Loudness oder Bass-Kontur

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bielefeldgibtsnicht
Inventar
#1 erstellt: 26. Jul 2020, 22:20
Was ist eigentlich empfehlenswerter?

Eine Loudness-Schaltung, die leider keine Rücksicht auf den Wirkungsgrad der Lautsprecher nimmt und deshalb mal gut und andernfalls auch mal schlecht angepasst ist.

Eine Bass-Kontur-Schaltung hebt nur den Bassbereich bei ca. 60 Hz an und lässt den Hochtonbereich unbeeinflusst.

Gerd
DB
Inventar
#2 erstellt: 26. Jul 2020, 22:26
Weder noch. Es reicht nicht, den Wirkungsgrad der Lautsprecher zu betrachten. Mindestens ebenso maßgeblich ist der Eingangspegel, weil auch der über die Stellung des Lautstärkenpotis und damit die Wirksamkeit der gehörrichtigen Lautstärkenregelung entscheidet. Deswegen muß hier die Anlage sorgfältig eingepegelt werden.

Eine reine Baßanhebung ist weder Fisch noch Fleisch.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 26. Jul 2020, 22:27 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 28. Jul 2020, 20:14
Siehe die alte, regelbare Loudness von Yamaha ?
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#4 erstellt: 28. Jul 2020, 21:05
Wahrscheinlich gibt es bei Loudness wieder genau so viele Befürworter wie Ablehner, die das für ein überflüssiges Feature halten.

Gerd
prengelmeister
Stammgast
#5 erstellt: 11. Aug 2020, 12:38
Es kommt darauf an..
Ich betrieb Coral CX-7 Lautsprecher an einem Sony 7055A mit seiner Brutalo- Loudness. Die Coral wären
ohne Loudness mit meinem damaligen Musikgeschmack nicht vereinbar gewesen. So machte ich aus einem
eher Klassik- und Studiolautsprecher eine veritable Tröte für Rockmusik.

Gruß
harty
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#6 erstellt: 14. Aug 2020, 21:09
Ich habe mir noch mal ein paar Gedanken zur Loudness-Schaltung gemacht:

Was passiert eigentlich: Das Poti regelt die Lautstärke, also das Vorstufen-Ausgangssignal, bevor es die Endstufen ansteuert, egal ob Vollverstärker oder Vor/End-getrennt Kombi. Das macht das Poti linear, ohne Anhebung oder Absenkung des Pegels innerhalb bestimmter Frequenzbereiche. Zwischen dem geregelten Poti-Ausgangssignal und der Endstufe muss das Signal dann nachträglich über eine Verstärkungsstufe, die ähnlich wie ein Equalizer arbeitet und das Signal an den Frequenzenden bei niedrigen Lautstärken anhebt.

Damit soll ein akustisches Ereignis bei kleinen Lautstärken der Eigenschaft des menschlichen Gehörs angepasst werden, denn wir hören bei niedrigen Lautstärken nicht linear, sondern hohe und tiefe Frequenzen leiser als die Mittellagen.

Ist dies kurz gefasst der Highfigedanke, der zur Loudnessschaltung geführt hat? Kann man das so sagen?

Gerd
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Aug 2020, 21:59
Ja, soweit korrekt zusammengefasst 👍
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#8 erstellt: 16. Aug 2020, 14:04
Wenn eine Loudness-Schaltung so arbeitet, wie zuvor beschrieben, kommt es immer zu der Frequenzgangkorrektur, so lange der Pegel niedrig ist. Je leiser die Lautstärke, desto mehr treten insbesondere die tiefen Frequenzanteile im wahrgenommenen Frequenzspektrum zurück.

Das gängige Argument für eine Loudness-Korrektur lautet, dass bei niedrigeren Lautstärken der Klang deshalb nicht mehr natürlich ist.

Die Elektronik wird aber die Loudness Korrektur immer in Abhängigkeit vom Lautstärkepegel vornehmen (hier wird eine entsprechende Stellung des Lautstärke-Potis, in der Regel wahrscheinlich 12:00 Uhr zu Grunde gelegt).

Es erfolgt also eine Loudness-Regelung auch bei einem Ton der natürlicherweise gar keine 90 dB erreicht, sondern viel leiser ist.
z.B. Das Summen einer Hummel, Gurren einer Taube, aber auch ein leise gespieltes Instrument, oder auch ein Instrument, das ich auf Grund einer größeren Entfernung eher leise höre.

Der Mensch hat aber keinen Loudness An/Aus-Schalter: Ich höre trotzdem immer natürlich und empfinde ein leises Instrument ebensowenig unnatürlich wie ich beim Summen einer Hummel Bassanteile vermisse.

Wenn man diesem Denkansatz folgt, kommt man zur Ansicht der Entwickler und Hersteller, die ihre Verstärker ohne Loudness-Korrektur anbieten, mit dem Argument, dass eine solche Schaltung einem natürlichen Klang eher abträglich als zuträglich ist.

So gesehen müsste man Loudness eher als ein den Klang verfälschendes Feature ansehen, Oder man muss von Fall zu Fall entscheiden:
Loudness An oder Aus?

Gerd
Shooter182
Stammgast
#9 erstellt: 16. Aug 2020, 14:48
Man hört was man möchte und einem gefällt. Detailtreue muss nicht gefallen kann aber...
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Aug 2020, 19:07
Die Loudness kann sich nur an einem Referenzpegel orientieren, sagen wir 80dB. Das muss man einmessen.
Wenn der Pegel bekannt ist, kann das System, wie gewünscht, bei niedrigeren Pegeln die subjektive Wahrnehmung an den Referenzpegel anpassen, damit der gleiche Höreindruck entsteht, der beim Abmischen des Mediums gewünscht war, wenn das Medium auch auf dem Pegel von 80dB abgemischt wurde.
Wenn das Medium bei einem anderen Pegel abgemischt wurde, passt das sowieso schon nicht mehr.

Wenn du einen natürlichen Eindruck einer entfernten Biene mit 55dB wiedergeben willst, muss die Aufnahme erstmal entsprechend mit deinem Referenzpegel abgemischt werden. Wenn diese während des Abmischens ebenfalls die Loudness berücksichtigt, dann passt es am Ende auf deinen Wiedergabegerätschaften, wenn der Raum es denn zulässt.
Du merkst: nutze, was gefällt, letztlich passt ein Faktor in der gesamten Kette sowieso nicht.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#11 erstellt: 16. Aug 2020, 23:37
@ sakly: "nutze, was gefällt, letztlich passt ein Faktor in der gesamten Kette sowieso nicht."

So kommt es mir auch vor: Da hörst du einen Verstärker, der ohne Loudness-Schaltung daher kommt und bist vollkommen zufrieden, es scheint an nichts zu fehlen.

Ein anderer Verstärker gefällt weder mit Loudness aktiv und kann auch bei abgeschalteter Loudness nicht überzeugen.

Das Fazit: Nur Probehören, am besten mit der eigenen Anlage, ist hilfreich.

Gerd
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 17. Aug 2020, 06:41

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #8) schrieb:

Der Mensch hat aber keinen Loudness An/Aus-Schalter: Ich höre trotzdem immer natürlich und empfinde ein leises Instrument ebensowenig unnatürlich wie ich beim Summen einer Hummel Bassanteile vermisse.


Das eine Hummel natürlich klingt daran, dass es ihre natürliche Lautstärke ist.
Dagegen setzt sich der Klang eines Instrumentes, unterschiedlich laut gespielt, unterschiedlich zusammen.
Das einem das bei unterschiedlicher Lautstärke nicht soviel stört, liegt auch daran, dass das Hirn das weiß.
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 17. Aug 2020, 06:41

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #8) schrieb:

Der Mensch hat aber keinen Loudness An/Aus-Schalter: Ich höre trotzdem immer natürlich und empfinde ein leises Instrument ebensowenig unnatürlich wie ich beim Summen einer Hummel Bassanteile vermisse.


Das eine Hummel natürlich klingt daran, dass es ihre natürliche Lautstärke ist.
Dagegen setzt sich der Klang eines Instrumentes, unterschiedlich laut gespielt, unterschiedlich zusammen.
Das einem das bei unterschiedlicher Lautstärke nicht soviel stört, liegt auch daran, dass das Hirn das weiß.
TheEagle
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Sep 2020, 23:37
Ich denke das muss jeder für sich selber entscheiden!!!
Im Endeffekt kommt es nur darauf an, dass die Musikwiedergabe deinem Geschmack entspricht.

Mehr oder weniger Bass, oder der Einsatz von Loudness Schaltungen, können den Klang positiv aber auch negativ beinflussen.

Ich selber besitze einen Pioneer A30 mit wirklich gut funktionierender Loudness Schaltung, und wollte diese auch nicht mehr vermissen.

Mich interessiert es nicht, was andere darüber denken, ob Loudness gut oder schlecht ist, entscheidend ist der eigene Geschmack!


[Beitrag von TheEagle am 05. Sep 2020, 23:37 bearbeitet]
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