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Verstärker versteht kein digitales SACD-Signal+A -A |
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Autor |
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Panurg
Stammgast |
#1 erstellt: 17. Dez 2017, 19:44 | |
Hallo und Guten Abend! Seit vorgestern nenne ich einen Marantz PM6006 Verstärker mein eigen. Macht nach ersten Hörtests einen recht ordentlichen Eindruck, alles rotscher so weit. Aus bestimmten anschlusstechnischen Gründen muss ich den Zuspieler, einen Yamaha S2700 DVD/CD-Player, per Digitalverbindung (Koaxial) an den Verstärker anschließen. (Der Audio-Ausgang des Yamaha ist schon anderweitig - zum KH-Verstärker - belegt.) Jetzt hatte ich eine SACD eingelegt. Und °staun!°: Der Marantz kann offenbar das Digitalsignal des Yamaha nicht verstehen! Das ist ja ein Reinfall! Ich besitze doch einige SACD, - und ich wollte sie eigentlich auch mal über Lautsprecher hören, nicht ausschließlich über Kopfhörer. Jetzt mal die Frage: Ist das vielleicht generell so, dass SACD über Digital-OUT gar nicht kommt? Oder kommt wohl was, aber nur wenige DAC in Verstärkern können das wandeln? Ehrlich gesagt, an sowas hatte ich bei der Verstärkersuche bzw. -auswahl nun aber auch sowas von gar nicht gedacht! Weiß da wer was? P |
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laminin
Inventar |
#2 erstellt: 17. Dez 2017, 21:42 | |
Genau, das ist generell so aufgrund von Copyright Einschraenkungen. Auch DVD-Audio ist auf 2-Kanal 24/192 begrenzt. Wenn es sich um Hybrid-SACD handelt, also den Abspieler auf CD limitieren. |
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Panurg
Stammgast |
#3 erstellt: 18. Dez 2017, 09:50 | |
Ja, inzwischen habe ich auch selbst noch ein bisschen nachgeschaut - in der BA des Yamaha. Da steht zwar nichts von Beschränkung v.wg. DRM oder so, aber ich kann sehen, dass, wenn eine SACD eingelegt ist, offenbar gar kein Signal aus den Digitalausgängen kommt. Da kann mein Marantz dann auch nichts DA-Wandeln, so gern er das auch möchte ... Ich kann im Setup des Yamaha den SACD-Modus umschalten, derart, dass die SACD wie eine CD ausgelesen wird (... also erzwingen, das der Yamaha künstlich unter seinen Möglichkeiten bleibt). Dann liegt auch Digitalsignal an, und der Marantz kann wandeln - und die Musi kommt. Eigentlich ja 1bissl doof, ne? Oder wäre es auch rein technisch unmöglich SACD digital auszugeben? P |
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Anro1
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 18. Dez 2017, 11:00 | |
Es ist natürlich nicht unmöglich, aller nach den Vereinbarungen der Geräte Hersteller / Rechteinhabern illegal. Es gibt wohl ein paar Player die SACD DSD Daten über entsprechende Schnittstellen z.B. HDMI ausgeben. Es gibt Laufwerk/Wandler Kombinationen die SACD / DSD Daten über Hersteller proprietäre Schnittstellen & Protokoll Zusätze ausgeben. Aber Yamaha/Marantz würden sich als Weltfirmen mit finanziellem Hintergrund keinen Gefallen tun in Ihren Geräte die rechtlichen Vereinbarungen zu umgehen. [Beitrag von Anro1 am 18. Dez 2017, 11:01 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#5 erstellt: 18. Dez 2017, 11:23 | |
Eine digitale Ausgabe des vollen DSD-Signals ist über HDMI zulässig. Dort ist ein Kopierschutz integriert. Läuft bei mir mit einem Sony-Player und zwei verschiedenen AVR. Der Yamaha hat jedoch keinen HDMI-Ausgang, und du würdest auch einen HDMI-DAC benötigen. Leider wurde der SACD-Standard zu einer Zeit eingeführt, als die Musikbranche ihr Heil noch in Kopierschutzverfahren suchte. Dieser dämliche Kopierschutz trug sicher seinen Teil dazu bei, dass sich die SACD nie durchsetzen konnte. [Beitrag von Dadof3 am 18. Dez 2017, 11:26 bearbeitet] |
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Passat
Inventar |
#6 erstellt: 18. Dez 2017, 11:43 | |
Das man den Ton der SACD über S/P-DIF (optisch/Koax) nicht übertragen kann, hat nichts mit Kopierschutz zu tun, sondern es ist schlicht technisch unmöglich. Es gibt diverse Methoden, den Ton der SACD digital zu übertragen: - Herstellerspezifische Lösungen wie Denon-Link 3rd und 4th, Accuphase HS-Link, etc. etc. - Herstellerunabhängige Lösungen wie iLink (aka IEEE1394 aka FireWire) oder HDMI ab Version 1.2. Grüße Roman |
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Dadof3
Moderator |
#7 erstellt: 18. Dez 2017, 12:04 | |
Warum soll das technisch unmöglich sein? Die Bandbreite reicht jedenfalls aus. Meines Wissens wurde das mit DSD over PCM auch bereits verschiedentlich umgesetzt. |
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Passat
Inventar |
#8 erstellt: 18. Dez 2017, 12:12 | |
DSD over PCM gab es bei Erscheinen der SACD (1999) noch nicht. Das gibt es erst seit wenigen Jahren. Und die Bandbreite reicht nur für Stereo und da auch nur knapp (Bandbreite der Schnittstelle sind max. 6 MBit/s, DSD in Stereo hat 5,64 MBit/s). Grüße Roman |
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Panurg
Stammgast |
#9 erstellt: 18. Dez 2017, 17:37 | |
Hm, Hm ... Alles sehr interessant zu lesen! Jetzt frage ich mich folgendes: Im Inneren des Yamaha (also des Players mit SACD-Fähigkeit) muss es einen DAC geben, der das analoge Ausgangssignal herstellt, das an Cinch-AUDIO-OUT abgegriffen werden kann. Nichts anderes täte doch der DAC im Marantz (Verstärker mit Digital-Eingang) auch. Das Signal so lang wie möglich digital zu lassen, also insbesondere auf dem mehr oder weniger langen Kabelweg, bietet den Vorteil der geringeren Störanfälligkeit. Warum verunmöglicht man das künstlich? Das ist doch eine Art Beschiss an Leuten, die das technisch Optimale im Dienst eines möglichst klaren Klangs realisieren wollen. Ich glaube ja gern, dass der DAC im Yamaha nicht ganz schlecht ist, ja, vielleicht sogar besser als der im Marantz. Aber im Sinne der Forderung "So lang wie möglich digital" wäre möglicherweise der "schlechtere" DAC dann doch der bessere. Und die andere Option, nämlich die SA-CD gar nicht als SA-CD abzutasten, sondern eben nur als gewöhnliche CD - - und dann auch den digitalen Kabelweg nutzen zu können, - - - kommt mir dann auch irgendwie pipifaxig vor. Ich glaube nämlich, dass SA-CD doch nicht der reine Voodoo ist; dass zB im Bereich Percussion, aber auch zB Gesang+Klavier, durchaus ein gegenüber CD hörbarer Unterschied (Richtung Dynamik u. Spektrum) machbar ist. P |
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Passat
Inventar |
#10 erstellt: 18. Dez 2017, 17:57 | |
Über Optisch/Koax läuft ein Datenprotokoll. Da sind nicht nur die reinen Audiodaten drauf, sondern auch Subcodedaten (wie z.B. Titelnummern, CD-Text) und Fehlerkorrekturdaten und Informationen über das Signal selbst (Abtastrate, Bittiefe, Kanalanzahl), etc. Und wie das Signal auszusehen hat, ist in Normen festgeschrieben, damit es auch jeder dekodieren kann (z.B. Audiodaten vom Rest zu trennen). Das Format des Datenprotokolls wurde schon in den 80ern festgelegt. Da gab es noch gar keine SACD (kam erst 1999 auf den Markt). Deshalb kann man auch nicht so einfach DSD über optisch/Koax übertragen. Man muß DSD als normkonformes PCM verpacken (nennt sich dann DSD over PCM). Der DAC muß dann auch noch DSD wandeln können. Wobei streng genommen für DSD gar kein DAC benötigt wird. Da reicht ein einfacher Kondensator. So macht es z.B. Marantz beim HighEnd SACD-Player SA-10. Der hat gar keinen DAC und wandelt deshalb auch PCM nach DSD (z.B. den Ton der CD). Grüße Roman |
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Dadof3
Moderator |
#11 erstellt: 18. Dez 2017, 18:09 | |
Na ja, es wäre aber doch kein Problem gewesen, ein entsprechendes kompatibles Protokoll herstellerübergreifend festzulegen. |
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dacander100
Stammgast |
#12 erstellt: 18. Dez 2017, 19:00 | |
Wenn der TE die SACD über den KHV hört, dann kann er auch an den analogen Ausgang des Yamaha über einen Cinch-Verteiler an den analogen Eingang des Marantz anschließen. |
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music12
Stammgast |
#13 erstellt: 18. Dez 2017, 19:54 | |
Muss dich da leider ein bisschen korrigieren. Möglich schon, wird aber nicht angewandt, weil sich die Prioritäten von SACD auf das Internet verschoben haben. Sony wäre durchaus in der Lage, eine reine digitale Übertragung für die SACD via optisch/koaxial zu schaffen. Das Problem ist die Markttauglichkeit der SACD, die ein Nischendasein fristet - leider. |
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Panurg
Stammgast |
#14 erstellt: 18. Dez 2017, 20:54 | |
Ja, natürlich könnte. Aber. Die Kabelage zum KHV ist recht hochwertig, ebenso der KHV selbst, und auch der Sennheiser HD800 ist jetzt nicht gerade Pearl-Pofel. Da befürchte ich natürlich, mir durch sonen Switch-Aufbau allerhand Störung einzuhandeln. Im Zimmer, per LS-Boxen und so, dürften die subtilen Unterschiede von CD zu SA-CD eher nicht hörbar sein, - von da her ist meine diesbezügliche Aufregung auch ein gutes Stück weit "akademisch". Bei einer hochwertigen KH-Anlage wird das u.U. schon anders sein. Deshalb lasse ich die KHV-Kabelage unangetastet - und probiere es erstmal so, d.h. dass ich vor jedem Abhören einer SA-CD über Verstärker+LS den Yamaha entsprechend umstelle: Das sind sechs Tastendrücke auf der FB, das schaffe ich gerade noch. P |
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Passat
Inventar |
#15 erstellt: 18. Dez 2017, 23:08 | |
Oder du tauschst den DVD-S2700 gegen z.B. den BD-A1010. Der kann auch SACD abspielen, den Ton alternativ per DSD oder nach PCM gewandelt über HDMI ausgeben, hat einen analogen 7.1-Ausgang und zusätzlich einen analogen Stereoausgang. Oder einen neueren BD-A1020/1040/1060. Denen fehlt zwar der analoge 7.1-Ausgang, der Rest ist aber gleich. Der 1060 hat sogar einen analogen XLR-Ausgang. Grüße Roman |
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