Das entspannte Kopfhörerhören - Ein paar Gedanken

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Silent117
Inventar
#1 erstellt: 18. Feb 2008, 12:11
Hi Leute,

ich möchte hier mal ein paar Gedanken anbringen , vor allem in Bezug auf den "Vorgang des Kopfhörerhörens".

Wenn ich einen Kopfhörer benutze (in meinem Fall im letzten Jahr durchgängig In-Ear´s) schotte ich mich ab , da ich einen geschlossenen Kopfhörer nutze. Ob Bahn , Bibliothek , Serverraum oder Zuhause , es stellt für mich eine Art abschottung zur aussenwelt dar , es bringt mich in eine andere Sphäre. In dieser Sphäre empfinde ich Klänge , Melodien und Töne als Entspannung , ich höre altbekannte musikalische Töne und nichts was mich nervt. Es sind keine Geräusche , die ich nicht kenne , da , die absolute Entspannung und gleichzeitig das absolute Vermögen zur Konzentration auf ein paar wenige Gedanken.

Daher lerne ich fast immer mit Musik , meist mit Kopfhörer , mich kann nichts nerven da ich meine Wahrnehmung gezielt selektieren und steuern kann , indem ich einfach eine "Lernplaylist" erstelle. Ich kenne jeden Song , jeden Ton , jedes Geräusch und gehe darin auf , kleine Momente der Entspannung und das Gehirn läuft zur höchstleistung auf.

Andere hingegen brauchen absolute Stille und können (auch bekannte) Musik nicht leiden. Sie vermeiden jedes Geräusch , werden von der Musik nur abgelenkt und können sich nicht konzentrieren , da anscheinend nur eine Konzentration auf eine Sache möglich ist.

Nun zum eigentlichen Punkt:
Beim Lernen vermag es mir egal sein ob ich Kopfhörer nutze oder Lautsprecher , möchte ich mich aber enstpannen gibt es meist (neben der Freundin/einen guten Film/etc.) nur die Möglichkeit des Kopfhörers. Wieso? Ganz einfach , weil ich die intimität des Hörens beim Entspannen einfach geniese. Intime Wiedergabe verstärkt für mich das Entspannen , es lässt mich in eine andere Welt eintauchen und abheben , man vergisst die Probleme des Alltags. Gerade auf der Heimfahrt von der Uni nach Hause , ist dies sehr von mir geschätzt , das ich nur meine Musik wahrnehme.

Nun 2 Fragen in die Runde:
Geht bei euch das entspannen mit KH auch besser (anstatt z.B. LS oder Ruhe)?
Gehört ihr zu den Leuten die Musik zum entspannen/lernen nutzen oder gehört ihr zu den Leuten die gerade keine Musik brauchen? Wieso?
Habt ihr dafür vielleicht einen festen Platz/Sessel/Liege?

Falls es jemanden intressiert , würd ich mich freuen , da es mir schon länger auffällt , dass viele hier Musik auch nach der Arbeit mit dem KH zum "runterkommen" nutzen.

Falls das hier eher in den Stammtisch muss/soll , Mods verschiebt es ruhig , mir ist es recht.
m00hk00h
Inventar
#2 erstellt: 18. Feb 2008, 13:44
Ich höre eh zu 80% mit Kopfhörern. Entspannen kann ich mich sowohl über Lautsprecher oder über Kopfhörer...

Und zum Lernen muss Musik sein, weil ich an einer leichten (und seltenen) Form der Hyperaktivität leide, die nach einer Weile angestrengten Denkens die Konzentration extrem einschränkt. Ich hab lange Zeit Medikamente dagegen genommen, hab die aber vor nicht all zu langer Zeit auf Grund der Nebenwirkungen abgesetzt.
Interessanter Weise hab ich sehr schnell gemerkt, dass ich mich mit Musik wesentlich länger konzentrieren kann und mich längere Denkprozesse im Allgemeinen nicht so stark beanspruchen.
Warum? Wenn ich Musik höre, scheint es so, als würde der "hyperaktive Teil" von meinem Gehirn die Musik verfolgen, den Text mitsingen, die Drumsolos nachmachen usw. Und der für das Denken zuständige Teil hat dann seine Ruhe, weil der hyperaktive Teil nicht mit reinmischt und nervt.

Vergleichbar mit Eltern, die ihre Kinder vor den Fernseher setzen, um mal eine Stunde Ruhezu haben.

m00h
Silent117
Inventar
#3 erstellt: 18. Feb 2008, 14:18
Intressanter zusätzlicher Aspekt mit dem "Teil des Gehirns" wird vor die Musik gesetzt , denn (ohne deine Krankheit zu besitzen) ich denke im Grunde genommen tun das viele Menschen , vllt Unterbewusst.

Merkst du eine intensivierung wenn du von LS zum KH gehst?
m00hk00h
Inventar
#4 erstellt: 18. Feb 2008, 14:19

Silent117 schrieb:
Merkst du eine intensivierung wenn du von LS zum KH gehst?


...in welcher Form?
Ach ja, ansonsten würde ich es nicht "Krankheit" nennen. Ich fühle mich jedenfalls nicht krank.

m00h
indierocker
Stammgast
#5 erstellt: 18. Feb 2008, 14:28
Hallo,

ich finde ganz interessant, dass ihr beide zum Lernen bzw. um sich auf etwas zu konzentrieren, Musik braucht. Mir geht es da ganz anderst; ich gehöre, wie von dir, Silent117, angesprochen, zu den Menschen, die für´s Lernen oder andere Denkaufgaben Ruhe brauchen. Vielleicht liegt´s aber auch einfach an der Musik, die ihr/ich höre.

Seltsamerweise kann ich, obwohl ich ein großer Musikliebhaber bin, Musik nur genießen, wenn ich abends so leicht dösig bin, es draußen schon dämmrig oder dunkel ist, und ich in meinen Sessel versinke und nicht im Stande bin, irgendetwas anderes zu tun als liegen zu bleiben . Da gelingt es mir, mich auf die Musik einzulassen und NUR zuzuhören. Mittags um 12 könnte ich das nicht.


eine Art abschottung zur aussenwelt dar


Ich muss zugeben, dass ich morgens im Bus zur Schule, die Musik aus meinen DTX50 dazu mißbrauche, das Gequäke und Dummgeschwätze jüngerer und -sit venia verbo - verblödeter Realschüler/Gymnasiasten und das RADIO 7 "GUTE LAUNE-TEAM" auszublenden.
(Da fällt mir ein: Bin ich froh, wenn ich wieder mit meinem Moped wertvolle Ressourcen verschwenden darf :P. )

Ich hatte vor einiger Zeit vor, mir Lautsprecher zu kaufen, aber irgendwie kann ich denen nicht richtig zuhören. Nach einiger Zeit langweilen sie mich nur noch und außerdem hasse ich es, immer im Stereodreieck zu bleiben .

Deshalb-> 100% Headphones

mfg
Martin
Crouler
Stammgast
#6 erstellt: 18. Feb 2008, 14:38
Erstmal muss ich sagen, dass es ein sehr interessantes Thema ist und mich schon länger beschäftigt.

Für mich ist Musik eine Art Katalysator für meine Gefühle. Wenn ich total genervt aus der Schule komme hilft es mir mich zu entspannen bis hin zum Tiefschlaf.

Ich kann z.B. auch keine traurige Musik a la Coldplay oder Norah Jones hören, wenn ich gute Laune habe, da ich sofort traurig werde.
Beim lernen kann ich auch Musik hören mit der Einschränkung, das es reine instrumentale Stücke sind, sobald gesungen wird kann ich mich nicht mehr auf das lernen konzentrieren.

Ich höre eigentlich nur über KH Musik ganz selten mach ich mal die Boxen an, um ein Film oder ne CD über Lautsprecher zu hören.
Das hören mit KH ist für mich was sehr intimes, da ich mit der Musik alleine bin, eigentlich wie silent schon geschrieben hat.

mfg

Stefan
kurek
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Feb 2008, 14:42

Ich hab lange Zeit Medikamente dagegen genommen, hab die aber vor nicht all zu langer Zeit auf Grund der Nebenwirkungen abgesetzt.



Retalin?
m00hk00h
Inventar
#8 erstellt: 18. Feb 2008, 14:44

indierocker schrieb:
Vielleicht liegt´s aber auch einfach an der Musik, die ihr/ich höre.


Da ich die Musik beim Lernen nicht wahrnehme (wie gesagt, da kümmert sich der kaputte Teil vom Gehirn drum), spielt die Musikrichtung keine Rolle. Shuffle-Playlist reingehauen mit allen Songs die ich besitze, aus allen möglichen Genres, DT880 auf (soll ja nicht noch der Tragekomfort nerven) und los geht's.

Nur ist dann schon mal nach ein paar Stunden Protokoll-Session oder Lernen diwe Frisur kaputt.

m00h
Silent117
Inventar
#9 erstellt: 18. Feb 2008, 14:58

m00hk00h schrieb:

Silent117 schrieb:
Merkst du eine intensivierung wenn du von LS zum KH gehst?


...in welcher Form?
Ach ja, ansonsten würde ich es nicht "Krankheit" nennen. Ich fühle mich jedenfalls nicht krank.

m00h


Entschuldige den falschen Ausdruck.

Ansonsten:
Die zusätzliche Intimität die bei Kopfhörern entsteht stört manche und manche erfreuen sich daran. Wie man bei Crouler sehr schön sehen kann. Ich persönlich bevorzuge keines der beiden , nur ist es eben etwas angenehmes beides zu besitzen.

Beim lernen allerdings möchte ich alles nah bei mir haben um mir keine Gedanken über die Musik machen zu müssen , daher geht lernen mit LS nicht so gut , wie lernen mit KH. Der Raum , das passive , stört irgendwie , außerdem können sich dann die Leute in "meinem" Raum nicht mehr frei bewegen , da auser der Musik nichts sein darf.

Ansonsten:
Mir ist aufgefallen , dass mein Gehirn mehr aufnimmt und generell schneller reagiert je schneller und Härter die Musikrichtung ist , daher lerne ich meist mit Death/Black Metal der härtesten Sorte.

@Crouler

intressant , also ich kenne es , dass ich je nach Gefühlslage eine gewisse Musik brauche. Wenn ich wütend bin z.B. lässt man es ja gern mal Krachen , umgekehrt beeinflusst mich die jeweilige Musikrichtung kaum/nicht.

Wenn meine Holde in meinen Armen liegt und wir uns unterhalten , kann auch gerne Death Metal laufen , dass stört uns beide nicht unbedingt und tut der Stimmung keinen Abbruch. Für die meisten hier wohl unverständlich

Ansonsten nutzt du den KH also auch wegen des "verstärkenden Faktors der Intimität" wenn ich dich richtig verstanden habe. Musik als Katalysator wirkt also auf einem KH bei dir besser.

Zwischen den Zeilen denke ich , das du auch einen "festen Hörplatz" besitzt oder?
civicep1
Inventar
#10 erstellt: 18. Feb 2008, 16:29
Hallo,

ich muss sagen, ein sehr interessantes Thema. Es ist fazinierend, wie unterschiedlich doch die Hörgewohnheiten sind.
Ich gehöre zur Fraktion, die bspw. beim richtigen lernen (auswendig lernen, verstehen, durchdenken) absolute Stille braucht. Besonders, wenn man gestresst ist und der "Akku" schon halb leer ist, stört mich jede Art von Geräuschen. Anders ist (war) es, als ich bspw. für Mathe aufgaben, Übungen, etc. rechnen musste. Mugge rein, der Fuß wippt mit und alles macht auf einmal n mords Gaudie.
Was ich aber z.B. nicht kann, was sehr viele mögen. Mit Musil einschlafen. Kann ich nicht. Ich konzentriere mich dann auf die Musik und schalte einfach nicht ab. Das wirkt dann eher stressend auf mich. Anders, wenn ich meist Nachmittags in meinen Hörsessel sinke, mir den DT 880 aufsetze und bewusst und in Ruhe Musik höre. Dann dauert es nicht lange, bis die Augenlieder schwer werden ...
Generel höre ich zur Zeit fast ausschließlich mit KH, da dieser einfach wie bereits erwähnt, ein intimes Gefühl vermittelt. Niemand stört sich daran, ich muss mir keine Gedanken machen, ob es zu laut ist, ob es andere stört, ob es meine bessere Hälfte überhaupt hören will ...
Dazu kommt noch der Aspekt, dass meine Stereoanlage einfach klanglich mehrere Klasse unter dem Gespann DT880+Cantate spielt (was ja einerseits an den Gegebenheiten und auch am Preis liegt ...).

Gruß
Crouler
Stammgast
#11 erstellt: 18. Feb 2008, 17:26
Richtig ich habe einen festen Hörplatz, obwohl ich eigentlich
überall hören kann, da mir der KH eine sehr intime Atmosphäre schenkt, so fällt es mir z.B. auch nicht schwer in der Schule mir die KH aufzusetzen und 5min zu genießen.

@civi: Zum einschlafen gibt es bei mir Hörbücher bei denen ich langsam aus der Fantasiewelt des Buches in die Trumwelt hinübergleite.

mfg

stefan
n0ll4k
Stammgast
#12 erstellt: 18. Feb 2008, 17:53
Also generell finde ich das Abschotten vor allem mit InEars sehr gut beim lernen.

Meist höre ich dabei aber eher aggresivere Musik die mir aber bekannt ist um einfach abgelenkt zu werden. Dies aber auch nur wenn wirklich Dinge für mich alleine mache (Skripte zusammenfassen, Klausur auf Zeit rechnen etc.). Allerdings wenns um rechnen geht ist mir die Umgebung eher egal das kann ich ganz gut ausblenden.


Abends höre ich dann auch mal entspanntere Musik, die ich mir über den Tag verteilt so direkt nicht anhören könnte. Dabei sitze ich dann meist vorm Laptop oder lege mich aufs Sofa. Vor allem Stücke die neu sind höre ich lieber erstmal so.
Drink.Duff
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Feb 2008, 19:04
Wenn ich richtig intensiv lerne(so wie gestern), dann stört mich jedes kleinste Geräusch, ich kann mich dann einfach nicht konzentrieren.
Wenn es allerdings auf das Anwenden von Wissen bei Falllösungen geht, dann darf ruhig Musik dabei sein damit es mehr Spaß macht.

Gestern habe ich auch noch eine interessante Entdeckung gemacht. Normalerweise brauch ich auch beim Einschlafen Ruhe, weil ich sonst nicht sanft entschlummern kann.

Gestern Nacht konnte ich aber partout nicht einschlafen. Mir sind nur Paragraphen, Fälle, Minderjährigkeit, Anfechtung, Stellvertretung und lauter so ein Gedöns durch den Kopf gegangen und konnte einfach keine Ruhe finden.

Dann hab ich jedoch leise Musik angemacht und mich bewusst auf sie konzentriert um mich vom BGB Müll abzulenken. Hat sehr gut funktioniert.

Wer also wegen Prüfungsstress nicht einschlafen kann, einfach mal durch Musik ablenken und sanft ins Reich der Träume gleiten.

PS: Mein BGB Prof. ist ein Arsch. Nimmt der einfach Stoff aus dem 3. Semester in der Abschlussklausur des ERSTEN Semesters dran. Pff!!
Gr@vity
Stammgast
#14 erstellt: 18. Feb 2008, 19:12
Guten Abend zusammen,

was mich angeht, so kann ich grundsätzlich bei allen Situationen Musik hören.

Überwiegend höre ich mittels KH, aber zum Abendessen im Wohnzimmer höre ich über die Stereoanlage. Überhaupt schalte ich zu allen möglichen Situationen Musik ein.

Putzen oder Bügeln beispielsweise geht ohne Musik per KH gar nicht. Zum Putzen reicht mir klanglich gerade so der PX100. Wenn es ans Bügeln geht und ich mehr oder weniger ruhig dastehe, muss dann schon wieder der D5000 herhalten.

Abends nach der Arbeit und nach dem Essen gehe ich so gut wie immer an den Rechner, Aria an, D5000 auf und surfe erstmal einige Zeit im Internet bzw. hier im Forum. Ich finde das einfach sehr entspannend und immer wieder aufs neue faszinierend, wie gut alles klingt. Dabei braucht es nicht mal ständig neue Musik.
Es kommt auch nicht selten vor, dass ich mich mit dem KH und dem iPod aufs Sofa oder aufs Bett lege und dort den ganzen Abend Musik höre.

Was ich allerdings gar nicht mag sind Inears. Bei dieser Art von Abschottung fühle ich mich einfach unwohl - wie in einer Art Vakuum.
So zu hören, ist mir zu anstrengend. Aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.

Was ich auch oft mache, ist im Bett vor dem Einschlafen noch 1-2 Lieder zu hören.


Viele Grüße
seehee2k
Stammgast
#15 erstellt: 18. Feb 2008, 19:22
Silents Beschreibung trifft eingentlich exakt meine Empfindung. Wenn ich mir etwas für die Uni erarbeite dann bin ich unheimlich entspannt und konzentriert sobald ich mit den UM2 leise Musik höre. Störende Umgebungsgeräusche sind einfach ausgeblendet, trotzdem bleibt die Musik im Hintergrund.
Gerade das Abschotten finde ich herrlich bei den Westone. Die Sinne werden reduziert und man erlebt Musik auch unterwegs intensiv ohne dass jemand mithören kann/muss.

Zum Entspannen liege ich auf der Couch oder dem Bett und höre je nachdem mit meinem HD650 oder Zen Vision:M und UM2.

Aufräumen oder ähnliches wird mit Lautsprecher untermalt.

Neue Musik wird grundsätzlich am PC mit Cantate -> HD650 durchgehört.

Allgemein begleitet mich mittlerweile Musik durch den ganzen Tag, das fängt morgens im Auto an und hört Abends vor dem Schlafengehen auf.

seehee
cynric
Inventar
#16 erstellt: 18. Feb 2008, 19:51
Vor dem Schlafengehen Musik hören kann ich garnicht; dann spielt sie in meinem Kopf noch stundenlang weiter (entsprechend liege ich dann solange wach)

Ansonsten läuft Foobar mittlerweile fast immer, wenn ich vor den PC sitze (was in den aktuellen Semesterferien schon recht lange werden kann); dazu surfe ich meistens meine üblichen Inet-Runden ab oder spiele ein hirnaktivitätsfreies Spiel (zB Diablo 2^^) bei fast vollkommen runtergedrehten Sound.

Nach dem Arbeiten oder wenn ich sonst den Kopf voll habe, hilft mir Musik beim Abschalten und Entspannen wie sonst nichts.

Lernen mit Musik habe ich noch nie probiert, bisher nur in Stille, aber selbst dann lenkt mich schnell alles mögliche ab; und wenns zu lang war, beginnt irgendwann Chaos in meinem Hirn die Überhand zu nehmen (sozusagen ein hektisches, internes Gedudel); wirklich lange und konzentriert lernen/üben kann ich nicht, bei mir läuft das alles meist sehr locker ab.. Naja, hat bisher einwandfrei funktioniert, werde aber nächstes Mal ein wenig Musik dazu probieren.
ThSp
Stammgast
#17 erstellt: 18. Feb 2008, 19:59
Ich entspanne bei Musik und diese „nur die Musik und Ich“-Wirkung von KH’n hilft mir dabei. Die in vorherigen Beiträgen gebrauchte Formulierung „intim“ umschreibt mein Erleben mit KH’n sehr gut.
Ich betrachte Musik mittels KH auch als eigenständig, allein schon, um nicht, durch Vergleiche zu LS’n und Live-Musik, KH’n den Makel des von vorn herein Unvollkommenen anzuhaften.

Wenn ich mir Denkleistung abverlange, beispielsweise das Lösen eines schwierigen Sudokus, brauche ich Ruhe, dann irritiert mich sogar Bewegung in meinem Blickfeld.
Bei kreativen Denkprozessen, im Sinne von Brainstorming, empfinde ich Musik als angenehm und stimulierend.

Nach der optimalen Lösung um Musik zu hören suche ich noch. Am liebsten höre ich im Liegen, doch in der Nähe meines Bettes ist kein Platz um das HiFi-Rack, das ich plane, hinzustellen. Dort wo Platz für das Rack ist weiß ich noch kein Liege- oder Sitzmöbel das mir zusagt.

Thomas
Lorrypet
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 16. Jul 2008, 18:07
Meine Reaktionen beim Musikhören
Wenn ich in meinem Fernsehsessel liegend Musik genieße (früher mit Lautsprechern, jetzt mit Kopfhörern) geht die Entspannung so tief, dass ich weder Arme noch Beine mehr spüre und sich mein Körper irgendwie sosehr zurückzieht, dass er sich so intensiv wie möglich auf die Musik konzentriert.
Zu meinem Leidwesen schlafe ich dabei manchmal ein ;-)
(ich verpasse so ungerne gute Lieder)

ich glaube das hat was von autogenem Training oder Meditation oder ähnlichem, kenne mich da aber nicht mit aus.

Außerdem denke ich das Musik uns eine "heile Welt" vorspielt, weil ja in den meißten Stücken die Musiker miteinander spielen und nicht gegeneinander.
Hüb'
Moderator
#19 erstellt: 16. Jul 2008, 18:21

Lorrypet schrieb:
ich glaube das hat was von autogenem Training oder Meditation oder ähnlichem, kenne mich da aber nicht mit aus.

Das Phänomen nennt man "Müdigkeit".

Lorrypet schrieb:
Außerdem denke ich das Musik uns eine "heile Welt" vorspielt, weil ja in den meißten Stücken die Musiker miteinander spielen und nicht gegeneinander.

Kommt darauf an, was man hört.
zabelchen
Inventar
#20 erstellt: 16. Jul 2008, 22:01

Ich höre eh zu 80% mit Kopfhörern. Entspannen kann ich mich sowohl über Lautsprecher oder über Kopfhörer...

Und zum Lernen muss Musik sein, weil ich an einer leichten (und seltenen) Form der Hyperaktivität leide, die nach einer Weile angestrengten Denkens die Konzentration extrem einschränkt. Ich hab lange Zeit Medikamente dagegen genommen, hab die aber vor nicht all zu langer Zeit auf Grund der Nebenwirkungen abgesetzt.
Interessanter Weise hab ich sehr schnell gemerkt, dass ich mich mit Musik wesentlich länger konzentrieren kann und mich längere Denkprozesse im Allgemeinen nicht so stark beanspruchen.
Warum? Wenn ich Musik höre, scheint es so, als würde der "hyperaktive Teil" von meinem Gehirn die Musik verfolgen, den Text mitsingen, die Drumsolos nachmachen usw. Und der für das Denken zuständige Teil hat dann seine Ruhe, weil der hyperaktive Teil nicht mit reinmischt und nervt.


das ist interessant und ist mir bei mir auch aufgefallen, zwar nicht beim Lernen, aber beim Surfen im internet. ich glaube , das Hören der Musik über Kopfhörer schützt mich vor dem sogenannten Hyperfocus, deswegen kann ich dann meine mentale Energie besser einteilen und bin hinterher nicht so geschlaucht.......
collapseandrelax
Stammgast
#21 erstellt: 17. Jul 2008, 20:36
Interessant wie es anderen hier geht...

Ich habe letzte Woche z.B. meine letzten Klausuren geschrieben und war die sechs bis acht Wochen davor demnach mit lernen beschäftigt.

Mich stört Musik allerdings beim lernen. Wenn ich irgendetwas auswendig lernen oder bestimmte Sachverhalte verstehen muss brauche ich absolute Ruhe. Da nervt mich schon das offene Fenster, wenn ich die Vögel herumlärmen höre. Ich habe versucht mich mit Musik beim lernen anzufreunden, funktioniert aber nicht. Ruhe ist bei mir da wirklich die Maxime. Selbst Stücke die ich in und auswendig kenne empfinde ich als Ablenkung. Auch die Musikrichtig ist da völlig belanglos.

Wenn ich dann allerdings eine Lernpause einlege, ist die Musik für mich Entspannung pur. Dann kann ich vollständig abschalten und mich quasi fallen lassen. Das gibt mir dann die nötige Ruhe und auch Motivation, um mich wieder mit den mehr oder minder spannenden Themen zu befassen
Eile
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 18. Jul 2008, 08:35
Ich bin auch einer, der zum Lernen eher Ruhe braucht. Auf zwei Sachen richtig konzentrieren kann ich mich nicht. Ich merke es immer dann, wenn ich Musik über Kopfhörer höre und gleichzeitig einen Roman lese. Entweder ist meine Konzentration beim Buch und ich nehme die Musik kaum bewußt wahr oder meine Konzentration ist bei der Musik und ich merke, dass ich zwar umblättern will, aber die Seite gar nicht richtig gelesen habe. Bewußtes Hören kann ich also nur ohne Ablenkung.

KH oder LS? Wenn ich an meine Dynaudio-Standboxen zurückdenke, mit optimalen Bedingungen, was Aufstellung, Hörplatz etc. betrifft, so war das schon geiler. Der Musikeindruck war körperhafter, man hatte gerade bei audiophilen Aufnahmen fast das Gefühl, die Band sitzt bei einem im Wohnzimmer. Das schafft ein KH nicht. Trotzdem höre ich heute zu 80 Prozent mit KH. Einige von euch werden es kennen, zuerst wohnt man mit der Freundin zusammen, dann kommen die Kinder, die Wohnung wird gefühlt immer kleiner....
Lorrypet
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 18. Jul 2008, 09:53
Kopfhörer bei kleinerem Wohnraum und andere Vorteile

Ich habe ein meistbewohntes Zimmer (Schlafzimmer, Musikzimmer, DVD-Film-Zimmer) kurz Wohn-Schlafstube.
Zum Höhepunkt meiner Lautsprechererfahrung standen da Lautsprecher die ich alleine kaum bewegen konnte.
Dann bin ich zum Kopfhörerhören gekommen und alles wurde kleiner und mobiler. Aber auch klanglich machte ich Fortschritte. Jetzt ist mein Ziel ein Nullenergiebauwagen in den meine Stube ausquartiert werden soll, so dass ich im Winter eine drastische Heizkostenersparnis haben werde weil ich in der Wohnung nur noch Küche und Bad heizen werde.

Mal schaun wie dann das entspannte Kopfhörerhören mit einem Hauch von Camping kommt...
MeistaEDA
Stammgast
#24 erstellt: 20. Jul 2008, 11:03
Hey Leute, ich habe nur den ersten Beitrag von Silent gelesen und möchte auch gerne meinen Senf dazu abgeben. Ich studiere das wunderbare Fach der Rechtswissenschaften und befinde mich z.Zt im Hauptstudium (gerade angefangen).

Ich habe die ersten Semester (mit Ausnahme des erstens, dass NUR Orientierung für mich bedeutete) ausschließlich in der Bib gelernt um mir eine geeignete Lernatmosphäre zu schaffen. Musik und öhnliches blieben dabei Aussen vor.

Seit diesem Semester bin ich nun endlich ausgezogen und lerne Zuhause. Ich bemerkte sofort, dass ich erhebliche Probleme hatte mich zu konzentrieren und anstatt zu lernen andauernd anderen Sachen nachging; Mir fehlte in jedem Fall diese Lernatmosphäre die ich scheinbar brauche.

Ich habe einfach mal ausprobiert wie es läuft, wenn ich mit Musik lerne (natürlich über KH). Ich probierte etwas rum mit Coldplay, HipHop, Rock und ähnlichem. Das Ergebnis war, dass es einfach GAR nicht ging;

Durch die Arbeit in einem Institut an der Uni weiss ich, dass mein Professor meist mit klassischer Musik im Hintergrund arbeitet. Da Klassik (noch) nicht mein Fall ist, beschloss ich eine Musikrichtung zu finden welche akustisch ist und keinen Gesang etc. pp beeinhält. Durch Zufall kam ich auf EST.

Das Ergebnis diesmal: Es ist wie schon oben teilweise beschrieben; Ich tauche teilweise wirklich total "ab" und kann mich voll auf den Text oder was auch immer ich mache konzentrieren. Die ruhigen Passagen des Klaviers, gepaart mit ein paar dezenten Drums und Bass sind unglaublich spannend und schaffen es mich in eine Art Trance zu versetzen. Trance nicht im Bezug auf "wabbernder undefinierbarer Zustand" sondern eher wie eine sinnschärfende, hochkonzentrierte Trance.

Da ich mich nun anfing dafür zu interessieren, wie man seinen Kopf bestmöglich auf Lernen trimmen kann forschte ich etwas herum und fand oft bestätigt, dass gerade akustische Musik (am besten Klassik) das Gehirn in einen "Gleichschwingzustand" bringen kann. Das hat zur Folge, dass Denkprozesse besser, schneller und "glatter" ablaufen. Das Gehirn schottet sich ab und funktioniert in sich...Ziemlich spannende Geschichte.

Nun habe ich, wie andernorts schon erwähnt, den Shure SE420 gekauft und freue mich schon tierisch diese neue Lernatmosphäre noch mehr auszureizen als mit meinen Denon Hörern. Ich werde bald nochmal berichten....

PS: Jeder der es versucht sollte sich anfangs nicht direkt entmutigen lassen, wenn es bei ihm nicht klappt. Das Ganze brauche eine gewisse Trainingszeit bis es richtig funktioniert. Man verschiebt seine "Komfortzone" und wird bestimmt belohnt. Bei mir klappts allerdings nicht mit allzu poppiger und gesungener Musik...Das neuste Kanye West ist also nicht unbedingt geeignet!


[Beitrag von MeistaEDA am 20. Jul 2008, 11:12 bearbeitet]
Silent117
Inventar
#25 erstellt: 20. Jul 2008, 11:05
Ich denke dies ist ziemlich gut beschrieben , was ich mit mir bekannter Musik erreiche. Ich denke nur die Wahl der Musik ist genau so persönlich wie der Geschmack , weil je nach Geschmack auch "entspannende" Musik unterschiedlich gewertet wird.

Schön geschrieben und auf den Punkt gebracht
MeistaEDA
Stammgast
#26 erstellt: 20. Jul 2008, 11:15

Silent117 schrieb:
Ich denke dies ist ziemlich gut beschrieben , was ich mit mir bekannter Musik erreiche. Ich denke nur die Wahl der Musik ist genau so persönlich wie der Geschmack , weil je nach Geschmack auch "entspannende" Musik unterschiedlich gewertet wird.

Schön geschrieben und auf den Punkt gebracht :prost


Natürlich ist die Musikwahl, wie sovieles beim Lernen, absolut Typenabbhängig. Jazz ist z.Zt. genau meine Kragenweite um mich zu Konzentrieren. Vll. schaffe ich es bald ja mal diesen Zustand mit HeavymetallPunkRock"wasauchimmer" zu erreichen
NoXter
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 20. Jul 2008, 11:19
Beim lernen höre ich viel Mogwai bzw. generell Post-Rock. Das entspannt mich ungemein und lernen wird zum Kinderspiel.
Nickchen66
Inventar
#28 erstellt: 20. Jul 2008, 16:30
Der Thread ist mir ja völlig entgangen!

Mein Senf:

Der KH hilft mir, völlig für mich / bei mir zu sein. Ich bin ein eher ungeselliger Typ und stehe dem "Treiben der Welt" ziemlich desinteressiert gegenüber. Diese Musikblase um mich rum schafft eine Art künstliche Einsamkeit, die ich sehr genieße und die auch für meine Seelenhygiene wichtig ist.

Schließlich kann ich ja nicht alle Tage für 4 Wochen alleine durch Schottland reisen...
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