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Wickeln von verschiedenen Heizspannungen!+A -A |
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Autor |
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mantaut
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 31. Aug 2006, 07:13 | |
[b][b][/b][/b] Hallo, mein Problem ist jetzt folgendes: Bei meinem Wunschtrafo sollen Heiz-Wicklungen für 2,5 V und für 6,3 V angebracht werden. Aber man sagte mir, dass das problematisch wäre, denn entweder wären korrekte 2,5 V zu messen und die 6,3 würden ca. 7 V abgeben, oder im umgekehrten Fall, wenn also die 6,3 V stimmen, würden halt die 2,5 V nicht genau einzustellen sein. Zugegeben, ein wenig kompliziert erklärt... Nun habe ich natürlich vorher im Netz auch die Trafos mit ihren Daten gesehen. Dort waren die Werte von 2,5 und 6,3 V friedlich angezeigt. Gibt es das Problem nicht wirklich? Gruß mantaut |
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gaggi
Gesperrt |
#2 erstellt: 01. Sep 2006, 05:39 | |
Hallo, das problem gibt es wirklich, allerdings recht akademisch, solange nicht ein Riesentrafo gebaut werden soll. Die Aussage zu den 7 Volt ist recht fragwürdig. Ursache ist die Windungsspannung. Diese liegt z.B. bei einem M102a bei ca. 0,3 V. Da man nur ganze Windungen wickeln kann, ergeben sich für die 2,5 dann nur 2,4V oder als nächsthöherer Wert 2,7V. Bei kleineren trafos oder geringerer Induktion entschärft sich das Problem zusehends, bei größeren Trafos oder höherer induktion mit dann höherer Windungsspannung wird es immer schwieriger, verschiedene niedrige Spannungen genau hinzubekommen. Man sieht also, daß die vielfach geforderte "Reserve" bei den Trafos und damit die Wahl größerer Kerne das Problem verstärken. Und für den Hersteller wird es damit fast unmöglich, genaue Spannungen bereitzustellen, da er meist den wirklichen Strombedarf nicht kennt. Die Spannungen werden bei einem überdimensionierten Trafo also immer höher liegen, da die Auslegung auf die geforderten Werte auch die Wicklungswiderstände sowie die gesamtbelastung des Trafos berücksichtigt. Nennspannung stellt sich ja nur ein, wenn alle Wicklungen mit nennstrom belastet werden. Die 7V sind komisch. Wenn vielleicht 0,35V windungsspannung vorliegen käme man durch weglassen von 2 Windungen genau auf 6,3V. Und die 2,5V wären mit 2,45V genau genug am Zielergebnis. Selbst bei 0,5V wäre 6,5V möglich für die 6,3V. Und diese 3% Fehler könnte man durchaus tolerieren, zumal ja auch noch leitungs und -übergangswiderstände bis zum Röhrenanschluß auftreten. Bei der auslegung des trafos kann man auch primärseitig noch etwas korrigieren, um die Feher z.B. für beide Spannungen erträglich gering zu halten. Günstig ist auch immer, wenn die tatsächlichen Ströme aller wicklungen bekannt sind. dann kann man den Wicklungswiderstand zusätzlich zur Korrektur nutzen, indem man z.B. dickeren Draht verwendet und dann mit der nominell etwas geringeren Spannung wegen des geringeren Spannungsabfalls etwas höher kommt. Wenn allerdings dann noch zusätzlich Mittenabgriffe für die Wicklungen gefordert werden wirds haarig. dann sind nicht mehr 2,5V und 6,3V gefordert sondern mehrere 1,25V und 3,15V-Wicklungen. Bleiben wir bei dem beispiel mit 0,35V: Der Mittenabgriff setzt dann voraus, daß die Windungszahl geradzahlig ist. Die 2,5V werden dann zwangsläufig entweder auf 2,1V reduziert ( 2 x 3 Windungen, 2 x 1,05V ) oder auf 2,8V erhöht ( 2 x 4 Windungen , 2 x 1,4V ). genauer gehts dann nicht. Die 6,3V sind passend machbar 2 x 9 Windungen mit 2 x 3,15V. Wird dann noch maximale leistung gefordert, ist kaum Spielraum für Korrekturen durch verminderte induktion und damit höhere Windungszahlen möglich. Das könnte z.B. bei Deinem trafo der fall sein. gaggi |
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mantaut
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 01. Sep 2006, 06:06 | |
Hallo gaggi, ich muss erst einmal grundsätzlich anmerken: Ich habe hier erst 2 Fragen gestellt, aber was an Kompetenz zurück kam, ist unglaublich!! Es führt zu einem bedeutend weiter bringenden Ergebnis und auch Verständnis für die Materie. Die Antworten sind absolut fachmännisch und so gut erklärt, dass auch ich verstehe! Jedenfalls war deine Antwort für mich erhellend und den Händler, der mir von dieser Problematik erzählt hat, ist für mich wirklich seriös! Ich sah nur die ganzen Schaltpläne und war ob der Problematik dann sehr erstaunt. Stellt sich für mich jetzt die Frage, welche Spannung soll genauer eingehalten werden. Ich tendiere zu den 2,5 V! Danke für deine Ausführlichkeit. Gruß mantaut |
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