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Typische Röhren und der Sound+A -A |
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Autor |
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turnbeutelwerfer
Inventar |
06:24
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#1
erstellt: 19. Jan 2007, |
Hallo, ich habe da mal eine Frage an die Röhren erfahrenen. Mit welchen kurzen Worten laßen sich folgende Röhren vom Klang charakter her beschreiben wenn diese in Endstufen sitzen: -KT 88 - EL 34 -6550 |
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DB
Inventar |
15:33
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#2
erstellt: 19. Jan 2007, |
Hallo,
ich könnte jetzt irgendwelche haientig-blumigen Worthülsen abfeuern, aber das wird Dir nicht weiterhelfen. Der Klang hängt weniger von den Röhren, sondern mehr von der kompletten Schaltung und Auslegung eines Verstärkers ab. Man kann mit allen genannten Röhren sehr gute Verstärker oder auch ausgemachte Gurken bauen. Es ist auch eine Frage der Betriebsart der Endstufe. So hat ein B-verstärker bei kleiner Aussteuerung mehr Klirr als bei großer. MfG DB |
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richi44
Hat sich gelöscht |
09:39
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#3
erstellt: 21. Jan 2007, |
Eine Röhre mit einer geraden Ia/Ug-Kennlinie macht weniger Verzerrungen als eine mit einer krummen Kennlinie. Wenn Du auf der Eingangsseite, also der Gitterspannung einer solchen Kennlinie ein Signal aufzeichnest (das kann eine Linienschar im 1mm Abstand sein) und das an der Röhrenkurve auf den Ausgang überträgst, siehst Du, dass sich der Strom nicht mehr gleich verhält, die Abstände der entstehenden "Stromlinien" sind nicht mehr konstant. Je krummer die Kennlinie ist, desto grösser werden die Abweichungen. Wie krumm die Kennlinie ist, ist Konstruktionssache der Röhre und ist aus dem Datenblatt ersichtlich. Dies ist mal das Eine. Wenn nun eine krumme Kennlinie der Röhre zu mal angenommenen 10% Klirr führt, dabei die Verstärkung 50 ist und wir bräuchten eigentlich nur eine Verstärkung von 5, so kann ich eine 90%ige Gegenkopplung einbauen und damit den Klirr auf 1% reduzieren. Oder ich kann die Gegenkopplung von der Anode der Endröhre auf die Kathode der Vorröhre zurückführen. Dann habe ich die Krümmungen beider Röhren ausgeglichen. Oder ich mache die Gegenkopplung vom Lautsprecherausgang aus. Dann sind auch die Klirranteile des Ausgangstrafos ausgeglichen. Es ist also eine Frage der Konstruktion der Gegenkopplung. Weiter hat eine Gegentaktschaltung üblicherweise einen hohen K3-Anteil, eine Eintaktschaltung aber K2. Der typische Röhrenklang ist hauptsächlich K2. Also muss man, um den Röhrensound zu bekommen, möglichst eine Eintakt-Endstufe verwenden. Aber andererseits ist jeder Klirr eine Veränderung und Verschlechterung des ursprünglichen Signals und darum tunlichst zu vermeiden. Es sei denn, man wolle die Veränderung des ursprünglichen Signals, egal mit welchen Mitteln. Du siehst, man müsste für eine Klangbeschreibung bezw. ein Klirrspektrum die einzelne Röhre betrachten, dies aber im Zusammenhang mit den anderen Röhren, denn die eine Krümmung kann sich an der nächsten Stufe wieder teilweise aufheben oder zusammen zu einem K3 werden. Weiter muss man betrachten, wie die Schaltung konzipiert ist, also Eintakt (SE) oder Gegentakt (PP). Und es hängt nun davon ab, wie die Gegenkopplung eingebaut ist und wie stark sie ist. Kurz, es ist so, wie DB sagt, es lässt sich richtigerweise für eine Röhre allein keine gültige Aussage machen, es ist immer die Summe der Schaltung. Wenn Du also in einem bestimmten Verstärker die EL34 gegen eine KT88 tauschst, so kann die Auswirkung anders, grösser oder kleiner sein als in einer anderen Schaltung. Je durchdachter eine Schaltung ist, (ich erinnere da mal an Studioverstärker, die keinen Sound haben durften) desto geringer sind die Röhreneinflüsse. Es wäre ja Unsinn, wenn eine Abhöranlage zur Klang- und Qualitätsbeurteilung nur mit den Originalröhren betrieben werden dürfte und bei einem Röhrenausfall die ganze Elektronik auf dem Müll landen müsste. |
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hifihape
Ist häufiger hier |
15:25
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#4
erstellt: 21. Jan 2007, |
Hallo, alles korrekt was von oben genannt wurde, trotzdem gibt es in der Fachliteratur hinsichtlich der klanglichen Eigenschaften von Röhren doch einige Hinweise. So soll die KT 88 ähnliche klangliche Eigenschaften wie die 6550 haben, die sich besonders für eine Audiowiedergabe in leistungsfähigen Endstufen eignet. Das hat auch etwas mit dem Röhrenaufbau zu tun. Die El 34 soll vergleichsweise härter klingen. Schicherlich findet man auch für die El 34 klanglich hervorragende Audioschaltungen. In meinem Eigenbau (2 x Monoblöcke mit je 2 EL 34 und zugehörigen ebenfalls doppelt aussgelegten Vorstufen)können die EL 34 auf Triodenbetrieb umgeschaltet werden. Sie klingen dann "natürlicher", Oberwellen gehen flöten, Klirrfaktor nimmt ab. Man darf aber auch nicht vergessen, das Röhrenendstufen nur in Verbindung mit einem geeigneten Lautsprechersystem einen optimalen Klangeindruck ergeben, z.B. in Verbindung mit der legendären JBL L ![]() Grüße hape |
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richi44
Hat sich gelöscht |
12:21
![]() |
#5
erstellt: 22. Jan 2007, |
Wie etwas klingt, ist letztlich eine Sache des Klirrspektrums und des Lautsprechers. Und zum Lautsprecher gehört halt auch, welchen Einfluss der Dämpfungsfaktor hat. Beim Röhrenklang ist der Klirr massgebend und da ist es die Frage, wie hoch und in welchem Spektrum der Klirr angesiedelt ist. Hätten wir zwei identische Röhren, wäre ihr Klang auch identisch. Und wenn diskutiert wird, welches Fabrikat von EL34 besser klingt, so wäre dies Unsinn, wenn sich alle Hersteller an die Vorgaben halten würden, dann wären die Röhren nämlich identisch. Man kann also schon Unterschiede feststellen (die nicht sein dürften). Nur muss man dann auch zugestehen, dass Firmen, die sich nicht um die Vorgaben kümmern auch wenig Interesse an konstanter Fertigung mit kleinen Toleranzen haben. Und ob eine Triode tatsächlich so viel besser klingt, hängt von der Schaltung ab. Eine Triode hat den kleineren Ri, was in der Praxis einen höheren Dämpfungsfaktor des Verstärkers bewirken kann und jetzt je nach Lautsprecher einen besseren oder schlechteren Klang ergibt. Allerdings sind diese Unterschiede nur relevant, wenn die Verstäkerschaltung weitgehend ohne Gegenkopplung arbeitet, was in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts üblich war. Nur sehe ich Schaltungen jener Zeit nicht als Referenz. |
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