen Schaltplan für einen Verstärker mit 8xEL 34 oder vieleicht sogar einen mit 10xEL 34?

Ich hoffe ich frage nicht zu viel!

Ich danke schon mal allen die einen Antwort auf meine Fragen haben.
RoA
Inventar
#12 erstellt: 26. Jan 2010, 09:39

karsten555 schrieb:
Ich möchte den Verstärker für HIFI zwecke nurtzen.


Der Verstärker ist für HiFi ungeeignet, da gibt es bessere. Es ist kein Zufall, daß kein ernstzunehmender Hersteller Gegentakt-B-Verstärker für den HiFi-Einsatz im Angebot hat.


Und die Dioden die an den Anoden der EL 34 liegen möchte ich gerne weg lassen.


Warum?


Einen Ausgangstrafo habe ich auch schon gefunden!!!


Was für einen?


Hat jemand eine Idee zum Netztrafo?


Wickeln lassen. Da das eine Spezialanfertigung ist, vorher mal Preisinformationen einholen.
karsten555
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 26. Jan 2010, 10:54
Hallo.

ICh möchte einfach ein Gerät bauen das komplett ohne Dioden oder Silizium Teile auskommt!

Der Ausgangstrafo ist auf volgender Seite zu finden:

http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/atrafo.htm
RoA
Inventar
#14 erstellt: 26. Jan 2010, 11:19

karsten555 schrieb:
Kann ich im Netzteil eigentlich Selengleichrichter einsetzen?


Dazu müßte man erst mal einen passenden Gleichrichter finden bzw. zusammenschrauben. Das Ding dürfte vergleichsweise riesig sein und eine Menge Abwärme produzieren. Ausserdem ist der Spannungsabfall relativ hoch, d.h. das müßte man bei Trafo entsprechend berücksichtigen. Prinzipiell ist es also möglich, man handelt sich dadurch allerdings nur Nachteile ein. Deshalb sind Selengleichrichter auch ein wenig aus der Mode gekommen. Röhrengleichrichtung ist bei den geforderten Werten auch nicht trivial.


Und die Dioden die an den Anoden der EL 34 liegen möchte ich gerne weg lassen.


Aus der Beschreibung:


An den primärseitigen Anschlüssen des Ausgangstransformators sind Dioden und Kondensatoren nach Masse geschaltet, um Überschläge an den Röhrensockeln zu vermeiden. Die beim Sperren der einen Endstufenhälfte am Transformator auftretende Gegenspannung wird mit Hilfe dieser Dioden sicher gegen Masse kurzgeschlossen. Um Spitzenspannungen bis zu 3 kV verarbeiten zu können, sind 3 Dioden in Reihe geschaltet.


Diese Dioden haben also ihre Berechtigung.


Der Ausgangstrafo ist auf volgender Seite zu finden:

[url]http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/atrafo.htm
[/url]

Der AT ist noch mit 16% USt. gelistet. Da würde ich mal nachfragen, ob sie den noch führen und eine Preisanfrage machen. Vielleicht wickeln die ja auch den Trafo.
karsten555
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 26. Jan 2010, 12:31
Okay habe es jetzt verstanden. Werde auf Einweggleichrichtung mit Siliziumdioden bauen.

Gibt es eigentlich Schiebepotis für Röhrenverstärker.
DB
Inventar
#16 erstellt: 26. Jan 2010, 15:21
Hallo karsten555,

also von 8 oder 10 Stück EL34 im Gegentakt würde ich in jedem Fall abraten, da man diese hinsichtlich ihrer dynamischen Werte aussuchen müßte und zudem mit großer Wahrscheinlichkeit noch einige Maßnahmen hinsichtlich Verhinderung von HF-Schwingungen treffen müßte.
Es ist hier sinnvoller, andere Röhren zu nehmen, so daß man mit zwei Stück im Gegentakt auskommt. 811 oder 813 wären da gängig.
Nur muß man sich bei derart großen Verstärkern auch von dem Gedanken lösen, das Gerät transportieren zu können. Eine Lösung als Gestell mit zwei oder drei Einschüben für einen Monoblock erscheint hier lohnenswert.

Generell aber stellt sich mir die Frage: brauchst Du wirklich ca. 400W Ausgangsleistung? Wenn ja, sind Röhren eigentlich der falsche Weg. Dann bist Du mit halbleiterbestückten PA-Verstärkern besser dran.

MfG
DB
karsten555
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 26. Jan 2010, 15:50
Hallo DB!

Deine Frage verstehe ich gut. Hätte ich an deiner stelle sicher auch gestellt. Nein ich brauche im Prenzip nicht so viel Leistung. ABER ES WÜRDE MIR EINFACH MAL SPAß MACHEN SO ETWAS WIE DEN ROCKER ZU BAUEN. Und erwentull nach dem bau der Schaltung ihn zu verbessern.

Deshalb dieser ganze Beitrag mit allen meinen Fragen. Verstehst du mich jetzt? Es könnte auch noch mit meinem Alter von 16 Jahren zusammen hängen!

viele Grüße Karsten

DB
Inventar
#18 erstellt: 26. Jan 2010, 16:47
Tja. Große Röhrenverstärker sind nicht billig, das waren sie auch noch nie. Wenn, dann würde ich eher was mit den genannten Senderöhren machen.

MfG
DB
hf500
Moderator
#19 erstellt: 26. Jan 2010, 19:51
Moin,
mit 16 Jahren dachte ich auch noch, viel hilft viel.
spaeter habe ich mehr Einsicht gewonnen ;-)

Ich habe den Eindruck, Karsten hat noch nicht allzuviel Erfahrung mit der Technik von Roehrenverstaerkern (*).
Das ist kein Verbrechen, es gab eine Zeit, da hatte ich auch keine.
Aber vor diesem Hintergrund ist ein Roehrenverstaerker dieser Groessenordnung nicht ganz das Richtige.
Hier geht es um Spannungsn und Stroeme, die alles andere als harmlos sind. Fuer den Erbauer, wenn er nicht vorsichtig genug ist und fuer das Material, wenn man sich einen Schaltfehler eingehandelt hat.

Man sollte also mit ein paar Nummern kleiner beginnen und daran lernen. Ist billiger und macht auch nicht duemmer ;-)


(*) Zeigt mir dieses z.B.:
>> Werde auf Einweggleichrichtung mit Siliziumdioden bauen.
Gibt es eigentlich Schiebepotis für Röhrenverstärker.<<

Macht/fragt eigentlich niemand, der schon ueber einige Erfahrung verfuegt.
Einweggleichrichtung nimmt man nicht, wenn man keinen zwingenden Grund hat. Sie erfordert Dioden sehr hoher Sperrspannung (2xsqrt(2)xU~), erzeugt eine Brummspannung von 50Hz, die schwierig zu sieben ist(Aufwand an Siebmitteln ist groesser) und belastet stark den Trafo, da in seiner Anodenwicklung Gleichstrom fliesst. Der Trafo muss aus diesem Grund fuer die dreifache Leistung ausgelegt werden.

Schiebepotis fuer Roehrenverstaerker sind die gleichen wie fuer Transistorverstaerker, andere gibt es nicht.
Ausser in Mischpulten hatten sie ihre Zeiten, wo sie schwer in Mode waren. Fuer den Hobbyisten sind sie schwer handzuhaben, denn es ist schwieriger, einen Schlitz zu saegen, als ein Loch zu bohren. Die meisten Bauformen kranken an schlechtem Staubschutz, oder sie fangen an zu klemmen.
Das Angebot an Knoepfen ist zudem sehr begrenzt, man sollte abwaegen, ob man sie wirklich haben will.

73
Peter
Felix_B.
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 26. Jan 2010, 20:27
Hi Karsten,
ich habe mal in ein paar alten "Elrad" Heften gestöbert. In Ausgabe 10/1987 gibt es einen Artikel "Hard Rocker" mit 4x 6550A als Nachfolgemodell zum "The Rocker" mit etwas mehr Leistung. Soll 280W Sinus und 390W Musikleistung bringen. Bei 280W: 40Hz bis 20kHz -1dB. Klirrangaben fehlen leider. Tippe mal Materialeinsatz für zwei Endstufen 1200.- + xx. Pdf oder so was habe ich leider nicht. In ebäh gibts die Hefte oft für 1.-, kannst ja mal schauen.

Gruß Felix
bssmusic
Neuling
#21 erstellt: 23. Feb 2010, 12:56
Hm, gleich riecht er
IIRC gehen Selen-Gleichrichter bis ca 60 V
hf500
Moderator
#22 erstellt: 23. Feb 2010, 18:18
Moin,
die Dampfradios hatten Selengleichrichter fuer 250V, es gab auch welche fuer hoehere Spannungen.

Will sagen, es kommt darauf an, wieviel Selenzellen man in Serie schaltet, um die Sperrspannung aufzuteilen.

Eine einzelne Selenzelle sperrt bis etwa 25V.

73
Peter
pragmatiker
Administrator
#23 erstellt: 23. Feb 2010, 18:36
Servus zusammen,

ich persönlich würde heutige EL34 nicht mal in der Nähe von 800[V] Anodenspannung betreiben (bei ca. 500[V] wäre bei mir persönlich das Limit) - schon gar nicht, wenn ich bei Vollaussteuerung an die Grenzdaten der Röhre gehe. Schließlich soll das Gerät ja auch für viele Jahre durch einen Röhrentausch (Endröhren sind halt nun mal Verschleißteile) am Leben gehalten werden können. Und wer weiß, welche EL34 dann grade am Markt rumgeistern....

Aber: Das ist nur meine persönliche Meinung.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 23. Feb 2010, 18:37 bearbeitet]
Earl0Grey
Neuling
#24 erstellt: 28. Mai 2010, 14:20
Moinmoin zusammen,

mein erstes Posting hier, daher müsst ihr auch eine Art Vorstellung - resultierned in einem langen Beitrag - ertragen

Bin fast 52, baue Elektronik seit 35 Jahren und habe mich in der letzten Zeit auf Musikelektronik "aus den 70ern" konzentriert. Ich habe einige Röhrenverstärker, dabei Endstufen zwischen 3 und 300 Watt gebaut, teilweise aus Datenblättern eigene Geräte entworfen und umgesetzt, auch zu Reparatur- und Einstellzwecken sind einige durch meine Hände gegangen.
Ich muss dazu sagen, dass ich - obwohl ebenso Musiker wie Techniker - tatsächlich keine Unterschiede raushöre, ob Verstärker auf Platine oder handverdrahtet sind. Ich beschäftige mich beim "Tunen" eher mir solchen Lappalien wie vernünftiger Arbeitspunkteinstellung, etc.
ich selber spiele Bass in einer regelmäßig auftretenden lauten, modernen Jazz-Combo (www.myspace.com/spielmannszugrotheerde) und - jetzt kommts - nutze den Hard Rocker aus der elrad seit gut 20 Jahren als Endstufe für meine Bässe.

Das Ding ist gut PUNKT

Es ist schwer (allein der Netztrafo wiegt fast 10 kg, daher muss der Rest auch stabil sein, damit das Gesamtkunstwerk nicht auseinanderfällt), zuverlässig (einmal in 20 Jahren die 4 6550 gewechselt), laut (SEEEEEHR) und leise (wenig Rauschen und bei entsprechendem Aufbau / Masseführung so gut wie kein Brumm). Ich betreibe ihn an EV-Lautsprechern mit feistem Wirkungsgrad in ausgefuchstem Gehäuse, da ist letzteres schon extrem wichtig.

Ich habe ihn so klein und kompakt wie möglich aufgebaut, d.h. 19" 4 HE (also ca. 50cm x 20cm), 40cm tief. Diese Dimensionen gehen bühnentauglich (also geschlossen) übrigens aus thermischen Gründen nur mit Hilfe eines Lüfters!
Ein sehr kleiner Bass-Vorverstärker passt auch noch, das Ganze wiegt mit allem Drum und Dran runde 40kg.

Für HiFi halte ich ihn für absolut überdimensioniert und ausschließlich aus diesem Grund ungeeignet, taugen täte er bestimmt. (Auf eine rein geschmackliche Diskussion lasse ich mich übrigens nicht ein. Da muss jeder wissen, was er noch raushört und was Esoterik ist, ich bin nur Nachrichtentechnik-Ingenieur und kenne mich mit Vollmonden nicht aus ;)) Auch für mich ist es Liebhaberei, den selben Dampf hätte ich auch mit anderer Technologie. Ich find's aber schön.

Gekostet hat mich der Spaß mit allem Drum und dran vor 20 Jahren runde 1.000 Märker. Er hat allerdings kein "schönes", sondern ein Standard 19" Flighcase Gehäuse. Röhrentausch schlug mit runden 160 Mark zu Buche. Nein, ich kaufe keine teuren selektierten Exoten, lieber stelle ich individuell den Arbeitspunkt ein und kontrolliere den alle Jahre wieder!

Es gibt das Ding übrigens immer noch als Bausatz (dann ggf. wegen der Platinengröße nicht in "meinem" Formfaktor zu bauen) bei experience, Herr Haas hat ihn - wie übrigens den Rocker - auch entworfen. Allein ein Mono-Trafosatz kostet dort > 400 Euronen für Trafo, Drossel und AÜ. Machen lassen ist sicher teurer...

Drinnen herrscht übrigens eine Anodenspannung von 650 Volt bei einem möglichen Strom von einem Ampere, definitiv gar nichts für Anfänger oder Leute, die nicht ganz genau wissen, was sie tun !!!

Und wer an den ECC82 in diesem Amp rumkrittelt, sollte sich den Einganswiderstand zweier 6550/KT88 pro Halbwelle und den noch tragbaren Ausgangswiderstand der Treiberröhren vergegenwärtigen. Röhren sind nicht nur nach "klanglichen", sondern auch nach den niederen elektrischen Parametern auszuwählen...

Mein Fazit: Ich würde es wieder tun. Und wer's mag und kann, soll gerne, aber die genannten Eckdaten sollte man wissen und aufhören zu träumen - auch und gerade, wenn man seine Finger gerade drin hat... Ein schöner Verstärker, um den mich jeder beneidet, er ihn nicht tragen muss

Martin
DB
Inventar
#25 erstellt: 28. Mai 2010, 17:11
Hallo,


Earl0Grey schrieb:

Und wer an den ECC82 in diesem Amp rumkrittelt, sollte sich den Einganswiderstand zweier 6550/KT88 pro Halbwelle und den noch tragbaren Ausgangswiderstand der Treiberröhren vergegenwärtigen. Röhren sind nicht nur nach "klanglichen", sondern auch nach den niederen elektrischen Parametern auszuwählen...

die ECC82 als weniger geeignet anzusehen habe ich einen guten Grund. Deren Verzerrungen liegen höher als bei anderen Trioden, ECC81 beispielsweise wären besser geeignet (bei einem Instrumentenverstärker wird es wohl weniger ins Gewicht fallen).
Den Eingangswiderstand als auch die Millerkapazität von EL34 würde ich für den NF-Bereich als nicht relevant einschätzen.

MfG
DB
Der_Papst
Stammgast
#26 erstellt: 28. Mai 2010, 17:31

DB schrieb:
Tja. Große Röhrenverstärker sind nicht billig, das waren sie auch noch nie. Wenn, dann würde ich eher was mit den genannten Senderöhren machen.

MfG
DB
GU-81?
Es kommt eben nicht nur Vodka aus diesem schönen Land


[Beitrag von Der_Papst am 28. Mai 2010, 17:31 bearbeitet]
Florian_1
Stammgast
#27 erstellt: 29. Mai 2010, 12:14
Ist aber gegen die 2.8kW in Class A die Duke's T-800-3 liefert ziemlich wenig. Und das als eine Triode.


[Beitrag von Florian_1 am 29. Mai 2010, 12:16 bearbeitet]
Earl0Grey
Neuling
#28 erstellt: 01. Jun 2010, 15:27
Moinmoin zusammen,

maßgeblicher für die Auswahl einer Vorröhre als Miller-Kapazität oder Innenwiderstand der zu treibenden Endröhre ist vor allem deren maximaler Steuergitter-Ableitwiderstand, an dem sie ja arbeiten muss.
Der wiederum darf laut meinem Datenblatt (GE, Datum mir unbekannt) bei der 6550A mit fester Gittervorspannungserzeugung 50kOhm nicht überschreiten. Das ist erstens die im elrad Hard-Rocker verwendete Röhre und Schaltungsart - und das auch noch mit 2 Röhren pro Halbwelle - und zweitens m.E. zu wenig für die immer wieder als Standard genutzte ECC83. Die ECC82 steckt das aber locker weg.

Die EL34 hat nach meinem Datenblatt (Philips, 1996) übrigens einen maximalen Gitterableitwiderstand von 500k (A- und AB-Bertrieb) bzw. 700k (B-Betrieb), da kommt man auch gut mit einer ECC83 hin.

PS: So viel auch zum einfachen Ersetzen von EL34 in Endstufen durch 6550A, die ja "ganauso, nur stärker" sind oder - für Gitarristen - "amerikanischer klingen". Mir ist sicherlich auch noch keine 6550A deshalb gestorben, aber ich nehme Datenblätter im allgemeinen Ernst.

Martin
DB
Inventar
#29 erstellt: 01. Jun 2010, 15:43
Hallo,


Earl0Grey schrieb:

maßgeblicher für die Auswahl einer Vorröhre als Miller-Kapazität oder Innenwiderstand der zu treibenden Endröhre ist vor allem deren maximaler Steuergitter-Ableitwiderstand, an dem sie ja arbeiten muss.
Der wiederum darf laut meinem Datenblatt (GE, Datum mir unbekannt) bei der 6550A mit fester Gittervorspannungserzeugung 50kOhm nicht überschreiten. Das ist erstens die im elrad Hard-Rocker verwendete Röhre und Schaltungsart - und das auch noch mit 2 Röhren pro Halbwelle - und zweitens m.E. zu wenig für die immer wieder als Standard genutzte ECC83. Die ECC82 steckt das aber locker weg.

50k sind recht niedrig, das ist wohl wahr. Gut, man müßte sehen, inwieweit sich nun die ECC82 wirklich negativ bemerkbar machen würde. Für Gitarrenverstärker ist es vermutlich nicht relevant.


Earl0Grey schrieb:
... aber ich nehme Datenblätter im allgemeinen Ernst.

Wäre schön, wenn man das im Röhrenforum ganz oben anhängen könnte. Das würde Themen wie "EL34 gegen 6L6 / GU50 / EZ80 ... tauschen" die Grundlage entziehen.

MfG
DB
Earl0Grey
Neuling
#30 erstellt: 01. Jun 2010, 15:56
Äääähm,

mein EL34 Datenblatt ist natürlich von 1969 Luschtiger Drehzahler, man schreibt solche Jahreszahlen halt zu selten ...

Martin
pragmatiker
Administrator
#31 erstellt: 01. Jun 2010, 16:07
Servus Martin,

Earl0Grey schrieb:
maßgeblicher für die Auswahl einer Vorröhre als Miller-Kapazität oder Innenwiderstand der zu treibenden Endröhre ist vor allem deren maximaler Steuergitter-Ableitwiderstand, an dem sie ja arbeiten muss.
Der wiederum darf laut meinem Datenblatt (GE, Datum mir unbekannt) bei der 6550A mit fester Gittervorspannungserzeugung 50kOhm nicht überschreiten

Für den Audio-Frequenzbereich: d'accors.

aber ich nehme Datenblätter im allgemeinen Ernst

Ich auch.

Das ist erstens die im elrad Hard-Rocker verwendete Röhre und Schaltungsart - und das auch noch mit 2 Röhren pro Halbwelle - und zweitens m.E. zu wenig für die immer wieder als Standard genutzte ECC83. Die ECC82 steckt das aber locker weg

50[kOhm] sind für eine ECC83 - die ja ein recht hochohmiges Rohr ist - tatsächlich eine zu niederohmige Last. Und, ja, die ECC82 ist hinreichend niederohmig (R(i) z.B. 7.7[kOhm] @ U(a) 250[V], U(g) -8.5[V] und I(a) 10.5[mA]) für eine solche Last. Das sind aber andere Röhren auch (wie z.B. eine ECC81: R(i) z.B. 11.0[kOhm] @ U(a) 250[V], U(g) -2.0[V] und I(a) 10.0[mA] oder eine ECC88: R(i) z.B. 2.64[kOhm] @ U(a) 90[V], U(g) -1.3[V] und I(a) 15.0[mA]). Auch die maximal zulässigen Kathodenströme der drei Röhren (ECC82: 20[mA], ECC81: 15[mA], ECC88: 25[mA]) liegen in etwa in derselben Liga - genauso wie die zulässigen maximalen Anodenverlustleistungen (ECC82: 2.75[W], ECC81: 2.5[W], ECC88: 1.8[W]). Ob der mit einer (zweifellos ausreichend niederohmigen) ECC88 erzielbare, verzerrungsarme Steuerspannungshub am Gitter einer 6550 für Vollaussteuerung ausreicht (wahrscheinlich nicht), weiß ich jetzt ohne Studium des 6550 Datenblattes nicht - aber: der Spannungshub, den man mit einer ECC81 an 50[kOhm] Last hinbringt, reicht dafür (bei hinreichend niederohmigem Innenwiderstand der ECC81) mit Sicherheit aus. Und dann bekommt ein wichtiger Punkt Bedeutung, den DB bereits beschrieben hat:

DB schrieb:
die ECC82 als weniger geeignet anzusehen habe ich einen guten Grund. Deren Verzerrungen liegen höher als bei anderen Trioden, ECC81 beispielsweise wären besser geeignet

Genau das habe ich mir vor Jahren sowohl auf dem Papier wie auch meßtechnisch genau angesehen, als ich vor der Frage der Röhrenauswahl für einen Eigenbauverstärker stand - und ich bin genau zum selben Ergebnis gekommen: Die ECC82 ist als niederohmiges Audiorohr - aus der Sicht der Verzerrungen gesehen - zweite Wahl. Erste Wahl ist hier eindeutig die ECC81 (oder, wenn die Pegel nicht zu hoch werden, die ECC88).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Jun 2010, 16:14 bearbeitet]
Earl0Grey
Neuling
#32 erstellt: 02. Jun 2010, 08:27
Moinmoin zsammen,

die ECC81 ist sicher auch im Hard-Rocker geeignet und nach Papier- und offensichtlich auch Probierform verzerrungsärmer.

Für meine Anwendung ist das wie schon von Einigen geschrieben nicht so wichtig. Ich mag es sogar, wenn der Verstärker beim Kitzeln an seine Grenzen kommt. Obwohl das dann ohnehin ganz schön laut ist. Zum Zerren bringe ich ihn eigentlich nie, aber etwas komprimieren tut er schon, wenn ich denn darf

Ich will und wollte auch gar nichts gegen die ECC81 sagen, in Musik-Elektronik sitzt die ECC82 allerdings deutlich häufiger, nicht nur als Endstufentreiber, sondern versorgt auch Eingangsstufen von Hallspiralen oder sogar Lautsprecher über Mini-AÜs. Das geht da schon in Ordnung, Wiedergabetreue ist da ja eh kein Thema.

Im Wohnzimmer würde ich aber ohnehin vom Hard-Rocker wie überhaupt von jeder "dicken" Endstufe die Finger lassen:
Im normalen Wohnbereich (vulgo: mit Nachbarn...) arbeiten leistungsstarke A/B-Endstufen immer in genau dem Aussteuerungsbereich, in dem Übernahmeverzerrungen sich am massivsten auswirken.
Für diese Anwendung bin ich halt Single-Fan, getreu dem guten alten Spruch des Manx-Motor Konstrukteurs: "Ein Rennmotor kann gar nicht einzylindrig und viertaktig genug sein"

Martin
Waldisek
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 18. Jun 2010, 12:34
Hallo konnte bei diesem Thema nicht widerstehen!

Warum einen großkalibrigen Röhrenverstärker mit vielen kleinen "Röhrchen" bauen, wo man Probleme mit Verzerrungen haben könnte wenn---

---Wenn man mit einer einzigen Röhre 130W in Class A rausholen kann!!! Ohne Verzerrungen ohne HF und ohne Übernahmeverzerrung!

Video1 unter: http://www.youtube.com/watch?v=8NODaBjup80

Video2 unter: http://www.youtube.com/watch?v=JEeQbtUwT7U

MFG


[Beitrag von Waldisek am 18. Jun 2010, 14:41 bearbeitet]
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majorocks am 27.01.2010  –  Letzte Antwort am 31.01.2010  –  6 Beiträge
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knievel am 02.01.2011  –  Letzte Antwort am 02.01.2011  –  3 Beiträge
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notime92 am 30.10.2011  –  Letzte Antwort am 04.11.2011  –  11 Beiträge
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Tommes_Tommsen am 04.02.2012  –  Letzte Antwort am 05.02.2012  –  9 Beiträge
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DaBadBoy am 29.10.2005  –  Letzte Antwort am 05.11.2005  –  21 Beiträge
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