Röhrenheizung mit Massebezug?

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kermit#49
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Mai 2009, 14:58
Hallo Röhrengemeinde,
wenn ich Röhren mit indirekter Heizung mit Gleich-Spannung/Strom heize, muss die Heizung dann einen Bezug zur gerätemasse (Minus) haben,und wenn ja, warum. Ich habe in manchen Schaltungen zwei 150 Ohm Widerstände an den Heizanschlüssen gesehen deren gemeinsamer Anschluss dann mit Masse (Minus) verbunden war. Muss das sein oder kann die Heizung "schweben"?

Röhrige Grüsse
kermit#49
sidolf
Inventar
#2 erstellt: 04. Mai 2009, 15:36

kermit#49 schrieb:
Hallo Röhrengemeinde,
wenn ich Röhren mit indirekter Heizung mit Gleich-Spannung/Strom heize, muss die Heizung dann einen Bezug zur gerätemasse (Minus) haben,und wenn ja, warum. Ich habe in manchen Schaltungen zwei 150 Ohm Widerstände an den Heizanschlüssen gesehen deren gemeinsamer Anschluss dann mit Masse (Minus) verbunden war. Muss das sein oder kann die Heizung "schweben"?

Röhrige Grüsse
kermit#49


Hallo Kermit,

die Röhrenheizung, ganz gleich ob Wechsel- oder Gleichstrom, sollte immer einen Massebezug haben. Das hat 2 Gründe:

1. Eine Brummeinstreuung über die Katode wird verhindert. Auch eine Gleichstromheizung ist nie perekt brummfrei!

2. Das Potential Heizwicklung zur Kathode kann nicht beliebig hoch sein! Der Parameter Uffk in den Röhrendatenblättern! Bei einer schwebenden Heizung könnte dieser Para überschritten werden.

Eine Wechselstromheizung sollte mit etwa 2 x 100Ohm auf Masse symmetriert werden. Bei einer Gleichstromheizung genügt es den Minuspol mit Masse zu verbinden. Sinnvoll ist eine Gleichstromheizung aber nur in Vorverstärkern oder in der Eingangstufe von Endverstärkern.

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 04. Mai 2009, 15:39 bearbeitet]
kermit#49
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Mai 2009, 17:32
Hallo Sidolf,
vielen dank für Deine prompte Antwort, ich habe mir etwas in dieser Art gedacht, konnte mir aber nicht vorstellen wie eine potentialfreie Gleichspannung mit der UffK in Konflikt geraten kann. Bei Kaskadenschaltungen leuchtet mir das Problem ein aber bei potentialfreier Einspeisung
Bitte hilf mir auf die Sprünge, Sidolf. Vielen Dank.

Beste Grüsse

Kermit
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 08. Mai 2009, 01:39
Kann es sinnvoll sein, auch DC-Heizungen zu symmetrieren,
also die 6,3 Volt DC auf +-3,15 Volt DC gegen Masse über besagte 2x100 Ohm zu symmetrieren ?
Oder besser Minus der 6,3 Volt DC auf Masse legen ?
Ich finde DC-Heizung generell besser als AC , egal in welcher
Verstärkerstufe,also auch in Endstufen (zB EL-34). Der Schaltungsaufwand ist doch heutzutage nur minimal.
bukongahelas
DB
Inventar
#5 erstellt: 09. Mai 2009, 08:10
Gleichstromheizung braucht nicht symmetriert werden, einfacher Massebezug reicht. Generell ist Gleichstromheizung aber nur bei hochverstärkenden Anfangsstufen wie Mikrofonverstärkern, Phonoentzerrern, Hörkopfverstärkern o.ä. sinnvoll.
Wenn es in der Hochzeit der Röhrentechnologie möglich war, brummfreie Mischpulte (Eingangspegel für Vollaussteuerung <100µV) zu bauen, ohne Gleichstromheizung zu verwenden; ist es ein Armutszeugnis, wenn man heute für schnöde Endverstärker Derartiges benötigt.
Gerade für Endröhren wird das Ganze schon wieder problematisch (und ist obendrein unnötig). Man lädt sich damit neue Probleme auf, z.B. Störungen durch Ladestromspitzen des Heizgleichrichters.

MfG

DB


[Beitrag von DB am 09. Mai 2009, 08:12 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 10. Mai 2009, 03:45
OK, also bei DC Heizung Minus an zentralen Massepunkt legen.
Nur zu empfehlen bei hoch spannungsverstärkenden Stufen.
Alles was weniger als 50x spannungsverstärkt, wird symmetriert
wechselstromgeheizt.
Ich habe mal für einen Kollegen einen PreAmp mit Phonostufe saniert. Bekam ein aufwändiges separates Netzteil mit DC-Heizung und LM-317 Spannungregler für jede Röhre extra.
Der Kollege hat dann den DIY-PreAmp gegen einen "Einstein"
seines Freundes gegengehört, angeblich soll der DIY-PreAmp
noch "ruhiger" geklungen haben. Ich hatte auch eine elektronisch stabilisierte Anodenspannungsversorgung spendiert und konnte so die mE altertümliche RCL-Siebkette einsparen,
deren Spannung prinzipbedingt lastabhängig minimal schwankt.
bukongahelas
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 11. Mai 2009, 17:40

bukongahelas schrieb:
....Ich habe mal für einen Kollegen einen PreAmp mit Phonostufe saniert. Bekam ein aufwändiges separates Netzteil mit DC-Heizung und LM-317 Spannungregler für jede Röhre extra......

.....Ich hatte auch eine elektronisch stabilisierte Anodenspannungsversorgung spendiert und konnte so die mE altertümliche RCL-Siebkette einsparen, deren Spannung prinzipbedingt lastabhängig minimal schwankt......

Lastabhängige Betriebsspannungsschwankungen bei Kleinleistungsvorverstärkerstufen, die im A-Betrieb rennen?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Mai 2009, 17:40 bearbeitet]
hf500
Moderator
#8 erstellt: 11. Mai 2009, 20:36
Moin,
schwer vorstellbar...

;-)

73
Peter
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 12. Mai 2009, 00:54
!minimal! schwankt.
Die Einsparung der RCL Siebkette wiegt mE schwerer.
Soweit ich erinnere hatte ich ca 350 Volt am ersten Siebelko,
die Stabilisierung mit Hochspannungstransistor BUX-81 hatte ca 300 V
Ausgangsspannung , dann noch ein relativ kleiner Pufferelko.
Die Siebdrossel konnte entfallen.
bukongahelas
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