Empfindlichkeit gegen Stromausfälle

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AnnaLügte
Neuling
#1 erstellt: 13. Dez 2008, 00:35
Gibt es Verstärker, die auf Grund ihrer Technik, auf Stromausfälle - oder auch Ausschalten an der Steckerleiste - empfindlicher/unempfindlicher reagieren als andere?

Wenn ja, welche Technik ist das?
Damit ich sie beim Kauf des neuen Verstärkers vermeiden resp. suchen kann.

Wenn nein, warum warnt dann ein Hersteller seine Kunden vor Stromunterbrechungen (Handbuch zu Atoll IN 50/80/100 in visonik.de/downloads/MOd-IN-D.pdf: "Vermeiden sie jede Stromunterbrechung")?
Jeck-G
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2008, 13:23
Was soll da passieren? Ob das Gerät am eingebautem Schalter, an der Netzleiste oder unfreiwillig vom Energieversorger (Stromausfall) abgeschaltet wird, ist egal. Es muss ja nichts hoch- oder runtergefahren (Beispiel: Beamer) werden.

Was in der Anleitung über die Temperatur (Punkt 1 unter "Hinweise") steht, ist absoluter Humbug. Zwar verändern sich die Parameter von einigen Bauteilen bei Temperaturänderung, aber das ist so minimal, dass es sich im Audiobereich nicht bemerkbar macht und Computer rechnen auch nicht anders (außer bei Überhitzung). Die Gegenkopplung gleicht das zusätzlich noch mit aus.
Übrigens verrichten viele Endstufen ihren Dienst hervorragend bei -20°C bei einer Wintersportveranstaltung und ein halbes Jahr später genauso gut bei +40°C unter der Bühne beim OpenAir.

Falls doch Unterschiede zu hören sein sollten, dann ist der Verstärker entweder fehlkonstruiert (ordnungsgemäß laut Elektroschrottverordnung entsorgen oder bei eGay reinsetzen (soll doch der Käufer sich mit rumärgern und es gibt noch etwas Geld dafür)) oder defekt (z.B. kalte Lötstelle).
Uwe_Mettmann
Inventar
#3 erstellt: 13. Dez 2008, 14:27
Wenn die Lautsprecherschutzschaltung des Verstärkers funktioniert, ist eine Stromunterbrechung kein Problem. Wenn die Schutzschaltung nicht optimal ausgelegt ist, so ist ein Ploppen, Knacken zu hören oder eine Auslenkung des Tieftöners zu sehen. In solch einem Fall eines schlecht konstruierten Verstärkers können Stromunterbrechungen den Lautsprechern schaden.

Im Normalfall ist das Ausschalten an der Steckdosenleiste für den Verstärker also kein Problem. Für die anderen an der Leiste angeschlossen Geräte hingegen ist das aber nicht ganz unproblematisch. Aufgrund der Induktivität gibt der Trafo des Verstärkers beim Abschalten kurzzeitig eine hohe Spannung ab, die dann an den anderen an der Netzleiste angeschlossenen Geräten anliegt. Normalerweise sollten die Geräte dies vertragen können aber es muss doch nicht sein, dass man seine Geräte tagtäglich mit solchen Spannungsspitzen stresst. Solch ein tagtäglicher Stress kann auch schon mal die Ursache für ein Gerätedefekt sein.


Gruß

Uwe
AnnaLügte
Neuling
#4 erstellt: 13. Dez 2008, 15:08

Uwe_Mettmann schrieb:
Im Normalfall ist das Ausschalten an der Steckdosenleiste für den Verstärker also kein Problem. Für die anderen an der Leiste angeschlossen Geräte hingegen ist das aber nicht ganz unproblematisch. Aufgrund der Induktivität gibt der Trafo des Verstärkers beim Abschalten kurzzeitig eine hohe Spannung ab, die dann an den anderen an der Netzleiste angeschlossenen Geräten anliegt. Normalerweise sollten die Geräte dies vertragen können aber es muss doch nicht sein, dass man seine Geräte tagtäglich mit solchen Spannungsspitzen stresst. Solch ein tagtäglicher Stress kann auch schon mal die Ursache für ein Gerätedefekt sein.


Ist diese Spannungsspitze von der Leistung des Geräts, also der Größe des Trafos abhängig?
Ein Verstärker bringt also eine größere Spannungsspitze als ein CD-Spieler oder ein Schaltnetzteil irgendeines PC(-Zubehörs)?

Schönen Gruß

Christian
Peter_H
Inventar
#5 erstellt: 13. Dez 2008, 15:48

Uwe_Mettmann schrieb:
... Aufgrund der Induktivität gibt der Trafo des Verstärkers beim Abschalten kurzzeitig eine hohe Spannung ab, die dann an den anderen an der Netzleiste angeschlossenen Geräten anliegt.



Hm, da bedarf es genauerer Erklärung. Denn wenn ich die Netzleiste abschalte (ich gehe davon aus, daß auch die anderen Geräte an der selben Leiste hängen), trenne ich den Stromkreis, folglich kann diese Spannungsabgabe des Verstärkers kaum an die anderen Geräte gelangen. Außer der Verstärkertrafo hat hellseherische Begabung und weiß schon kurz vorher, daß ich ihn jetzt gleich vom Netz trennen werde und gibt deswegen schon kurz vor der unterbrechung die Spannung ab...?!?


[Beitrag von Peter_H am 13. Dez 2008, 15:49 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 13. Dez 2008, 16:29

Peter_H schrieb:

Uwe_Mettmann schrieb:
... Aufgrund der Induktivität gibt der Trafo des Verstärkers beim Abschalten kurzzeitig eine hohe Spannung ab, die dann an den anderen an der Netzleiste angeschlossenen Geräten anliegt.



Hm, da bedarf es genauerer Erklärung. Denn wenn ich die Netzleiste abschalte (ich gehe davon aus, daß auch die anderen Geräte an der selben Leiste hängen), trenne ich den Stromkreis, folglich kann diese Spannungsabgabe des Verstärkers kaum an die anderen Geräte gelangen. Außer der Verstärkertrafo hat hellseherische Begabung und weiß schon kurz vorher, daß ich ihn jetzt gleich vom Netz trennen werde und gibt deswegen schon kurz vor der unterbrechung die Spannung ab...?!? :?


Ein Denkfehler.
Wenn der Schalter der Steckerleiste abgeschaltet wird, werden die Geräte zwar vom Netz getrennt, untereinander sind sie aber noch mit dem großen Trafo des Verstärkers verbunden. Der Impuls kommt ja aus dem Trafo und kann sehr wohl auf die anderen Geräte einwirken.
So die Theorie, in langjähriger Praxis mit PA Anlagen on the road - wo regelmäßig die gesamte Anlage zentral abgeschaltet wird, sind mir jedoch noch keine Schäden untergekommen.

Gruß, Helmut
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 13. Dez 2008, 19:38

ruesselschorf schrieb:
So die Theorie, in langjähriger Praxis mit PA Anlagen on the road - wo regelmäßig die gesamte Anlage zentral abgeschaltet wird, sind mir jedoch noch keine Schäden untergekommen.

Hallo Helmut,

nun es gibt schon zwei Gründe, weshalb bei Heimanlagen schon eher mal Probleme auftreten können als bei PA-Anlagen:
  1. PA-Anlagen sind für den robusten Einsatz konstruiert und somit auch unempfindlicher gegenüber Spannungsspitzen als Heimgeräte. Bei den EMV-Prüfungen, die die Hersteller in der Regel durchführen lassen, wird auch die Empfindlichkeit der Geräte gegenüber Spannungsspitzen (Surge) untersucht. Allerdings für Video- und Audiogeräte im Heimbereich braucht die Surge-Prüfung nicht durchgeführt werden.

  2. PA-Geräte haben häufig Schaltnetzteile also gar keine dicken Trafos. Aber die dicken Trafos, wie sie in Audioverstärker im Heimbereich üblich sind, erzeugen die Spannungsspitzen.
Also ist es kein Wunder, dass es im PA-Bereich nicht zu Schäden kommt. Auch im Heimbereich werden Schäden wohl Einzelfälle sein aber warum soll man das Risiko eingehen? Man braucht doch nur erst den Verstärker ausschalten und dann die Netzleiste.


Gruß

Uwe
weimaraner
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Dez 2008, 21:24
Steinigt mich bitte nicht,aber gibt es im Zubehör nicht etwas das diese kurzzeitigen Spannungsausfälle überbrückt?

Glaube da mal etwas gelesen zu haben

Gruss an alle
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2008, 21:33
Ja klar gibt es solch ein Zubehör (USV), aber wie oft kommen solche Spannungsunterbrechungen vor? Lohnt sich für Audioverstärker da die Anschaffung solch eines Zubehörs? Nein, in der Regel nicht!

Solche USV=Unterbrechungsfreie Stromversorgungen machen z.B. Sinn bei Computer, bei denen eine Stromunterbrechung Datenverlust bedeuten kann.


Gruß

Uwe
weimaraner
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Dez 2008, 21:36
Sorry, der TE hatte dieses Thema schon in der Kaufberatung in der er schrieb das er diese Spannungsausfälle sehr häufig zu ertragen habe.

Gruss
Peter_Wind
Inventar
#11 erstellt: 14. Dez 2008, 21:39

Uwe_Mettmann schrieb:

Solche USV=Unterbrechungsfreie Stromversorgungen machen z.B. Sinn bei Computer, bei denen eine Stromunterbrechung Datenverlust bedeuten kann.

Im PC-Netzwerk hat eine USV die primäre Aufgabe, den Server bei einer plötzlichen Stromunterbrechung normal runter zu fahren und alle Daten vorher zu sichern. Man kann natürlich eine USV auch vor einen PC schalten.


[Beitrag von Peter_Wind am 14. Dez 2008, 21:40 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#12 erstellt: 14. Dez 2008, 21:40

weimaraner schrieb:
Sorry, der TE hatte dieses Thema schon in der Kaufberatung in der er schrieb das er diese Spannungsausfälle sehr häufig zu ertragen habe.

Ach so, konnte ich ja nicht wissen.


Gruß

Uwe
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 15. Dez 2008, 03:01
Sollten heute Varistoren nicht Standardausstattung sein?


Btw.: Wie bekommt Atoll 70 Watt aus einem 160 VA Trafo?


[Beitrag von Amperlite am 15. Dez 2008, 03:13 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#14 erstellt: 15. Dez 2008, 19:05
Anscheinend mit nur 1 Kanal belastet oder so...

Viel mehr ist es bei meinen Endstufen auch nicht (bei 4 Ohm), wobei diese aus dem Profi-Bereich stammen.
KME SPA 240E:
Leistung RMS 8/4Ohm: 2x 70/120W
Max. Leistungsaufnahme: 370W
Verbauter Trafo: 273VA

LAB iP450:
Leistung RMS 8/4Ohm (FTC 20-20kHz 0.1%THD): 2x 100/150W
Leistung Sinus(?) (EIA 1 kHz 1% THD): 2x 110/160W
Max. Stromaufnahme 4Ohm und 230V (At full power (0 dB) @1 kHz 1% THD): 3,3A RMS
Verbauter Trafo: 310VA

(Herstellerangaben, Trafos selber nachgeschaut)

Allerdings sind es reine Endstufen, zusätzlicher Stromverbrauch durch die Vorstufe entfällt.

Edit: Gibt es da nicht sowas wie Crest-Faktor?


[Beitrag von Jeck-G am 15. Dez 2008, 19:06 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#15 erstellt: 15. Dez 2008, 23:52

Jeck-G schrieb:
Edit: Gibt es da nicht sowas wie Crest-Faktor?

Crest-Faktor dürfte hier das falsche Wort sein (bezieht sich auf die Wellenform, hier gehts aber eher um längere Zeiten als 1 Periode), aber prinzipiell ist Musik natürlich vom Sinus ein gutes Stück entfernt.
Umso mehr Loundness-Race, desto weniger.

Ich hatte die DIN aber als 10 Minuten Dauersinus im Kopf - ohne Pausen. Nun mag man anbringen, dass sich die wenigsten an einen normierte Messung halten werden...
ta
Inventar
#16 erstellt: 16. Dez 2008, 01:11
Weil Hüb den anderen Thread einfach dicht gemacht hat, kopier ich meinen Beitrag mal hier rein:



Mein Pioneer A-509 hat einen Netzschalter, der ihn vollständig vom Stromnetz trennt.

Grundsätzlich merkt er sich tatsächlich ALLES, wenn man die Stromzufuhr unterbricht und stellt den Zustand wieder her, den er hatte bevor er stromlos wurde. Es macht auch keinen Unterschied, ob man den eigenen Schalter nimmt oder ihn über eine Steckdosenleiste schaltet.

Er merkt sich einfach alles:
- An oder Standby
- Wenn er An war:
--- Eingangswahlschalter und Tape Monitor
--- Aufnahmewahlschalter
--- elektronischer Boxenpaarwahlschalter AB für Boxenrelais
--- Loudness und Direct

... wie gesagt alles wie vorher!

Wobei ich keine Ahnung habe, wie lang er sich das alles merken kann. Klangregelung und Balance laufen noch analog.

Ich würde mal sagen, Geräte mit richtigem Netzschalter sind möglicherweise weniger empfindlich. Pioneer hatte auch früher zu der Serie passend einen Audio-Timer, eine Zeitschaltuhr, die den Geräten den Saft abgedreht hat und sie so zeitgesteuert aktiviert hat. Wahrscheinlich auch ein Plus, da man damit z.B zeitgesteuert Sendungen aus dem Radio auf Kassette aufnehmen konnte. Dafür muß dann das Radio und auch der Verstärker natürlich nach so einem Kaltstart richtig eingestellt sein...

Aufgrund des Netzschalters und der Timerfähigkeit habe ich bei meinem Gerät da keine bedenken. Wahrscheinlich wird es bei vergleichbaren Verstärkern ähnlich aussehen.


Wär nett, wenn das nächste Mal die Threads vereinigt werden würden.
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