Verstärker mit FB für impedanzkritischen LS gesucht

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zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Jul 2008, 10:01
Hallo Freunde,

ich besitze LS die im Bass eine Impedanz von 2,4Ohm haben.Der Wirkungsgrad ist nicht bekannt,aber ich schätze ihn mal auf ca. 89dB.
Die LS gehen sehr gut,haben ne Menge Dampf und sind gerade im Bass äußerst kontrolliert,was in erster Linie sicherlich an dem Schiefergehäuse liegt.
Im Mittel-Hochton können sie aber,gerade mit zunehmender Lautstärke,etwas nervig werden.Gitarren bei Rock zB. klingen dann doch recht anstrengend.
Habe hier mal 3 verschieden Transen probiert...sie klangen alle gleich.Bis auf einen Marantz (PM6010OSE),der machte das alles etwas sanfter,runder,angenehmer.

Ich dachte mir;eine Röhre hatte ich noch nie,wollte ich schon immer mal probieren und der sprichwörtliche "warme,musikalische Röhrenklang" ist vielleicht genau das,was meine "hyperaktiven" LS brauchen.

Habe dann im Netz gelesen und geforscht und gemerkt,dass ich so nicht wirklich voran komme.
Ich suche also eine Röhrenverstärker der genug Strom liefern kann,um mit meinem LS zurecht zukommen.
Er sollte eine FB für die Lautstärke haben (auf den Luxus will ich wirklich nicht verzichten).
Und er sollte auch wirklich wie eine Röhre klingen.
Ne schicke Optik wäre wohl auch nicht schlecht

Ein Freund hat Octave Endstufen.Die gehen wie die Hölle,haben aber mit einer "typischen" Röhre klanglich nichts gemein.Warum baut man eine Röhre,die dann wie ein sehr guter Transistor klingt?
Habe mich bei Twinsound schlau gemacht (Hr. Lüddecke war sehr nett),dort kommt zB. nur der CST80T in Frage.Die anderen werden theoretisch mit dem LS nicht fertig.Aber der hat leider keine FB.

Könnt ihr meine Suche eingrenzen?

Gruß-Thomas
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Jul 2008, 11:48
Etwas überspitzt gesagt ist die Suche schon eingegrenzt, denn sowas gibt es nicht!

Der typische Röhrenklang kommt einmal durch den hohen Klirranteil bei Eintaktgeräten (K2), den es bei Gegentaktverstärkern schon nicht mehr gibt (hauptsächlich K3).
Zweitens ist der Klirr eine Folge der schwachen oder fehlenden Gegenkopplung. Der Klirr führt einesteils zu einem runden Bass, andererseits aber auch zu einer Höhenbetonung, was nicht unbedingt mnotwendig wäre.

Mit Gegenkopplung verschwindet zumindest bei mittleren Leistungen der Klirr weitgehend, sodass der Verstärker tatsächlich wie ein Transistording klingt. Erst im Bereich der Maximalleistung nimmt der Klirr wieder zu. Mit Gegenkopplung könnte man allerdings (bei einem speziellen Ausgangstrafo, der bis 2 Ohm geht) die Lautsprecher lastmässig betreiben.
Ohne Gegenkopplung wird aber der Ri meist so hoch, dass die Lautstärke der Impedanzkurve folgt. Wenn man also in den Höhen 8 Ohm hätte, in den Mitten 4 und im Bass 2 Ohm, so sind die Bässe rund 3dB leiser als die Mitten und die Höhen 3dB lauter alls die Mitten.

Um es kurz zu machen: Es gibt meines Wissens keinen Röhrenverstärker, der sauber bis 2 Ohm läuft, der eine kräftige Gegenkopplung hat (was hier nötig wäre) und der trotzdem nach Röhre klingt. Und Lautstärke-Fernbedienung ist sowieso eher etwas "exotisches" für ein Röhrengerät.
Da würde ich eher versuchen, den Klang der Lautsprecher, wenn er denn durch einen unausgelichenen Frequenzgang verursacht ist, mit einem Equalizer zu korrigieren. Ist der Klang aber nervig, weil Mitten und Höhen klirren (ev. schon der Bass), dann gibt es nur eins: Lautsprecher im ebay verhökern.
zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Jul 2008, 12:34
Hallo Richi,
und danke für deine Antwort.

Na das baut mich ja jetzt richtig auf

Vielleicht sollte ich das noch ein wenig gerade rücken.
Der momentane Klang ist wirklich sehr gut.Ich jammere hier auf hohem Niveau.
Wenn ich ein "normaler" Mensch wäre,würde ich mir für kleines Geld den alten Marantz holen und fertig.
Da ich aber genauso bin wie die meisten hier,möchte ich die kleinen Defizite eben auch noch beseitigen.
Bei ebay werden die LS garantiert nicht landen;es sind die besten die ich bisher hatte (und ich hatte auch schon einige).

Da ich die LS schon unter besseren akustischen Bedingungen gehört habe,weiß ich das sie noch viel besser klingen können.Das Hauptproblem ist also,wie so oft,die Raumakustik.Die will und kann ich aber nicht wirklich ändern,weil sich nunmal alles im Wohnzimmer abspielt.Dort muß sich die Anlage einfügen.Das tut sie ja auch im Grunde ganz ausgezeichnet.

Ich kann also nur bedingt am Klang schrauben.Das klingt jetzt vielleicht etwas untermotiviert und halbherzig,aber umfangreiche Eingriffe in meine Wohnumgebung kommen nicht in Frage;aus dem Alter bin ich wohl raus.Darum auch die Fernbedienung.

Tja,technisch gesehen bin ich also mit einer Röhre auf dem Holzweg.Leider weiß ich nicht,wie sich der komplette Impedanzverlauf darstellt.
Da ich völliger technischer Laie bin...wenn es eine Gegenkopplung gibt,ist das typische Röhrenflair dahin?
Da meine LS in der Ecke stehen,wäre ein Abfall im Bass wahrscheinlich garnicht schlimm,und wenn der Impedanzverlauf bis in die Höhen im Idealfall recht linear verläuft,wäre es dann zumindest mal einen Versuch wert eine Röhre ohne Gegenkopplung zu probieren?

Gruß-Thomas
dpl2000
Stammgast
#4 erstellt: 19. Jul 2008, 12:42
hast du schon mal über eine Kombi aus Röhrenvorstufe und Trnasistorendstufe nachgedacht ?
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Jul 2008, 12:58

dpl2000 schrieb:
hast du schon mal über eine Kombi aus Röhrenvorstufe und Trnasistorendstufe nachgedacht ?

Da ist das Problem, dass nicht nur die Röhre für den Klang entscheidend ist, sondern noch viel mehr der Ausgangstrafo und der fehlt dann bei der Transistorendstufe.
Röhrenvorverstärker erzeugen selten einen Klirr, der nennenswert istund bringen daher in Sachen Röhrenklang weit weniger als Röhren-Endstufen.

Aber generell:
Ich vermute, dass Thomas mit seinem Anliegen in ein gutes Fachgeschäft gehen und sich da Geräte zum Test zuhause beschaffen soll. (Vergiss den Hinweis auf die 2,4 Ohm nicht, falls etwas kaputt geht).
Es ist nämlich so eine Sache: Ein Gerät mit Gegenkopplung kann funktionieren, wenn bereits in der Vorstufe etwas geklirrt wird.
Und ein Gerät ohne Gegenkopplung kann ebenfalls funktionieren, wenn der Bass der Box nicht zu lange ausschwingt. Durch die fehlende Gegenkopplung wird nämlich der Lautsprecher nicht mehr vom Verstärker kontrolliert. Dies kann zu einer Bassbetonung im Resonanzbereich führen, aber es kann je nach Lautsprecher auch zu einem unkontrollierten, schwammigen Bass führen. Was also dabei herauskommt, ist nicht vorhersehbar.

Und noch generell: Klirr kann den Klang runden, führt aber auch zu Intermodulationen, also zu neuen Tönen, die keinen Bezug zur Musik haben und einfach "verstimmt" klingen. Also genau hinhören beim Testen. Das Aha-Erlebnis ist das Eine, das nervige falschspielen das Andere.
zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 19. Jul 2008, 13:04
Hallo Volker,

meine Gedanken an eine Röhre sind jetzt gerade mal 3 Tage jung

Tatsächlich bin ich auch ganz zu Anfang über den Pathos Classic One gestolpert,der ja ein Hybrid ist.
Habe dann aber irgendwo gelesen,dass eine Röhre nur als Vorstufe Nonsens ist.
Habe das dann nicht weiter verfolgt,weil ich mir dachte-wenn Röhre,dann richtig.
Prinzipiell bin ich für alles offen.
Ich habe ja keinerlei Erfahrungen mit Röhren.

Suche eben jetzt diesen vielbeschworenen Röhrenklang.
Hatte mal einen Bekannten,der einen uralten Pioneerröhrenamp hatte.Der hat sich damals einen Lindemann Amp (Transe) zum probieren geholt,weil er dachte der müsse ihn ja nun klanglich ganz weit nach vorne bringen.
Es war eine Katastrophe.Er meinte der Transistor wäre ja nicht zu ertragen gewesen;und berichtete mir genau das ,was man als positives über eine Röhre immer so gehört hat.Daran habe ich mich erinnert.Und zumindest in der Theorie wären meine quicklebendigen LS damit wohl gut im Rennen.

Gruß-Thomas
zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 19. Jul 2008, 13:31
@Richi

Was den Bassbereich betrifft klappt bei mir immer noch die Kinnlade runter.Wie wichtig das stabile Gehäuse eines LS für den Bass ist,weiß man ja eigentlich.Wie groß der Unterschied zwischen dem Schiefergehäuse und einem wie oft auch verstrebten Holzkorpus ist,habe ich aber nicht gewußt.
Ich hatte noch nie so einen knochentrockenen,sauberen und durchzugsstarken Bass.Dabei stehen die lS in der Ecke und müßten eigentlich entsetzlich vor sich hin dröhnen.

---Und noch generell: Klirr kann den Klang runden, führt aber auch zu Intermodulationen, also zu neuen Tönen, die keinen Bezug zur Musik haben und einfach "verstimmt" klingen. Also genau hinhören beim Testen. Das Aha-Erlebnis ist das Eine, das nervige falschspielen das Andere.---

Danke für den Rat.Das werde ich beherzigen.
Prinzipiell ist es so,dass ich die Suche nach den theoretisch perfekten Komponenten längst aufgegeben habe.Auch meßtechnische Meisterwerke können mich nicht vom Hocker reißen...das sind normale Vestärker ja irgendwie alle,meßtechnisch aus Hifisicht perfekt.Darum höre ich wohl auch nur minimalste Unterschiede.Ich hatte mal Geithain Aktivmonitore.Die waren beeindruckend und wohl so ziemlich perfekt,aber sie machten keinen richtigen Spaß...sind ja auch Abhörmonitore,völlig neutral und linear.Es war einfach kein Leben in der Bude.Da habe ich gemerkt,dass es nicht um die technisch perfektesten Komponenten geht.Zumindest mir nicht.
Meine Anlage soll Spaß machen.Der Fuß muß mitwippen.Wenn ich Roger Waters höre will ich ne Gänsehaut bekommen und wenn Emenim läuft,muß der Bass auch richtig Druck machen.
Ob die Technik da was zumogelt oder wegläßt,ist mir völlig Schnuppe.Das Ergebnis zählt.

Aber du hast recht,ich werde mir etwas anhören müssen.
Schade eigentlich;am liebsten wäre mir gewesen wenn einer sagt: Probiere mal den,den und den.
Dann würde ich wenigstens wissen wo ich anfangen muß
zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 22. Jul 2008, 06:24
Hallo Leute,

habe mir einen Opera Audio Consonance Cyber 100 Signature (was für eine Bezeichnung )ausgeliehen.
Toll verarbeitet,optisch schön,alles prima.
Klanglich spielte er schon ein bißchen anders als der zum Vergleich stehende Marantz PM 6010 OSE,aber der erhoffte AHA-Effekt blieb gänzlich aus.
Ersteinmal,der Verstärker kam ziemlich problemlos mit meinen Lautsprechern zurecht.
Den Mittel-Hochtonbereich hat er etwas entschärft,im Bass spielte er verblüffenderweise zum Teil noch knorriger und schwärzer.Bei einer bestimmten Frequenz (fiel mir nur bei einem Stück auf) verlor er aber ein wenig die Kontrolle.Das war vielleicht der Resonanzbereich von dem Richi gesprochen hat.
Die Stimmen bekamen auch mehr Körper.Es klang ein Stück realistischer.
Das liest sich jetzt vielleicht garnicht so schlecht,aber die Unterschiede waren wirklich sehr gering.Außerdem mußte ich zwischen den Vergleichen immer umstöpseln;kein Pegelabgleich möglich...naja,ihr wißt ja was da die Psychoakustik mit einem anstellt.

In Anbetracht der Tatsache,das zwischen den Geräten ein Preisunterschied von 1600,-€ liegt (eigentlich noch mehr,weil es den Marantz für ca. 260,-€ in der Bucht gibt),ist der klangliche Gewinn ein Witz.

Jetzt habe ich aber schon öfters gelesen,und oben auch angemerkt,dass viele neue Röhrenverstärker doch sehr nach Transistor klingen.Ist das richtig?
Der Consonance hatte 6550 als Röhren.Die ähnelten in der Optik den KT88 die alle verbauen.Macht ihn das klanglich aus?Oder ist der Consonance generell nicht so "röhrig" abgestimmt?
Ist eine EL34 Variante vielleicht einen Versuch wert?

Gruß-Thomas
gantenbein67
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Jul 2008, 15:04
Hallo Thomas,

ich habe den Opera Audio mit zwei Focal-Kompaktboxen ( JM Lab Electra 905); zuvor hatte ich ebenfalls einen Marantz-Verstärker ( PM 17 MKII).

Ich allerdings verspürte diesen "AHA"-Effekt, empfand einen deutlichen Qualitätssprung.

Möglicherweise liegt es an einem anderen Zusammenspiel mit diesen anderen Boxen, oder Du erwartest deutlich mehr an Klangveränderung, als möglich ist, oder zumindest eine Klangveränderung in einem Bereich, die der Opera nicht bietet.

Das Plus an Räumlichkeit und Transparenz gegenüber dem Marantz, aus dem die Musik eher gepresst aus den Boxen kam,
die "Bühne" , die der Opera hören läßt, waren für mich das Kriterium zum Kauf.
Klassik und Jazz lassen sich mit dem Opera geniessen, im Gegensatz zum Marantz.
Popmusik jedoch ist nicht so beindruckend verbessert über den Opera zu hören..........soweit meine Eindrücke.


Gruß vom Gantenbein
zausel70
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 22. Jul 2008, 17:53
Hallo Gantenbein (schöner Name )

danke,dass du mir deine Erfahrung mitteilst.

Ich habe heute noch einmal getestet.Obwohl es sehr mühselig war,ständig umzustecken...das macht einen Vergleich nicht einfach.Der Opera spielt schon besser.Instrumente und Stimmen hatten mehr Körper.Aber der Unterschied war trotzdem sehr gering.Erst recht im Verhältnis zur Preisdifferenz.
Wenn ich mir vorstelle wieviele CDs ich dafür erwerben könnte...

Das die Klangänderungen nicht so groß sind,hatte ich erwartet.Das habe ich ja beim Transistortest erlebt.Aber das zwischen den beiden Konzepten dann doch so geringe Unterschiede herrschen,hat mich doch erstaunt.

Eigentlich sollte ich zufrieden sein.Mein LS spielt mit einem extrem preiswerten Verstärker ganz hervorragend...was will ich eigentlich?Für das gesparte Geld was ich eingeplant hatte,kann ich mir ne Menge CDs kaufen,in den Urlaub fahren,komplett neu einkleiden oder was weiß ich.

Vielleicht sollte ich mir jemanden suchen,der die Weiche im Hochton 3 dB absenkt.Das würde wahrscheinlich reichen.

Gruß-Thomas
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