zu niedrige Heizspannung 6L6/6P3S-E?

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ober
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Nov 2008, 14:34
Hallo zusammen,
ich nenne seit neuesten 2 Antique Sound Lab AV-20 Monoblöcke mein Eigen. BEim Stöbern im Forum bin ich auf die Daten der Röhren gestoßen und habe auch etwas das Messen angefangen.

Die Verstärker sind je mit einer 12AT7 und 2 6L6 Röhren bestückt. Ich habe gerade diese gegen ein Pärchen 12AT7WX von JAN Philips und russische 6P3S-E getauscht. Schon vorher viel mir beim Überprüfen der Heizspannung auf, dass bei beiden Verstärkern diese für die 6L6 eigentlich bei 6,3V liegen sollte. Tut sie bei mir aber nicht, habe genau 4V. Ist das ein Problem? Im Gegensatz zu den Standard Röhren scheinen die Russenröhren (bauartbedingt?) auch dunkler zu leuchten.
Welche Werte kann ich noch überprüfen um die ordnungsgemäße Versorgung der Röhren zu gewährleisten? Wie passe ich ggf. die Spannung der Heizung an?
Den BIAS der Röhren habe ich auf 0,4 V eingestellt.
Bin auf dem Gebiet ein Einsteiger, deshalb meine vielleicht etwas komischen Fragen!

Noch was zum schauen:
http://www.polkaudio.com/forums/showthread.php?p=586015
Hier ist die Platine der Verstärker (teils mit Modifikationen) zu sehen.

Danke für Eure Hilfe, mir beim Einstieg in die Röhrenwelt behilflich zu sein!

Grüße Stephan
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2008, 15:18
Hi ober,

also den Bias hast Du wohl eher auf 40 mA eingestellt, oder?
Wie genau hast Du die Heizspannung gemessen? Ich meine: War das Messgerät auf Wechsel - oder Gleichstrom eingestellt?

Gruß,

Nils
ober
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Nov 2008, 16:06
Hallo,

in der Anleitung steht, dass der Wert auf 0,4 V einzustellen ist. Dabei ist der eine Pin des Multimeters an die Chinchmasse zu halten, der andere in eine extra Buchse zu stecken. Der Wert dabei soll 0,4 V DC sein.

Die neuen Röhren sind jetzt seit ca. 4 Stunden in Betrieb, ein Überprüfen des Heizstroms gerade eben hat 5,9 V AC ergeben. Die Röhren wurden dazu leicht aus dem Sockel gezogen und im Verstärkerbetrieb gemessen. Liegt das an den "alten" Röhren???
Bin jetzt schon etwas beruhigter, 5,9V zu 6,3V ist jetzt nicht mehr der große Unterschied. Liegt dieser Wert in der Toleranz?

Welche Werte kann ich noch überprüfen? Als Noch-Laie ist mir immer etwas mulmig zu mute, ob beim Neuerwerb auch alles passt und mit rechten Dingen zu geht.

Grüße und Danke für die Antwort bisher,

Stephan
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 03. Nov 2008, 17:26

ober schrieb:
5,9V zu 6,3V ist jetzt nicht mehr der große Unterschied. Liegt dieser Wert in der Toleranz?


Ja, dazumal dein Messgerät ja auch noch einen Fehler hinzufügt braucht man sich um die jetzt angezeigten Werte keine Sorgen zu machen

Mehr braucht man nicht einzustellen, einzigen Tipp den ich dir noch geben kann: Betreibe einen Röhrenverstärker niemals ohne Lautsprecher.

Viel Spass beim Musikhören!
ober
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Nov 2008, 17:40
Da bin ich beruhigt!

Das mit den Lautsprechern war mir bekannt, danke trotzdem.
Was sagt ihr zu den Modifikationen, die der User in dem oben genannten amerikanischen Forum gemacht hat? Macht sowas Sinn, mal abgesehen vom Tausch der Trafos?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Nov 2008, 19:17
Moin,

das Messgerät könnte auch zuviel anzeigen.

Besser mal ein "richtiges" Messgerät zur Kontrolle verwenden.

Ansonsten wäre die Mindestheizspannung ca 5,86V.
(Plusminus 7% Toleranz von 6,3V)

Das wäre also noch knapp im Rahmen.
(sollte bei einem Industriegerät aber genauer eingehalten werden, hängt aber auch von der Netzspannung ab)

Steht der Spannungswähler, wenn vorhanden auf 230V.

Bei 240V Einstellung (meist gibt´s nur die) wäre die Abweichung erklärt.

Dann einfach ignorieren.

Ich kenne das Gerät nicht, aber Modifkationen würde ich mir schenken.
(ausser es gibt welche, die sicherheitsrelevant sind, wie nicht angeschlossene Erde o.Ä.)

Der Klang wird sich nur im "ich glaube zu hören" Bereich verändern.

Ob für dich zum Guten oder Schlechten, ist dann immer noch fraglich.

Bei einem "Schrottverstärker" (nicht böse gemeint) wie dem Dynavox sind Modifikationen wohl z.T. wirklich sinnvoll.

Achso, die 0,4 Volt fallen vermutlich über einem 10 Ohm Widerstand ab.
(an der Katode)

Daraus ergibt sich ein Ruhestrom von 40mA.

Gruss, Jens
ober
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Nov 2008, 19:25
Alles klar, danke für die Antwort!

Noch eine Frage: Warum ist das Glühen meiner Röhren fast nicht zu sehen, als krasses Gegenbeispiel dieses Bild eines anderen Users:

http://img158.imageshack.us/my.php?image=img7507ax7.jpg

Dieser Thread:
http://www.hifi-foru...ad=2266&postID=24#24
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 03. Nov 2008, 19:34
Moin,

die Fotos sind meistens mit langer Belichtungszeit im abgedunkelten Raum gemacht.

Das täuscht also.

Es gibt aber Röhren, deren Heizfäden nicht so weit über das Katodenröhrchen hinausragen, dass man es glühen sieht.

Die etwas niedrige Heizspannung könne gaaanz evtl. (aber wirklich nur sehr wenig) auch dazu beitragen, dass es bei dir nicht so hell ist.

Im dunklen Raum glüht´s doch aber schön, oder?

Gruss, Jens
ober
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Nov 2008, 19:47
Also die Standard 6L6 haben mehr/deutlicher/besser sichtbar geleuchtet. Bei leichter Raumbeleuchtung ist das Glühen fast nicht mehr wahrnehmbar. Die 12AT7 sind dagegen richtig hell!
Werden die neuen Röhren evtl. beim Einspielen noch heller?

Ist es möglich, dass andere Parameter nicht ganz passen? Habe das Röhrendatenblatt da, in diesem sind verschiedene Betriebsarten und die dafür vorgesehenen Spannungen aufgelistet. Nur welche habe ich und wie messe ich richtig?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 03. Nov 2008, 19:53
Nöö,

die Helligkeit ändert sich nicht mehr.
(wird höchstens irgendwann mal dunkler, wenn der Kolben von innen braun anläuft, muss aber nicht)

Es ist aber eigentlich ein Zeichen guter Qualität, wenn die Röhren nicht so hell leuchten.

Der herausstehende Heizfaden ist ja unnütz.
(bis auf das Licht)

Kann sein, dass die Chinaröhren heller sind.

Gruss, Jens
ober
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Nov 2008, 20:04
Hier ist ein Datenblatt der 6L6:

http://www.nj7p.org/Tube4.php?tube=6l6

Kann ich an meinen Röhren die hier aufgelisteten Spannungen kontrollieren?

Welche Betriebsart passt auf meine Verstärker? Wie messe ich die Spannungen? "+" an die Pins der Röhre, "-" an die Gehäusemasse?


[Beitrag von ober am 03. Nov 2008, 20:10 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Nov 2008, 20:22
Tja,

du könntest mit der Anodenspannung anfangen.

Dann den Strom (0.04A x Ua) damit malnehmen, und du erhältst die Leistung, die die Röhre "verbrät".
(im Leerlauf, ohne Signal/Musik, im Betrieb sind Messungen nicht ohne Weiteres möglich)

Das Datenblatt gibt bestimmte Arbeitspunkte vor, die aber nicht unbedingt die einzig sinnvoll möglichen sind.
(andere lassen sich aus den Kurven ersehen, wenn man es versteht, sie zu lesen, ich kann´s nicht wirklich)

Gittervorspannung und Betriebs/Anodenspannung können also durchaus stärker abweichen.

Ich habe von der Theorie und der Rechnerei herzlich wenig Ahnung.
(bin Praktiker/Bastler)

Deshalb nur bis hierher.

Gruss, Jens
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