Aktivmonitore JBL-LSR-305 an Yamaha-R-N602 Stereo-Receiver

E-L: Freilich geht das - aber nicht ohne etwas Zubehör. Für den Zweck gibt's sogenannte Hi(gh(-to))-Low-Level- alias Speaker-to-Line-Level-Converter, wovon die meisten allerdings etwas komplexer sind als in Deinem Fall nötig (*), in dem's eigentlich nur passend dimensionierte Spannungsteiler sowie freilich noch 'ne Adaptierung aufs benötigte Steckerformat XLR oder T(R)S bräuchte. Und so tendierte ich in Deinem Fall tatsächlich eher zum Selbstbau, zumal sich dann auch der Ausgang (also Signal & Signalmasse) des Spannungsteilers mit Hilfe eines Kabels mit zwei Innenleitern (plus Schirmung) lediglich mit XLR Pin 2 und 3 bzw. TRS Tip und Ring verbinden und die Schirmung nur einseitig an XLR Pin 1 bzw. TRS Sleeve auflegen ließe, um eventuellen Brummproblemen vorzubeugen.

Grüße aus München!

Manfred / lini

*) Das liegt daran, dass diese Konverter meist für den Car-Audio-Bereich konzipiert sind - und die Endstufen-Sektionen von Autoradios arbeiten häufig im Brückenbetrieb, sodass die negativen Lautsprecheranschlüsse also nicht einfach Masse-Verbindungen darstellen, sondern wie die positiven Anschlüsse ebenfalls aktive, aber mit einem invertierten Eingangssignal gefütterte Ausgange - was schlicht und einfach dazu dient, mehr Ausgangsleistung aus den von der Batterie bzw. der Lichtmaschine gelieferten rund 12 bis 14 Volt zu holen. Der Trick mit dem Brückenbetrieb verdoppelt also im Vergleich zu konventioneller Beschaltung, wie vom Großteil der Endstufen(-Sektionen) im Heim-Hifi-Bereich genutzt, den nutzbaren Spannungshub.

Hallo Manfred / lini

Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Das liest sich für mich als Laien doch sehr kompliziert. Ich glaube da bleib ich doch lieber bei der passiven Variante. Nochmals vielen Dank!

Beste Grüße


Wäre es eigentlich technisch machbar, mit einem Adapterkabel die Aktiven am Kopfhörerausgang des Stereo-Receivers anzuschließen?

E-Lock (Beitrag #3) schrieb:

Wäre es eigentlich technisch machbar, mit einem Adapterkabel die Aktiven am Kopfhörerausgang des Stereo-Receivers anzuschließen?

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, außer dass ich nicht weiß welche Spannung der Kopfhörerausgang vom Yamaha-R-N602 bereitstellt. Mit runtergeregelter Lautstärke anfangen und dann langsam hochdrehen. Wie das Rauschverhalten bei der Kombination ist kann ich leider nicht sagen, müsstest du probieren.

E-Lock (Beitrag #3) schrieb:

(...) Das liest sich für mich als Laien doch sehr kompliziert. (...)

Och, naja, für einen Bastler ist das eigentlich kein großes Ding, denn so ein Spannungsteiler besteht ja nur aus zwei Widerständen. Und wie schon geschrieben, gibt's solche Pegel-Konverter ja auch fertig zu kaufen - nur halt nicht mit dem für Deinen Fall optimalen Ausgangsstecker (samt der für Deinen Fall optimalen Belegung), oder zumindest wär mir da kein Modell bekannt.

Wobei man freilich grundsätzlich einwenden könnte, dass es eigentlich schon etwas blödsinnig wär, aktive Lautsprecher so zu betreiben, zumal die dabei überflüssige Endverstärkung ja auch eine gewisse Energieverschwendung darstellt. Andererseits, wenn die aktiven Lautsprecher nun schonmal vorhanden sind und man damit sehr zufrieden ist...

Wäre es eigentlich technisch machbar, mit einem Adapterkabel die Aktiven am Kopfhörerausgang des Stereo-Receivers anzuschließen?

Prinzipiell wär das schon machbar, aber womöglich auch nicht so ganz ideal.

Das liegt daran, dass die meisten Vollverstärker und Receiver keine dedizierte Kopfhörerverstärker-Sektion bieten und den Kopfhörerausgang stattdessen von der Endstufen-Sektion füttern, und zwar meist nicht über Spannungsteiler, sondern einfach nur über einen einigermaßen passend dimensionierten Widerstand (pro Kanal) - weshalb sich dann erst in Verbindung mit der Impedanz des Kopfhörers eine entsprechende Spannungsteilung ergibt (was im Grunde auch für den Kopfhörerausgang des R-N602 gilt (in dem Fall mit (je) einem 470-Ohm-Widerstand), wobei hier allerdings noch etwas verkomplizierend nach dem Widerstand noch (je) ein 3300-pF-Kondensator gegen Masse hinzukommt, den wir hier aber einfach mal übersehen wollen...).

Nun liegt die Eingangsimpedanz einer Aktivbox aber im Normalfall um ein Vielfaches über der Impedanz eines Kopfhörers (einen konkreten Wert für Deine LSR305 hab ich indes in den technischen Daten nicht finden können - auszugehen wär aber typischerweise von mindestens 10 kOhm...), sodass sich das Teilungsverhältnis entsprechend eher ungünstig verändert, weil der besagte Widerstand eben nur für gängige Kopfhörer-Impedanzen passend dimensioniert ist. Sprich, dann fiele also von der eigentlich für den Betrieb von Passiv-Lautsprechern vorgesehenen Endstufen-Ausgangsspannung am Widerstand nur noch ein recht kleiner Bruchteil ab und der Großteil käme stattdessen am Eingang der Box an. Und so wär dann am Lautstärkeregler eines herkömmlichen Vollverstärkers oder Receivers schon sehr vorsichtiges Agieren angesagt, und es schiene zumindest fraglich, ob so noch ein hinreichend feinfühliges Regeln der Lautstärke möglich wär. Eine genauere Verhersage kann ich hierzu aber leider nicht liefern, denn das Service-Manual zum LSR305 scheint bislang nicht zum freien Download oder Online-Viewing verfügbar. Allerdings zählt der R-N602 ja schon zu den modernen Geräten mit digitaler Lautstärkeregelung mit recht weitem Regelbereich in recht feinen Schritten und mit zusätzlicher, einstellbarer Limitierungsfunktion. Insofern könnt's da noch ganz gut klappen.

Grüße aus München!

Manfred / lini

Die Aktiven sind verschenkt, passive werden neue bestellt. Nochmals vielen Dank für die Infos.

So kann man es auch machen. Dann viel Spaß mit den Neuen.