TL072 opamp im Vergleich zu OPA2134?

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Stereomensch
Stammgast
#1 erstellt: 10. Dez 2018, 23:29
Hallo Leute,

es geht um folgendes:
Ich restauriere gerade ein Set Beolab Pentas Mk 3 (letzte Baureihe).
Ich finde häufiger in den Foren den Hinweis, dass andere den
TL072 opamp durch den OPA2134 ersetzt haben.

Ist das sinnvoll, macht das wirklich einen Unterschied?

Sollte ich das auch machen?

Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich habe von dem Thema bis jetzt noch keinen blaßen Schimmer und bin über jeden Tipp dankbar.

Gruss
Christian
Stereomensch
Stammgast
#2 erstellt: 10. Dez 2018, 23:37
Oder soll ich alternativ den OPA2132 nehmen?

wird in diesem Dokument als Austausch ja auch empfohlen:
http://www.nanovolt....opamp_distortion.pdf
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 11. Dez 2018, 09:48
Theoretisch sollte die Beschaltung die Eigenschaften bestimmen.
OPA 2134 sollte eigentlich gehen, wenn die Rahmenbedingungen passen.
Es wird gern mal schnelle OPAs verwendet, die nicht korrekt beschaltet nicht stabil laufen.
Der 2134 ist, er ist mir aus dem KHV DIY im Gedächtnis geblieben, ein vergleichsweise gutmütigere Geselle.
Stereomensch
Stammgast
#4 erstellt: 11. Dez 2018, 19:41
Vielen Dank,

Frage:
Glaubst du, dass der Klang dadurch besser wird. Das Thema wird ja kontrovers diskutiert.
Einige sind sich da ja sehr sicher:
https://tangentsoft.net/audio/opamps.html

Gruss c
Smoke_Screen
Inventar
#5 erstellt: 12. Dez 2018, 05:38
Ohne Schaltplan (Service Manual) würde ich da eher nichts tauschen.
Stereomensch
Stammgast
#6 erstellt: 14. Dez 2018, 13:44
Meine Frage ist dahingehend:

Ich will keine Voodoo Debatte führen.
Mir geht es nur darum, der TL072 ist doch ein absolutes Billigteil. Lohnt sich da der Umstieg auf den Opa 2134, da dass ja ein Gerät der gehobebenen Mittelklasse ist vom Klang her.
Oder machen die opas doch weniger am Klang als erwartet?

Danke für Eure Hilfe. Bin für jeden Tipp dankbar.
Smoke_Screen
Inventar
#7 erstellt: 15. Dez 2018, 04:37
Der TL072 ist vor allem eines: alt und mittlerweile obsolet.
Was aber nur eine Rolle spielt wenn er im Signalpfad sitzt.
Was durch einen Blick auf den Schaltplan zu klären wäre.
jehe
Inventar
#8 erstellt: 15. Dez 2018, 05:10
wenn die LS in der gehobenen Mittelklasse eingestuft sind, dann haben sie es ja offenbar mit dem TL072 in diese Kategorie geschaft.

Ansonsten kann ich mich nur anschließen, ein Tausch ohne genauere Kenntnis der Schaltung ist ein Blindflug.
Große klangliche Unterschiede würde ich da auch nicht erwarten, da gibt es vermutlich relevantere Bauteile in der Schaltung die aufgrund ihres Alters mehr Verbesserungspotential bieten würden.


[Beitrag von jehe am 15. Dez 2018, 05:11 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 15. Dez 2018, 11:46
Manche Audiophile schwören auf Muse OPAs ...
Stereomensch
Stammgast
#10 erstellt: 15. Dez 2018, 14:40
Ja, es geht im Signalweg über den einen Tl072.

Eine Alternative wäre ja sonst auch der Nachfolger der TL2072,

Der Opa2134 hat ja den Nachteil, dass er mehr Wärme produziert.

Mir geht es ja jetzt gar nicht um besonders ausgewählte Edelhersteller, sondern nur um die Frage,
würde das was bringen, ein besseren einzusetzen. Der Tl072 ist doch ne alte Gurke der günstigen Art,
oder sagt ihr eher, der reicht aus.
Stereomensch
Stammgast
#11 erstellt: 16. Dez 2018, 14:17
So hier der Schaltplan, das Signal geht nur über den IC1. Das ist der Tl072!
Quelle:
http://beomanuals.com/pdf-download.php





ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 16. Dez 2018, 15:02
Der 072 ist in Audioanwendungen nicht unbedingt eine Tröte.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl072a.pdf
Smoke_Screen
Inventar
#13 erstellt: 17. Dez 2018, 06:54
Nun,im Wesentlichen handelt es sich wohl um des Austausch von IC2.
Den kannst du gefahrlos gegen einen OPA2134 tauschen.
Praktisch jeder andere Standart 2 Kanal Opamp,der
für Audioanwendungen taugt kann hier verwendet werden. Egal ob mit
oder ohne FET Eingangsstufe. Der Hauptnutzen liegt im reduzierten
Rauschniveau. Neuere Opamps sind deutlich rauschärmer und haben
bessere Störspannungsabstände als so ein antiker TL072. Als Nebeneffekt
bekommt man noch eine schnelleres Gerät mit geringeren Verzerrungen.
Aber das spielt sich mittlerweile so weit rechts vom Komma ab das es keine
Rolle mehr spielt.
Allerdings nachdem ich ein wenig gegoogelt , und mir das Service Manual
mal komplett reingezogen habe ist der Austausch eines Opamps im Signalpfad
nur ein Detail in einer wesentlich umfangreicheren Baustelle...

ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 17. Dez 2018, 08:45
Der TL wird auch noch heute und auch in modernen Gehäusen gefertigt.
Man kann im Hinterkopf behalten, das auf Konsumerseite es merkwürdig zugehen kann.
Wenn man ein Satz Germaniumtransistoren samt NOS passiven Komponenten zu einem diskreten OPA verwurstet, 1000 Euro dran schreibt und eine tolle Story drumherum strickt, dann bekommt man das verkauft.

Zu schnell darf der OPA nicht sein.

Stereomensch
Stammgast
#15 erstellt: 17. Dez 2018, 13:42
^^
Darf ich mal fragen, was du aus empfehlen würdest zu tauschen?
Hast du da Erfahrungswerte, was sich anbieten würde.

Den Tl072 lass ich dann mal drin, wenn die Unterschiede so gering sind.
Smoke_Screen
Inventar
#16 erstellt: 18. Dez 2018, 04:25

ZeeeM (Beitrag #14) schrieb:

Zu schnell darf der OPA nicht sein.


Nee,iss egal, B&O hat da vorgesorgt.


Nun,die Penta`s sind keine Aktivboxen,aber welche mit eingebauter Endstufe und
nachgeschalteter passiver Frequenzweiche.
Da würde ich erst einmal die Frequenzweichen renovieren und mich dann anschließend
um die Elektronik kümmern. Außerdem sollten natürlich die Chassis im 1a Zustand sein.
Ansonsten wären erst einmal diese Instand zu setzen. Stichwort: Sickenbröckel.
Nichts ist so frustrierend wie Kohle und Schweiß zu investieren nur um anschließend fest-
zustellen das sich die Sicken auflösen...

Stereomensch
Stammgast
#17 erstellt: 19. Dez 2018, 11:03
Sicken sind schon gemacht.

Bin noch am überlegen wie ich weiter vorgehen soll.
Auf der Weiche hat B&O Keramik Widerstände genutzt. Altern die eigentlich?
Ich weiß es nicht. Bringt da ein Tausch in Folien Kondensatoren was?
Smoke_Screen
Inventar
#18 erstellt: 19. Dez 2018, 17:00
Solange nix durchgebraten ist würde ich die Widerstände in Ruhe lassen.
Folienkondensatoren bringen was. Allerdings sollte man nicht "overboard" gehen
mit dessen Spannungsfestigkeiten. Im Internet stehen renovierte Pentaweichen die
mit 400V Typen bestückt sind. Das ist massiver overkill.
Als Faustregel: Im Hochtonzweig MKP`s und beim Rest MKT`s nehmen.
Spannungsfestigkeit 100 - 160V reicht dicke aus.
Die Elkos in den Entzerrergliedern der Filter würde ich ausbauen und nachmessen.
Sollten die noch ihren Wert halten,wieder einbauen,ansonsten gegen neue Elkos austauschen.
Austauschen würde ich beim Woofer/Tweeterboard: C1 MKT,C4 & C5 MKP, und beim
Midrangeboard C1,C2,C3,C4,C5 MKT nehmen.
C5 ist mit 82µF ein mittlerweile unüblicher Wert. Nicht jeder Laden hat den im Programm.
Hellsound z.B. führt diesen auf (Stückpreis ca. 21€),aber ich würde da erst mal anrufen
und fragen ob er tatsächlich ab Lager erhältlich und wenn nicht wie lang die Lieferzeit ist.
Ansonsten kannst du diesen auch aus handelüblicheren Werten zusammensetzten. Das wird
aber dann noch teurer.....

Zur Elektronik:

Wie gesagt kannst du IC2 gegen einen besseren Opamp tauschen. Kannst den ja sockeln und
dann mal verschiedene ausprobieren. Allerdings würde ich mich da kostenmäßig nicht allzuweit
aus dem Fenster lehnen. Ein NJM5532DD oder eben ein OPA2134,je nach Gusto.
Zusätzlich sollten alle Koppelkondensatoren im Signalweg ( C1,C2,C5,C25)ausgetauscht werden.
Wima MKS2 oder Kemet R82 nimmt man dafür üblicherweise.
C4 in der Gegenkopplung der ersten Verstärkerstufe das Opamps ist ebenfalls qualitätsrelevant.
Aus dem Servicemanual geht nicht hervor was für ein Kondensator verwendet wird. Sollte dort
ein Keramiktyp verwendet werden,gegen einen Mica tauschen. Das gilt auch für C35 und C36
in der Endstufe sollten dort Keramik-C`s verwendet werden.
R54-R57 sollten 1% Widerstände und C32/C33 5% Folien C`s sein. Und natürlich kannst du der
Endstufe und den Netzteilen einen frischen Elkosatz verpassen. Am besten mit was Langlebigem
wie zB. Nichicon PW`s.
Natürlich kann man noch mehr machen,aber ich denke das reicht erst mal.
Kostenmäßig wird die Überholung der Frequenzweichen am kräftigsten zu Buche schlagen.
Die Elektronikteile sind dagegen Pfennigartikel.

Viel Erfolg

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