Kann man 100 Volt Übertrager als AÜ für RöEndstufen nutzen ?

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 09. Nov 2009, 06:44
Hi, ich habe noch einige 100 Volt Audioübertrager aus einer
ELA-Anlage.
Kann man die als Ausgangsübertrager für Röhrenendstufen verwenden ?

Andere Idee: Wenn man 2 Übertrager mit ihren hochohmigen Wicklungen spiegelbildlich zusammenschaltet, hätte man theoretisch einen 1:1 galvanisch getrennten Übertrager.

Gruß
bukongahelas
E130L
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2009, 10:16
Hallo,

nur sehr bedingt, füe SE Endstufen nicht, weil kein Luftspalt und damit keine Gleichstrom-Vormagnetisierung möglich.
Bei PP-Endstufen, wenn Mittelanzapfung vorhanden, die Symmetrie der Wicklungen wird aber schlecht sein und damit auch das Ergebnis.
Brauchbar bei eisenlosen PP-Endstufen, wie in Philips Radios verwendet, wenn man die originalen 800 Ohm Lautsprecher ersetzen will.

MfG Volker
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 09. Nov 2009, 14:51
Wie Volker schon schrieb: Nur sehr bedingt. Neben dem fehlenden Luftspalt ist es häufig noch der....ähmmmm....sehr preiswerte Aufbau dieser Dinger (Verschachtelung der Wicklungen z.B. wird man da in aller Regel vergeblich suchen). Dazu kommt noch, daß diese Übertrager in den allermeisten Fällen für Sprachübertragung gedacht sind - und da reicht für gute Verständlichkeit ein Frequenzbereich von 300[Hz] bis 3[kHz] aus. Will heißen: Im Baß ist bei diesen Dingern in der Regel fast gar nichts los (zu kleiner Kernquerschnitt, zu wenig L auf der Primärwicklung) und auch die Höhenwiedergabe glänzt häufig nicht durch gute Linearität etc.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Nov 2009, 14:52 bearbeitet]
EL3010
Stammgast
#4 erstellt: 09. Nov 2009, 19:51
Hallo ,
ohne meinen Vorpostern widersprechen zu wollen , gehen tut das auch bei SE , mit einem guten 100 Volt ( gibt es welche ? ) Übertrager und einer Parafeed - Schaltung . Die Anodenlast kann dabei eine Drossel sein oder eine Röhre wie bei Pete Millett :

http://www.pmillett.com/el34_active-load_(srpp)_amp.htm

Der 100 Volt AÜ wird dann gleichstromfrei über einen Kondensator angekoppelt , Pete Millett hat einen Ringkern Netztrafo ? genommen . Da kann Herbert sicher auch noch einiges zu berichten .
Experimente mit dieser Schaltungstechnik sollte man ruhig mal machen . Es kostet außer ein bißchen Arbeit fast nichts und wenn es einem nicht gefällt , kann man es immer noch wieder auseinander bauen oder einen ordentlichen AÜ kaufen .
MfG , Rudolf .
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 09. Nov 2009, 23:23

EL3010 schrieb:
Der 100 Volt AÜ wird dann gleichstromfrei über einen Kondensator angekoppelt , Pete Millett hat einen Ringkern Netztrafo ? genommen . Da kann Herbert sicher auch noch einiges zu berichten

Servus Rudolf,

ja, stimmt - mit Ringkernnetztrafos liegen hier (auch meßtechnisch belegte) sehr positive Erfahrungen als Ausgangsübertrager vor (siehe mein Avatar).

@alle Interessierten: Aber: Die Dinger dürfen allerdings wirklich keinerlei Gleichstrom sehen - Kondensatorankopplung ist daher Pflicht. Mit den üblichen, mehr oder weniger ausgetretenen Schaltungen kommt man hier allerdings nicht recht weiter. Vielleicht finde ich irgendwann mal Zeit, mein Konzept narrensicher und mit auch für den Privatmann erhältlichen Bauteilen hier ordentlich dokumentiert vorzustellen - um eine eventuelle Vorfreude allerdings etwas zu dämpfen: Ein Billigverstärker ist das garantiert nicht (da kommen doch einige Bauteile drin vor) und auch das Wort "Wirkungsgrad" ist eher ein Fremdwort für diesen Entwurf (da Klasse-A in Triodenschaltung). Außerdem ist beim derzeitigen Entwurf irgendwo in der Gegend von 20[W] pro Kanal Schluß (die kommen allerdings beliebig lange - und nicht nur als "Peak" - bei einem Klirrfaktor < 1% aus dem Entwurf raus) - bei halber Vollaussteuerung (10[W] bei 1[kHz]) kommt auch der tiefste Orgelton (16[Hz]) noch mit voller Leistung (-0.2[dB] bezogen auf 1[kHz]) sauber über den Übertrager rüber. Die Wahl auf einen Ringkern-Netztrafo als Ausgangsübertrager fiel vor einigen Jahren ganz und gar nicht aus Kostengründen, sondern aus Gründen der leichten Beschaffbarkeit (nach Möglichkeit aus mehreren Quellen und kein Sonderteil) gepaart mit den generell recht günstigen Eigenschaften von Ringkerntrafos (die auch den allermeisten Ringkernnetztrafos aus europäischer Produktion zu eigen sind).

Grüße

Herbert
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 10. Nov 2009, 13:40
Moin,

ein ELA Übertrager kann je nach Grösse durchaus auch für SE Schaltung funktionieren.

Solange der Ruhestrom gering bleibt und der Kern gross genug ist, halten sich die hörbaren Verzerrungen in Grenzen.

Wie hier schon gesagt wurde, sind die Dinger aber meist billigst aus billigstem Trafoblech zusammengestoppelt.

Das hört man dann schon.

Wenn ich den Preis für einen kleinen ELA Übertrager sehe (ca 10 Euro) und den für einen einfachen, richtigen Übertrager (ca 30 Euro), sehe ich nicht wirklich die Notwendigkeit, sich mit solchem Schrott den Klang zu vermiesen.

Na gut, man könnte für das Geld von 2 halbwegs erträglichen Übertragern 6 ELA Übertrager kaufen, nur wozu?

Wenn man irgendwo in der Grabbelkiste noch ELA Übertrager herumkullern hat, kann man die natürlich zum Testen verwenden.

Oft ist der Klang gar nicht sooo furchtbar.

Die Ausgangsleistung bleibt aber wegen des fehlenden Luftspaltes gering.
(meist sind die Kerne verklebt, so dass das Umschichten der Bleche und Einfügen eines Luftspaltes mühsam ist, geht aber, hilft nur nicht viel)

Es gibt schon ELA Übertrager mit relativ breitem Übertragungsbereich.
(ca 70 Hz bis 15kHz, bei teureren auch mehr, wobei mit Gleichstromvorbelastung die untere Grenzfrequenz deutlich höher liegt)

Das Problem sind aber häufig fiese Phasenverschiebungen, die eine Gegenkopplung von der Lautsprecherseite ünmöglich, zumindest aber schwierig machen.
(Gegenkopplung wird im Hochton zur Mitkopplung und es schwingt)

Ich habe auch mit solchen Dingern experimentiert und kann sagen,
dass jeder! alte Übertrager aus einem Röhrenradio besser klingt als die Dinger, die ich getestet habe.

Bei Jan Wüsten gibt es günstige Übertrager, die sicher nicht optimal sind (verschweisste Kernbleche), aber die sind zumindest "richtige Übertrager".

Bei Gegentaktschaltungen kommt es auf eine gute Symmetrie der Primärwicklungen an.

Diese dürfte bei ELA Übertragern kaum erträglich sein.

Irgendwie funktioniert´s, aber es macht keinen Spass.

Gruss, Jens
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