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Röhren - eine kleine Typenbezeichnungskunde+A -A |
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Autor |
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pragmatiker
Administrator |
#1 erstellt: 09. Aug 2006, 18:11 | |||
Nachdem es immer wieder mal vorkommt, daß Unklarheiten über die Typenbezeichnungen von Röhren bestehen, möchte ich für die wichtigsten in Radios und Verstärkern gebräuchlichen Röhren mal etwas Licht in's Dunkel bringen. Europäische Röhren haben ein ziemlich klar gegliedertes Typenbezeichnungsschema. Bei neueren amerikanischen Röhren (ich rede jetzt nicht von Vorkriegsmodellen vom Schlage einer 211, 300B oder 845) gibt die erste Ziffer die Heizspannung an (eine 6U8 hat also z.B. 6.3[V] Heizspannung). Die weitere Numerierung amerikanischer Röhren läßt kein klares Funktionszuordnungsschema erkennen, wohl aber die Numerierung europäischer Röhren: Erster Buchstabe:
Die "P" Fernsehröhren waren bis Anfang der 70er Jahre weit verbreitet, ermöglichten sie doch Glotzen ohne teuren, schweren und großen Netztrafo (der erste Philips Goya Farbfernseher von 1967 hatte z.B. eine Leistungsaufnahme in der Gegend um 650[W] - das hätte einen dicken, dicken Netztrafo gebraucht). alle weiteren Buchstaben nach dem ersten Buchstaben:
Sind nach dem ersten Buchsten mehrere Buchstaben vorhanden, so deutet das auf eine Verbundröhre hin - das heißt, in einem Glaskolben sind mehrere Röhrenfunktionen vereint. Im Fall einer EABC80 heißt das z.B.:
Im Prinzip sind also Verbundröhren IC's der Frühzeit - wenn man so will. Die erste Ziffer nach den Buchstaben gibt den Sockeltyp an:
Alle weiteren Ziffern stellen kein klares Ordnungsschema mehr dar - mit einer Ausnahme: Ist die Gesamtzahl (inklusive der ersten Ziffer) zweistellig, so handelt es sich um eine kommerzielle Röhre für Rundfunk, Fernsehen und dergleichen. Ist die Gesamtzahl dagegen dreistellig, so handelt es sich um eine professionelle Röhre für industrielle Anwendungen (Meßtechnik, Laborgeräte etc.). Erscheint die Typenbezeichnung umgedreht (z.B. "E83CC" anstatt "ECC83" oder "E34L" anstatt "EL34"), so handelt es sich hierbei um professionelle Langlebensdauerröhren (garantierte Lebensdauer: 10.000 Betriebsstunden), welche häufig auch ansonsten eingeengte Toleranzparameter haben und in der Regel bei den Noval- und Miniaturtypen auch an ihren vergoldeten Anschlußpins zu erkennen sind. Es gibt noch ein paar weitere Abarten (wie z.B. ECC803S - das ist ein hochprofessionelles und entsprechend gesuchtes und damit teures Rohr)....aber das würde hier zu weit führen. In dieser Bezeichnungsnomenklatur wurde übrigens bei heutigen neuentwickelten Röhrenprodukten zumindest bei einem Typ heftig geschludert - die ECC99 von JJ z.B. müßte gemäß Typenbezeichnung einen Miniatursockel haben, hat jedoch einen Novalsockel. Zum Schluß noch eine Röhrenvergleichsliste europäisch <--> amerikanisch der gängigsten Röhren, welche heute in Audioverstärkern (und früher in Röhrenradios und manch anderen Geräten) verwendet wurden und werden (diese Röhrentypen können direkt gegeneinander ausgetauscht werden):
So, das war's mal für den Moment mit Herbert's kleiner Röhrentypenbezeichnungskunde - hoffentlich raucht Euch jetzt nicht der Kopf. Daß das Ganze in keiner Weise vollständig ist, ist mir dabei vollständig bewußt....aber das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Herzliche Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 09. Aug 2006, 18:21 bearbeitet] |
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E130L
Inventar |
#2 erstellt: 09. Aug 2006, 20:07 | |||
Hallo Herbert, ich würde bei Deiner Aufstellung noch die Dekalröhren 200er Nummern wie PCF200, PFL200 u.a. und die Magnovalröhren 500er Nummern wie EL500, EL503, PL509, PL519 ergänzen, alle dreistellig aber für UE Anwendungen entwickelt. Gruss Volker |
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Basteltante
Inventar |
#3 erstellt: 10. Aug 2006, 00:50 | |||
hatte ich vor kurzem nach gefragt: 6550 und die scheinbar baugleiche KT88 dürften beide hier ziemlich verbreitet sein. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 10. Aug 2006, 14:57 | |||
Ist es unverschämt, wenn ich an dieser Stelle für diese Abhandlung Werbung mache, die schon seit einiger Zeit hier im Forum existiert? http://files.hifi-fo...k/Roehrentechnik.pdf |
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pragmatiker
Administrator |
#5 erstellt: 10. Aug 2006, 15:34 | |||
Au weia, Richi....ich hab' mir Deine Abhandlung (in der außerordentlich viel Arbeit drin steckt - allen Respekt) noch nie richtig durchgelesen...maxima mea culpa....sonst hätte ich diesen Thread gar nicht angefangen. Ich bitte um Nachsicht - meine Zeilen sollten keineswegs Deine Leistung schmälern. Also, an alle: Lest euch mal Richis Abhandlung durch, da steht eine Menge Wissenswertes drin, was so manche Frage sicher direkt beantwortet. Grüße Herbert |
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KSTR
Inventar |
#6 erstellt: 10. Aug 2006, 16:02 | |||
Z.B. Lt. Svetlana-Datenblättern zur 6550C und zur KT88: 6550C (Beam-Pentode) : Anodenspannung: 680V Anoden-Verlustleistung: 35W KT88 (Beam-Tretrode, "KT"="Kinkless Tetrode") : Anodenspannung: 800V Anoden-Verlustleistung: 42W Die KT88 ist das potentere Gerät, die 6550 ist ja auch älter. Grüße, Klaus |
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gaggi
Gesperrt |
#7 erstellt: 10. Aug 2006, 18:13 | |||
Hallo, ergänzend vielleicht noch für das PDF: erster Buchstabe: B 180mA Serienheizung ( auch wenn es nur 2 Röhren gibt, es war der kurzzeitige Versuch, die RENS18xx-Reihe der neuen Nomenklatur anzupassen, hatte sich aber wegen den C-Röhren weitgehend von selbst erledigt) F 12,6V Parallelheizung. Zu den Sockeln: die 50er-Gruppe ist nicht auf Außenkontaktsockel beschränkt. Da hat man reingeworfen, was sonst nicht paßte, also auch Drahtanschlüsse zum Einlöten oder auch 9polige Loktal wie EF50 / EF55 Ansonsten gut gemacht, sollte Pflichtlektüre für Anfänger werden. @Ritchi: hab die PN gelesen, aber zu wenig Zeit für ausführliche Antwort gaggi |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 11. Aug 2006, 06:26 | |||
@ Pragmatiker
Keine Ursache, Hauptsache, die Werbung hat stattgefunden @ Gaggi Eilt nicht mit der Antwort, bin im Moment auch recht gut ausgelastet @ all |
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