HIFI-FORUM » Stereo » Kopfhörer allgemein » Warum ist Bluetooth nicht in CD-Qualität? | |
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Warum ist Bluetooth nicht in CD-Qualität?+A -A |
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Autor |
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laius
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 17. Jan 2018, 13:24 | |
Moin zusammen, ich habe mal eine Frage: Bluetooth benutzt ja lt. Wiki (https://en.wikipedia.org/wiki/SBC_(codec)) im Standard den SBC, der in der Lage ist Daten mit 48 kHz und 345 kbit/s zu übertragen. Und es heißt ja eine MP3 mit CD-Qualität braucht als MP3 nur 320 kbit/s. 320 kbit/s < 345 kbit/s. Wieso heißt es also immer per Bluetooth bekomme man schlechteren Sound? Ist vielleicht eine Anfängerfrage, aber die ist sicher erlaubt :-). |
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Huo
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 17. Jan 2018, 13:42 | |
Weil CD Qualität 1.411 kbps sind und nicht 320 kbps. MP3 @320 kbps und MP4/ AAC @256 kbps sind für viele Leute transparent. Der High-End-Kreis ist aber nicht „viele Leute“ und manche sind der Meinung den Unterschied zu hören. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube Qualcomm nutzt nochmal eine andere Komprimierung und somit wird beim gängigen Standard aptX nicht bitgenau gesendet, sondern umgewandelt. Das wäre auf jeden Fall ein zusätzlicher Verlust, unabhängig der Datenrate. Aber hier lasse ich mich gerne korrigieren. Meiner Meinung nach hat der Soundverlust aber weniger mit den Einsen und Nullen zu tun. Im Kopfhörer ist ein Bluetooth-Empfänger verbaut, der gleichzeitig DAC und KHV ersetzt. Der ist aktuell noch auf den Massenmarkt ausgelegt und genügt einfach nicht Hifi-Ansprüchen. Grundrauschen, Verzerrung und Co. werden für eine kleinere Bauform und günstigere Kosten von Hersteller gerne in Kauf genommen. Aber interessantes Thema! Hoffe jemand mit mehr Erfahrung kann noch dazu beitragen. |
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Basstian85
Inventar |
#3 erstellt: 17. Jan 2018, 13:43 | |
Es geht nicht um die Bittiefe oder Abtastrate. Wenn du in deinem Wiki-Link mal links auf "Deutsch" gehst, kommst du hier hin: https://de.wikipedia.org/wiki/Low_Complexity_Subband_Codec. Das Lesen und dann auf Verlustbehaftete Kodierung von Audiosignalen klicken. Blutooth ist aber nicht gleich Blutooth. Da gibt es verschiedene Varianten wie AptX, AptX HD, etc. Damit kenne ich mich aber nicht aus, da muss dir Jemand anderes weiterhelfen. Und wegen MP3 und CD-Qualität, da gehen die Meinungen auseinander. Laut dem LAME-Artikel bei Wikipedia Hier sind schon V2 also ca 192kBit variable Rate schon transparent -auch für "geschulte Ohren". |
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milio
Inventar |
#4 erstellt: 17. Jan 2018, 14:59 | |
Meiner Meinung nach ist das aber nicht nur eine Behauptung der LAME-Macher. Bei den allermeisten Musikstücken ist für unser Gehör bei gutem MP3-Encoder über 192kBit nichts mehr zu gewinnen. Es mag Ausnahmen geben. Ich erstelle die MP3-Dateien mit dem aktuellen LAME 3.100 und V1 (also variable Bitrate ~224kHz) und scheine damit auf der sicheren Seite zu sein (höre jedenfalls keinen Unterschied). Es gab vor längerer Zeit mal eine Diskussion zu dem Thema (und ich glaube, es war hier im Forum), die einen interessanten Punkt aufwarf: es scheint Menschen mit "schlechtem" Gehör zu geben (also bestimmten Gehör-Defekten), die auch gute MP3s versus unkomprimierter Dateien relativ leichter heraus hören können. Anscheinend funktioniert bei diesen Menschen das Kompressions-Modell von MP3 nicht bzw. nicht so gut. Interessant, aber leider ein bisschen off-Topic. |
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bartzky
Inventar |
#5 erstellt: 17. Jan 2018, 15:40 | |
Mir sind zu dem Thema Erkennbarkeit komprimierter Audio Dateien folgende Studien bekannt: - Rogowska: MP3 LAME ≤96kbps - Kanetada: MP3 LAME 3.99.5 ≤128kbps - Lee: MP3 LAME ≤64kbps - Olive: MP3 LAME 3.97 128kbps - Pras: MP3 LAME ≤192kbps - Soulodre: MP3 + SBR 192kbps - Burgel: 96k24b AAC ≤160kbps Die Angabe in kbps bezieht sich dabei auf die höchste Bitrate, die erkannt werden konnte. Martin et al. haben mit einen neuen Ansatz (kein AB/ABX Test) versucht die Erkennbarkeit von 256kbps MP3 nachzuweisen, sind aber gescheitert. Letztendlich sind die meisten Bluetooth-Kopfhörer heutzutage klanglich nicht auf dem Niveau von kabelgebundenen Alternativen. Der Böse ist dann schnell Bluetooth selbst. Bin da aber ganz bei Huo: Nicht die Übertragung selbst ist das Problem, sondern die mittelmäßige Hardware im Kopfhörer. Das würde ich nicht nur auf die Wandlungselektronik im Kopfhörer beziehen, sondern auch den ganzen Rest einschließen. Letztendlich verschlingt Bluetooth Geld und Platz innerhalb des Hörers (insbesondere auch der Akku). Ein weiterer Punkt ist der Markt: Wer kauft einen audiophilen Bluetooth Kopfhörer? Würde sich ein kabelloser HD800 für 2000€ verkaufen? Keine Ahnung. Vielleicht ja, vielleicht auch erst in ein, zwei Jahren. |
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laius
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 17. Jan 2018, 21:43 | |
Danke für die interessanten Antworten. Es scheint sich abzubilden das Bluetooth eigentlich mehr kann als man aktuell denkt, es aber aufgrund schlechter Hardware bzw. Software in den Empfangsgeräten nur nicht merkt. Hat jemand Quellen hierzu? |
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S0und
Stammgast |
#7 erstellt: 18. Jan 2018, 08:54 | |
Ich habe derzeit auch zwei Bluetooth Dongles da, die ich teste vor allem auch was aptX und AAC angeht. Da handelt es sich um den FiiO BTR1 und dem Nexum Aqua+, also die sind wohl schon etwas hochwertiger und zumindest beim Aqua+ bin ich bis jetzt mit aptX positiv überrascht. FiiO wird heute etwas näher getestet. |
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sarah.10.03
Stammgast |
#8 erstellt: 18. Jan 2018, 10:46 | |
Ich hab mir den FiiO BTR1 auch vor kurzem gekauft und finde den eigentlich schon ganz gut. Allerdings muss man das auch immer in Relation dazu sehen, dass es ein Bluetooth Gerät ist. Einerseits hat der an meinen SE535 Ltd. schon ein deutlich hörbares Grundrauschen und es kommt halt doch auch immer wieder mal zu kurzen Aussetzern bei der Wiedergabe und das selbst bei Handy in der Hosentasche und FiiO in der Jackentasche, also deutlich weniger als den angepriesenen zehn Metern Ich finde das Ding trotzdem ganz cool für manche Einsatzzwecke, aber ich würde mir nach der Erfahrung definitiv nicht für teures Geld Bluetooth Kophörer kaufen. Da find ich so nen Bluetooth DAC/Amp deutlich netter, weil man dann auch jederzeit wieder aufs Kabel umsteigen kann. Wenn die Musik spielt, kann ich allerdings keinerlei Qualitätsunterschied zur kabelgebundenen Variante hören. |
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S0und
Stammgast |
#9 erstellt: 18. Jan 2018, 11:03 | |
Grundrauschen ist etwas vorhanden ja. Aber findest du nicht der FiiO ist eher auf der helleren Seite Ich merke im Vgl. mit dem Aqua+ (FiiO nur ganz kurz getestet, fand ihn trotzdem im Ersteindruck auch heller) zum S6 Edge schon leichte Klangunterschiede, aber für mich betreffen diese eher weniger Auflösung. Stimmen klingen für mich etwas weniger rund oder übertrieben etwas flacher, dafür aber etwas klarer/detailierter. Daher habe ich so den Eindruck, dass das S6 Edge eher auf der wärmeren Seite und der Aqua+/FiiO auf der helleren spielen und der Unterschied nicht so sehr vom "Datenverlust" stammt. An der Ausgangsimpedanz sollte es nicht liegen. |
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S0und
Stammgast |
#10 erstellt: 18. Jan 2018, 21:34 | |
Ich teste gerade den FiiO macht deiner auch so komische hochfrequente Geräusche zwischen den Liedern wenn die Pausen zu lang sind? Kein Grundrauschen eher wie Spulenfiepen, als würde er sich ohne Signal nach kurzer Zeit in Standby schalten wollen. Tritt bei mir auch auf wenn ich die Musik stoppe. Das geht gar nicht. |
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Randysch
Inventar |
#11 erstellt: 18. Jan 2018, 21:39 | |
Ich besitze ja das S7 und finde schon, dass es relativ warm klingt |
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ParrotHH
Inventar |
#12 erstellt: 19. Jan 2018, 11:55 | |
Ich! Wobei: wenn etwas ausgesprochen "audiophil" ist, dann ist das nichts für mich. Ich stehe nämlich mehr auf "hochwertig"! Ich habe einen Audio Technica ATH-DSR9BT, und bin eigentlich recht zufrieden damit. Oder gilt der vielleicht noch gar nicht in dieser Runde hier? Am Line-Out des Verstärkers hängt ein günstiger A/D-Wandler, der dann einen ordentlichen Bluetooth-Sender mit hoher Reichweite digital speist. Die analogen Eingänge aller mir bekannten Sender neigen nämlich leider dazu bei leisen Stellen das Signal ganz stumm zu stellen, was in Pausen oder leisen Stellen für Irritationen sorgt. Digital gespeist gibt es das Problem nicht. Der verwendete Sender deckt meine ganze (kleine) Wohnung ab - im Gegensatz zu anderen Sendern, wie z. B. dieser hier. Habe auch einen Sennheiser PXC 550, wahrlich auch kein schlechter Kopfhörer, aber da liegt der Schwerpunkt eher beim mobilen Einsatz. Wenn ich am PC sitze höre ich manchmal auch über einen Audeze LCD-2. Nicht vergleichbar. Der ATH-DSR9BT ist eher spassbetont mit einem gewissen Loudnessfaktor, kann aber schon eine ganze Menge. Parrot |
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oneforall
Stammgast |
#13 erstellt: 23. Jan 2018, 20:03 | |
weil,... so glaube ich,..... das mp3 Format erst wieder entpackt wird und dann mit verlustbehafteten SBC wieder komprimiert wird Demnach komprimiert SBC verlustbehaftet, ein schon verlustbehaftetes mp3 Format. [Beitrag von oneforall am 23. Jan 2018, 20:03 bearbeitet] |
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Huo
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 23. Jan 2018, 20:20 | |
Ich habe ihn mir auf der CanJam aufgesetzt und war ziemlich enttäuscht. Viel zu viel Bass, dazu matschig und dröhnig. Mitten auch von der Wärme überdeckt. Ich würde ihn nicht als "audiophil" einstufen, noch viel weniger als "high-fidelity". Da geht noch was! |
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ta
Inventar |
#15 erstellt: 23. Jan 2018, 20:43 | |
Soweit ich weiss ist SBC beim A2DP-Pfofil verpflichtend, aber andere Codecs sind optional zusätzlich möglich, wie auch MP3. Der Codec muss nur sowohl von Sender als auch Empfänger unterstützt werden. Ich habe seit vielen Jahren einen original Lintech Bluelino (Empfänger für die Stereoanlage), der genau mit dieser Funktionalität warb. Es erforderte allerdings am PC etwas gefrickel mit den Bluetooth-Stacks und Codecs, bis man ihn soweit hatte, dass er MP3 über A2DP-Bluetooth ausgab. Und mit Handies funktionierte es meist gar nicht. Wozu auch, andere Empfänger als der Bluelino mit dieser Funktionalität waren mir damals schon auf dem deutschen Markt nicht bekannt. Hatte sich also leider schlicht nicht durchgesetzt. Dann kam halt irgendwann AptX, was neben der höheren Qualität auch kleine Latenzen bietet. Gut für Filme und Spiele. Lintech hat dafür dann neue Adapter entwickelt. Der alte Bluelino wurde um MP3 kastriert und wird nun als Bluelino home ausschließlich mit SBC angeboten, was den Vorteil hat(te), dass man sich MP3-Lizenzen sparen kann bzw. konnte. Da die MP3-Patente abgelaufen sind, könnte Lintech theoretisch Lame in den Bluelino home integrieren. Allerdings ist es nach wie vor schwierig, ein Gerät dazu zu bringen, MP3-A2DP auszugeben und am Ende werden die AptX-Empfänger noch kannibalisiert. [Beitrag von ta am 23. Jan 2018, 20:49 bearbeitet] |
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sarah.10.03
Stammgast |
#16 erstellt: 24. Jan 2018, 10:06 | |
Ich hab den Fiio zuletzt eigentlich nur noch mit den Shure SE215 im Fitnessstudio benutzt, weil mich die gelegentlichen Aussetzer beim Musikhören doch ziemlich genervt haben. Deshalb konnte ich an unerwünschten Nebengeräuschen nicht mehr viel hören. Was ich aber ziemlich lachhaft finde ist die Akkulaufzeit! Ich meine, man ist es ja gewöhnt, dass von den Angaben der Hersteller ordentlich was abgezogen werden muss, aber so extrem wie es bei dem BTR1 ist, habe ich es selten erlebt. Da ich den wirklich nur noch auf dem Laufband benutzt habe, kann ich auch ziemlich genau feststellen wie lange eine Akkuladung reicht und auf viel mehr als vier Stunden bin ich nicht gekommen... das ist von den beworbenen acht doch arg weit entfernt, finde ich. [Beitrag von sarah.10.03 am 24. Jan 2018, 10:07 bearbeitet] |
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S0und
Stammgast |
#17 erstellt: 24. Jan 2018, 10:25 | |
Ja, das stimmt Akkulaufzeit ist echt nicht so dolle. Der FiiO ging zwar zurück wegen diesen Geräuschen, scheint wohl wirklich ein Defekt zu sein, aber den Aqua+ habe ich noch da und der soll im normalen Betrieb auch bis zu 8 Stunden durchalten und in dem 32 bit Upsampling 5,5h. Ich habe jetzt eigtl nur den 32bit Mode genutzt und komme da auch eher so auf 4 Stunden mit dem PP8. Auch interessant gestern hatte ich mal mein Handy in der rechten Hosentasche und Adapter in der linken und teilweise Verbindungsaussetzer. Ich glaube, man kann schon erwarten, dass das zumindest problemlos möglich ist. |
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