Brummen mit Rotel Endstufe

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Lor_Van_Ich
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Aug 2020, 13:53
Hallo,

ich bin jetzt einem Phänomen begegnet mit dem ich erst mal gar nicht gerechnet habe.

Ich habe einen Rotel A/V Receiver (7 x 100Watt) und habe zum ausprobieren eine QUAD ELITE QSP (2 x 140Watt) Endstufe dran gehängt. Die Endstufe funktionierte einwandfrei und man kann sagen, das der Pegel ohne Anpassungen und das Klangbild absolut identisch sind. Es harmonierte also perfekt.

Nun habe ich, da ich etwas mit mehr Leistung suchte eine größere Rotel Endstufe gekauft (RB 1572).
Diese ist mir zuerst aufgefallen brummte (50 Hertz brummen) extrem. Ich fand heraus, das ich zwei lange (8m PC und 15m Beamer) HDMI Kabel als Störquelle entfernen konnte und es brummte nichts mehr. Das PC Kabel störte ca. halb so laut und das Beamerkabel störte extrem laut ("100%"). Die Endstufe klingt danach tatsächlich opulenter und wirkt im Klangbild etwas räumlicher.
Zudem fiel mir auf das der Pegel der Endstufe von Rotel zum Rotel Receiver angepasst werden muss und zwar um den maximalen wert. Gemessen mit einem Dezibelmeter.
Ich fand darauf hin raus das es der Gain sein muss. Die Rotel Endstufe hat 27,1db und die Quad 33db. Da wunder es etwas, das die Quad perfekt harmoniert klanglich und der Pegel. Das konnte ich also noch recherchieren, wunderte aber. Dies scheint bei allen Modellen von Rotel so zu sein und variiert ein bisschen.

Erste Frage, ist es normal oder anderen auch schon aufgefallen, das eine Rotel Endstufe zusätzlich so eine Störung (mit) - verursacht? Da mit der selben Hardware der Receiver mit und ohne Quad Endstufe perfekt funktionieren. Ist die einfach konstruktionsbedingt zu empfindlich? Die Kabel sind natürlich vermutlich zu billig.

Da diese langen Kabel 8m und 15m sehr teuer sind, hätte ich noch die Frage, welche Kabel sich dort eignen, die günstig sind? Sonst habe ich auch Autdioquest, aber nur die kurzen Kabel und da stört natürlich nichts. Ich habe entdeckt, das es Lichtwellenleiter HDMI Kabel gibt. Aber da diese auch Ethernet haben, weiß ich nicht, ob es nicht auch zu Störgeräuschen kommen kann. Oder kann man da was an Beamer oder PC machen. Eventuell sogar nur einige Mantelstromfilter?


Mfg, Lor_Van_Ich


[Beitrag von Lor_Van_Ich am 01. Aug 2020, 13:56 bearbeitet]
hifipirat
Inventar
#2 erstellt: 01. Aug 2020, 14:37
Ich hatte mit meiner Rotel RMB1585 auch ein massives Problem mit Trafo Brummen. Als ich noch meinen Plasma an der Anlage angeschlossen hatte, war es besonders schlimm. Das Brummen war sowohl innerhalb des Gerätes als auch in den Lautsprechern zu hören.

Erste Abhilfe brachte die Verbannung des Plasmas ins Schlafzimmer. Ich habe mir dann einen Beamer und Leinwand zugelegt. Dadurch war das Brummen direkt im Gerät schon weitgehend eliminiert. In den Lautsprechern war noch ein leichtes Brummen zu vernehmen, aber nur wenn der Beamer angeschaltet war. Also habe ich für den Beamer einen extra Stromkreis legen lassen. Zusätzlich hat noch ein Netzfilter (Isotek Aquarius) die restlichen Geräusche beseitigt. Seitdem ist Ruhe.

Sagen wir's mal so, die Rotel Verstärker und speziell die Endstufen sind, was Brummen angeht schon ein wenig zickig. Aber die Leistung ist über jeden Zweifel erhaben, besonders für den Preis.

Übrigens habe ein 15m Glasfaser HDMI Kabel zu Beamer liegen und das bereitet der Rotel Endstufe zumindest in meinem Setup keine Probleme. Könnte gut sein, dass der Netzfilter sein Übriges dazu tut.
Lor_Van_Ich
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Aug 2020, 16:54
Hallo,

vielen Dank für die nette und informative Antwort!
Erfahrungsberichte erleichtern es mir das ganze gut durch zu denken. Ich hoffe da kommen noch ein paar mehr...

Im Moment schaue ich das ich erst mal ein besseres HDMI Kabel herbekomme. Muss wohl für den PC und Beamer sein.
Ich hatte schon mal ein ganz billiges, aber da kam dann gar kein Bild mehr. Mit bestimmten Marken funktioniert es dann. Aber da muss auch ne menge Verlustleitung sein, das heißt der Strom geht schon im Kabel verloren. Bei besseren Kabeln wird das wohl nicht mehr der Fall sein. Außerdem habe ich festgestellt, das ich öfters am HDMI einen leichten Schlag abbekommen habe. Das deutet für mich schon auf einen massiven Verlust bzw. induktiven Übertrag hin der in die Abschirmung geht.
Ich weiß nicht ob das nur am Kabel liegt, aber ich denke das wird das meiste sein, da ich ja nur mit Markengeräten spiele.
Ich schau mir noch ein paar geschirmte Möglichkeiten für Netzkabel an. Da bin ich mir aber nicht so Sicher ob man da etwas bewirken kann.

Kennt jemand HDMI Kabel, die diese/n Effekt/e definitiv, bewiesenermaßen nicht haben?

Die Lautstärkendifferenz und das plötzliche Brummen der neuen Endstufe hat mich jetzt ganz neugierig gemacht. Da dachte ich erst an einen Defekt, obwohl ich so was bis her noch nie hatte. Das es da einen unterschiedliche Gainwerte gibt war mir bis vor kurzem nicht bewusst. Aber ich denke das es auch einen Sinn hat das die gößeren Leistungsverstärker solche Störeffekte bemerkbar machen. Zumal das eher an versierte Nutzer geht, der Receiver wird da wohl eher anspruchsloser sein um einfach zu funktionieren.


Mfg, Lor_Van_Ich
lini
Inventar
#4 erstellt: 02. Aug 2020, 06:58
L_V_I: Der offensichtliche Unterschied zwischen beiden Endstufen ist, dass die Rotel schutzgeerdet, also ein Schutzklasse-I-Gerät zu sein scheint, während die Quad nicht schutzgeerdet ist (= Schutzklasse II). Da liegt also die Vermutung recht nahe, dass Du ein Masseschleifen-bedingtes Brumm-Problem aufgrund verschiedener Schutzerdpotenziale haben könntest.

Interessant wäre daher nun die komplette Installation, also alle an Deiner Anlage beteiligten, elektrisch verbundenen Geräte (lediglich digital-optisch verbundene Geräte interessieren in dem Zusammenhang also nicht) und wie bzw. womit sie verbunden sind. Dass Du via HDMI schon öfter einen leichten Schlag abbekommen hast, ließe mich allerdings als erstes auf ein abweichendes Antennen/Kabel-Erdpotenzial tippen - denn erfahrungsgemäß treten hier gerne mal deutlich signifikantere Potenzialunterschiede auf als zwischen verschiedenen innerhalb einer Wohnung. Falls also irgendwelche Geräte mit einer Verbindung zu einer Antennen/Kabel-Dose an Deiner Installation beteiligt sind, wär's sinnvoll, wenn Du diese Antennen- bzw. Kabel-TV/Radio-Verbindungen erstmal temporär trennen und kucken würdest, ob sich das Brumm-Problem bereits damit beseitigen lässt. Denn dann stünden die Chancen sehr gut, dass Du bereits mit einem oder ggf. auch mehreren Mantelstromfiltern für jene Antennen/Kabel-Verbindungen günstig davonkämst. Und gemeint wären damit übrigens übrigens echte Mantelstromfilter, die für eine galvanische Trennung sorgen, wie etwa dieses Modell: https://www.wentroni...ische-trennung-67235

Grüße aus München!

Manfred / lini
Lor_Van_Ich
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Aug 2020, 13:22
Hallo,

da handelt es sich aber um einen alten analog Koaxfilter.
Ich habe nur eine Digitalbuchse mit Modem und ab da nur noch W-Lan. Und wenn es an der Masse liegt, könnte ja auch ein Steckerfilter vor der Steckerleiste oder am/an den ensprechenden Gerät/en helfen oder gleich eine entsprechende Steckerleiste. Vielleicht gibt es ja auch ein Gerät im Raum, das die Störung verursacht.

Kann man den Verursacher nicht auch irgendwie Messen?


Mfg, Lor_Van_Ich
Lor_Van_Ich
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Aug 2020, 17:10
Hier habe ich annähernd vernünftige angaben zum Phänomän gefunden. Ich denke das das Massenschleifenproblem zutreffend ist, wegen der vielen Geräte.


https://www.lowbeats...tun-gegen-den-brumm/


Mfg, Lor_Van_Ich
Lor_Van_Ich
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Aug 2020, 18:21
Jetzt habe ich mal das Beamer HDMI Kabel eingesteckt damit es brummt und das Netzkabel des Beamers entfernt und das Brummen war weg. Also hat der Beamer ein Masseproblem, auch das drehen des Schukosteckers hatte keinen Sinn.
Das Kabel wird es demnach doch nicht sein. Man kann allerhöchstens etwas Qualität damit herausholen. Aber wie ich das mit dem Beamer machen soll weiß ich nicht und der PC hat das selbe Problem auch, alles andere harmoniert.

Weiß jemand wie man solch ein Elektrogerät Beamer/PC möglichst frei von solchen Effekten bekommt?
Es handelt sich um einen ganz normalen, aber für meine Zwecke ausreichenden Epson EH-TW650 und eben einen PC mit einer von unendlichen Kombinationen an teilen, aber nur gute Hardware. Vor allem beim Netzteil habe ich immer aufgepasst, ein hoch gelobtes zu verwenden. Vielleicht brummt es deshalb nur halb so stark


Mfg, Lor_Van_Ich
Uwe_Mettmann
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2020, 19:01
Ich nehme mal an, dass der Beamer und die Endstufe sehr weit weg voneinander stehen, so dass du beide Gerät nicht an die selbe Steckdosenleisten anschließen kannst. Somit bleiben eigentlich nur zwei Lösungsmöglichkeiten. Entweder du schaltes einen Übertrager zwischen AV-Receiver und Endstufe, was zu klanglichen Einflüssen führen kann, oder du stellst Endstufe und AV-Receiver direkt neben oder übereinandern und verbindest die Gehäuse beider Geräte mit einem dicken Massegeflecht miteinander.


Gruß

Uwe
DB
Inventar
#9 erstellt: 05. Aug 2020, 12:40
Hallo,


Lor_Van_Ich (Beitrag #7) schrieb:
Weiß jemand wie man solch ein Elektrogerät Beamer/PC möglichst frei von solchen Effekten bekommt?

das Thema wurde hier schon -zigmal durchgeackert: konsequente Vermeidung von Brummschleifen durch
- Massetrennung (galvanische Trennung)
- Anwendung von LWL zur Signalübertragung

MfG
DB


[Beitrag von DB am 05. Aug 2020, 12:41 bearbeitet]
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