200 Euro für Diodenwechsel

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gume
Neuling
#1 erstellt: 14. Aug 2005, 00:14
Gestern habe ich für einen Diodenwechsel in einem Elektronik Reparaturbetrieb beim Standby Netzteil in meinem Verstärker (harman kardon festival 500 Kompaktanlage) knappe 200 Euro an Rechnungsbetrag präsentiert bekommen.

Was meint Ihr dazu??? Auf der Rechnung wurden nur Arbeitseinheiten notiert, keine Zeitangaben und als Grund Kurzschluss in Stand By Netzteil genannt. Erst auf Drängen und Androhung von Zahlungsverweigerung wurde gesagt, dass eine Diode im Wert von 30 cent aufgrund von Überspannung (ich hatte selbst Blitzeinwirkung angegeben) die Ursache war. Für diese Arbeit (Fehlererkennung und Diodenwechsel) wurden über drei Stunden veranschlagt.

Akzeptieren oder Widersprechen? Wie kann man sich wehren, schätze mal dass der Verbraucherschutz da überfragt ist... Freue mich von Euch zu hören.

Eurer Dodo
log.o
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Aug 2005, 01:27
Moin gume,

immerhin war's wohl keine Leuchtdiode, sonst könnte man Nepp im Rotlichtviertel assoziieren. Dabei hast Du ja noch mal richtig Glück gehabt, dass der Meister nicht noch heute auf Fehlersuche ist! Aber vielleicht hatte er an diesem Tag tatsächlich noch weitere Opfer und daher nur begrenzt Zeit. (?)

Oder mal im ernst: Einen solch krassen Fall von Abzockversuch darf selbstverständlich nicht honoriert werden und die Verbraucherberatung müsste zumindest weiterhelfen, ggf. eine Schiedsinstanz nennen können. (Kammer, Gewerbeaufs. o.ä.)

Und natürlich schützt da üblicherweise ein Kostenvoranschlag. Erlebtes Beispiel: Bartschneider, NP ca.129,-DM, KVA üb. Karstadt für Akkuwechsel: 90,-DM (!). Selbst eingelötet: 2,-DM. Das zeigt: Da die meisten Kunden von Elektronik keinen Plan haben, werden sie hier wie selten sonst (s.o.) über den Löffel barbiert.

PS: Künftig nur noch KVA dürfte wohl eh klar sein...

Viel Erfolg!
_axel_
Inventar
#3 erstellt: 14. Aug 2005, 11:42

log.o schrieb:
Und natürlich schützt da üblicherweise ein Kostenvoranschlag.

Jupp. Ohne solchen würde ich nie etwas in Reparatur geben.


log.o schrieb:
Bartschneider, NP ca.129,-DM, KVA üb. Karstadt für Akkuwechsel: 90,-DM (!). Selbst eingelötet: 2,-DM.

Wow. Wo gab es denn Ersatzakkus für unter 2,-DM? Wieviel von den 2,-DM hast Du für Deine Arbeitszeit, Versand+Handling, Miete, Gewährleistungsrücklage, etc. berechnet?
Oder wurde hier am Ende Kürbise mit Johannisbeeren verglichen?
Euch ist doch klar, dass da Leute sitzen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen, oder?
Und ganz nebenbei: Warum sollte der Neupreis für eine Werkstatt einen Unterschied bei der Kalkulation machen? Ändert sich dadurch der Aufwand?

Mal im Ernst:
Was genau wird hier bemängelt?
Der Stundensatz (rd. 65,- in gumes Beispiel)?
Oder die berechnete Arbeitszeit?

Der Stundensatz ist in Regionen, die man von Autowerkstätten her kennt (in einer Großstadt).
Ob die im Elektrohandwerk ebenso üblich sind, wäre zu prüfen.

Drei Stunden AZ klingt in der Tat nicht so wenig. In bin beileibe kein E-Fachmann, aber eine einfacher Diodenfehler in der Stromversorgung könnte evtl. schneller gefunden werden (meine unfachmännische Einschätzung). Allerdings: Ich hatte mal versucht, eine Kompaktanlage auseinander zu nehmen. Ich bin nicht bis zu der Stelle vorgedrungen, zu der ich eigentlich wollte (ein CD-Receiver, ich wollte zur Lasereinheit). Das Ding war so mit Platinen zugehauen ... 1,5 Stunden gingen für die Popelei inkl. zusammensetzen drauf.

Ob die diode selbst nun -,30 oder 30,- kostet, ist für den Arbeitsaufwand nun mal völlig Wurst.

Und dass in Massenfertigungs-Zeiten bei Reparaturen die AZ i.a.R. nun mal _der_ Kostenfaktor überhaupt ist und diese nicht selten in keiner vernünftigen Relation zum Gerätepreis stehen, sollte eingentlich niemanden wundern ...

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 14. Aug 2005, 11:49 bearbeitet]
gume
Neuling
#4 erstellt: 14. Aug 2005, 17:17
Hallo, danke erst einmal für eure Statements.
Mir wurde ein Kostenvorsnschlag gemacht. Aber natürlich nicht genau gesagt was repariert werden muss.

Über drei Stunden zu berechnen für solch einen Fehler halte ich nicht für in Ordnung, oder?

Verhätnis Fehler zu Kosten stimmt nicht, was meint ihr?
Diese Reparaturfirmen arbeiten ja nach folgendem Prinzip: erst einmal 25 bis 30 Euro verlangen, dann melden sie sich und nennen den Reparaturpreis. Fragst Du nach was defekt ist kommt eine nichtssagende Antwort: bei mir Kurzschluss in Stand By Netzteil. Keiner kann hier abschätzen was und wieviel reapriert werden muss. Verschleierungstaktik. Fragt man dann nach der Reparatur an warum da so teuer war wird einem gesagt: Sie waren doch einverstanden undwas bringts wenn ich Ihnen das erkläre, Sie sind doch sowieso nicht vom Fach.

Wird so eine Schutzdiode übrigens gesteckt oder gelötet?

Beste Grüße DODO
Badhabits
Inventar
#5 erstellt: 14. Aug 2005, 17:24
...Schäden an Elektrogeräten infolge Blitzschlages sind über die Hausratversicherung gedeckt.

Gruss Badhabits


[Beitrag von Badhabits am 14. Aug 2005, 17:25 bearbeitet]
raedel
Stammgast
#6 erstellt: 14. Aug 2005, 17:48
Moin

Ist ja wohl der Hammer......
Wie heißt der Laden?
...
Was hilft ist die Forderung nach dem gewechseltem Teil.
Ja leider vorher.
Dann geht die Sache anders an.

Burkhard
gume
Neuling
#7 erstellt: 14. Aug 2005, 18:10
Nachtrag:

Habe leider keine Hausratsversicherung da es sich um ein angemietes Studierzimmer an der Uni handelt. Trotzdem danke für den Hinweis.


Ich habe mal die Komponente geöffnet und die einstöckige Platine angeschaut. Eine Diode ist neu, das konnte ich erkennen. Die Platine musste ausgebaut werden da gelötet wurde. An die Leute die sebst raparieren: sind dafür wirklich drei Stunden notwendig?

Beste Grüße und danke für eure Hilfe.

Euer Dodo
log.o
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Aug 2005, 21:22

_axel_ schrieb:

log.o schrieb:
Bartschneider, NP ca.129,-DM, KVA üb. Karstadt für Akkuwechsel: 90,-DM (!). Selbst eingelötet: 2,-DM.

Wow. Wo gab es denn Ersatzakkus für unter 2,-DM? Wieviel von den 2,-DM hast Du für Deine Arbeitszeit, Versand+Handling, Miete, Gewährleistungsrücklage, etc. berechnet?


Der Akku ist natürlich HiTec vom Feinsten: Mignon, AA! Lass ihn halt 2,50 gekostet haben.
Mein Aufwand: Ca. 30-40 min., weil ungeübt im Öffnen d. Gehäuses.
Großzügig geschätzter Zeiteinsatz des Fachmanns: 10 - 15 min. (Fehlersuche entfällt!)
Abzügl. Versandkosten ergeben sich so ca. 300,- DM / Werkstattstunde.
Leicht auszurechnen ab wann sich da selbst eine HiEnd-Bastelstube amortisiert hat.
Das könnte ja selbst Zahnärzte und Notare neidisch machen...

Anderes (eig.) Beispiel: Neuer Karstadt-Staubsauger kippt um und zieht danach Nebenluft.
Garantiebeleg ist erst bei Abholung wiedergefunden, daher Rep.-Beleg einsehbar: Man hat,
auch hier wieder zu ca 80% des NP, einen NEUEN MOTOR berechnet! Welches der vielen
filigranen Bauteile eines solchen Motors zerstört war entzieht sich meiner Kenntnis,
jedenfalls habeich, bevor ich diesen (neuen!?) Motor endlich mit Styropor etwas weniger
schwingend, aber stabil im Gehäuse gelagert habe, das Ding mehrfach wieder anflanschen
müssen, ohne dass der Motor auch nur die leiseste Schwäche gezeigt hätte. Na
selbstverständlich habe ich auch künftig großes Vertrauen. Zumindest darin, dass die Kinder
der Monteure nicht verhungern müssen. Ansonsten kann es gar nicht genug publizierte Tests geben.
Zeigen die nicht immer wieder, wie sehr man sich auf diesem Gebiet auf Kompetenz und Fairnis
verlassen kann...
log.o
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Aug 2005, 21:25

gume schrieb:
Nachtrag:

Habe leider keine Hausratsversicherung da es sich um ein angemietes Studierzimmer an der Uni handelt.



Soll das ein Grund sein?? Wohl kaum. ABER: Risiko, wenn (bei älteren Verträgen) Blitzschlag,
aber nicht Überspannung versichert ist. Habe mal 4 (i.W.: vier) Geräte (2 TV, 2 VCR)
nach Blitzeinschlag (wäre fast umgefallen) zur Rep. gebracht. 1. KVA: Kein Blitzschaden!
Andere Werkstatt war einsichtiger und auch die Vers.hat gezahlt. Man sehe sich nur mal an,
wie sich ein Blitz verzweigt! Wo hört das auf? Daher logo: Update der HRV auf Ü-spanng.

Im Übrigen weiß ich auch, dass die heutige Gerätegeneration etwas anders aufgebaut ist,
als die Teile, die man selbst noch zusammengelötet hat und wo man mit einem Oszi beliebige
Prüfpunkte abchecken konnte. Soll aber, wer als Fachmann auftritt und zumindest Aufwand und
Nutzen nicht relativieren kann, für ein Defizit an Knoff Hoff honoriert werden?
DAS kanns ja wohl nicht sein!
Henning81
Stammgast
#10 erstellt: 15. Aug 2005, 00:21
Also wenn Du einen Kostenvoranschlag hast, ist dieser Beitrag sicher interessant für Dich.
http://www.handelska...ostenvoranschlag.jsp
omulki
Stammgast
#11 erstellt: 15. Aug 2005, 21:35
Hallo zusammen,

ich habe ein paar Jahre lang in einer Elektronik- Reparaturwerkstatt gearbeitet. Damals hat solch eine Reparatur pauschal 360DM gekostet, allerdings wurde das dem Kunden vorab deutlichst kommuniziert.

Das Zustandekommen solcher Preise ist ganz einfach:
- 80% der Fehler fanden wir in wenigen Minuten. Dazu kamen Bauteile von durchschnittlich wenigen (damals) Mark
- 10% der Fehler bedingten den Tausch ganzer Baugruppen (dumme vergossene Modulbauweise der Billigmarken); Diese Module kamen uns damals auf 20 - 200DM netto
- 10% der Fehler ließen uns (teilweise zeitweilig zu zweit oder zu dritt) stundenlang suchen; Richtig stundenlang; Ich kann mich an einen Verstärker erinnern, bei dem die Kanäle unterschiedlich laut waren; Und zwar wie ich irgendwann finden durfte dergestalt, dass ein Kanal zu laut war (nicht der andere zu leise!); Finde das mal raus, ohne Vergleichsgerät; Ohne Schlaltplan und Messpunkte (britisches pseudo- HighEnd: Musical Fidelity- Schrott)

Dazu kam grundsätzlich eine 24- stündige Testphase (bei Verstärkern teils unter Vollast)

Manche Geräte lassen sich wirklich nicht in 3 Minuten zerlegen. Besonders, da manche Hersteller derart unfähige Entwickler haben, die teilweise die Platine als tragendes Element auslegen oder Schrauben bewusst unzugänglich machen, o.ä.

Zerlegt mal eine Playstation!

Grüße,

Oliver.
gume
Neuling
#12 erstellt: 15. Aug 2005, 23:43
Hallo Oliver.

Dein Beitrag ist sehr interessant. Bei solchen Vorgehensweisen kann man nun wirklich nicht mehr von aufwandsbezogenen Kosten sprechen und schon gar nicht mehr vom ehrlichen Handwerk. Ich glaube aber gerne, dass der Großteil der Branche so arbeitet. Man muss ja fast annehmen, dass der Kostenvoranschlag eine Legitimation zum Nepp ist.

Haben denn alle Kunden, und darunter waren bestimmmt auch welche, die den Braten gerochen haben, die damaligen Kosten akzeptiert oder still gehalten ?

Beste Grüße

Dodo
omulki
Stammgast
#13 erstellt: 16. Aug 2005, 00:21
Nein, es gab auch Kunden die auf ihr Risiko einen günstigeren Preis anzupeilen baten. Das heisst wir hatten z.B. für 50 Mark Zeit den Fehler zu lösen. War er bis dahin nicht gelöst, zahlte der Kunde die 50.- für das unfertige Gerät. Das macht schon Sinn, wenn das ganze Teil nur 100.- wert ist.
Bei so einfachen Fehlern wie in Deinem Fall geht das auch gut. Aber davon kann kein Betrieb leben. Ihr müsst das betriebswirtschaftlich sehen. Die Techniker sind ja nicht unbedingt immer voll ausgelastet. Also muss der Betrieb einen gewissen Aufschlag für Leerlaufzeiten auf jeden zustande gekommenen Vertrag kalkulieren. Zudem hätte mehr defekt sein können. Das hätte man Dir dann für den selben Preis debugt. (Um bei meinem Preismodell zu bleiben).

Von aufwandbezogenen Kosten hat übrigens auch noch nie jemand gesprochen... Auch hat ehrliches Handwerk nichts mit der Höhe seiner Preise zu tun, sondern mit der Einhaltung von Angaben zu Qualität, Terminen, Haltbarkeit, sonstigen Eigenschaften. Und vor allem mit der Zahlung von Sozialversicherung und Steuren!

Drei Stunden wird die Reparatur aber kaum gedauert haben. Hier sehe ich das Problem. Wenn Ihr 200€ vereinbart habt, sehe ich das Problem nicht in der Höhe des Rechnungsbetrages, sondern in der Angabe der schwer nachvollziehbaren 3h...

Oliver.
Dynacophil
Gesperrt
#14 erstellt: 16. Aug 2005, 11:56
Hi

Ich habe mit meinem ersten Röhren Pre die lustige Erfahrung gemacht 2x einer Fa in Berlin-Wilmersdorf etwa 120Eu zu schenken OHNE dass die zu einem Ergebnis kamen. Ich war Stinksauer denn ICH hab den Fehler dann nur durch nachdenken OHNE jegliche elektronische Fertigkeiten lokalisiert.

Fehlerbeschreibung: Ein Kanal klingt anders als der andere.

2x wurde mir eine diffuse FehlerDiagnose und Reparaturbeschreibung gegeben, kassiert, und zuhaus hatte ich dasselbe Ergebnis, einen Unterschied zwischen den Kanälen.

Nun, einzig logische nur durch Denken gefundene Lösung: der Loudnessschalter war schlicht im Eimer. ein 50Cent on off switch. Ein Kanal blieb im Off zustand on.

Eine andere Fa. meinte, die hätten das nicht gefunden da die nicht hören sondern messen, und das unter Vollast, wo die Wirkung der Loudnessschaltung weg ist. Aber ist es eigentlich mein Problem und muss ich es finanzieren wenn die Hirsche zu blöd sind?

Ich hab mich mit den Vögeln lange gestritten, meine 240 Eu für ihre "Fehlerdiagnose und Reparatur" nie zurückbekommen, die wollten die Kohle behalten noch mal nachbessern dürfen, das wäre ihr Recht. Nachdem ICH den Fehler gefunden hatte.

Ich hatte einen solchen hass auf diese Socken...

Zum Glück hab ich jetzt ne Bude wo Leute mit Ahnung arbeiten, die kein Geld für VA nehmen und bei denen nur erfolgreiche Reparaturen bezahlt werden. Eine Seltenheit scheinbar.

Darf man hier Werbung für korrekte Reparaturbetriebe machen?

Helge


[Beitrag von Dynacophil am 16. Aug 2005, 11:59 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#15 erstellt: 16. Aug 2005, 12:14
Einleitend: Auch wenn es so ausshen mag , möchte ich hier sicher nicht den Werkstätten eine Freibrief für alle vorstellbaren Schlampigkeiten oder mitunter sicher auch mal Behumpsungen ausstellen.

Aber unfaire und polemisierende Darstellungen fordern einfach einen Aufruf zur differenzierten Betrachtung.


Dynacophil schrieb:
Fehlerbeschreibung: Ein Kanal klingt anders als der andere.
(...)
Nun, einzig logische nur durch Denken gefundene Lösung: der Loudnessschalter war schlicht im Eimer. ein 50Cent on off switch. Ein Kanal blieb im Off zustand on.


Nur durch Nachdenken?
Kaum: Nach dem Nachdenken, wirst Du die aufgestellte These(!) praktisch überprüft (getestet) haben.
Ich glaube auch kaum, dass aus der gegebenen Fehlerbeschreibung das die "einzig logische" Fehlerursache war.

Hast Du wirklich nur "klingt anders" angegeben?

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 16. Aug 2005, 12:15 bearbeitet]
kevin123
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Aug 2005, 12:16
Zum Glück macht das für mich ein Bekannter.
Dem drück ich was in die Hand und gut ist. ;-)
Albus
Inventar
#17 erstellt: 16. Aug 2005, 12:58
Tag,

zunächst die Frage, auf welchen Betrag lautete der Kostenanschlag (so der juristische Terminus, nicht Kostenvoranschlag = Alltagssprache)? Kostenanschlag nach § 650 BGB, Werkvertrag nach 631 BGB. Wurde der im Kostenanschlag genannte Betrag überschritten? Nein, nicht wahr? Damit war die vereinbarte Vergütung zu zahlen, was nicht der Betrag des Kostenanschlages ist. Vielmehr ist die Vergütung nach den üblichen Regeln als vereinbart anzusehen (§ 631 BGB), d.h. tatsächliche Arbeitszeit, Ersatzteile, eventuelle sonstige Aufwendungen, etwa für extra zu beschaffende Schaltpläne (die dann dem Kunden auszuhändigen sind).

So wie bei meiner letzten Reparatur hätte die mindeste Abrechnung aufgegliedert sein müssen (wenn korrekt unter § 631 BGB):
Fehler: Endstufe
13 Transistoren Summe 50,36 €
davon: Transistor ... €
Transistoren 4x2,90 ...€
Transistoren 17,98 €
2 Transistoren 9,28 €
2 Transistoren 12,98 €
.
.
Netztrafo 141,20 €
1 KBPC1509 Gleichrichter ...
Arbeitslohn 100,00 €
Zwischensumme Material und Arbeitslohn 296,38 €
16% MWSt 17,42 € Total 313,80 €
Leistungen:
Chassis zerlegt, Platinen ausgbaut/eingebaut, neu bestückt,
Gerät geprüft gem. Spezifikationen (Service Manual hatte ich mit eingeliefert)
Gerät geprüft gem. Isolationsprüfung DIN ... VDE ...

Damit kann man etwas anfangen. Ein korrekt abgewickelter Werkvertrag, Basis § 631 ff BGB. Der Kostenanschlag lautete auf 220 €, als die Überschreitung absehbar war hatte man mich angesprochen und um Weisung gebeten (nun, ich lief dem Gesellen über den Weg).

Es war ein Kurzschluß in der Endstufe, so dass diese fast vollständig zu erneuern gewesen war. Die Hauptplatine mußte ausgebaut werden, ebenso die Netzteilplatine, keine Kleinigkeiten. Der übliche Stundensatz der Werkstatt beträgt 49,00 € (ob nun der Meister oder der Geselle die Reparatur ausführt), zuzüglich Mehrwertsteuer. Es war eine insgesamt nicht geringe Rechnung für eine Reparatur.

Das Vorgehen der Werkstatt in dem Fall der Überspannungsschaden-Diode im Standby-Modul halte ich für nicht begründbar.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 16. Aug 2005, 13:06 bearbeitet]
Dynacophil
Gesperrt
#18 erstellt: 16. Aug 2005, 13:45
Hi
im Gespräch im Laden der Fa hab ich sicher mehr beschreibende Worte benutz, das kann ich hier schlecht nachvollziehen, irgendwo muss ich aber noch das Auftragsformular haben.

Ich habe beim Nachdenken und nach dem Schluss dass es der Loudnesschalter sein müsse, beim Schalten festgestellt: mit EINgeschalteter Loudness gleich, mit abgeschalteter ungleich. logischer Schluss? Loudness schaltet einen kanal nicht weg.

Andere möglichkeiten hatte ich zu der Zeit nicht, allerdings war meine Intention den Fehler zu finden und nicht möglichst viel Kohle von nem Doofen dem man alles erzählen kann zu ziehen. Einer von denen hatte mir allen Ernstes erzählt dass nbei so alten Geräten sowas normal sein könne, ob ich mir nix vernünftiges kaufen wolle...

Sollte zu so einer Handlung ein Fachmann nicht in der Lage sein? 2 Termine von 3-4 Tagen und jedesmal irgendwelche Geschichten... ich hab das Gerät danach von meinem jetzigen stammschrauber ansehen lassen und der sagte mir er habe ausser einer neuen Sicherung nichts in dem Gerät gefunden was nicht 1965 schon drin gewesen wäre.

Helge
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