Variabler Phono-Entzerrer. Welche Röhre?

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röhren1991
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jan 2009, 15:44
Hallo Leute.

Hab die als Bild anhängende Schaltung letzen gefunden. Würde sie gerne nachbauen um meine alten Schellacks besser zu höhern. Es gibt dabei nur ein Problem: Welche Röhre wird hier verwand? Könnt Ihr mir das vieleicht Helfen?

Gruß

röhren1991
röhren1991
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jan 2009, 15:45
Hie der Schaltplan:

audiosix
Stammgast
#3 erstellt: 17. Jan 2009, 09:08
Denke das ist eine EF86,

Reinhard
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Jan 2009, 09:29
Moin,

ich denke auch, dass es eine EF86 ist.

Wenn die nachfolgende Stufe allerdings unter ca 200kOhm Eingangswiderstand hat, solltest du einen Katodenfolger oder eine weitere niederohmigere Stufe nachschalten.

Der Ausgangswiderstand der Schaltung dürfte nämlich sehr hoch sein.

Gleichrichtung und Siebung würde ich mit modernen Teilen aufbauen.

Brückengleichrichter B380 C1500,

Elkos statt 4µF ca 22-47µF,
Siebwiderstände dafür etwas kleiner, 10 kOhm reichen dann völlig aus,

den Katodenblock (4µF)würde ich auf ca 50µF 16V erhöhen,

den 500 pF am Eingang würde ich gegen einen 47 pF tauschen, bzw. eine zusätzliche Schalterstellung vorsehen.

Die Heizspannung sollte gleichgerichtet werden.
(Achtung 6,3V nicht überschreiten! Evtl. 6V Stabi verwenden)

Die Kondensatoren im rechten Teil der Schaltung müssen sicherheitshalber 350V vertragen.
(150pF, 50nF (wobei der eher 100-470nF bekommen sollte), 0,1µF)

Im vorderen Teil (links) liegt keine nennenswerte Gleichspannung an, da ist es egal.

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#5 erstellt: 17. Jan 2009, 11:01

röhren1991 schrieb:
Hie der Schaltplan:



Hallo röhren1991,

der Eingangsteil der Schaltung sieht reichlich seltsam aus! Ist die Schaltung für ein MM- oder MC-System gedacht.

Bei ein MM-System sollte die Eingangsimpedanz ca. 50K betragen und mit einem Folien-C von ca. 50 bis max. 150pF abgeschlossen sein. In der gezeigten Schaltung sind fest 500pF vorgesehen und noch 4nF zuschaltbar. Sollen da noch vernünftige Höhen herauskommen? Jens hat das je auch schon geschrieben.

Natürlich kann man die RIAA-Kennlinie auch so irgenwie hinbügeln und die Höhen gleich am Eingang absenken. Aber da gibt es mit Sicherheit bessere Schaltungen. Auch dürfte diese Schaltung erheblich rauschen.

Um das Rauschen wirkungsvoll zu unterdrücken, gibt es für Röhren-RIAA eigentlich nur eine gut funktionierende Methode: 2 Systeme einer Triode, z.B. ECC83, parallel schalten. Als Nebeneffekt verdoppelt sich dann auch noch die Steilheit dieser Stufe.

Ich habe auch schon RIAAs gesehen, da waren tatsächlich 6 Systeme einer ECC83 in der Eingangsstufe parallel geschaltet.

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 17. Jan 2009, 11:02 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 17. Jan 2009, 11:20
Ohne mich jetzt im Detail zu vertiefen: Die Schaltung sieht so aus, als ob sie für alte Tonabnehmer gemacht ist, die aus der Schellackzeit stammen (also frühe Tondosen oder elektrische Schalldosen). Ob diese Schaltung mit heutzutage üblichen MM Tonabnehmern (mit MC wird da eh nichts gehen) kooperiert, wage ich zu bezweifeln.


sidolf schrieb:
Um das Rauschen wirkungsvoll zu unterdrücken, gibt es für Röhren-RIAA eigentlich nur eine gut funktionierende Methode: 2 Systeme einer Triode, z.B. ECC83, parallel schalten. Als Nebeneffekt verdoppelt sich dann auch noch die Steilheit dieser Stufe.

Ich habe auch schon RIAAs gesehen, da waren tatsächlich 6 Systeme einer ECC83 in der Eingangsstufe parallel geschaltet.

Aber dann den UKW-Schwingschutzwiderstand an den Gittern der Einzelröhren nicht vergessen, gell....

Im Ernst: Ich würde für diesen Zweck eine Spanngitterröhre - die ECC88 oder PCC88 - einer ECC83 vorziehen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Jan 2009, 11:24 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#7 erstellt: 17. Jan 2009, 11:45

pragmatiker schrieb:
Aber dann den UKW-Schwingschutzwiderstand an den Gittern der Einzelröhren nicht vergessen, gell....

Im Ernst: Ich würde für diesen Zweck eine Spanngitterröhre - die ECC88 oder PCC88 - einer ECC83 vorziehen.

Grüße

Herbert


Hallo Herbert,

da kannst Du recht haben Herbert, die Schaltung ist für alte Tonabnehmer jenseits von MM- oder MC-Systemen gedacht.
Wenn röhren1991 solch einen TA hat, dann wirds auch funktionieren.

Hat er aber ein MM- oder MC-System, dann muss er den Eingangsteil anders aufbauen und ein umschaltbares RIAA-Netzwerk für Normal- und Schellackplatten vorsehen.

Natürlich darf man die Gitterschutzwiderstände nicht vergessen. Spanngitterröhren sind für solche Zwecke tatsächlich die eindeutig bessere Wahl!

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 17. Jan 2009, 12:24 bearbeitet]
EL3010
Stammgast
#8 erstellt: 17. Jan 2009, 11:53
Hallo ,
die Schaltung stammt aus dem Buch von Fritz Kühne "Hi-Fi Schaltungs- und Baubuch" , RPB 85 , Franzis- Vlg . 1961 und ist im Original mit "EF40 (EF804)" bezeichnet .
Bildunterschrift : Schaltung eines Phono-Vorverstäkers nach Perpetuum Ebner . Sie gehörte laut Text zu den "Rex- Sonderklasse" Laufwerken und war für magnetische Tonabnehmer bestimmt .
MfG , Rudolf .


[Beitrag von EL3010 am 17. Jan 2009, 12:00 bearbeitet]
röhren1991
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jan 2009, 12:10
Ist die Schaltung denn für MM-Tonabnehmer geeignet? Kann ich die EF40 durch eine EF86 erstezen? Und ist die Schaltung für moderne Line-Eingänge geeignet?

Gruß

röhren1991
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 17. Jan 2009, 20:16
Die Schaltung ist mit großer Sicherheit für die früher üblichen hochohmigen Eingänge für Kristalltonabnehmer konzipiert. Man muss sich immer vor Augen halten, wie damals die Gerätelandschaft aussah. Die meisten Geräte waren Mono, die Eingänge waren hochohmig und meistens gab es auch nur einen Plattenspielereingang. Der gezeigte Verstärker mag für damalige Verhältnisse gut gewesen sein, zu einem heutigen Magnetsystem wird er nicht gut passen.
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 17. Jan 2009, 20:40

Ingor schrieb:
Die Schaltung ist mit großer Sicherheit für die früher üblichen hochohmigen Eingänge für Kristalltonabnehmer konzipiert.

Hab' ich auch zuerst gedacht - bis ich die hohen zuschaltbaren Lastkapazitäten sah, die für die Höhenwiedergabe von klassischen hochohmigen Kristalltonabnehmern Gift sind. Auf der anderen Seite gehe ich jedoch auch davon aus (für genaue Aussagen müßte ich's jedoch nachrechnen / simulieren), daß das gezeigte Entzerrernetzwerk zu den RIAA-Zeitkonstanten (3.180[ms], 318[µs], 75[µs], ggf. noch 7.95[ms] zur Rumpelunterdrückung) in Verbindung mit MM-Tonabnehmern nicht kompatibel ist. Für welche Tonabnehmer ist die gezeigte Schaltung dann gedacht? Belastbar objektiv - keine Ahnung. Subjektiv (siehe oben) würde ich eine Tondose oder Schalldose aus der späten Schellack- oder sehr frühen Langspielplattenzeit in Betracht ziehen.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 17. Jan 2009, 20:42 bearbeitet]
röhren1991
Stammgast
#12 erstellt: 17. Jan 2009, 21:54
Lässt sich die Schaltund den so veränder, dass sie sowohl mit modernen MM-Tonabnehmern, als auch mit modernen Line-Eingängen kompatibel ist.



Moin,

ich denke auch, dass es eine EF86 ist.

Wenn die nachfolgende Stufe allerdings unter ca 200kOhm Eingangswiderstand hat, solltest du einen Katodenfolger oder eine weitere niederohmigere Stufe nachschalten.

Der Ausgangswiderstand der Schaltung dürfte nämlich sehr hoch sein.

Gleichrichtung und Siebung würde ich mit modernen Teilen aufbauen.

Brückengleichrichter B380 C1500,

Elkos statt 4µF ca 22-47µF,
Siebwiderstände dafür etwas kleiner, 10 kOhm reichen dann völlig aus,

den Katodenblock (4µF)würde ich auf ca 50µF 16V erhöhen,

den 500 pF am Eingang würde ich gegen einen 47 pF tauschen, bzw. eine zusätzliche Schalterstellung vorsehen.

Die Heizspannung sollte gleichgerichtet werden.
(Achtung 6,3V nicht überschreiten! Evtl. 6V Stabi verwenden)

Die Kondensatoren im rechten Teil der Schaltung müssen sicherheitshalber 350V vertragen.
(150pF, 50nF (wobei der eher 100-470nF bekommen sollte), 0,1µF)

Im vorderen Teil (links) liegt keine nennenswerte Gleichspannung an, da ist es egal.

Gruss, Jens

Wie z.B. diese vorgeschlagenen Änderungen.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Jan 2009, 22:41
Moin,

kommt auf das System an.

Vermutlich wird die Schaltung auch so mit modenen Abnehmern nicht besonders gut funktionieren.
(hatte halt mal so die auffälligsten Sachen genannt)

Ich würde vielleicht eher versuchen, eine Standardschaltung mit verschiedenen Entzerrkurven aus etwas neuerer Zeit (späte 60er, frühe 70er) zu finden.

Es gab sowas damals von einigen Herstellern.
(insbesondere Amerikanern)

Vielleicht lässt sich auch eine normale RIAA Schaltung für verschiedene (passive) Entzerrungen umrüsten/umrechnen.
(ich kann´s leider nicht)

Gruss, Jens
röhren1991
Stammgast
#14 erstellt: 18. Jan 2009, 07:56
Kennt denn jemand Schaltungen solcher Art, welche auch mit modernen Tonabnehmern kompatiebel sind?
Ich würde nur gerne versuchen diese Schaltung so umzrüsten, dass sie auch an modernen TA und Verstärkern läuft.

röhren1991
audiosix
Stammgast
#15 erstellt: 18. Jan 2009, 10:01
Wenn du Schellack mit modernen TA abspielst wirst du nie ein vernünftiges Ergebnis erreichen. Da stimmt doch die ganze Geometrie nicht.

Reinhard
röhren1991
Stammgast
#16 erstellt: 18. Jan 2009, 10:04
Mit modernen Schellacksystemen Ortofon 78 als Beispiele. Das hat den selben Aufbau wie ien modernes Systtem nur mit der spezial Nadel.
Mir geht es nur darum ob man die Schaltung an moderne Systeme anpassen könnte, damit hier auch die Entzerrungkennlinien umgeschaltet werden können.

Gruß

röhren1991

oder kenn jemand ne andere Schaltung die den selben Zweck erfüllt?
Ingor
Inventar
#17 erstellt: 18. Jan 2009, 13:28
Ich habe das hier im Internet gefunden: http://www.gspaudio.de/html/jazz_club_03.html

Ist zwar mit Transistoren und sicherlich auch teuer, aber mit ein paar interessanten Informationen.

Hier im Forum wurde das schon mal diskutiert:http://img3.imagebanana.com/view/3vwgskl0/PhonopreAdjb.GIF zeigt den Schaltplan und hier der Thread:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-111-2272-12.html Roerenoren hat den Plan entworfen.


[Beitrag von Ingor am 18. Jan 2009, 13:33 bearbeitet]
röhren1991
Stammgast
#18 erstellt: 18. Jan 2009, 14:23
Was haltet ihr von deum Schaltplan? Ist zwar nur eine ausschließlicher RIAA-Vorverstärker, aber vieleicht könnten ja ein paar Ergänzungen eine variable Kennlinie möglich machen.
Die Kennline stehen hier in der Tabelle:
http://www.phonomuseum.at/index2.php?showID=rerecording_2
röhren1991
Stammgast
#19 erstellt: 18. Jan 2009, 14:25
Schaltplan:

sidolf
Inventar
#20 erstellt: 19. Jan 2009, 12:15

röhren1991 schrieb:
Schaltplan:



Hallo Röhren1991,

genau diese Schaltung, allerdings nur mit dem fettgezeichneten Teil des RIAA-Netzwerkes, war mein erster Nachbau eines RIAA-Pre für MM-TA. Diese Schaltung klingt schon mal recht ordentlich an MM-Tonabnehmern.

Die Schaltung war meine Basis für weitergehende Versuche und für Optimierungen zu einem eigenen RIAA-Pre. Ich habe das Netzwerk verändert (ein Teil aktiv, ein Teil passiv), Röhren-Systeme parallel geschaltet und mit anderen Röhrentypen usw. experimentiert. Die endgültige Version ist noch immer nicht so recht gefunden.

Wie das Netzwerk für Schellack aussehen müsste, ich weiß es nicht. Aber da kann doch sicher einer helfen.

Beste Grüße
röhren1991
Stammgast
#21 erstellt: 19. Jan 2009, 17:17
Ja das hoffe ich. Man müstte ja nur berechnen könne in wie fern gewisse Kondensatoren und Widerständer verändert werden müssen.

Kann denn da jemand Helfen?

Gruß

röhren1991
rorenoren
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 19. Jan 2009, 18:49
Moin,

ich würde für solche Experimente ein passives Entzerrnetzwerk verwenden.

Es sind nur 3 Kontakte zu löten/stecken um ein anderes einzusetzen.
(später genügt ein 2- poliger Umschalter je Netzwerk)

Beide Frequenzen lassen sich natürlich auch einzeln ändern, wie bei der aktiven Version.

Ausrechnen kann ich das nicht, aber wenn du die Entzerrungskurven, bzw. die Schneidkennlinien kennst, kann das evtl. jemand für dich tun, wenn der Rest der Schaltung steht.
(z.B. die Audio Innovations- Schaltung mit zusätzlichem Katodenfolger, ohne ist sie etwa vergleichbar mit der von Sidolf, nur eben passiv entzerrt, was ich übersichtlicher finde)


Gruss, Jens
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